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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.05.1847
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1847-05-05
- Erscheinungsdatum
- 05.05.1847
- Sprache
- Deutsch
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562 ^42 B u ch b i n der und Co mmi ssion ä rs in den Provinzial- Städten, wo keine directen Verbindungen existiren und die ihren Bedarf von den Sortimentshandlungen der Hauptstädte beziehen. Wir haben in Schlesien z. B. laut Schulz' Adreßbuch in 27 Städ ten direct verkehrende Buchhandlungen, aber hundert andere kleinere Städte, wo deren keine sind, weil ihr Bedarf zu gering ist. Es sind jedoch auch dort Leute, die literarische Bedürfnisse haben, und unsere Geschäftsfreunde nun, welche dies Publikum wieder versorgen, die wollen eben auch leben (das ist dem Herrn M. wohl auch etwas ganz Neues?) und haben obendrein Porto- und andere Auslagen- Da aber die Preise der Bücher in Zeitungen und Katalogen genugsam be kannt gemacht werden, so muß der Provinzial-Committent z. B- den Steffens'schen Kalender eben so zu 12VZ S^s verkaufen, wie ander wärts, daher auch jedenfalls vom Sortimenter seIbstvon den 2 5 La noch einen Rabatt erhalten! Nun mögen aber die Vertheidiger der 25 LH ausrcchncn, wie viel der Sortimentshandlung und ihrem Ge schäftsfreund nach Abzug der Spesen bleibt, wenn diese fetten 25 LH noch einmal skalpirt werden müssen? Der Absatz an diese Wiederver- kaufec ist in Summa jedoch sehr bedeutend und die Hälfte des jährli chen Umsatzes geht durch sie. Wir sind dabei nur die gutwillige», ge- schaftsthätigen, neue Absatzwege aufspürenden Handlungen der 25LH- Herren, denen wir das Facit prompt zur Messe apportiren, während zu Hause noch manches Tausend bei den resp. Kleinstädtern hängt, bei denen in manchem Fall noch obendrein herbe Verluste nicht zu ver meiden sind. Fragen Sie doch die Herren Ruthardt, Gerold, Hartleben, Gcibel ic., was ihnen von dem größten Theil dieser brillanten 25 Lh- Artikel nach Abzug der Spesen bleibt? Sollen wir blos die Tagelöh ner dieser modernen 25 Lh-Brochürcn abgeben und ist dazu all die In telligenz erforderlich, die denn doch unter dem größer» Theil unseres Standes, lebt? Warum nicht bald blos 20 oder 15 LH? Sie glauben oadurch das Nabattgeben an Privatkundcn zu tilgen und bedenken nicht, daß der reelle Mann in Allem reell verfährt, auch beim Rabatt geben, während der Schleuderec schleudert, auch wenn er gar keinen Rabatt erhielte; denn am Ende zahlt der Letztere die Verleger gar nicht und macht dann immer noch ein einträgliches Geschäft! — Sollen aber wegen der wenigen Schleuderec die vielen Reellen so hart büßen? — Ich kann das nicht glauben. Bei großen, theuern Werken, mit Kupfern, bei Kalendern mit theuerm Stempel w., bei Sachen, die unverhältnißmäßigen Geldauf wanderfordern, bescheidet man sich ja nötigenfalls gerne ausnahms weis e auch mit 25 LH. Niemand verlangt etwas Unbilliges, behüte, diesen Vorwurf soll uns Keiner machen. Wenn aber jetzt jede Woche in jedem Ballen „Brochüren in Massevon 5 S-s bis 2 5 S^ " eingehen, die meist alle nuc mit'/i notirt stehen, so ist das denn doch zu arg. Be i solchen weniger kostspieligen Sachen unter Einem Thaler sollten dochdie25Lh gar nicht angewendet werden! Es ist faktisch für's Publicum ganz gleich, ob eine solche Brochüre, die z. B. 15 S-s netto kostet, mit 22'/jz S-s bezahlt werden soll; die 2HK S-s mehr werden Niemand abhalten, sich das Buch zu kaufen, wenn er es braucht! Für den Sortimenter aber ist es bei der großen Zahl solcher Brochüren ein bedeutender Unterschied, ob ihm 7»^ oder 5 S-s bleiben, und wer irgend einigen Baar-Verkauf hat (der denn doch auch noch nicht ganz aufgehört hat), dem entzieht der Verleger regelmäßig LH bei jedem baarverkauften 25LH-Buch, denn, ich wiederhole es nochmals, der Käufer hätte ebenfalls auch die Differenz mehr gezahlt. Meine Herren, Witt wen-und Waisenkassen werden al lerdings sehr nöthig werden, wenn Sie blos 25 LH geben, denn da möchten die Sortimenter zuletzt mit zu den Fabrik-Arbeitern und Pro letariern zu zählen sein, die jeden Tag wieder verbrauchen, was sie ein nehmen und die Nichts zurücklegen können für das Alter oder für die Zeit der Noch! Es ist eine ernste Sache, für die ich spreche! Manche werden vielleicht sagen: „Wozu dasLamcnto? Es machts doch Jeder, wie er will!"