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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.05.1847
- Strukturtyp
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- 1847-05-21
- Erscheinungsdatum
- 21.05.1847
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- Deutsch
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632 Nichtamtlicher Th eil. Zur Literatur des Buchhandels. Allgemeine- Adreßbuch für den deutschen Buchhandel, den Antiquar-, Musl- kalien-, Kunst- und Landkartenhandel und verwandte Geschäftszweige. Neun ter Jahrgang 1847. Bearbeitet und herauSgegebcn von Otto August Schulz. Seit Februar schon im Besitz dieses neuen Jahrganges unseres Schulischen Adreßbuches, war es uns doch in der, den Sortimcntsbuch- händler so ungleich in Anspruch nehmenden Zeit bisher nicht möglich, dasselbe im Börsenblatte des Ausführlicheren zur Anzeige zu bringen. Letztere soll ja aber weniger zum Zwecke haben, die Anschaffung des Adreßbuches, das im Buchhandel hinreichend gebraucht ist, demselben zu empfehlen, als die allgemeine Aufmerksamkeit des Buchhandels auf die verdienstvolle Arbeit zu richten. Keine Geschäftsbranche bedarf so sehr wie der Buchhandel eines Organs zur genauen Kenntniß seines Wirkungskreises; es ist eben die ser ein so ausgedehnter, ein so bis in die kleinsten Details gekannt sein wollender, daß die Schaffung des Hülfsmittels dazu eine eben so ver dienstvolle wie schwierige Arbeit ist. Der Buchhandel weiß aus den ersten acht Jahrgängen des vorliegenden Adreßbuches, daß es durch gro ßen Fleiß und die unermüdliche Beschäftigung mit dem Gegenstände unserem Otto August Schulz gelungen ist, ein solches Organ herzu stellen. Der Herausgeber verwendet zu diesem Zwecke für seine Arbeit nicht blos das ihm von den Betheiligten Gegebene: er sammelt die Materialien zu jedem neuen Jahrgange aus der Geschichte und dem ganzen Verkehre des vergangenen Jahres und das in der That mit einer bewundcrnswerthen Genauigkeit, die uns in seinem Adreßbuchs die bis in die kleinsten Details gehenden Verhältnisse der einzelnen Handlung zum ganzen Buchhandel finden läßt. Auf diese Weise hat das Adreßbuch nicht nur eine durch nichts zu ersetzende Brauchbarkeit, sondern eine Autoriät erlangt und vertritt in jeder Weise und überall hin ein von einigen Seiten unlängst begehr tes sogenanntes a in t l i ches Verzeichniß, das aber selbstredend mit dieserBezeichnung an der Stirne herzustellen ein Unding ist. Wir geben auf die Sache stets mehr als auf deren Benennung, und vertrauen dem „Amtlichen" auch erst, nachdem wir es geprüft. Dies hat aber der Buchhandel mit dem Schulischen Adreßbuchs in seinen neun Jahr gängen nun gethan, und cs hat dasselbe diese Prüfung so glücklich be standen, daß der Buchhandel seine Angaben als maaßgebend ansehen kann und der Verlagshandel ja auch in der leidigen Angelegenheit der Haftpflicht, wo er dem Sortimentshandel dictirt hat, auch für bei ihm ohne seine Schuld verunglückte unverlangte Neuigkeiten dem Verleger aufkommen zu müssen, die Angaben des Adreßbuches als maaßgebend ansieht, welche Neuigkeiten und in welcher Anzahl der betroffeneSortimentshändlcr in demselben als für seinen Kreis wünsch bar bezeichnet hat. — Wir haben neben dem Schulischen Adreßbuchs noch ein s. g. Ver zeichniß aller Buch- und Kunstbändler rc. rc., gegen dessen Bestehen an sich durchaus nichts zu sagen, das aber— wir können dies auszuspre chen nicht unterdrücken — um so überflüssiger ist, als es, wie bereits von anderer Seite in diesen Blättern factisch nachgewiesen und wie eine selbst oberflächliche Durchsicht hinlänglich belegen wird, in seinen Angaben voller Fehler und Mängel ist. Daß das Schulische Adreßbuch in den Händen fast aller Colle- gen ist, bezeugt auch die in dem vorliegenden Jahrgange abgedruckte Liste aller Besteller desselben und die sehr wenigen fehlenden Firmen werden unzweifelhaft dasselbe auch bald ihrem buchhändlerischen