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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.03.1932
- Strukturtyp
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- 1932-03-31
- Erscheinungsdatum
- 31.03.1932
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- Deutsch
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scheu Großsender vermieden wird, die ein Hörer mit dem üblichen Zweikreisgerät noch empfangen kann. Die Verteilung der Einnahmen des Rundfunks geschieht nach dem Bericht des Vortragenden etwa wie folgt: 51A erhält die Post zur Bestreitung der Kosten des technischen Sendebetricbes, die restlichen 49A der Teilnehmergebühren zerfallen im wesentlichen in 5 Teile: 1. aus im Programmbetrieb tätige Künstler, Orchestermit glieder, Chormitgliedcr und andere Mitarbeiter 26^ 2. auf nicht fest angestellte, sondern von Fall zu Fall ver pflichtete Künstler, Vortragende usnl. 4126 3. aus Abgaben für musikalische und literarische Auffüh rungsrechte ungefähr 20A 4. auf Wirtschafts- und politische Tagesnachrichten, Sport, Wetterdienst usw. 5^ 5. auf eine Reihe sonstiger Ausgaben 826 ' ' Wir stehen dabei allerdings auf dem Standpunkt, daß die Reichs post von den ihr zufließenden 5126 getrost einen erheblichen Teil der Sendegesellschaft zur Stärkung ihres Honorarfonds zur Verfügung stellen könnte. Es kann keinesfalls Sache eines Rundfunksenders sein, aus Mangel an Honorarmitteln Schallplatten-Musik zu ver breiten. Sein Feld ist vielmehr im allgemeinen die Veranstaltung wertvoller Darbietungen^ weil dies eine wichtige Kulturaufgabe ist, und im besonderen, weil die Not der erwerbslosen deutschen Musiker, Vortragskünstler und Geistesarbeiter hier am ehesten aus bedeutenden Mitteln gelindert werden kann. Mit der Entwicklung der Elektro-Akustik hüll, wie wir beobachten konnten, die Umgestaltung der Senderäume gleichen Schritt. Man scheut keine Kosten, um alle neu auftretenden schalltechnischen Er rungenschaften alsbald zu verwerten. Die Leistung der Sendegesell schaft ist in dieser Richtung sehr bedeutend. Um so mehr ist es zu verwundern, daß man offensichtlich die a k u st i s ch e Kontrolle gegen über der elektrischen (durch Messungen) vernachlässigt. Man Hack uns keinen Raum gezeigt, in dem etwa mit einem besonders 'empfindlichen Lautsprecher sz. B. dem statischen nach Hans Vogt- Berlin) gehört werden kann, ob die Sendung gesund ist oder ob alle Obertöne »da sind«, ob die elektrische Drosselung der Forte- Stellen eines Kammermusikstückes, einer Opernübertragung nicht allen schatttechnischen Negiefleih zunichte macht, wie das leider immer noch geschieht. Ttzr Dank unseres Vorsitzenden, Herrn Merseburger, für den ausgezeichneten Vortrag und die bildungfördernde Besichtigung wurde — belobt durch ein Zwiegespräch mit Herrn Hayno Focken-Dresden, dem Dichter unter den Buchhändlern — auf Schallplatten übertragen vder wie der Fachausdruck heißt »geschnitten«. Herr Merseburger sprach auf diese Weise im Namen der dankbaren Teilnehmer zum Herzen der liebenswürdigen Gastgeber einmal vor der technischen Besichtigung — auf natürlichem Wege — (Ursprung: Die treue Brust; Schallstrahler: Kehlkopf), zum anderen amSchlußder Besichtigung bei einem im rechten Augenblick dargebotenen Imbiß — auf dem Wege der Erfindung Edisons — (Ursprung: Schallplatte; Schall strahler: Lautsprecher) gewissermaßen als Konserve eingeweckt und neu verzehrt. Und