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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.03.1847
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1847-03-26
- Erscheinungsdatum
- 26.03.1847
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- Deutsch
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331 1847.^ leger nothwendig, daß er bis zum Mai ein Resultat wisse, wo es in den meisten Fallen die Zeit noch erlaubt, über die Fortsetzung oder eine Aenderung in der Auflage eine Verfügung zu treffen. Eine andere Abrechnungszeit für solche Werke ist für die Verleger ganz unthunlich. Auch der zuweilen vorgebrachten Behauptung, als ob sich die Sommermonate wegen ihrer geschäftlichen Stille besser zu den mit den Abschlüssen verbundenen Arbeiten eignen, müssen wir widersprechen. Einmal treffen, wie Sortimenter wissen, nach derOstermesse die Neuig keiten weit zahlreicher ein, und erhalten in beständiger Thätigkeit, so dann ist aber für viele Gegenden, welche starken Fremdenverkehr haben, und dahin gehören jetzt fast alle größeren Städte, die Reisesaison der belebteste Zeitabschnitt des Jahres, der sich keineswegs zum Re- mittiren eignet. Wer hätte ferner Lust, sich gerade in der schönsten Jahreszeit eine solche Bürde aufzuladen, wo zudem Manche genöthigt sind, zur Erholung und Stärkung der Gesundheit eine Reise zu unter nehmen. Wird nichtJeder gern die Winterabende länger arbeiten, als sich um den Genuß erquickender Sommerabende zu bringen?— Eine Ver legung des Meßbesuches auf Michaelis dürfte dagegen weder Sorti mentshändlern conveniren, die um den Beginn des Winter-Semesters aufUniversitäten, Schulen und Anstalten aller Art besonders in Anspruch genommen sind, nochVerlegern, die gerade um dieseZeit mitBecndung von Werken beschäftigt sind, die durch eine Unterbrechung Gefahr lau fen, noch rechtzeitig im Jahre zur Versendung zu gelangen. Den Vorwurf, am Alten zu hängen, welcher den muthmaßlichen Gegnern des Plans, die Messe zu verlegen, im Börsenblatt von einzel nen Agitatoren zum Voraus gemacht wurde, halten wir keiner Wider legung werth. Aendern und bessern sind bekanntlich zwei sehr verschie dene Dinge. Mag es immerhin einigen Collegen persönlich oder finan ziell bequemer sein, zu einer andern Zeit abzurechnen — die Gesammt- heit kann sich nicht den Wünschen Einzelner unlerocdnen. Schein gründe lassen sich für Alles ausfinden; wollte z. B. Jemand den Neu jahrstag auf den ersten Juli verlegen, so würde es ihm nicht an zahl reichen Gründen mangeln. Die Theilung des Kalenderjahres, wie sie nach dem neuen Projekt nöthig würde, scheint uns ein wahres Unding. Alle geschäftlichen Verhältnisse sind mit dem Monatslauf Schritt vor Schritt verflochten, das Verhällniß der Sortimenter zu den Käufern, unbestreitbar das wichtigste, ist genau nach dem Jahrescredit bemessen, der vom Januar bis Deccmber fast ganz allgemein in Deutschland üblich ist; das Versenden der Kundenrechnungen zu Neujahr bringt bis zum Beginn der Ostermesse den besten Theil der Ausstände ein, was den Sortimenter leichter in den Stand setzt, zu dieser Zeit die Verleger zu befriedigen. Ein Rütteln an dieser Basis der eigentlichen Existenz der Verleger, und des Grundpfeilers der so lange fest bestehenden Ord nung, ohne welche der jetzige Buchhandel sich nie hätte zu seiner Höhe aufschwingen können, würde alle bestehenden Etablissements gefährden, es hieße leichtsinnig eine sichere Ordnung Umstürzen, um aufs Unge wisse eine neue Form zu wählen, von welcher irgend ein reeller Vor theil nach keiner Seite zu erwarten wäre. Wir fürchten, daß Manche, die sich der jetzigen Ordnung der Dinge abhold zeigen, sich überhaupt auch zu einer andern nicht bequemen werden. Die Verfechter des neuen Projektes möchten wir insbesondere auf die große Gefahr auf merksam machen, welche eine eintretende Spaltung für dieGesammtheit Hervorbringenwürde! Was sollteaus dem Börsenverein werden, wenn ein Theil zu Michaelis, ein anderer aber zu Ostern abrechnen wollte, und keine Vereinbarung stattfände? Würde