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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.04.1847
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1847-04-20
- Erscheinungsdatum
- 20.04.1847
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- Deutsch
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453 1847.1 mung der nusländischen Buchhändler nls eine im Allgemeinen nicht übel wollende gegen die österreichischen College» (was doch zu großer Beruhigung gedient hoben mag); dnß jedoch von der ernannt gewesenen Prüfungs-Commission eine Trennung der Buchhändlermesse von der allgemeinen Handelsmesse für unrathsam, eine Fixirung der Handels messe auf einen bestimmten Kalendertag aber für nicht durchsetzbar er klärt, dagegen vorgeschlagen wurde, den Abrechnungstermin auf die Michaelismesse zu verlegen. Herr Heinrich Brockhaus sprach für eine gleichzeitig nochmalige commissionelle Untersuchung der Ausführbarkeit des proponirt gewesenen Abrechnungstermines vom 1. Juni, wurde jedoch darin von Herrn Borrosch wegen Befürchtung zersplitterter Mei nungen nicht unterstützt, was wir bei der eben so praktischen als scharf sinnigen Einsicht eines unserer ausgezeichnetsten College« aufrichtig bedauern. In derselben Versammlung wurde wiederholt die unanimc An sicht ausgesprochen, daß der Monat Juni die geeignetste Ab rechnungszeit sei, doch wären die österreichischen (dem Titelblatt und der Wirklichkeit nach nur mit wenigen Ausnahmen die Wiener) Buch händler geneigt, in collegialischer Nachgiebigkeit sich an die Mehrzahl der etwa für einen später« Termin stimmenden Gescbäftsgenossen an zuschließen. In Verfolg dessen übernahm nun Herr Borrosch die wei tere Fortführung dieser Angelegenheit, und als Resultat empfangen wir nun gegen Ende März von demselben einen 88 Quartseiten betra genden „Vorläufigen Bericht des (soviel uns ersichtlich nur aus ihm bestehenden) Prüfungs-Ausschusses zur Abrechnungs-Verlegung von der Jubilate- auf die Michaelis-Messe", nebst einem unmittelbar ein zusendenden Stimmzettel. Wir verkennen keinesfalls den Werth dieser mühevollen Arbeit und bedauern nur, daß es jetzt im Drange der Meßarbciten unmöglich ist, sie gründlich zu prüfen, noch weniger zu discutiren. Es genügt jedoch, uns blos an die Tendenz dieses Berichtes zu halten, und indem wir der Wiener Buchhändler-Versammlung v. I. nicht beigewohnl, nie unsere Bestimmung zur Verlegung der Abrechnung auf dieMichaelis- messe gegeben haben, so fühlen wir uns verpflichtet, bei einer wahren Lebensfrage des deutschen Buchhandels unsere Meinung frei auszu sprechen, nach welcher wir diese Verlegung auf die Michaelis-Messe, insbesondere die damit verbundenen Modalitäten für durchaus unprak tisch, verwirrend und nachtheilig halten. Das eben bei Entwertung dieser Erklärung eingehende Bör senblatt No. 25 bringt eine Reihe so bündiger und praktischer Prüfun gen und Zergliederungen, denen gewiß noch weit mehr Nachfolgen, daß es schon jetzt unserer Meinungs-Erläuterung nicht mehr bedürfen würde. Dessen ungeachtet wollen wir einige Motive unseres entschiedenen Ein spruches beifügen, wenn sie auch bis zu ihrem Bekanntwerden in Leip zig schon vielfach angeführt und nicht mehr neu sein werden. Unpraktisch ist die Verlegung auf die M.-Messe, weil sie bei nahe alle mit dem 1. Juni verbundenen Voctheile aufhebt. Bekannt lich ist in dem Zeitraum vom Juni bis September der Absatz eben so unbedeutend als die Eincassirung erfolglos, was also bis zum Mai nicht debitirt, was an Ausständen nicht cingebracht ist, das vermindert bis zum September weder unser Lager, noch verstärkt es unsere Casse. Wozu sollen wir also dieses Lager zur Aufarbeitung in der drückendsten Sommerhitze bewahren, und sowohl uns als unfern Gehülfen diese einzige Erholungszeit verkümmern? Wozu sollen wir den Verlegern die Zahlung durch vier Monate vorenthalten, wo im Gegentheil manche Sortimenter aus verschiedenen Veranlassungen ihre Verpflich tungen schwerer erfüllen würden, als nach den der Mehrheit nach ein- gebrachten Ausständen? Verwirrend werden