so sei schließlich im Nahmen dieses kleinen Be richtes zum dritten Mal — auf dem Wege der Erfindung Gutenbergs — unser aufrichtiger Dank ausgesprochen. S. Die Wiener Messe. — Vom 13. bis 20. März fand die Wiener- Messe statt. In Anbetracht der wirtschaftlichen Notlage war das Bild, das die Messe bot, ein erstaunlich lebhaftes. In der Reklame messe, der Nadiomesse und der Landwirtschaftlichen Maschinenmesse sah man Kojen, in denen Fachliteratur, Bücher wie Zeitschriften, aus gestellt war. Da und dort versuchte man auch, belletristische Werke zu propagieren. Erwähnenswert war das große Angebot an Ka lendern. Sehenswerte Bucheinbände wurden von Buchbindereien und von Lederwarcnerzeugern ausgestellt. — Als nachträgliche Ver anstaltung zur Zehnjahrseier des Burgenlandes, des »Südostrandes des geschlossenen deutschen Sprachgebiets«, fand in der Rotunde, dem großen Messehaus im Wiener Prater, eine Burgen- land-Ausstcllung statt. Ihr verdienstvoller Schöpfer war der Landes oberbibliothekar Professor vr. Paul Eitler; er hatte bereits im Vorjahr die Zehnjahresausstellung in Eisenstadt, der Hauptstadt des kleinen Landes, ins Werk gesetzt. Die Ausstellung gab ein Gesamt bild der kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung jenes deutsch sprachigen Gebietes seit seiner Zugehörigkeit zur österreichischen Re publik. Die Ehrenhalle erinnerte daran, daß das Burgcnland dem österreichischen Deutschtum und der ganzen Kultnrwelt große Männer geschenkt hat wie Joseph Haydn, Josef Hyrtl, Franz Liszt, Karl Gold mark, Josef Joachim, Josef Kainz u. a. Briefe, Programme, Bücher usw. zeugten von ihrem Leben und Schaffen. Ohne viel Worte und ohne politische Stimmungsmache zeigte die Abteilung »Magyarisie- rung« durch das Nebeneinander älterer und jüngerer Bücher und Zeitungen die bis zum Kriege fortschreitende Verdrängung des ange stammten Deutschtums. Eine sehr interessante Übersicht stellte die Entwicklung des Heimat- und landeskundlichen Schrifttums seit 1021 dar. Es umfaßt die Fächer Geologie, Mineralogie, Paläologie, Zoo logie, Botanik, Geographie, Geschichte, Volkskunde und Mundart forschung. Eine tabellarische und bebilderte Übersicht gab die Zahl der Bände, Autornamen und Titel der Bücher an. vr. F. W. Ans den Vereinigten Staaten. — über den Fragebogen der 8aturckazi lisvierv ok vitsrature an ihre Leser wurde schon in Nr. 45 berichtet. ttublisberZ' schickt bei Besprechung des Ergebnisses voraus, daß die Leser dieses Literaturblattes sowieso schon eine ge wisse Vorliebe für das Buch besitzen. Die Fragen, die den Buch händler angehen, sind für ihn günstig ausgefallen. Auf die Frage: Ist der Kundendienst in den Buchhandlungen heute schlecht? ant worten 255 mit ja, dagegen 1060 mit nein. Würden Sie mehr Bücher kaufen, wenn der Buchladen anziehender eingerichtet wäre? 279 ja, aber 967 nein. Würden Sie es für notwendig halten, mehr Buch lüden einzurichten? 