eine solche Trennung nicht die Auflösung des Vereins und der Ruin mancher Verleger sein? Die süddeutschen Buchhandlungen haben nicht ohne großen Kampf und viele Mühe einen Verein gegründet, welcher nach langer Anarchie einen festen Abrechnungstermin für Süddeulschland hergestellt hat. Dieser Termin, die Mitte des Juni, soll für uns den Schlußstein aller Abrechnungen im Buchhandel bilden. Hierauf wollen wir beharren; wir sehen nur in der Aufrechthaltung der bestehenden Abrechnungszeiten in Nord- und Süddeutschland eine Garantie der Ordnung und Sicher heit, und verwahren uns gegen jeden Umsturz derselben. Stuttgart, den 3. März 1847. A. Bcchcr. I. B. M-Ylcr'sihc Buchhandl. Bciscr'sche Buchhandlung. I B. Müller'« Verlagshandl. I. 8. vaa'sche Buchhandl. Paul stcff. I. G. Eotta'sche Buchhandl. I. Noininelsbacber. Ebner K Seubcrt. Schmidt K.' Spring. G. Ebner'sche Kunsthandlung. Schreiber 5 LchiU. Engelhorn S» Hochdanz. E. Schweizcrbcirt. C. Erhard. C. A. Sonnewald'sehe Buchh. Franckh'scheVcrlagshandlung. I. H. Steinkopf. K. Göpel. Ferd. Steinkopf. HaUberger'sche Vcrlagöhandl. A. Stoppani. C. Hoffmann. Verlagsbiireau. F. H. Köhler. A. Wagner'sche Buchhandlung A. Krabbe. A. Magner'ä Musikhandlung. S. G. Liesching. Jul. Weise. Liesching K Comp. II. Der Bericht über die Verlegung der Meszabrechnnng. Soeben ist an die Mitglieder des Börsenvereins ein „Vorläu figer Bericht des Prüfungs-Ausschusses in Betreff derAbrechnungsverlegung von derJubilate- auf die M ich a el is messe" verschickt worden. Auf den Inhalt dieses Be richtes hier einzugehen ist für jetzt nicht des Einsenders Absicht. Diese 11 Bogen in größtem Quart durchzulesen und genau zu prüfen war ihm »och nicht möglich, und wenn er bei der so späten Aussendung des Berichtes vor der Messe nicht mehr zu dessen Lectüre kommen sollte, so wird er wohl nur Einer von den sehr Vielen sein, die dazu keine Zeit mehr finden konnten. Was Einsender zur Sprache bringen möchte, sind mehr formelle Fragen. Nach dem angegebenen Titel dieses Berichtes — und es ist in der sonstigen äußeren Form desselben kein Merkmal entdeckbar, welches ei nen Zweifel darüber Hervorrufen könnte; vielmehr ist das einzige vor handene Merkmal: die Unterschrift,, im Namen der Prüfungs- Commission" auf dem beigegebenen provisorischen Stimmzettel, diese Annahme nur bestätigend: — nach dem angegebenen Titel dieses Be richtes muß jeder Leser desselben annehmen, er erhalte in ihm die An sichten des mit der Prüfung der Frage über die Meßverlegung beauftrag ten Ausschusses, die Frage über die Meßvcrlegung sei in diesem Aus schüsse dcbattirt worden, und was uns hier als „ Bericht des Prüfungs- Ausschusses" mitgetheilt wird, sei das Resultat der Berathungen dieses Ausschusses. Wie der Einsender aber von zuverlässiger Seite in Ersah - rung bringt, ist dieß keinesweges der Fall: jener Ausschuß hat diesenBericht weder mündlich der athen, noch hat der selbe bei den Mitgliedern des Ausschusses circulirt. Diese haben ihn vielmehr soeben erst und gleichzeitig mit den übrigen Börsenvereins-Mitgliedern durch den Berichterstatter schon gedruckt er halten, und jedes einzelne Mitglied des Ausschusses mag sich gewundert haben, hier unter dem Titel eines Berichts des Ausschusses eineArbeitzu empfangen, von deren Inhalte ihm zuvor nichts bekannt geworden war. Wenn nun aber der ausgegebene Bericht nicht die Resultate einer Berathung des Ausschusses enthält, sondern blos die durch den Ausschuß noch nicht erörterten Privatansichten seines Referenten, — wenn daher die Möglichkeit vorhanden ist, daß der Ausschuß in seiner Mehrheit völ lig abweichende Beschlüsse fasse, so möchte kaum zu rechtfertigen sein, wenn der Herr Berichterstatter „ imNamen des Ausschuss es " eine Abstimmung über seinen Bericht veranlaßt und auf diese Weise für seine Privatansichten gleichsam zum Voraus wirbt. Würden beispielsweise drei Viertheile der Böcsenveceins-Mitglie der die ausgesandten provisorischen Stimmzettel mit zustimmender 48 *
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