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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.02.1848
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1848-02-08
- Erscheinungsdatum
- 08.02.1848
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- Deutsch
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„dern hat sich in der Absatzfähigkeit getäuscht, für 4 sind Exem- „psare nicht anzubringeix. Kann man ihnen als guten Kaufleuten „zumuthen, sie zu Maculatur zu machen? Ich bezweifle. ^ wird „daher seine Exemplare zu 3, fl. zu 2, 6. zu 1^/», 0. endlich, um nur „wieder zu seinem Gelbe zu kommen, zu 1 verkaufen. I?., „6. und v- können aber möglicher Weise in Einer Stadl wohnen, „vielleicht Nachbarn sein w. rc. Das mag recht hübsch kl i ngen, i st ab er durcha us n i cht stichhaltig.— Erstlich werden die Vereinsmitglieder schwer sich dazu verstehen, ein durch den Verein zum 4. Theil des Ladenpreises erkauftes Buch zu diesem Ladenpreise wieder abzugeben. Der Zweck des Vereins ist, den Antiquaren ihren Vertrieb älterer und neuerer Sachen zu nie drigen Preisen abzunehmen und dem Buchhandel wieder zuzuführen. Das kann aber nur dann geschehen, wenn wir mit der Waffe des Eon currenten kämpfen, also dergleichen Werke ebenso billig verkaufen, wie die Antiquare. Ferner sagt ein §. der Statuten: „der Verkauf qu- Werke muß mindestens mit einem bletto-Aufschlage von 25do stattsin- den;" deshalb darf schon 0. nicht zum Einkaufspreise verkaufen, ohne gegen sich selbst und die Statuten zu handeln. Unwahrscheinlich ist es, daß fl. L. und 0, wenn sie in einer Stadt wohnen, zu unglei chen Preisen verkaufen iverden. Die Mitglieder kennen sich ja unter einander und werden sich über den Verkaufspreis einigen, so gut wie dies bei den Antiquaren geschieht. Das von Herrn Baedeker angeführte Beispiel ist also kein schla gendes. Hypothesen und Phantasiebilder sind bald gemacht und lasten sich überall anbringen. Wenn Herr Baedeker weiter sagt: „Die Antiquare, deren Betrieb samkeit in den letzten Jahren den Geschäftsverkehr mit älteren, von den Verlegern ausrangirten Werken zugcfallen ist, haben sich ein wirk liches Verdienst um den Gesammtbuchhandcl dadurch erworben rc.," so wissen wir wirklich nicht, wie wir diese, höchst einseitige Auffassung deuten sollen. D as Feld der Antiquare ist ein weites, ausgede hn- tes geworden; sie bringen auf den Markt, was ihnen kömmt, und haben namentlich in Berlin eine Macht gewonnen, die den dortigen und benachbarten Sortimcntshändlern Tod und Verderben droht- Wir wollen nur beispielsweise an die Linde'schen Anzeigen in der Vostischen Zeitung erinnern, deren in diesem Blatte schon so oft erwähnt wurde, und der Beweis ist da, daß sämmtliche alte und neue Werke, die nur irgend gangbar sind, jetzt von den modernen Antiquaren ausge- bcutet werden. Man zwingt es durch Einkäufe in Maste mit Frei- Exemplaren, giebt 20A> Rabatt von allen dletto- und Oräinsir-Sachen und entzieht dem Sortimentshandel den ganzen Baar-Verkauf, so daß die Sortimcntshändler nur Lastlhiere der Novitäten sind. Wer kann dagegen etwas sagen, ohne unwahr zu sein? Wir glau ben: Niemand!— Und diesem Unwesen soll ferner zuge- sehen werden, blos um dis veralteten Buchhändler- Zöpfe beizubehalten? — Hier heißt es: „ssuvs qui pout!" Hier gilt es dem Kumpfum die bedrohte Ex i- stenz und alle im Wege liegenden Hindern isse, das ganze Haro- und Zetergeschrei corporirter Gegner, werden vergebens dagegen ankämpfen. Wollen wir die Antiquare aus ihrer uns gefährlichen Stellung verdrängen, so müssen wir insgesammt gegen sie auftceten und durch dieselben Mittel, wodurch es ihnen gelungen ist, uns aus dem Felde zu schlagen, sie Wiederzurückdrängen. Das ist hauptsächlich die Tendenz des neuen, so unwürdig angegriffenen Sortimentshändler- Vercines, und Gott gebe ein schönes Gelingen, abgesehen davon, ob der deutsche Buchhandel dem französischen uns englischen nahe kommt, was ohnehin längst der Fall ist, obschon die Zopfleute dies weder sehen noch glauben mögen. Dies zur Würdigung antiquirter Ansichten. Ein Mitglied des neuen Vereines. III. Die Unterzeichneten Mitglieder des Sortimentsbuchhändler-Vereins sehen sich durch die persönlichen und verdächtigenden Angriffe veranlaßt, sich zu nennen, und hoffen, daß nun statt der Person die Sache ins Auge gefaßt werde. Amelang'schc Sortim.