Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.02.1847
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1847-02-16
- Erscheinungsdatum
- 16.02.1847
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18470216
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-184702166
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18470216
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1847
- Monat1847-02
- Tag1847-02-16
- Monat1847-02
- Jahr1847
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
164 14 Nichtamtlicher Theil. Mcß-mgclcgenheitcii. Ergebenes Prvmemoria dem verehrlichcn Vorstände des Börsen-VereinS gelvidmet. Bei dem abermaligen Herannahen der Oster-Messe dürste es wohl nicht unzweckmäßig sein, auf einige Anstände, die sich dem Unterzeich neten , wie mehreren andern befreundeten Herren College» in verwiche- ner Jubilate-Messe aufgedrängt, aufmerksam zu machen, damit selbige in nähere Erwägung gezogen und, wenn sie der Berücksichtigung werth erachtet, noch zeitig beseitigt werden können. Obwohl mehrere verehrte Herren Eollegen sich in ganz gleicher Weise über die nachstehend von mir ausgesprochenen Punkte in freund lichem Gespräche ausließen, so ist doch bis jetzt, so viel mir bekannt, eine Anregung wenigstens nicht publicirt worden; ich finde mich deshalb veranlaßt, dem verehrlichcn Vorstande des Börsen-Vereins Folgendes zur gefälligen Erwägung anheim zu geben. 1) In vecwichener Jubilate-Messe 1846 wurde zum ersten Male in Leipzig durchgängig bei der Aufstellung der Zahlungs-Listen dieNeu- groschen-Rcchnung cingeführt, und auf der Börse in Neugroschen ge rechnet und gezahlt, dessen ungeachtet aber die Agiovergütung auf Courantzahlung mit 4 alten Pfennigen auf den Thaler beibehal ten, was vielfach zu Inkonsequenzen und Unannehmlichkeiten, nament lich deshalb führte, weil kurz vor der Messe eine anderartige Vereinba rung Statt gefunden haben sollte, in deren Folge mehrere Herren Leip ziger Commissionaire Tabellen angefertigt hatten, nach welchen das Courant-Agio in anderer Art (wie? ist mir unbekannt geblieben) be rechnet worden war, die jedoch mehrere bedeutende Verlagshandlungen nicht anerkennen wollten, weil jene Vereinbarung früher nicht bekannt gemacht worden sei. Dies hatte nun zur Folge, daß fast durchgängig in letzter Messe auf der Börse nur nach dem alten Gebrauche das Agio mit 4 alten Pfennigen pr. Thaler angenommen wurde, was, da die alte Scheidemünze schon fehlte und immer mehr und mehr fehlen, ja wahrscheinlich bald gänzlich verschwinden wird, vielfach belästigte. — Abgesehen hiervon ist es gewiß doch mindestens eine große Inkon sequenz, diese alte Agio-Berechnung neben der Neugroschen-Rechnung ferner fortzuführen und zu sanctioniren, wenn durch eine Neuerung auch in dieser Beziehung so leicht eine Einheit, und namentlich eine bedeutende Bequemlichkeit erzielt werden könnte, — 4 alte Pf. sind gleich 5 Spf. — sollte cs nun unbillig, und dem jetzt so überall ge drückten Sortimentshändler nicht zu gönnen sein, das Agio auf 6 Spf. — i/z Ngr. pr. Thlr. festzusctzen; auf diese Weise würden die Herren Verleger im Ganzen gewiß nur eine Kleinigkeit, nämlich ver lieren, und der Sortimentshändler wenigstens einen kleinen, wenn auch noch so geringfügigen Ersatz für die mannigfachen durch die Ein führung der Nsugroschen-Rcchnnng hervorqernfenen Rabattschmälernn- gen erhalten; beide aber hätten die große Annehmlichkeit, durch Halb!- rung der Thalersumme gleich die Agio-Neugroschen zu ermitteln, ohne erst weitläufige Tabellen oder Ausrechnung nöthig zu haben. — Möchte es einem verehrlichcn Böcsen-Vorstande gefallen, in dieser Angelegenheit obige oder eine andere zweckmäßige Neuerung zu berathen und festzusetzen, aber noch zeitig genug bekannt zu machen, damit sel bige schon für die bevorstehende Jubilate-Messe Maaß gebend sein kann, denn so kann es unmöglich bleiben, da, wie schon oben erwähnt, die alte Scheidemünze bald gar nicht mehr vorhanden, und eine Ausglei chung unmöglich sein dürfte. — 2) Es hat sich fast bei jeder Cantate-Generalversammlung der Uebelstand bemerklich gemacht, daß die doch im Ganzen nur mecha nische Abstattung oder vielmehr Vorlesung der Geschäfts-Rechen- sch afts berichte des