Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.02.1848
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- 1848-02-22
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- 22.02.1848
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1848.) 217 Zur Berichtigung. In Beziehung auf die Nennung meiner Firma in dem Aufsatze „Aus dem prakt. Leben" Börsenblatt 1848 stsi 12 erlaube ich mir zu bemerken, daß die Veranlassung zur 25ssg Berechnung der Mehrzahl meiner meist berg- und hüttenmännischen Verlagsartikel in den verhältnismäßig bedeu tenden Herstellungskosten, dem beschränkten Absatzkreis und daraus resul- tirenden kleinen Auflagen gegeben ist. Zu entscheiden, ob diese Gründe meine Handlungsweise rechtfertigen, überlasse ich dem Urtheile wohlmei nender College». Entschieden müßte ich mich aber dagegen verwahren, wenn der Ein sender jener mindestens sehr gewagt zu nennenden Zusammenstellung von Firmen meiner Handlungsweise irgend welche andere Motive unterlegen wollte. Die Behauptung: ein Verleger von 25 9H Artikeln arbeite „zum großen (!) Nachcheil und Verdruß" des Sortimenters, ist eine Absurdität und verdient keine Widerlegung. Daß übrigens die Berechnungsweise mit 25 9H nicht ungerechtfertigt dasteht, daß sie sogar in Beziehung auf die schwebende Rabatlfragc sehr Vieles für sich hat, das beweisen die Gutachten, unserer allgemein geachteten erfahrenen Herren Collegen, Fr. Frommann und Jul. Sprin ger, welche dieselben in den „Gutachtlichen Acußerungen der Mitglieder des Ausschusses für die Rabattfrage" png. 22 und 42 darüber abgegeben haben. Freiberg, den 17. Febr. 1848. I. G. Engelhardt. Offener Brief an Deutschlands Dichter und edle Frauen! Im äußersten Weichbilde der Civilisation, unfern der neuen ehernen Weltstraße, welche der Schöpfungsgeist des 19. Jahrhunderts von der Loire und dem Belt bis zur Adria sich gebahnt, in Oberschlesien, ei ner unwirthbaren Gegend, wo die Natur den Boden nur stiefmütterlich auszustattcn beliebte, schreiten (wie aus amtlichen Mittheilungcn erhellt) zwei unerbittliche Würgengel, der Hunger und die Seuche, Hand in Hand unter der durch einige rasch auf einanderfolgende Mißernten zur bittersten Noth herabgedrückten Bevölkerung umher, viele Tausende von Opfern da hinraffend und obendrein die durch den Schienenweg auf Tagesweite nahe- gcrückten Haupt- und Residenzstädte Wien und Breslau, und nebst ihnen eine ganze, seit Kurzem ohnehin schwer heimgesuchte Provinz, viel leicht auch die beiden sich begränzenden Monarchien mit dem Keime der Zerstörung bedrohend. Kein wildes Loben nach Beistand, wie solches anderwärts noch jüngst verlautete, kein Noth - und Angstgeschrei durchzitterte die Lüfte, als das herbe Unglück hereinbrach über unsere darbenden Brüder — in dumpfer Verzweiflung erduldeten sie das unsäglichste Elend, siechten dahin, Männer und Frauen, Greise und Kinder, und sperrten sich ab in ihren dem Unter gang geweihten Hütten, die bald darauf zu eben so viel Katakomben wurden. Zwanzig barmherzige Brüder, hochherzige Diener des Herrn und echte Apostel der Nächstenliebe, haben sich mit bewunderungswürdiger Aufopfe rung hin zum Herde der Ansteckung gewagt, durch persönliche Hülfeleistung nach Kräften das Elend zu mildern, Pflege, Nahrung und stärkende Arz neien den bemitleidenswcrthen Duldern zu bieten, über welchen der grausen- erregende Sensenmann seine rastlose Waffe schwingt. Sollen wir nun, während jene Märtyrer des Philanthropismus als echt christliche Heroen ihr Dasein in die Schanze schlagen und gegen Jammer und Siechthum einen ehrenvollen Krcuzzug beginnen, bei dem es weder Ti tel noch farbige Bänder zu erobern gilt, sollen wir da unsere Hände mü ßig in den Schooß legen, um vielleicht, wenn wir behaglich in unser» vier Pfählen sitzen und aus den Journalen die Berichte des herzzerreißenden Elends unter lieblosen Heii athsanträgen, politischen Salbadereien und Au stern-, Silberlachs- und Trüffelnannoncen herausstudiren, hie und da einen gemächlichen Stoßseufzer des Mitleids laut werden zu lassen? Ich denke, solch ein Gebahren wäre sündhaft in der unheilschwangern Zeit, in der wir leben. Darum rasch zur Thal! An Euch, meine hochachtbaren Freunde und Gönner im Norden und Süden, Osten und Westen des geliebten Va