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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.08.1847
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1847-08-24
- Erscheinungsdatum
- 24.08.1847
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- Deutsch
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1018 Mit der Literatur is's grad a so. Was dos Publikum gern har, dös wird druckt, daher kummt a das zahllose Heer von Nachtretern und Nachbetern, wann Einer eine gute Idee hat, die sich glei d'rum reißen. Es iS keine selbständige Richtung, dö d'Leut nehmen, kein Auf treten, was der Wissenschaft würdig is, und die Literatur steht hinter der Walzerkunst no in so fern weit z'ruck, daß man da nit einmal den Namen rcspektirt. Der g r ö ßte Ge l e hrt e darf das ausgezeich- netsteWerk bringen, der Buchhändler zuckt d'Achsl und wann er Bildung hat, so bringt er do no eine höfliche Ausred, daß er's nit ver legt, sunst kann Einer ganz grob a no abg'speist werdn(l) Weil man nur schaut, was das Publikum gern lest, und daß die Buch händler kein Honorar, — so kann man 's oft nit nennen, es is nur ein „literarischer Taglohn," was sie zahl'n, also daß dös no ganz billig geht, sein die Büchermacher auftaucht, die geistigen Hand langer von den literarischen Tandlern. Die klaubn und raub» da und dort z'samm, flicken und spicken, was's glaubn, was das Publikum für ein'n Braten gern hat, und so is an die Stelle der Litera tur schoncine gewissenlose, e h ra b sch n e i d e r i sch e Sude lei treten, wie uns so viele Buchhandlungen in dem lieben Deutschland den traurigen Beweis liefern. Nur Alles in'n Koth h'nunterziegn, das Heiligste und Ehrwürdigste mit Füßen treten, dös is so dieser P a mph letisten (!) Geist, der sich hietzt breit macht, und der den heiligen SitzderLiterattl reinnimmt. (!!!) Schau» wir das geistige Streben und die geistige Richtung vor 50 Jahren und schau'n wir's hietzt an, i muß da ganz mit dem Aus spruch übereinstimmcn, den ein alter Rechnungscevident g'macht hat.— Der hat die Anstand über die Rechnung dem Verwalter h'naus- qebn und hat ang'fangt: 1. Im Reste sind zwei Sessel zu wenig übertragen. Wenn das Ding so fort geht, so wird in kurzer Zeit gar kein Sessel da sein. — Bei uns'rer Literatur kunnt man's bald a so sagn. Wann's so fortgeht, so hatDeutschland in 50 Jahren garkeine Lite ratur mehr, sondern höchstens ein'n literarischen Tratsch..— Wasch weiber auf'n Schanzl treten meiner Treu honeter auf, als so mancher Zeitungswascher; aber dem lieben deutschen P u b l i k u m (!) g'fallt der Tratsch und literarische Waschkuchln gibt's g'nug, wo's ihn ausko chen künnen. No, vielleicht geht's wieder in den ausländischen Zeitungen über mi los: Dös schönirc mi aber nit, denn da bleib i ganz ruhig dabei. Was bat Einer für ein'n Gegenbeweis? Grobheiten, und die g'wöhnt man mit der Zeit. (!!!)" Naiver Unsinn und schamlose Lügen sind wohl noch selten mehr auf einem so kleinen Platze zusammengedrängt gewesen. Angeführt habe ich diese Stelle aus jenem Troßblatte nur um zu zeigen, welche Leute sich unterfangen über Kunst und Literatur, über deutsches Publikum und seine Richtung ein Urtheil abzugeben. Unbegreiflich bleibt mir nur die Taktlosigkeit des Vecleg-ers, der es zugiebt, daß der ganze Stand, dem er doch ange hört, so sehr geschmäht und verleumdet wird. Eine gerechte Strafe da für wäre das Zurückweisen solchen Quarks und die Versagung jeder Verwendung. Daß der Verleger hier von Schuld nicht freigesprochen werden kann, beweist, weil es schon einmal vorkam, daß in demselben Blatte zwei höchst ehcenwerthe Kollegen auf eine sehr perfide Weise, ich möchte sagen, denuncict wurden. Damals erschien keine öffentliche Rüge, was begreiflich, denn die Herren hatten ja ihren Rücken recht sicher placirt. Das Streben des jetzigen Buchhandels aber, lassen Sie es uns selbst gestehen und nicht, wie