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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.09.1847
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1847-09-10
- Erscheinungsdatum
- 10.09.1847
- Sprache
- Deutsch
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1847.^ 1091 Nichtamtlicher Theil. Man kann'S nicht oft genug wiederholen. Es wird jetzt so viel und immer wieder von Neuem über Re formen im lieben deutschen Buchhandel geschrieben — Einsnurthutuns Noth und das ist: festes Zusammenhalten und vereintes energisches Wir ken gegen die vielen neuen Etablissements. Wir haben, wie kein ande rer Stand, die Kraft in uns, auch wenn der Schutz des Staates in dieser Beziehung uns ermangeln sollte, uns selbst zu Helsen, d. h. mit andern Worten, einer unnatürlichen und ungebührlichen Concurrenz Unberufener kräftig zu begegnen. Laßt uns aber doch versuchsweise wenigstens vereinte Schritte bei den betr. Ministerien thun, dieser übertriebenen Eoncurrenz Ein halt zu thun. Laßt uns Schritte thun, ehe es zu spat sein möchte! An indirekten Aufforderungen dazu fehlt es doch wahrlich nicht — oder sind gewisse, in neuester Zeit in beunruhigender Menge sich zei gende Circulare nicht hinlängliche Argumentation dafür? Was soll man auch davon denken, wenn jetzt in Städten von nicht ganz 2 000 Einwohnern 2 Buchhandlungen existiren, deren Inhaber vor Kurzem noch als Buchbinder, Schauspieler, Gelehrte u. s- w. u. s. w. fungirten? Gehts heut zu Tage nicht mehr, hat der Kaufmann Banque- rutt gemacht, der Handwerker sein Gewerbe einstellen müssen, nun da wird er — Exporteur — da wird er — Buchhändler. Dann ist er ein gemachter Mann — das dauert ein — höchstens zwei Jahre — er ver kauft zu unerklärlich billigen Preisen, thut seinem ordnungsliebenden rechtmäßigen buchhändlerischen Nachbar bedeutenden Schaden (so daß dieser oft bei seinem Publikum und bei den Verlagshandlungen in Mißcredit kommt) und verschwindet dann spurlos wieder. Ist dieser von der Schaubühne abgetreten, beginnt ein Anderer das Lust- und Trauerspiel und so gehts fort. Wie lange es so noch dauern wird? Sollten aber die Verleger sich endlich auch nicht bewogen fühlen, mit ihren Unterthanen, den viel geplagten Sortimentern, eine Alliance zu schließen, diesen gemeinsamen Feinden kräftig entgegen zu treten? Es ist dies Capitel schon oft berührt, hundert Mal darauf auf merksam gemacht und immer vergeblich, deshalb nochmals: „Man kann es nicht oft genug wiederholen!" Vereins - Angelegenheit. Bitte an den Rheinisch-Weftphälischcn und Thüringischen Kreis-Verein. Im Interesse aller Preußischen Buchhändler würde es sein, wenn Sie bei Ihren Verhandlungen auf einen Antrag an Ein Hohes Mini sterium des Innern hinarbeiteten oder einen solchen veranlaßen, wodurch 1) dem allerwärts hin Eoncessioniren zum Buchhandel an Nicht buchhändler ic. dadurch etwas Einhalt gethan würde, daß vor Erthei- lung einer Concession Jeder zum Buchhandel sich Meldende vor einer allgemeinen Prüfungs-Commission in Berlin sich einer Prüfung zu unterwerfen hatte, ähnlich wie der Apotheker, mit denen wir übrigens nicht ganz unrichtig in geistiger Beziehung verglichen sind. 2) Daß den Landrathsämtern und andern Behörden das Sub- scribenten-Sammeln auf Bücher, Kalender und dergl. gänzlich unter sagt werde, indem alle diese Schriften sv. d. Heyde rc.) durch den Buchhandel bezogen werden können. — Einestheils wird der buchhändlerische Erwerb dadurch