Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.02.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-02-09
- Erscheinungsdatum
- 09.02.1885
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18850209
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188502098
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18850209
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1885
- Monat1885-02
- Tag1885-02-09
- Monat1885-02
- Jahr1885
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
608 Nichtamtlicher Teil. 32, 9. Februar. Bildnis von Eduard Frommann. Diesem folgt ein Verzeichnis von Verlagsfirmen mit Angabe der von ihnen gepflegten Spe- cialität, das unter Zuhilfenahme von Schulz' Adreßbuch, Kürsch ners Litteratur-Kalender und des Katalogs der 1884er Ostermeß- Ausstellung, aus Russells Gesamt-Verlags-Katalog zusammen- gcstellt wurde. Dasselbe ist zwar um vieles ausführlicher als dasjenige im Adreßbuch, doch wird cs mit der Zeit noch mehr Verbesserungen erfahren können. Den weiteren Inhalt bildet eine Angabe der hauptsächlich sten Verlagsveränderungcn im Buch-, Kunst-, Musikalien- und Landkartenhandel in der Zeit vom Januar 1883 bis Septem ber 1884 und ein Verzeichnis hervorragender Dichter, Schrift steller und Komponisten, deren Werke im Jahre 1885 Gemeingut der deutschen Nation werden. Letzteres ist mit kurzen biographischen und bibliographischen Notizen versehen. Daran schließt sich ein Artikel über die Fortschritte auf dem Gebiete des Buchherstellungs wesens im verflossenen Jahr, eine ausführliche Übersicht über die Jnsertions-Fachorgane des deutschen Buchhandels und eine Mit teilung über Cirkular-Beförderung, sowie ein Verzeichnis sämt licher Buchhändler- und Gehilfen-Vereine. Zieht man die ganze äußere Ausstattung des Kalenders, der auch ein Kassabuch, leeres und quadriertes Papier, Schiefer pergament re. enthält, in Betracht, so muß man zugeben, daß für den geringen Preis (in Ganzleinen 2 Mark, in Ganzleder 2 Mark 50 Pf.) nicht mehr geboten werden kann. Der Kalender wird infolge seines reichlichen und nutzbaren Inhaltes allen will kommen sein und im Laufe der Zeit geradezu unentbehrlich werden. Wir wollen ihm den zweifellos verdienten starken Absatz wünschen, damit sich die Überzeugung von der Nützlichkeit desselben immer mehr ausbreitet und der Herr Herausgeber bei diesem Unterneh men nicht nur seine Rechnung findet, sondern auch veranlaßt wird, dieses praktische Taschenbuch stets aufs neue und in immer besserer Form erscheinen zu lassen. 4. Lr. MiScellen. Ausstellung. — Eine sehr interessante und lehrreiche Aus stellung der graphischen Künste nimmt zurZeit(v. 5, bis 12. d. M.) den weiten Raum des großen Saales der Buchhändlerbörse in Leipzig in Anspruch. Sie wurde vom Vorstande des Central vereins für das gesamte Buchgewerbe veranstaltet und bietet trotz ihres Umfanges nur eine verhältnißmäßig kleine Auswahl aus der Sammlung eines eifrigen Freundes und tüchtigen Kenners der graphischen Künste, welcher mit großem Sammelfleiß ein Kabinett von Einzelblättern (gegen 25 000 Stück) zur Erläuterung der Geschichte und der Technik der graphischen Künste geschaffen hat, wie es in solchem Umfange kaum zum zweiten Male existiert. Die Sammlung wurde nicht vom Standpunkte des Liebhabers aus geschaffen, sondern lediglich zu dem Zweck, für das Druckge werbe ein vorzügliches Anschauungs- und Lehrmaterial zu schaffen. Wie der Augenschein lehrt ist diese Aufgabe in glücklichster Weise gelöst worden und gleichzeitig damit der Geschichte der Buch druckerkunst und ihrer Hilfsgewerbe ein schätzbarer Dienst erwiesen worden. Wir wollen mit diesen wenigen Zeilen den vielen Interessen ten in Leipzig den Besuch der Ausstellung warm empfehlen und behalten wir uns vor auf dieselbe zurückzukommen. Deutschlands