244 ja, 1049 nein. Die Verleger kommen schlechter weg als vorher die Sortimenter. Die Frage: Erregen die Verleger anzeigen keinen Glauben mehr, weil sie zu viele Übertreibungen ent halten? wurde 1050mal mit ja und nur 257mal mit nein beantwortet. Auf die Frage: Kaufen Sie so viele Bücher wie früher? sind 438 bejahende Antworten eingegangen, dagegen 920 verneinende Die Viking Presse gab ein Buch: »Idat Oirl« heraus, das sich, soviel die Inhaltsangabe erkennen läßt, nicht sehr von hundert ande ren unterscheiden wird. Was aber neu ist, das ist der doppelte Um schlag. Das Buch kann in zwei verschiedenen Umschlägen geliefert werden. Einer ist für ernsthafte Leser bestimmt, der andere, in etwas stärkeren Farben hergestellt, für die große Masse, die nur nach dem Auffallenden greift. Dies scheint eine Auswirkung zu sein einer jüngst in der Buchhandelspresse erschienenen Beschwerde über unpassende Umschläge für manche Bücher. Der geschmackvolle Umschlag für den Kenner, der auffällige für die Masse. Zum zehnten Male sind in den Vereinigten Staaten die 50 schönsten Bücher znsammengestellt worden. vr. Lehmann-Haupt, Bücherwart für seltene Drucke bei der Columbia-Hochschule, berichtet zum dritten Male über diese Schau der bestausgestatteten Bücher des Jahres. Beinahe alle bekannten großen Verleger teilen sich in diese Bücher; in der Liste sehen wir: Harpers, Littlc Brown, Covici-Friede, Farrar L Ninehart, Simon L Schuster. Dann er scheinen einige Buchclubs, einzelne Pressen, der bekannte Groller Club usw. Der Inhalt der Bücher ist vielgestaltig, Klassiker, Brief wechsel, Lebensbeschreibungen, Bildverzeichnisse, Schönes Schrifttum, Dichtkunst, Geschichte und einige Fachwerke wechseln miteinander ab. Das größte Druck- und Verlagsunternehmen Ostasiens, eine der größten Druckereien der Welt, die »Oommereiak vrsss« in Schanghai, ist, wie von der amerikanischen Fachpresse bestätigt wird, einer japanischen Bombe zum Opfer gefallen. Das Unternehmen versorgte ganz China mit Schul- und Unterrichtsbiichern. Es be schäftigte 3500 Arbeiter und Angestellte und besaß eine wertvolle Bücherei mit unersetzbaren Handschriften. Der Verlust wird auf 324 Millionen Dollar geschätzt. Wiederaufbauarbeiten sollen be ginnen, sobald die Unruhen abgeflant sind. Die Druckereien der amerikanischen Hochschulen sind als Ver lagsunternehmen öfters angegriffen worden, vubliskers' Weelrly bringt dazu einen Aufsatz über die vrineston vnivermty ?re88 von einem Angehörigen der Druckerei, der von seinen Erfahrungen aus die Frage beleuchten will. Die ursprüngliche Aufgabe dieser Hoch schulpressen sei die Herausgabe von Lehr- und Unterrichtsbiichern für den eigenen Gebrauch, wenn eine solche Herausgabe für andere Verleger nicht verlockend sei. Etwaige Verluste müßten durch andere Mittel der Hochschulen gedeckt werden, bei ihnen in Princeton wäre es die Druckerei, die Gewinne abwiirse. Der Schreiber sagt, daß es nun ein besonderes Vergnügen mache, wenn ein Lehrbuch zu einem Volksbuch würde und statt des Absatzes von 1000 Stücken ein solcher von 10 000 erreicht würde, wie es ihnen mit einem Buck) von Ein stein gegangen sei. Umgekehrt neige man aber auch dazu, Bücher zu verlegen, die erst zum Lehrbuch werden können, und dann hätte man schon die Grenze der eigentlichen Bestimmung der Hochschul pressen überschritten. Wenn die Einsicht verbreitet werden könnte, daß die Hochschulpressen genau so gut »Stiftungen« gebrauchen wie die Hochschulen, Bibliotheken und sonstigen Einrichtungen, dann könnten die Hochschulpressen wieder ganz im Sinne ihrer ursprüng lichen Bestimmung arbeiten. Die amerikanische Vertretung des Verlages der vneyelopaeckia vritanuiea mietete vor Weihnachten in New Dort mehrere Läden, um das Weihnachtsgeschäft auszunutzen, es waren aber auch andere Bücher zum Verkauf gestellt. Dies Geschäft zeigte sich so lohnend,
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