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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.03.1916
- Strukturtyp
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- 1916-03-25
- Erscheinungsdatum
- 25.03.1916
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. js 70, 25. März 1916. haben wird, wie sie Herr Diesmal Namenlos im Börsenblatt Nr. 59 für seinen Betrieb ermittelt hat. Aber Hand aufs Herz: wird nicht oft mit Drucksachen geradezu gewüstet? Wie viele fliegen bei mir täglich in den Papierkorb, die von mir keines Blickes gewürdigt werden! Und dabei handelt es sich fast immer um dieselben Firmen. Wäre es da nicht bei vielen Firmen ange bracht, eine bessere Kontrolle auszuüben? Sonst mutz man ja aus den Gedanken kommen, daß die Portoausgaben in dem Etat dieser Firmen gar keine Rolle spielen. Wozu ist es nötig, daß besonders außerhalb des Buchhandels stehende große Firmen — lediglich um sich das Ansehen einer feinen Firma zu geben — heutzutage selbst die nichtigsten Sachen, wie z. B. eine Empfangsbestätigung, im Briefe Mitteilen, als ob sie Postkarten überhaupt nicht kennten. Auch sonst kann man tagtäglich beobachten, daß bas Porto für viele Buchhändler anscheinend gar keine Rolle spielt. So wenn z. B. ein mir bekanntes großes Sortiment das Porto bei der Versendung eines Bandes von Langewiesche oder eines Mentzels landwirtschaftl. Kalenders selbst trägt, obwohl es un gefähr 10 7» ausmacht. Sicher wird auch bei den Verkehrssteuern die bekannte arme Witwe oder das arme Dienstmädchen an den Haaren herbei gezogen, da sie sich als armes Opfer so vorzüglich bewährt haben. Nun, da achte man mal auf den Brief- oder richtiger Postkarten wechsel seiner Küchenfee, und man wird erstaunt sein über den Umfang desselben, wenn er auch im krassen Gegensatz zu dem Inhalt steht. Ich meine, wenn es diesen Herrschaften bisher auf die 5 Pfg. Porto und 10 Pfg. für die Ansichtskarte nicht ankam, so werden sie auch Wohl noch 2 Pfg. mehr an Portoaufschlag erschwingen können. Die geplante Quittungssteuer bildet sicher eine ge wisse Belästigung. Aber die Schmerzen darüber werden durch die Freude gemindert, die jeder Geschäftsmann empfindet, wenn eine Rechnung bezahlt wird, zumal die kleinen Beträge unter 10 steuerfrei bleiben sollen. Wenn der alte Handelsmann John Bull an der Quittungssteuer nicht zugrunde gegangen ist, so werden wir sie Wohl auch ertragen können. Nimmt es das deutsche Volk in militärischer Beziehung mit ihm auf, so wollen wir ihm beweisen, daß wir ihm in den Steuerfragen nicht nachstehen wollen. Alle indirekten Steuern und Abgaben verlangen eine gewisse Zeit der Eingewöhnung. Und so bin ich der festen Überzeugung, daß auch unser Volk letzten Endes diese leider unabänderlichen neuen Lasten verdauen wird. 8. 8ab. Der Krieg und die amerikanische Literatur. Obwohl, wie allgemein bekannt ist, der amerikanische Handel durch den Krieg einen gewaltigen Aufschwung genommen hat, ist der Buchhandel daran nicht beteiligt gewesen. Alle amerikani schen Fachzeitschriften müssen am Schluß des Jahres 1915 be trübt sestslellen, daß sogar ein großer Rückschritt zu verzeichnen ist. Die Zahl der veröffentlichten Werke hat, wie eine Aufstellung in »Uublislwrs' »iVoelrlx« zeigt, um 2286, gleich ungefähr 19 7», ab genommen. Der Ausfall erstreckt sich aber nicht nur aus die von England «ingeführten Werke, die jetzt nur noch 29 7° aller im amerikanischen Handel befindlichen Bücher ausmachen, sondern auch auf die rein amerikanischen Ursprungs. Diese haben eigen tümlicherweise in ganz demselben Verhältnis abgenommen, wie die aus England stammenden, bei denen ja die verminderte Zahl schon durch die dort festgestellte geringere Verlagstätigkeit beding! ist. Der europäische Krieg hat also die amerikanische Literatur genau so ungünstig beeinfußt wie die englische. Sehen wir uns die Aufstellung etwas näher an und gehen wir zunächst auf das wenig« Vorteilhafte ein, das sie zu ver zeichnen hat. Die Abteilung Geschichte weist eine verhältnis mäßig große Zunahme hauptsächlich eingeführter Werke auf, was ja leicht erklärlich ist, denn hierunter fallen alle Veröffentlichungen über den Krieg. Auch kaufmännische Bücher sind zahlreicher als im Vorjahre erschienen, Wohl als Folge des stark belebten Handels. Soweit es sich um Einfuhr aus England