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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.04.1847
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1847-04-23
- Erscheinungsdatum
- 23.04.1847
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- Deutsch
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470 ^ 33 den festzuhalten. Gehen wir auf diese nun näher ein, so werden wir dabei auf dreierlei zu achten haben: 1) den persönlichen Eharacter des Creditsuchenden, 2) seine pecuniären Verhältnisse und 3) die Verhältnisse seines Etablissements. Schreiber dieses muß offen gestehen, daß der Punkt ml 1) ihm bisher der wesentlichste, der zumeist festzuhaltende schien: — ein gedie gener Eharacter — sagt er — überwindet mit Fleiß und Energie auch die ungünstigste» pecnniären und andern Verhältnisse seines Etablis sements. Ec ist auch noch heute dieser Ansicht: — aber wie und wo den von dieser oder jener Seite empfohlenen Eharacter prüfen? Wo herwissen können, daß derselbe sich bewähren werde in den schwie rigen Momenten, die bei Niemandem ausbleiben, der seine Selbst ständigkeit zu gründen Neues begonnen? Das wird zur Unmöglichkeit und man muß deshalb dem persönlichen Charakter »6 2) und 3) die pecuniären und die Verhältnisse des neuen Etablissements überhaupt zur Seite stellen. Die pecuniären Verhältnisse des sich neuetabli- renden Sortimentshändlers sind von vieler Wichtigkeit in Bezug aus das Gelingen seines Vorhabens: aber die Geld-Mittel sind auch wieder sedr wenig: wir haben mit den größten Mitteln Beginnende zu Grunde gehen und Andere, die nichts als gesunden Sinn, Fleiß, Ausdauer und Geschick hatten, prosperiren sehen — und natürlich, denn in letzter Instanz sind ja die genannten Eigenschaften die aller besten Mittel — viel goldener als die goldenen des Metalles. Das richtigste Kriterium bleibt immer das der allgemeinen Verhältnisse eines neuen Etablissements. Jede allgemeine Regel, solches auszuüben und nach ihm im Creditgeben sich bestimmen zu lassen, muß freilich dabei aufhören: es gibt eben so viele Plätze, an denen ein neues Etablissement trotz unendlich vieler schon dort bestehender Vertrauen verdienen würde, wie umgekehrt viele, an denen ein oder zwei schon bestehende Handlungen als vollkommen ausreichend und nur möglich, ein noch dazu kom mendes daher als unhaltbar erkannt werden muß, rc. rc. Auf diese Verhältnisse muß der Verlagshandel — wir reden wie gesagt lediglich von dem soliden — durchaus mehr, viel mehr achten, wenn er viele bittere Erfahrungen sich nicht wiederholen sehen will. Das Creditgeben bildet in allen Geschäften einen Hauptpunkt: in den kaufmännischen einen, die strengste Achtsamkeit des Produccntcn in Anspruch nehmenden, im Buchhandel einen sehr leicht gehaltenen: — weil eben im Buchhandel der Producent von seiner Waare so gar wenig hält. Er gibt sie auf Jahresrechnung fort und bilanzt aus die Messe, ob der ihm in allen seinen Verhältnissen ganz unbekannte Debitor sie wohl bezahlen wird: — er rechnet darauf, wie man auf einen Glücksfall rechnet! Und weil sie diese Chance noch ungünstiger für sich sehen, er heben die Verleger über die bevorstehende Verlegung der Oster-Messe auf die Michaelis-Messe einen solchen Lärm. Es kann Niemand, dem die Verhältnisse des deutschen Buchhandels bekannt sind, so kurz sichtig sein, daß er den durch die genannte Veränderung der Messe be deutend vermehrten Absatz der versandten Neuigkeiten — und diese bilden ja fast nur die Gegenstände des Buchhandels — verneinen wird: für diesen Absatz ist dem Sortimentshandel die Zeit vom Ja nuar bis Mai, Juni die günstigste: die widersinnige Einrichtung der derzeitigen Abrechnung zur Oster-Messe nimmt dem Sortimentshänd- ler die Möglichkeit, für die Ende des vergangenen Jahres ver sandten Werke, die er ja remittiren muß, etwas mehr zu thun, als er in den Wirkungs-Monaten