beeinträch tigt, anderntheils werden die Subscribenten durch Portoberechnung w. benachtheiligt. Würde nun von den oben genannten Kreis-Vereinen ein solcher Antrag in aller Form zu Stande gebracht, den mit aller Bereitwillig keit jeder Preuß. Buchhändler mitunterzeichnen würde, derselbe dem Hohen Ministerium oder Sr. Majestät dem Könige überreicht, so läßt sich kaum an einem günstigen Erfolg zweifeln, wenn nur mit Ernst und unermüdet der Gegenstand bis zum Schlüsse verfolgt wird. Nach dem den Buchbindern ein erweitertes Feld zum Handeln mit Büchern gegeben, Antiquare sich immer mehr unseres Geschäfts bemächtigen, die Postämter Journale rc. vertreiben, Behörden Subscribenten sam meln lassen und die Werke dann vertreiben, Eindringlinge das Ge schäft durch Unkenntniß, Schleuderei rc. hecabwürdigen und herunter bringen, was bleibt dem reellen Buchhändler übrig?!! Anclam, den 4. September 1847. W. Dietze. Vorschlag für SortimentShaiidlinigen. Im Interesse vieler mir befreundeten Cvllegen und meiner eige nen Sortimentshandlung erlaube ich mir folgenden Vorschlag zur Erlangung größerer Vortheile bei leicht verkäuflichen Werken zu ma chen, wo die Verleger bei Abnahme vonParthieen so unverhält- nißmäßig hohen Verdienst zulassen. 1) Es treten eine Anzahl von etwa 40 bis 50 lebhaften Sorti mentshandlungen zu einem Verein zusammen, der es sich zur Aufgabe stellt, dergleichen Werke in Parthien einzukaufen und jedem Mitgliede dann-zu dem Durchschnittspreise abzulassen. 2) Der Verein wählt sich ein Sortiments-Geschäft in Leipzig, das für ein bestimmtes jährlichesHonorar das Einkaufs-Geschäft leitet. Dies besteht darin, bei erw. Werken, wo in Parthieen so große Vor theile gelten, allen Mitgliedern des Vereins Aufforderungen zur Be stellung dazu zugehen zu lassen. Sind nun nach 4 bis 6 Wochen die nöthigen Bestellungen eingegangen, so bezieht der Commissionalc die qu. Werke in Parthieen und versendet sie gegen Nachnahme an die betr. einzelnen Besteller. 3) Jedes Mitglied hat das Recht, solche Wecke zur Anschaffung vorzuscblagen und die Leipziger Handlung muß dann die übrigen Mit glieder davon in Kenntnis setzen, was mit gedruckten Schema's leicht auszuführen ist. 4) In Rechnung wird, selbst wenn der Leipziger Commissionair Werke in Parthieen mit denselben großen Vortheilen auf Jahres- Conto vom Verleger bezieht, an die betr. Besteller nichts gesandt. 5) Die dem Leipziger Commissionair zufallenden Gebühren tra gen alle Theilnehmer. Nach meinem Dafürhalten kann der im Eingang erklärte Zweck auf diese Weise leicht erreicht werden; gern gehe ich jedoch auch auf zweckmäßigere Vorschläge ein und bitte nur, mir solche recht bald zu gehen zu lassen. Es ist keine Frage, daß dadurch auch den Antiqua ren entgegen gearbeitet wird, die nicht leicht einer Corporation von 50 thätigen Sortimentsbuchhandlungen entgegen treten können. Die Vorthcile liegen auf der Hand. Selbst die gangbarsten Werke wer den von den Verlegern bei Abnahme von 25, 50, 100 Exemplaren, auf einmal genommen, mit 10, 15,20,25 und mehrRabatt abgelassen! Auch dürfte auf diese Weise am Besten gegen die 25 Expedition angekämpft werden, denn der durch diese Vereinigung er langte Mehr-Rabatt wird stets 33Vz?ö hinter sich zurücklassen. Ich sehe nun den Erklärungen betr. Cvllegen entgegen und werde seiner Zeit das Resultat öffentlich bekannt machen. Otto Janke in Potsdam. 157 *
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