handelt, weisen noch Philologie und Technik ein geringes Mehr aus, »18 direkt hervorgerufen durch den Krieg, da z. B. gleich nach seinem Busbruch das Bestreben, fremde Sprachen zu erlernen, so stark war, daß Mangel an Wörterbüchern eintrat. Auf das Gesamtergebnis bleiben diese kleinen Zunahmen natürlich ohne wesentlichen Einfluß. Die Rückgänge auf der ganzen Linie sind bedeutend und einige auch recht bemerkenswert. So z. B. ist in Theologie ein Ausfall von 232 Werken — eine Abnahme von rund 23 7» gegen das Vorjahr — eingetreten. In England sind nur 8 7» weniger Werke dieser Klasse erschienen, und auch bei den anderen kriegführenden Staaten — Frankreich ausgenommen — wird das Verhältnis nicht viel anders sein. Kriegsnot lehrt nun einmal beten; den Amerikanern bleibt je doch anscheinend dazu keine Zeit, da sie hinreichend mit der Anfertigung von Granaten für unsere Feinde beschäftigt sind. Dazu brauchen sie auch keine Gesellschafts- und Volkswirtschafts lehre; denn die Abteilung »svoiologz- null Leonomies« ist noch weit mehr zurückgegangen. Wollte man böse reden, so könnte man noch bemerken, daß sie Rechtswissenschaft jetzt am aller wenigsten kümmere; denn diese Gruppe ist um beinah« volle 50 "<> zurückgegangen. Hier bilden aus England eingeführte Werke nur einen ganz geringen Bestandteil, sodatz der Aus fall fast ganz auf die verminderte amerikanische Berlagstätigkeit zurückzuführen ist. Umgekehrt ist der übrigens nicht so bedeu tende Rückgang von 13 7» in der Unterhaltungsliteratur zu vollen zwei Dritteln auf Rechnung der geringeren englischen Zufuhr zu setzen. Zahlenmäßig größere Ausfälle weisen dann noch Technik — bei der, wie schon gesagt, die Einfuhr zwar etwas zugenommen hat, die amerikanischen Verleger die Lage aber nicht ausgenutzt haben —, reine Wissenschaften, Heilkunde und allge meine Literatur und Abhandlungen aus. Alles in allem ein anderes Bild, als man erwartet hatte! Aber nicht allein Bücher, sondern auch die Zeitschriften und Zeitungen sind, wie kubiisbeis' ebenfalls meldet, zurückgegangen. Der Gesamtaussall beträgt 135. Den größten Teil des Ausfalls stellen die wöchentlichen mit 224 Stück, während von den Tageszeitungen nur 17 eingingen. Die Zunahmen rühren von den im Aufblühen begriffenen Staaten und Kolonien, wie Alaska, Hawaii, Porto Rico, den Philippinen und Neu fundland her. Ferner sind 70 neue Monatsschriften entstanden. Daraus ist Wohl zu schließen, daß der diesen Zeitschriften eigene reiche Bilderschmuck immer mehr die Gunst des amerikanischen Volkes erobert. Es muß daher um so befremdender wirken, daß gerade eine der besten und bekanntesten Zeitschriften dieser Art, nämlich die amerikanische Ausgabe des auch in Deutschland früher weit verbreiteten englischen Strand-Magazines, mit der Februar-Nr. ihr Erscheinen eingestellt hat. Schon bei der Grün dung im Jahre 1891 hat diese den Grundsatz aufgestellt und be folgt, auf jeder Seite ein Bild zu bringen. Um die Bilder schön und genau wiederzugeben, wurden in England Platten angefertigt und nach Amerika gesandt. Da die englische Regie rung aber die Ausfuhr jeglichen Metalls verboten hat, so muß dies in Zukunft unterbleiben. Merkwürdig ist es, daß man in dieser Angelegenheit bisher keine andere Lösung gesunden Hot. Die Hefte in Amerika neu zu setzen ist zu teuer. L. Kleine Mitteilungen. Berliner Lortimentcrvcrcin. — Der Vorstand setzt sich nach den in der Hauptversammlung am 20. März stattgehabten Wahlen ans folgenden Herren zusammen: Paul Nitschmann, Vorsitzender, Bernhard Staar, stellvertretender Vorsitzender, Edmund a n t o r o w i c z, Schriftführer, Anton Haller, stellvertreten der Schriftführer, Moritz N o l a n d, Schatzmeister. Verleger mathematischer Literatur. — In seinem demnächst bei B. G. Tenbncr in Leipzig erscheinenden Buche »Das Studium der Mathematik an den deutschen Universitäten seit Anfang des 19. Jahr hunderts« (Abhandlungen über den mathematischen Unterricht in Deutschland, veranlaßt durch die internationale Unterrichtskommission sNr. 3, Heft 9s) spricht sich Prof. vr. W. Lorey über den Anteil der deutschen Verleger an der Mathematik wie folgt aus: Heinrich Weber (gestorben 1914 als o. Professor der Mathematik an der Universität Straßbnrg) hat gelegentlich hervorgehoben, daß für
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