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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.03.1847
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1847-03-26
- Erscheinungsdatum
- 26.03.1847
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- Deutsch
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335 1847.'! 2. Die Monate Februar und Marz werden selbst in den größ ten Handlungen wohl zur Anfertigung der Remittenden und zur Prü fung der Rechnungs-Auszüge ausreichen. Diese Monate gehören hier zu Lande gerade zu den stillsten und lasten sich kaum bester als mit die ser Arbeit ausfüllen. 3. Bis zum Leipziger Zahlungstage ist der Ertrag der ausge sandten Kunden-Rechnungen als ziemlich geschlossen anzusehen. Was im Laufe des Sommers noch eingeht, kann als Maste für Leipzig wenig in Betracht kommen. Zudem haben wir, die wir zum süd deutschen Verbände gehören, auch am 15. Juni in Frankfurt oder Stuttgart noch einen Zahltag. 4. Besucher der Leipziger Messe gehen nach Jubilate dem Som mer entgegen. Fragen wir die reiselustigen Eollegen, welcher Zeit raum ihnen der liebste zu einer Erholungsreise ist. Unstreitig nach beseitigten Meßarbeiten, wenn man den Abschluß einer Jahresarbeit und das Resultat derselben kennt. Dann laßt sich am besten auch ermessen, ob der Zustand der Kaste eine Erholungsreise erlaubt. Die Oktober-Witterung ist mit den seltensten Ausnahmen den Reisen ungünstig. 5. Es ist unbillig, den Verlegern zuzumuthen, ein weitere« halbes Jahr Credit zu geben. Man sage mir nicht, daß diesem Uebel- stand durch Abschlagszahlungen vorgebeugt sei. Abgesehen von der Schwierigkeit, ohne Remittenden einen Ueberschlag zu machen, abge sehen von der häkeligen Zinsberechnung, so weiß doch Jeder unter uns, wie sichs mit solchen Anordnungen in der Ausführung macht. Die Verleger werden am Ende sich Glück wünschen müssen, wenn sie zu Michaelis ihren vollen Saldo in Empfang nehmen können, wenn nicht ein Drittel bis nach Neujahr oder Ostern übertragen wird. Ich rede hier nicht pro üvmo, ich habe zu zahlen und wenig zu empfangen. Diesen flüchtig hingeworfenen Gründen mögen sich leicht noch manche andere anreihen lasten, von andern Standpunkten aus mögen auch entgegengesetzte leicht geltend gemacht werden können. Ich bin um mein Urtheil gefragt worden und gebe dasselbe hier, und zwar deshalb öffentlich, damit es nicht den Anschein hat, als sei der Bericht des Herrn Borrosch das Ergebniß einer Vorberathung des Prüfungs- Ausschusses. Meine Freunde haben mich zwar zum Mitglieds dessel ben gewählt, der vorläufige Bericht ist indeß das erste Lebenszeichen, welches mir von dem Ausschüsse, dessen Mitglied zu sein ich die Ehre habe, zukommt. Das soll aber für Niemand ein Vorwurf sein, ich weiß aus Erfahrung, wie schwer es hält, nur drei bis vier zu gemein nützigen Zwecken zu vereinigen und nun gar ein ganzes Dutzend Prü- fungs-Commistare aus aller Herren Ländern. Koblenz, 18. März 1847. Karl Bädcker. VIl. Die Buchhändler-Abrechnung, welche seit Jahrhunderten zu Ostern stattfand, aus die Michaelis-Messe zu verlegen, ist nach unserer Ansicht eine gewagte wichtige Sache, deren Ausführung dem ganzen Wesen des Buchhandels nützen, aber auch leicht einen empfindlichen Stoß ver setzen könnte. Ehe wir auf die Beleuchtung des „vorläufigen Berichtes des Prüfungs-Ausschusses" eingehen, — eine 90 Quart-Seiten große Abhandlung, deren Versendung ganz kurz vor der Messe veranlaßt wurde — wollen wir so viel als möglich den Nach theil zu beweisen suchen, den eine solche Verlegung mit sich führen könnte. Vorerst: aus welchen Gründen entstand der Verlegungs- Antrag ? — Der Winter von 1844/45 gab die Veranlassung dazu und der Umstand, daß damals das Oster-Fest auf den 23. März siel, wo eine ungewöhnlich strenge Kälte uns noch in den tiefsten Winter versetzte, und sogar später den Transport großer Waaren verhinderte, die weder zu Lande noch zu Wasser Leipzig bei Zeiten erreichen konnten. Da war allen Meß-Besuchern so unwohl zu Muthe, daß allgemein von allen Fremden der Wunsch sich Luft