von October — Januar, aber gewiß nicht hinreichend, gethan hat, und zwingt ihn, den von den Remittenden und Rechnungs-Regulicungen hinreichend in Anspruch Genommenen, auch die Neuigkeiten des neuen Jahres ruhen zu lassen; — in der Thal: diese widersinnige und wirklich nur im un kaufmännischen Buchhandel mögliche Einrichtung muß von Jedermann unschwer er kannt werden. Und wirklich ist dies auch der Fall: die in diesen Blät tern über die Verlegung der Messe streitenden Ansichten sind darüber einig, daß der Absatz bei der Michaelis-Abrechnung ein viel bedeuten derer sein, die Verlegung also so recht auch den Verlegern zu Gute kom men würde. Aber — wenden diese fast uni «ono und mit großer Aengstlichkeit ein: sechs Monat länger Credit und sechs Monat länger die Chance haben, ob unsere Debitores das ihnen im vergangenen Jahre Gelieferte bezahlen werden oder nicht. Ja — erwiedcrn wir: macht dieses Bezahlen nicht zu dieser Chance des Zufalles; gebt nur euren Credit, wo er ein verdienter ist; verlangt doch, wo ihr ihn nicht bewährt erhalten, Anfang des neuen Jahres, ehe die neujährige Ver bindung beginnt, eine gewisse Zahlung; basirt eure Verbindung mit dem Sortimentshandel auf die wirklichen Verhältnisse desselben und gebt nicht aufs Blaue hin Credit, weil die solchen suchende Firma in Schulz Adreßbuch steht. Werden die Verleger dies, werden sie die ausgeführten bestimmteren Grundsätze beim Creditgeben befolgen — dann können sie sich auch ohne Gefahr die Bezahlung ihrer Saldo's sechs Monate später gefallen lassen. Es wäre für den Sortiments- Handel hart, wenn er den an der Tagesordnung seienden Leichtsinn des Verlagshandels im Creditgeben auch noch dadurch büßen sollte, daß deswegen — und weiter wäre es ja nichts — ihm wie bisber die Möglichkeit genommen würde, in der dem Absätze günstigsten Zeit für denselben etwas zu thun — das wäre für ihn hart und würde der Speculation des Verlagshandels, der deshalb eine schöne Ver größerung seiner Saldos verscherzte, wenig Ehre machen. Das Creditgeben im Buchhandel steht in dieser Weise mit der Verlegung der Messe in engem Zusammenhänge: — der Verlagshandel regele das erstere— und er wird sich aller Einwendungen gegen die Verlegung der Oster-Messe auf Michaelis begeben müssen. Ein Sortimentshändler, der aber auch Verleger ist. Bücher-Verbote in Prciistc» vom 1. Januar bis 10. April 1847. (Mitgethcilt von EINilLacIIsch in Magdeburg.) 2) Jacob»), Rechtfertigung. (Bergen, Benmann.) 3) 4) Bulwer, Lucrezia. (Stuttgart, Metzler; Leipzig, Kollmann.) 6) Jacoby, Urtheil des Konigsbcrger Senats. (Mannheim, Hoff.) 10) Schusclka, deutsche Volkspolitik. 1. Aufl. (Hamburg, Hoffmann k Campe.) 12) Florencourt, Preuß. Verfaffungsfcage. (Hamburg, Hoffmann L Campe.) 13) Althaus, Rheinfahrt im August. (Bremen, Schünemann.) 14) Leoncgg, Ein Glaubensbekenntniß. (Leipzig, Einhorn's Verlags-Erped.) 15) Heinzen, Politische und unpolitische Fahrten. (Mannheim, Hoff.) 16) Jetzt, Taschenbuch f. 18t7. (Grimma, Verlags-Comvcoir.) 18) Vier Fragen, veranlaßt durch die Verordnungen vom 3. Februar. (Leipzig, O. Wigand.) 19) Oollex der Pharmacopoen. Sammlung deutscher Bearbeitungen. 1. Sect. 5. Bdchn. (Leipzig, L. Voß.) 21) Rüge, gesammelte Schriften. 5. u. 6. Bd. (Mannheim, Grohe.) 22) Heinzen, ein deutsches Rechnenerempcl. (?) 23) Hutten, dies gilt den Pfaffen. (Alrenburg, Helbig.) 25) Vier Fragen. 2. Aufl. (Leipzig, O. Wigand.) 26) Welches ist die Aufgabe des preuß. Landtages. (Herisau, Schlüpfer.) 27) Rauwcrk, Verordnungen vom 3. Febr. 1847. (Leipzig, G. Mayer.) 28) Aktenstücke für den I. preuß. Landtag. (Leipzig, Expedition d. Herold.) 29) Biedermann, Aufgabe des 1. vereinigten Landtages. (Leipzig, G. Wigand.) 30) Hauskalender für die Altmark. (Magdeburg, Baensch.) Die Verbote von No. 6 und 30 wurden wieder aufgehoben.
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