Postverkehr. — Das Internationale Postbureau in Bern hat soeben die von demselben aufgestellte „8tatistigus Aöuörals cku ssrvics poslat ckaus los ps^s cks l'uuiou postalo uuivsrsslls" für das Jahr 1883 veröffentlicht. Diese Statistik gewährt einen interessanten Überblick über die Postverhältnisse in den verschiedenen zum Weltpostverein gehörigen Ländern, wenn auch bei einer Vergleichung des Verkehrsumfangs der einzelnen Postvcrwaltungen mit Vorsicht zu Werke zu gehen ist, da die Erhebungen über den Umfang der Postsendungen in ver schiedenen Ländern nicht immer nach einheitlichen Grundsätzen stattgefundcn haben. (So ist beispielsweise bei Großbritannien in der angegebenen Anzahl der Briefe im internen Verkehr auch die Zahl der Briefe aus fremden Ländern mit enthalten; ferner in der angegebenen Anzahl der Briefe nach fremden Ländern und aus fremden Ländern auch die Anzahl der Postkarten mit ein begriffen.) Deutschland nimmt mit dem Umfang seines Postverkehrs in vielen Beziehungen die erste Stelle in der Reihe der europäischen Staaten ein, und zwar bezüglich des internen Verkehrs mit 187 903 900 beförderten Postkarten, mit 472 721 300 Zeitungs nummern, mit 53 935600Postanweisungen über4 040 555 500Fr., mit 79 245 700 Paketen ohne Wertangabe; es besitzt 15416 Post anstalten und 66 466 Postbriefkasten. Im internationalen Ver kehr steht die deutsche Postverwaltung in erster Linie mit 7 169 200 nach dem Auslände abgcsandten Postkarten, 15 768 400 Drucksachen, 3 232 000 Paketen ohne Wertangabe. In dem Verkehr aus dem Auslande hat Deutschland die größte Anzahl von Postanweisungen, nämlich 1 146 500 Stück über 64 895 700 Fr., und die meisten Pakete ohne Wertangabe, nämlich 1 600 800 Stück, aufzuweisen. Zum Portotarif der Drucksachen. — Bei der Beratung des Postetats im Deutschen Reichstage brachte der Abgeordnete Baumbach den Drucksachentarif zur Sprache und empfahl eine Zwischenstufe von 5 Pfennig für ein Gewicht von 50—200 Gramm. Ihm erwiderte Staatssekretär Stephan: „Das Drucksachenporto hat früher bekanntlich 4 Pfennige betragen; es mußte bei Einfüh rung der neuen Währung entweder auf 3 Pfennige herabgesetzt oder auf 5 Pfennige erhöht werden. Man hat sich gegen meinen persönlichen Wunsch für das erstere entschieden, und daher ist die vom Vorredner gerügte Kluft im Tarif zwischen drei und zehn Pfennigen entstanden. Übrigens ist das Bedürfnis nach einer Mittelstufe nicht so groß, wie der Vorredner meint. Im Jahre 1881 wurden z. B. im Reichspostgebiete im ganzen 102 205 600 Drucksachen befördert, davon unter 50 Gramm und also zum Dreipfennigtarif 95 Millionen und nur 7 Millionen über 50 Gramm. Auch würde die Postverwaltung durch Einführung der Mittelstufe im Tarif einen bei der jetzigen Finanzlage erheblich ins Gewicht fallenden Einnahmeverlust erleiden." Ansichtssendungen vor Gericht. — Die zweite Civil- kammer des Landgerichts Mainz fällte vor kurzem folgende Ent scheidung: Ein Buchhändler in Worms hatte einem dortigen Fabri kanten mehrere Jahre hindurch eine große Anzahl von Büchern zur Ansicht gesandt. Bei der schließlichen Abrechnung erklärte der Fabrikant, er wolle nur einen Teil der Bücher behalten, die übrigen stelle er dem Buchhändler zur Verfügung. Letzterer erklärte, da der Fabrikant die Bücher länger als ein Jahr im Haus gehabt habe, ohne sie zurückzuschicken, so sei er auch als Käufer zu betrachten und müsse die Bücher bezahlen. Dessen weigerte sich der Fabrikant und es kam zum Prozeß. Das Amtsgericht Worms wies die Klage ab, ebenso die zweite Civilkammer des Landgerichts Mainz die Berufung des Buchhändlers, indem das Gericht aussprach, daß eine Rechts pflicht, nicht bestellte Bücher zurückzusenden, nicht exi stiere. (Mzr. Tagbl.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder