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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.06.1843
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1843-06-30
- Erscheinungsdatum
- 30.06.1843
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- Deutsch
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1909 60 1910 doch wohl nicht Sünde sein, sie auf die traurigen Folgen einer falschen hartnäckigen Staatskunst aufmerksam zu machen, und freimülhig ihnen zu sagen, daß es ehrenvoller sei, über freie glückliche Menschen, als über Sclaven zu herrschen? Es wird dpch noch der Wunsch erlaubt sein, daß das Vertrauen des Fürsten der Liebe seiner Unterthanen, und das Vertrauen der Bürger dem Wohlwollen der Re gierung einander begegnen möchten? — Eine laut gewor dene Klage gegen die Regierung ist noch keine Aufkündigung des Gehorsams, und Hinweisung auf das Bedürfnis? der Zeit kein vermessener Eingriff in die Hohcitsrcchtc. In einem Staate, wo des Volkes Stimme, und in einem Raume, wo die frische Luft nicht durchziehen kann, muß am Ende alles faulen. — Daß Preßfreiheit nicht zur Pceßfrechheit entarte, daß nicht Mißbrauch der Presse zu frevelhafter Herabwürdigung des Heiligen, oder zur Hebung widerrechtlichen Muthwillens stattfinde: ist Sache der Regierung, das wirksamste Mittel dagegen istVerantwortlichkeitdcr Ver fasser und Verleger. Nichts ist billiger, als daß der Schaden, den Jemand durch Mißbrauch der Presse verübt hat, schnell gerichtet werde; und daß die heilige Gerechtigkeit der verwundenden Verläumdung, dem böswilligen Empö rungsversuch, den muthwilligen Ausfällen auf Religion und Sittlichkeit, auf dem Fuße folge. — Aber Preßfreiheit zü geln, und Preßfreiheit aufheben, ist ein großer Unterschied. Der Mißbrauch allein ist kein zureichender Grund, die Freiheit zu reden und zu schreiben zu verbieten. Einzelne Menschen können schlechte Reden führen, soll man darum alle stumm machen? Der Mißbrauch einer Sache gibt kein Recht, sie zu vernichten. Oder soll man darum alle Pferde umbrin- gcn, weil cs darunter Mähren gibt, welche ausschlagen und schlecht zu reiten sind ? Sollen wir uns darum des Nachts nicht zur Ruhe begeben, weil der Räuber sie benutzt, um uns unvermuthet zu überfallen? Soll man sich darum von dem Gebrauch des Feuers, des Schwerts, des Pulvers, der Dampfmaschine, der Buchdruckerci u. s. w. lossagcn, weil damit schon oftmals großes Unheil gestiftet wurde. — So müßte man selbst dem Heiligsten Abschied geben, und durchaus nichts in der Welt bestehen lassen, weil nichts vom Mißbrauch frei ist. Also wie gesagt: gegen Mißbrauch der Presse ist Verantwortlichkeit das beste Gegengift. Eensur nützt nicht und ist, wo der Geist rege geworden undPartheien einander gegenüber stehen, nur eine verletzende Waffe, die zu Gegenwehr und Empörung reizt. Wo Eensur herrscht, geht das Zutrauen verloren; da wird, was man auch immer da gegen sagen mag, die öffentliche Meinung gekränkt und in ihren Aeußerungen bedingt. Hemmung der Preßfreiheit seht bei aller Milde eine zugestandene krampfhafte Lage des Staats voraus. Wer den öffentlichen Tadel scheut, ver wahre sich dagegen durch Rechtlhun. — Eensurgerichte und Verbote von Büchern oder Zeitungen sind Beweise, daß es bei den Regierungen nicht an Stoff zum Tadel fehle, und zeugen von Amtswegen vor aller Welt von innerer Schwäche. Daher die Kittern Urlheile über die neuen Eensurverhältnisse in Preußen und Sachsen, wie sie kürzlich in den englischen, französischen und amerikanischen Blättern zu lesen waren. Wo Pccßzwang den freien Gcdankeuverkehr hemmt, ist selbst der blühendste Freistaat der Wissenschaft in Gefahr zu verdorren, was wahrlich einem Lande weder Vortheil noch Ehre bringen kann. Denn im Gebiete der Literatur muß man sich frei nach allen Seiten bewegen können, wie das Schiff auf dem Weltmeere, wenn Großes geleistet werden soll. Darum muthig vorwärts im Kampfe fürdie freie deutsche Presse, nicht verzagt, wenn auch mancher freie Versuch mißlingt; — kein Baum fällt auf den ersten Schlag! Denn es gilt einer großen heiligen Sache, welche das gebildete und treue deutsche Volk lange verdient hat, und in deren Besitz cs sich in kurzer Zeit zur ersten Nation der Erde erheben wird! Jedes edele Ringen nach diesem theucrn Gute wird das Vaterland ehren, und nie vergessen! Es kann nicht anders sein, zu deutlich fühlt's das Volk: end lich wird der Freiheit g old ne Morgcnröthe erscheinen, welche jede Brust mit Frieden und Freuden crfüllen und das ganze Deutschland einig, stark und glücklich machen wird. Verantwortlicher Rcdacteur: I. de Marlc. P e k a n n t m a ch u n g c ii. Pränuincrutions - und Subscriptions- Anz eigen. sssE Opmlfreimd n m Pianoforte, eine Sammlung beliebter Opernmelodieen, zum Nu tzen und Vergnügen jugendlicher Schüler bearbeitet, variirt uno mit Fingersatz bezeichnet von E. T. Animier, zweiter Jahrgang, Op. 36. ist bereits gänzlich vergriffen. Ich veranstalte davon sogleich eine neue Ausgabe, für welche ich vorläufig den ersten Sub skriptionspreis von l mit 33sh ^ Rabatt, doch nur gegen baarc Zahlung bei Empfang des I BogcnS, beste hen lasse. Sobald der Druck des 4. Bogens beendet ist, unge fähr Ende August n. c., erlischt dieser Preis für immer. Der ganze Jahrgang wird dann i» 3 Abthcilungen ä 32 Seiten größtes Median 4. broschirt und zu lö N-t (12 g-s) per Abthei lung mit 33>/z °/o in Rechnung und mit 40 gegen baar gegeben. Für diejenigen Handlungen, welche dieses Werk noch nicht kennen, bemerke ich, daß es auf 96 Seiten 71 Mclodieen ent hält Alle Lehrer, welche dasselbe für ihre Schüler benutzten, sind einstimmig im Lobe desselben, und überhaupt hat der Name des Verfassers für derartige Arrangements bereits überall so guten Klang, daß es nur weniger Mühe bedarf um reichlichen Absatz seiner Arbeiten zu erzielen. Der 1. Jahrgang, 89 Melodien auf 96 Seiten geleimt 130*
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