Ge schäfts-Verkehre zu Grunde legen. In dem neuen Jahrgang hat der Herausgeberin der Geschä fts- geographie eine sehr günstige Veränderung vorgenommen, dahin gehend, daß er neben dem alphabetischen Verzeickmiß aller mit Buch- 49 Handlungen versehenen Städte, auch letztste in alphabetischer Rei henfolge der Länder mit ihren Provinzen und den darin wirkenden Handlungen, sehr übersichtlich und bei verschiedenen geschäft lichen Arbeiten sehr von Nutzen seiend, zusammengestellt hat. Für die Geschichte des Buchhandels ist die in der V. Abtheilung auch in diesem Jahrgangs sorgfältigst sortgeführte „Chronologische Uebersicht der Begründung aller gegenwärtig bestehenden deutschen und zum Theil ausländischen Buch-, Antiquar- rc. Handlungen" von großem Werths. * . * Außer diesen auf die directe Stellung des Adreßbuches zum Buch handel gehenden Betrachtungen ruft eine nähere Beschäftigung mit dem Buche auch noch viel andere gewichtige Wahrnehmungen hervor und wir wollen uns erlauben nur eine heute des Weiteren hier dar zulegen. Wir meinen den direkten Verkehr der, nach der III. Abthei lung des Adreßbuches dieZahlvon 1200 ausmachenden Sor timentshandlungen mit dem einzelnen Verleger. Wenn nun auch von letzteren Wenige mit allen 1200, selbst wenige mit 1000, die Meisten vielleicht kaum mit 800 Sortimentshandlungen arbeiten werden, so macht doch auch ein solcher Verkehr noch eine wirklich physisch kaum zu überwältigende Arbeit nöthig, die mit dem Resul - tat wahrlich in keinem Verhältnisse steht und bringt eine Zersplitterung zu Wege, die dem einzelnen Verleger in allen seinen Manipulationen nur schaden kann. 800 — 1000 Contos mit einzelnen Sortiments handlungen zu führen, zu regeln und in stete Versorgung zu nehmen, ist eine enorme Arbeit und bedingt, da ihr zu genügen zwei Hände nicht ausreichen, eine Spesenlast, dieingarvielenFällen verhält- nißmäßig den erzielten Saldo geradezu übersteigt. Wir haben dies aus dem Munde selbst einiger Groß-Verleger. Aber von der Stellungdeseinzelnen Verlegers zu den 800 — 1200 Sortimentshandlungen ganz abgesehen, so ist noch mehr für den einen kleinen Wirkungskreis habenden Sortimentsbuchhändler dieser directe Verkehr mit dem einzel nen Verleger ein für ersteren so unverhältnißmäßig kostspieliger, so wenig lohnender und zu einem kleineren Sortimentsverkehr gar nicht passender Bezug, daß eine kaufmännische Berechnungsweise hier längst die nöthigen Veränderungen geschaffen haben würde. Ein Sor timentsgeschäft mit einem jährlichen Bruttoumsatze unter 4000 steht sich direct — und wir werden von den auch ndirecten Vortheilen sogleich sprechen — viel besser, statt von den einzelnen Verlegern, aus zweiter Hand von einem großen Sortimenter seinen ganzen Bedarf zu beziehen. Rechnen wir an den 4000 zwei Fünftheil als ^ Artikel und drei Fünftheil als Artikel (so wird das Verhältniß etwa sich stellen), so ergiebt sich ein Gesammt-Rabatt von 1133 Aus der zweiten, Hand von einem Zwischenhändler bezogen, der die ^Artikel mit 25°/o und die Artikel mit 20sto liefern würde, ergiebt sich ein Rabatt von 880 — ein minus also von 253 — Diese werden aber über und über ausgewogen 1) durch die bei der directcn Beziehung nothwendige Haltung eines Commissionairs in Leipzig, 2) durch die von diesem in Ansatz gebrachte Emballageberechnung, 3) durch die sehr wesentlich gesparten Porto- und Frachtkosten, da das kleinere Sorti mentsgeschäft aus der ihm näher denn Leipzig liegenden großen Zwischen handlung beziehen wird und 4) durch die ersparten Arbeitskräfte, die wie schon erwähnt, 1000 Conto's zu führen und in Ordnung zu hal ten, fast allein einen Menschen in Anspruch nehmen. Und hierzu kommen noch die bedeutenden indirekten Vortheile. Die Zeit, welche zur Führung einer jetzt nöthigen Buchhändler-Strazze erforderlich, wird, auf den Absatz der Bücher angewandt, diesem sehr zu statten kommen
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