abgelaufenen Jahres den größten Theil der der Hauptversammlung des Börsenvereins zugemessenen wenigen Stunden ausfüllt, und die Zeit für interessante und wichtigere Diskussionen oft so sehr geschmälert wird, daß selbige wie in letzter Messe entweder gan; unterbleiben, oder doch kurz abgebrochen und verstümmelt werden müs sen, weil wegen der vorgerückten Zeit der größere Theil der Anwesenden sich entfernt. Wer von den geehrten in der letzten.General-Versamm- lung anwesenden College» hätte nicht lieber — den erläuternden Vor trag unsers hochgeschätzten Herrn Borrosch über das Circulare der öster reichischen Buchhändler vom Septbr. 1845 und die wahrscheinlich in Folge dessen sich enlsponnene Diskussion über die Berechnung des Ra batts und Notirung der Journale in alter Rechnung, oder die sich gegen das Ende jener Versammlung noch zwischen den Herren Borrosch und Ruthardt erhobene interessante Diskussion, welche namentlich jedem anwesenden Sortimentshändler wegen ihrer möglichen Folgen äußerst wichtig erscheinen mußte, und, hätte ihr Raum gelassen werden können, zur Aufhellung mancherUebelstände ».vielleicht zu deren Abhülfe geführt, je denfalls aber wesentlichen und nachhaltigen Nutzen gestiftet haben würde — mit angehört und beherzigt, als daß er einige Stunden der Vorle sung der erwähnten Geschäfts- und Rechenschaftberichte beiwohnen mußte ? Möchte es deshalb dem verehrlichcn Vorstande gefallen — was gewiß nur geringe Schwierigkeiten haben möchte —, jene Berichte an statt nachher, schon vor der Cantate-Versammlung in einer der letzten Börscnblattnummern abdrucken zu lassen und in der Gene ralversammlung selbst nur darauf Bezug n eh m end die Anfrage zu stellen, ob Jemand Etwas dabei zu erinnern habe, was zur Dis kussion geeignet sei. Auf diese Weise könnte der Stunden lange münd liche Vortrag dieser Berichte erspart werden, und die Herren Eollegen hätten in ihrer Behausung vollkommen Muße, die Lektüre dieser Be richte vorzunehmen und etwaige Anstände nach Ergehung obiger An frage in der Generalversammlung selbst gleich zur Sprache und Erör terung zu bringen. Durch die Adoption dieses Vorschlages, namentlich schon in bevorstehender Oster-Messe, würde sich der verehrliche Börsen- Vorstand gewiß den größten Dank der zur Messe anwesenden Herren College» erwerben, da gerade die bevorstehende Cantate-Versammlung eine der wichtigsten in den Annalen des Börsen-Vereins zu werden ver spricht, indem so bedeutende Gegenstände, als die Verlegung der Buch händler-Messe, die Errichtung der Buchhändler-Wittwenkasse und so manches Andere zur Diskussion und definitiven Erledigung gebracht werden sollen, die wohl eine gründliche und erschöpfende Erwägung äußerst wünschenswerth erscheinen lassen, wozu jedoch bei beliebender Abstattung der Geschäfts- und Rechenschaftsberichte in gewöhnlicher Weise schwerlich genügende Zeit bleiben dürfte, was doch in Berücksich tigung der Wichtigkeit jener Gegenstände sehr zu beklagen sein würde. Das einzige meinem Vorschläge entgegenstebcnde Hindernifi dürfte vielleicht nur das sein, daß wegen der in der Oster-Messe selbst vor kommenden mannigfachen Veränderungen die Ablegung jener Berichte nicht eher als in der Generalversammlung selbst Statt finden könne; dieser Grund dürfte jedoch nicht so wesentlich sein, indem ja das Rech- nungs- und Geschäftsjahr zu Gunsten der Zeitersparnis; und zur Er leichterung der in der Messe selbst so sehr in Anspruch genommenen Herren Berichterstatter stets an einem bestimmten Termine vor der Oster-Messe, etwa mit Ende des Kalender-Jahres, abgeschlossen wer den und alles später noch Vorkommende bis zu dem nächsten Berichte verbleiben könnte, oder es dürfte vielleicht dem verehrliche» Vorstande conveniren, die etwa von dem Schlüsse der Berichte bis zur Oster-Messe selbst noch vorqekommenen wichtigen Specialia in einen gewiß nur kurzen mündlichen Supplementarbericht zusammenzufassen und nach richtlich zur Cognition der General-Versammlung zu bringen, ohne daß dieselben auf die dermaligen bereits gedruckten Rechenschafts - und Geschäftsberichte influirten, und erst in die nächstjährigen Berichte that- sächlich ausgenommen würden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder