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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.01.1837
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1837-01-13
- Erscheinungsdatum
- 13.01.1837
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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59 4 60 polit. Journale gibt, so ist bei der unverhaltnißmstßigen An zahl der gedruckten Bücher die Concurrenz sehr bedeutend. Da ferner die Journale für jede Vermehrung ihres Cadces einen Stempel zahlen, so schieben sie die Anzeigen, welche in den gewöhnlichen Bogen nicht gehen, oft acht, manch mal 14 Tage zurück, zumal hier, wie ich nachgewiesen, das politische Interesse über das mercanstlische so überwie gend ist, daß, wenn lange und interessanteKammersitzungen, Processe, oder sonst Aufsehen erregende Ereignisse vorge- gangcn sind, auf die Mittheilung aller Annoncen Verzicht geleistet wird, und wenn sie dem Bureau hausenweis vor liegen. Man begreift, daß wenig umfangreiche Anzeigen hier nicht ausreichen, und man sich in der Größe der Buch staben einander überbietet, um jene Äachtheile des Auf schiebens u. s. w. zu ersehen. Ein Buch , das augenblick lichen und schlagenden Erfolg haben soll, kann in den zehn den, ja es wird immer häufiger, in das Journal des De- bats Anzeigen zu 300 Fr. einrücken zu lassen, und diese nehmen etwa den vierten Theil der Rückseite des Blattes ein, in die andern Journale deren aber zu 100—150 Fr. zu stempelten Skaßenafsichen entbehren, die sich nur höchstens 3 bis 4 Tage halten^veil kein Gesetz existirt, welches die Respecürung dieser geböte. EtablisseiH^itsMon Privatpersonen vorhanden, welche das Ankleben dieser vlfsichen besorgen, deren Nespectirung aber nicht garantiren, und kein anderes Etablissement hindern können, seine Afsichen nach einigen Tagen über die der an dern zu kleben. Sie müssen also von Zeit zu Zeit er neuert werden. Man überbietet sich täglich mehr in der Größe derselben. Wer in Leipzig anwesend ist, gehein die Weber'sche Buchhandlung, um die enorme Afsiche der lievue cku lVoi'ck in Augenschein zu nehmen. Sie war ih rer Zeit die größte, mittelst einer besonder» Maschine ver fertigt, wurde aber vier Wochen darauf schon von den Di- dotschen und Schlesinger'schen Afsichen überbotcn, und kostete doch 500 Fr. zu nur 100 Exemplaren. Schlesinger hat für die Afsichen seiner Partitur der Juive wenigstens 1000 Fr. bezahlt. Von der Industrie mit diesen Afsichen, die ein deutscher Buchhändler kaum kennt, einen Begriff zu geben, erwähne ich, daß ein Etablissements der Stadt Paris für die Benutzung der kleinen runden Säulen auf den Boulevards 100,000 Fr. jährlichen Pacht zahlt. Neh men wir also ein sranzös. Werk, das 500 an gewöhnlichen Kosten betrüge, so wären schon gegen 500 >/> an Anzeige kosten hinzuzufügen. Die literarischen Journale leiden am Meisten darunter, da sie dieselbe Operation im ersten Jahre wenigstens bei jeder Lieferung wiederholen müssen. So kosteten die 12 Lieferungen des ersten Jahrganges der kovus cku iVorck an gewöhnlichen Kosten, mit Inbegriff des Honorars, 9000 Fr., an Anzeigekostcn etwa noch 6000 Fr-, und selbst so lange bestehende Journale, wie die ksvuo , verwenden regelmäßig noch 300 Fr. monatlich auf diese Ausgabe, die eben durch das Zusam mendrangen aller Literatur auf einen Ort und durch die ü daraus entstehende übertriebene Eoncurrenz nöthig wird. Hier macht von Neuem die. Unterdrückung des literarischen Journalismus ihren Einfluß geltend, denn da er selbst nothdürftig um seine Existenz kämpft, kann er der Ver breitung der Bücherliteratur nur von geringem Nutzen sein. Weil er in England so sehr ausgebildet ist, kann der dortige Buchhandel die enormen Kosten der mit beson derem Stempel noch belegte» Anzeigen in den politischen Journalen umgehen, indem auch-die Ounrteich R<-vik-ch-8, nioiitlrl)- IllaAssü«;» , '»'k-osilv' und Olt>8ei v0>8, denen Prospecte, Kataloge und Annoncen in so zahlrei chen Fällen beigelegt werden, durchaus seinem Bedürfniß der Publicität genügen. Mit diesen direkten außerordentlichen Opfern hat der französische Verleger aber noch seinen Absatz nicht erkauft, oder die nothwendige Bekanntmachung seines Werkes Her- Journalen nicht unter 1000 Fr. Annoncen angezeigp wer-ij beigeführt. Erst jetzt erliegt er dem Mangel aller freiwilli gen Kritik, die er ebenfalls erst zu erkaufen hat. Der deutsche Verleger sendet dann 25 oder 30 Exemplare an die verschiedenen literar. Institute, die nichts mehr verlan gen, als daß man sie durch diese Verbindung in Stand senden. Außerdem kann kein Pariser -Verleger der ge-ch setze, das Publicum von den neuemErscheiMngcn'zu unter halten ; jetzt kann er im Laufe einiger Zeit dreißig neuer Anzei gen gewiß sein, die meist zu rechter Zeit erscheinen, näm- Es sind besondere ! jjch wenn das versandte Buch in allen'Theilen Deutsch lands angekommcn ist. Seine eigenen Bemühungen brau chen sich nur darauf zu erstrecken , diese Kritiken schneller und schonender zu erhalten. Was den französischen Ver leger hier erwartet, wurde bereits auseinander gefetzt; Geld, und bedeutendes, kostet ihn jedes Feuilleton immer. Denn hat er unter den Redactoren so viel Freunde, um besondere Bezahlung ihrer Kritiken für den einzelnen Fall nicht -no ch ig zu haben, so kostete ihn doch ihre Freundschaft zcher- werbcn eben so viel Geld, denn üinsonst hat-hier Niemand etwas. Man frage Lavocat, ob ihn nicht gerade eben diese Freundschaft ruinirt hat, da sic ihn zu dem erstaunli chen Aufwands an Diners, Soicc'es und direkten Unter stützungen der Schriftsteller veranlaßte. (Fortsetzung folgtl) Berichtigung. In Nr. 52 des Börsenblattes von 1836 ist „Mundt's Madonna" unter den im Königreiche Hannover wieder er laubten Schriften des s. g. junge» Deutschlands fälsch lich statt dessen „Madelon, oder die Romantiker" aufge führt, was zur Verhütung von Mißverständnissen zu be merken man sich hierdurch erlaubt. Corresponden; des Börsenblattes. „Vorschlag, von —g — " soll nach baldiger Beendigung des vorstehenden Aufsatzes über den Zustand des sranzös Buchhandels abgcdruckt werden. Verantwortlicher Redacteur: C. §- DSrffling.
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