-Buchhdlg. (R. Gacrtner) in Berlin. Jul. Baedeker in Elberfeld. Bornträgcr'schc Sorrim.-Buchhdlg. (Tag sc Koch) in Königsberg. I. G. Calve'sche Buchhdlg. in Prag. Waldemar Cursch in Naumburg. Dictcrich'sche Buchhdlg. (Vogel) in Göttingcn. W. Dictze in Anclam. Dyk'schc Buchhdlg. in Leipzig. Enslin'sche Buchhdlg. (F- Geelhaar) in Berlin. Carl Flemming in Glogau. A. Franck in Paris. Louis Garckc in Merseburg. A. Gosohorsky's Buchhdlg. (L. F. Maske) in Breslau. Edm. Goctschcl in Riga *). Gyldcndal'sche Buchhdlg. in Copenhagen. Gustav Harncckcr Sc Co. in Frankfurt a/O- Herold'sche Buchhdlg. in Hamburg **). Joh. Georg Heysc in Bremen. Ferd. Hirt in Breslau- E. Hoelzcl in Olmütz. A. Hosmann Sc Co. in Berlin Hvrvath'sche Buchhdlg. in Potsdam. H. Kanitz in Gera. Kaulsuß Wwc., Prandel Sc Co. in Wien. *) Ich nehme durchaus keinen Anstand meinen Namen zu nennen und glaube, daß Niemand vernünftiger Weise etwas gegen den Sortimcntsbuch- händlervercin haben kann, wenn die Mitglieder desselben ihre College» in den Stand setzen, alle Werke zu denselben Preisen zu verkaufen, wiesle solche ausbieten. Ich z. B- will mich gern verpflichten, meinen hiesigen College» — wenn sie nicht etwa selber Mirglieder des Vereins sein sollten — ältere Artikel mit 10 dH Rabatt von oben angekündigten Preisen zu überlassen, und werde neue Bücher, die der Verein zu Partie-Preisen acquirirt, gewiß nicht unter dem Ladenpreise verkaufen. Mit Rabatkgc- ben haben wir unser Publikum Gott Lob! noch nicht verwöhnt, wir schlagen im Gegentheil auf alle Artikel, die wir mit geringcrm Rabatt erhalten, so viel auf, daß uns eine reines Drittel bleibt, und das müssen wir haben, um unsre enormen Spesen tragen zu können. E. Göts-hel. **) Alle die Herren, die sich dem beabsichtigte» Verein angcschlossen ha ben, müssen für den Verein eintreten, denn, liegt etwas Tadclnswerthes darin, so rrifft dies Jeden, der sich dabei bcthciligte. Ich kann Trotz sorgsamer Erwägung aller aufgestellten Bedenken mich indes nicht über zeugen, daß durch den Verein das Wesen des deutschen Buchhandels be droht ist. Ec will allerdings dazu beitragen, einer Wahrheit, die der Buchhandel im Allgemeinen sich bisher verhehlt, eine bewußte Geltung zu ver schaffen , nämlich, daß Bücher eben auch nur eine Waare sind, deren Preis sich nicht künstlich feststcllen läßt; hauptsächlich will der Verein aber seine Mitglieder in den Stand setzen, Bücher, mit denen der Verleger besonders manipulict, zu den von Andern offerirlen Preise» liefern zu können. Wenn wir dies nicht thun, so werden uns mit jedem Jahre mehr Geschäfte ent gehen , dahingegen können wir dem Mißbrauch entgegentreten, wenn wir diese Branche unseres Geschäftes nicht bequem abweisen, sondern selbst in die Hand nehmen. Für das Gedeihen dieses Vereins scheint es mir aller dings unerläßlich, daß er eine begrenzte Anzahl bestimmter Mitglieder hat, die sich jährlich zu einem Minimum der Abnahme verpflichten. Ich kann mir wenigstens ohne dieses die Ausführung gar nicht denken. Ich verstehe die Anfeindungen gar nicht, es ist ja kein Verleger verpflichtet, uns etwas billiger als Anderen zu verkaufen, und wer nicht unserem Verein beitretcn kann, wird einen zweiten oder dritten finden. E. Rotte.
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