es leider so häufig geschieht, uns selbst lästern, ist ein höchst ehrenhaftes und anerkennungswerthes. Unkraut wuchert zwischen jeder Saat. Die erbarmungswürdige Zerstückelung Deutsch- ^2 76 landsallein trägt die Schuld, daß keine großartigen Nazional-Unterneh- mungen mit eben solchen Honoraren gedeihen, wie in Frankreich oder England, denn wir haben nicht, wie jene, einen Eentral-Punkt, eineHauptstadt, sondern 20 und mehr solche, die großentheils in lächerlicher Eifersucht einander gegenüberstehen und ihre Kräfte zersplit tern. Ja, ihr Herren Schriftsteller, hört cs, wir Buchhändler thun bei Weitem mehr, als unsere Handclskräfte eigentlich erlauben, und sollte einmal einen Nechnenmeister die Lust anwandeln, eine Bi lanz zu ziehen zwiscken den Opfern der Buchhändler und ihrem Ge winne, erwürbe als Resultat eine großmächtige 0 erhalten! Vorschlag. Durch Verkauf von Werken in Parthien an Antiquare wird dem Sortimentshandel bedeutend geschadet. Wäre es nicht besser, der Sor timentshandel ließe sich diesen Gewinn nicht entgehen und verstän digte sich mit dem Verleger über Ankauf solcher Artikel, die schwer das Lager des letztem drücken, und stellte sich die Verkaufspreise nach Belie ben. — ES sind nicht immer schlechte Bücher, denen es an Absatz fehlt und es liegen andere Ursache» zu Grunde, warum dieser erst später erfolgt. Hierbei würden auch für die Thätigkeit der Sortimenter sich neue Wege öffnen, so gewiß als für die Zukunft die Verleger die Maxime gebrauchen werden, nur denjenigen Handlungen Credit zu geben, die sich verbindlich machen pr. Anno für eine bestimmte Summe in fester Rechnung zu nehmen. K. M. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. (Mitgetheilt von Wfg. Gerhard.) Französische Literatur. LurvcnuiniK, 6u. , Dleloprosoliie franpsiss, ou 6uilie >iu cksnteur, liestine aux personnes ljui veulent apprenlire Is musigue vocale, sux smsteurs, etc. In-8. Paris, 25, rue liu pltit-pont. Ul! u'xc'rirlcuu ui ou so> xvuieia. 'praliuit <le I'aiiemanll sur Is ller- niere eliition. 2. Partie. In-8. Paris, 4 sr. Uucxuit, llisperiences sur les skrapneis Iaidos ober ls plupart <ie» puissances lie l'lliurope, sccompagnäes li'okservations sur l'emploi <ie cv prvjectile. Ouvrsge traliuit lie I'allemanli et »otabiement au»meute psr l'erguem et pave. ln-8. Paris, 6orrear<i. 8 kr. llixoi-oarrlo« sciuklaukiltliu ou o'ai.<;uaiu penclant les aunees 1840, 184l, 1842. pukiiee psr orlire liu gouvernement et avec le con- eours li'une caniaiission acaclsmigue. 8ciences meliicales. I. In-8. Paris, LanA-iois Uecieroq. 12 fr. 6okisai.Ü8, km., Ues francs-juges. 2 vols. I» 8. Paris, 6aliot. 15 fr. Uxriünu, 0., 1'rigonomstries rectiligne et spkerigue, a I'usage lie Is marine. In 8. I'vulon ; Paris, au licpot lies cartes marines. 3 fr. 1<e Oomnuc, Uietionnaire sraiwais-kreton ; enricki li'aliliitions et ll'un Lssai sur I'kistoirs cie Is iaogue Kretonne, psr Hl. Uerssrli <ie Is Villemargus. In-4. 8ai»t-llrieuc, pruliüomme. blissiv» comliuscimu u« cni?iu. Inliustrie lies soies et soieries. 6a- talogue lies procluits lie I'Iulie et lie Is Lkine rapportes psr iVI. Isiliure Uerilie, cieisgue <!u minister« <ie I'sAricuiture et liu com merce. In-8. I-^nn, impr. üarrct. 50 c. Illo^rrl-ieu, 6x»i. , pk^coiogie, ou 6onsilierations Aensraies sur I'or- xano^rapki«, Is pb^sioiogie et Is clsssiilcstion lies ai^ues. In-8. Paris, t>, rue cie üussi. pusKur, ^uoü -1., pitiilies kistorigues sur le c^Iibst ecclesiastigue et sur Is contession sacramenteile contre les nouveiies »ttsgues lie I'keresie et cie Is pbilosupkis. In-8. u^o»; psri«, Aleiiier/rercs. 7 fr. 50 c. Kicuano, ^., Ue Is 6onlormation liu ckevsl suivsnt les lois lie la pk^siolugie et cie Is mecanigue. Oaras, courses, t^pes reproliuc- teurs, ameliorstion lies rsces, vices relikibitoires. In-8. Paris, /mpr.-unis. 8 fr.
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