machte: die Oster-Messe nicht von dem unbestimmt fallenden Fest abhängig zu machen, sondern an einen best im mten Tag im April zu binden. In der großen Buchhänd ler-Versammlung kurz darauf wurde dieser Wunsch zum Antrag for- mirt und -— fand allgemeinen Anklang. Die Fatiguen, welche man eben überstanden, waren noch zu frisch im Gedächtnis, als daß man sich hätte davon frei machen können, bei der Wichtigkeit der Sache wurde aber der Antrag vertagt und soll nun künftige Messe entschieden werden. — Die Veranlassung also war eine ganz besondere und cs kann vielleicht ein Menschen-Alter wieder darüber hingchen, ehe sie wiederkehrt. Man muß aber nicht vergessen, daß in der General-Ver sammlung 1845 nur von der Verlegung, auf einige Wochen später, höchstens um Johannis h eru m, die Rede war, nicht aber von einer Verlegung auf Michaelis. Das theurc Pflaster in Leipzig wäh rend der großen Messe trat auch bei vielen anwesenden Eollegen hinzu; es wurde ihnen aber auch wieder auseinandergcsctzt, wie in vielen Be ziehungen die Buchhändler-Messe an die Messe der Kaufleute geknüpft sei und nicht isolirt werden könne. Und dieser Grund hat denn wohl dazu beigetragen, daß man auf die Idee kam, die ganze Abrechnung auf Michaelis zu verlegen. — Von der Jahreszeit sprechend, ist es an genehmer im Frühjahr nach Leipzig zu reisen, als zu Michaelis, wo a u ch o ft das unfreundlichste Wetter eintritt und manche ältere Kolle gen, deren Besuch uns besonders lieb und werth ist, die Meßrcise ihrer Gesundheit wegen gar nicht wagen können. Dem jetzt so schwer geplag ten Buchhändler ist wohler, in einer Zeit, wo sein ganzes inneres We sen durch die erquickende Frühlingsluft aufathmet, sich seine Meßsorgcn vom Halse zu schaffen, als kurz vor Beginn des Winters, wo er große Vorbereitungen im Geschäft zu treffen hat und manchmal nicht weiß, wo ihm der Kopf steht. Es fallen dann die Haupt-Meßarbeiten in die Hundstage, und gerade die Zeit, wo er sich sonst durch eine Reise erholte, muß er dem Geschäft Preis geben. Nun aber, was das Geschäft selbst betrifft, doch auch eine unangenehme Veränderung! — Nach einem Jahre wird imBuchhandel dieRechnung geschlossen; -— bis jetzt ging sie — wie es ganz kaufmännisch und in der Natur der Sache selbst begründet ist — vom 1.Januar bis 31. Decemberdes Jah res; wird aber die Messe auf Michaelis verlegt,— läuft sie vom ersten Januar des einen Jahres bis zum 30. Juni des künftigen!! — Zu Michaelis müssen dann die Sortimentshändler remittiren; nachdem der Verleger gerade lange genug Credit gegeben hat, heißt cs erst recht: „ich bin reiner Verleger, verbitte mir deshalb die Dis- ponenden; oder: Disponenda werden bei Vermeidung dcrRech nun gs-Aufhebung ernstlich verbeten; oder wohl gar: wer frech genug ist, trotz meines Verbotes dennoch zu disponiren, wird wegen eigenmächtiger Selbsthülfe vor das Forum der Buchhändler öffentlich an den Pran ger gestellt! — Ganz natürlich ist es ja, daß die Verleger ihre Mahnungen verschärfen müssen. Nun muß der Sortimentshändlcr also Alles remittiren und sofort aufCompletirung seines Lagers bedacht sein, denn die Zeit um Weihnachten ist ja die wichtigste für ihn. Ver langt er vor der Messe seine nöthigen Werke — gleich zu Anfang der neuen Rechnung — und remittirt von solchen das in alter Recbnung nicht abgesetzte, sagt der Verleger: „wie können Sic Artikel remittiren, die Sie in neuer Rechnung vielfach verschrieben haben?! — Es ist eine abgemachte Sache, daß manche Verleger gar keinen Begriff vom heutigen Sortimentsgeschäft haben. — Sie finden es z. B. größten- theils „höchst auffallend", wenn der Sortimentshändler Werke disponirt, die er in neuer Rechnung wieder verlangt hat. Daß der thätige Sortimenter solche Werke an entfernte Kunden versendet haben kann, die nicht oft zucückschicken, und des Vorräthighaltens wegen aufs Neue verschreiben muß, daran denken sie nicht. — Nach dem „Entwurf für die Modal itäten-Bestimmung" verpflichten sich die DebitorenzueineräOonto-ZahlungzucOstermesse u.
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