die projectirten s 6onlo-Zahlungen, und insbesondere die Interessen-Berechnungen wirken. Welcher Sor timenter, der sein Geschäft über seine vier Pfähle ausdehnt, wird zur O. M. im Stande sein eine ä llonto Zahlung zu sixiren? Seine Com- mittenten werden bei der Abrechnung zur M. Messe ihm eben so wie die Privatkunden erst Ende August remittiren und Zahlung leisten. Es ereignet sich nur zu oft, daß von einem plausibeln Artikel zwölf Exemplare pr Kov. eingehcn, zu denen noch 24 ä 6. nachbcstellt wer den , und mit den Remittenden fast alle zurückkommcn. Wer vermag nun zur O. M. zu bestimmen, welche ü 6onto-Zahlung hierauf zu lei sten? Die Differenz soll dann pro und contra mit 4?h verinteressirt werden. Welche monströse Verwickelungen würden daraus entstehen und unsere mühevolle Geschäftsführung in's Unendliche vermehren? Um die Differenz eines Groschens vergeht oft ein ganzes Jahr bis zur Regulirung, und nun erst diese Jnteressen-Berechnung! Herr Borrosch klagt selbst (Bericht pag. 19) über den vermehrten Zeit- und Arbeits aufwand durch die Neugroschcn, oh neben geringsten Nutzen für den Einzelnen. Welchen Nutzen, welchen Zeit- und Arbeits aufwand wird uns die ü llonto Zahlung und die nachttägliche Jnter- essenberechnung bringen? Doch wozu noch mehr Einwürfe zu den viel seitigen Beleuchtungen im erwähnten Börsenblattc No. 25. Nachtheilig ist diese Verlegung, indem wir nach derselben zweimal rechnen und unsere Commissionärs zweimal drängen müssen, wofür sie mit vollem Rechte eine vermehrte Entschädigung ansprechen werden, während unsere Auslagen wahrhaftig keine Vermehrung ge statten. Die Reise selbst ist im October oft weit unangenehmer und nicht minder kostspielig als im April, und gar Viele dürften im Octo ber weit schwerer vom Hause abwesend sein als im Mai. Mit dem September beleben sich die Geschäfte allmälig, die bedeutendsten Novi- täten-Eingänge sind im Zuge, deren Verbreitung unsere ganze Aufmerk samkeit in Anspruch nimmt, während wir auch für die Herstellung unseres Lagers zum Winterbedarf sorgen müssen. Es möchte daher manchen Nachtheil bringen, in dieser Zeit zur Messe zu reisen oder Abschlüsse und Zahlungslisten zu fertigen. Würde sich denn hierdurch auch nur ein kleiner wahrhafter Vortheil ergeben, wenn mir nicht etwa die problematische Schonung der Sehkraft (pag. 54) bei kürzeren Tagen dafür annehmen sollen. Wir beabsichtigen hier keine lange Widerle gung des vorläufigen Berichtes, wir wollen blos die Unstatthaftigkeit der vorgeschlagenen Verlegung von unserm Standpunkte als Sorti mentshändler herauöheben, die weder durch die blühendste Sprache noch die blumenreichsten.Illusionen für uns annehmbar wird. Deshalb verwahren wir uns feierlich gegen die Verlegung zur M- M. und er klären uns dahin: „daß wenn die Abrechnung nicht für den 15. Mai oder 1. Juni zu bewirken ist, wir die Beibehaltung der bisherigen Abrechnungszeit jeder anderen Neuerung vorziehen." Pesth, am 11. April 1847^ I. Eggcnbcrgcr Li Sohn. G. Hcrkcnast's Buchhandlung. Gustav Gmich. Kilian Le Gomp. Garl Gelbol. Georg Kilian sen. Li Weber. Hartlebc» Li Altenburger. Brüder A. Li I. Müller. II. Die von unsern Herren Collegen in Stuttgart angegebenen Gründe, warum sie gegen eine Veränderung der Abrechnungszeit stim men, veranlaßen mich, in dieser Angelegenheit nochmals ein Wort mit zu sprechen. In Betreff der bedeutenden Kaufleute, welche mit ihren kolossalen Waarcntransporten jedesmal so pünktlich in Leipzig eintref- fen, frage ich, ob sie auch so kolossale Vorarbeiten haben, wie wir und wenn sie sie hätten, ob sie an einen so kurzen Zeitraum gebunden sind; da wir nicht anfangen können, wann wir wollen. Indessen ist es nicht sowohl der kurze Zeitraum von Neujahr bis Jubilate, welcher uns in neuester Zeit auf die Idee leitete, die Abrechnung auf Michae lis zu verlegen, als vielmehr der große Vortheil, der daraus für den Absatz im Allgemeinen und daher für alle Verleger und die meisten Sortimenter entspringen würde. Es ist wahr, daß es den Verlegern
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