— O nein, die öffentli che Meinung isteincgcwaltigeMacht! Wenn sie nur erst durchdringt und all gemein wird! Wir verdanken ihr namentlich in unfern Tagen sehr Viel. Wollten blos die Machthaber unter uns nicht darauf hören? — O sicher doch! Ich habe die feste Zuversicht zu allen den ehrenwerthen Verlegern, die ich wol namentlich aufführen könnte, daß sie besonders bei Sachen unter 1 wo der Aufschlag für das Publikum gar nichts ausmacht, aber auch bei den größeren Werken unsercWünscheder33VzLh möglichst berücksichtigen werden. Wie schön stehen in Betreff der Auf- rechterhaltung des Drittels die ehrenwerthen Firmen Weidmanns, Cotta, Hahns, Reimer, Sauerländer in A., Mohr, Franckh und viele andre da! Man verwendet sich mit Vergnügen für ihren Verlag und sie machen gewiß keine schlechten Geschäfte dabei! Wenn aber vielleicht einzelne, überaus kluge Leute, die auf unsere Kosten reich werden wol len, dennoch opponiren, den Rabatt verkürzen und der öffentlichen Meinung trotzen wollen, dann, meine Herren, gegen diese Wenigen Trotz gegen Trotz! Rüttelt euch dann auf, ihr langmüthigen Sorti menter! Ihre Geduld wird mißbraucht! Werfen Sie die 25LH-Bro schüren in einen Winkel, berechnen Sie Porto, verbitten Sie sich de ren Zusendung pro novilnte und schaarenSie sich zusammen! Wohlgemerkt, wenn diese unsre Vorstellungen nichts helfen sollten, denn wir hassen allen Zwiespalt, der beiden Theilen schadet. Wer es mit dem deutschen Buchhandel gut meint, der stehe dann auf gegen diese Usurpatoren des uns rechtlich zustehenden Vs Rabatts! Wir zählen so viele gute Elemente in unserem ehrenwerthen Kreise und in unserer geschäftlichen Organisation, es beruht so Vieles auf Herkommen, Treue und Glauben, Eintracht und gutem Willen, daß wir diese unter uns kräftig aufrecht erhalten müssen in allen ihren Theilc», ohne Furcht, ohne Scheu; und wir haben soviel Männer von Ehre und Charakter nnter uns, die das Recht hochachten, an diese ap- pellire ich, ich glaube im Namen Vieler! Leipzig, 3. Mai 1847. I. Urban Kern aus Breslau. A n z e i g e b l a t t. (Inserat- von Mitgliedern des Börscnvercin« werden di- drcigcspaltcne Zeile mit z Pf. sächs., alle übrigen mit 10 Pf. sächs. berechnet.) Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. (3414.) Deiprig, den I. lVlai 1847. ?, ?. Uierdurck erlaube ick mir Iknen sie er gebene ^nreige ru macken, dass ick ein Tweig- öesckäft meiner Niisücallkn- und Instrumonton-Hkuilllunw verkünden mit einer I-eikanstall für VLusilr »n<1 einem kiauokorto - lüagLLin, unter der Deipriger Kirma: 6. 7^. Xiemm in Onnmiviri! erricktet ksbe. Das neue Ktablissement wird runäckst durck ässortiren (Kinricktung) und fortge setztes 6om pl et i r e n (Krgänrung und Ver meidung) der OkemnitrerDeikanstalt für >lu»ik einen sickern und nackkaltigen ^bsatr Ikres lUusikalien-Verlags veranlassen, dann aber auck für denselben durck regen Lstrieb des 3lusikalien-8ortiment- kesckäkts nack Kräften wirken. — Das musikalisck gebildete Publikum der 8tadt und der Omgegend stellt in letzterer Leriekung keinen ungünstigen Krsolg in ^kussickt. keckt dankend werde ick es erkennen, wenn 8ie das sckätrbare 3Voklwollen, wel- ckes 8is dem vor 26 dakren in Leipzig; be gründeten und unverändert ferner bestellenden Ltamru - Lesokäft reitker erwiesen kaben, auck dom Lveiß - Losckäft in LkemiütL an-
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