terlandes, an Euch, Koryphäen der gottbegeisterten Kunst, Grillparzer, Uhland, Tieck, Hammer-Purgstall, Bauernfeld, Frankl, Rückert, Anastasius Grün, Halm, Gutzkow, Laube, Zedlitz, Berthold Auerbach, Holtci und Con- sorten, an Euch Alle, ihr geehrten Dichter und Autoren deutscher Zunge, ergeht mein Aufruf, zu einem poetischen Sammelwerke, das durch seinen hoffentlich reichen Ertrag ein Noth- und Hülfsbüchlein werden soll für die armen Bewohner des Rybniker und Plesser Kreises, ein Scherflein beizutragen, dessen Höhe (übereinstimmend mit dem gerechten Prinzip der Einkommensteuer) ein Jeder sich selbst auserlegen soll nach Maaßgabe des geistigen Vermögens, welches die gütige Vorsehung ihm anvertrauc hat zu Nutz und Frommen der Menschheit. Fünfzehnter Jahrgang. Schon jetzt irren dreitausend arme unschuldige Geschöpfe obdachlos und verwaist umher auf den schneebedeckten Gefilden, weil sie der Hunger und der Odem der Venvesung herausgetriebcn haben aus den düster» Höh len, worin Vater und Mutter, Verwandte und Freunde vom Elend aufgc- riebcn worden, zum Lheil noch »»beerdigt vermodern müssen. Wendet die Blicke nicht ab von diesem wahrheitsgetreuen Schaudcrgcmäldc; möge es vielmehr eure Herzen zu Mitleid stimmen und Euch beseelen, das Prie steramt der Barmherzigkeit auszuübc», auf daß Ihr beisteuert, ein Jegli cher nach seinen Kräften, und eingedenk des bewährten Spruches: „Wer bald gicbt, der giebt doppelt!" Sollte jedoch, aller Eile ungeachtet, unsere Liebesgabe zu spät kom men, um dem Jammer steuern zu helfen, der jetzt in Oberschlesicn haust, so möge sie zu einer menschenfreundlichen Stiftung verwendet werden, die, gleich der berühmten Anstalt zum rau h en Hause in Horn bei Ham burg, den armen oberschlcsischen Waisen für die nächsten Jahre eine Zu flucht nebst Ausbildung gewähre, damit sie nicht, dem bittersten Mangel und daraus entspringender Demoralisation preisgegeben, eine Pflanzschule werden für eine wild Heranwachsende Verbrcchergeneration — Botany-Bai im umgekehrten Sinne! An Sie aber, edle deutsche Frauen, welche die im germanischen Volke heimischen Tugenden der Milde und Wohlthäcigkeit geerbt und des Hei lands Worte: „Lasset die Kindlein zu mir kommen, denn ihrer ist das Himmelreich!" nicht vergessen haben, wage ich noch die Bitte, mich in meinem Vorhaben bestens unterstützen zu wollen, indem Sie auf das pro- jectirte poetische Werk ,,dic deutsche Charitas'^ (das Ihrer wahr haft würdig werden soll) recht eifrig subscribircn oder besser noch pränumeriren (wozu jede rechtliche Buchhandlung gewiß gern die Hand bieten wird), wodurch das Erscheinen desselben beschleunigt und Ihnen die Möglichkeit geboten würde, Ihrer Hausbibliothek ein preiswürdiges Buch und zugleich ein neues Denkmal Ihres Edelsinnes als Wahrzeichen erfüllter Pflicht für kommende Geschlechter einzuverlciben. Gott gebe unserem Werke sein Gedeihen! Die Herren Schriftsteller wollen mir ihre gefälligen Beiträge schleu nigst unter der Adresse: Nr. Stolle in Breslau (Schweidnitzer Stadt graben Nr. 13) in Sachen des oberschlesischen Waisenhausfonds — durch Buchhändlergelegenheit zugängig machen. — Novellen, dramatische Er zeugnisse, Romanzen , Balladen und prosaische Aufsätze werden vom Unter zeichneten Herausgeber zum angedeuteten Zwecke dankbar ausgenommen. An die löblichen Redaktionen der deutschen Zeitungen aber stelle ich noch schließlich das Gesuch, zur Verbreitung obigen Briefes nach Möglich keit beitragen und dafür den Ausdruck meiner Erkenntlichkeit genehmigen zu wollen. Breslau, im Februar 1848. Nr. Eduard Stolle*). -) Binnen stürzen, werden an die geehrten Buchhandlungen Plakate und Sub. scriptionslisten versendet werden. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. (Mitgetheilt von Wfg. Gerhard.) Französische Literatur. UnktNlirn, I-ovisn, I-ss Nistoirss cle In vieills tnnte Lliristine. In-8. Nnris, Letia-Lcz,rieur et INori-ot. 6 kr. Du tlxuicnor, prok., Oommentaire tkeorigue et pratigus cle docke ci vil; svec In collnborntion cle HI. Lvnnier et 1, L. ?. koustain, prokssseurs n In ksoulte cle clroit cle Paris. 1. 1. 1n-8. knris, ßk/roret, sortiert. 7 kr. 50 o. Nns OodikM88ic>di8 v'u« ÜV01.IUK, recuelllies et Mises en orclre pnr t4Iex. 8nIIIet. Illustrations cle Victor täclnm. In 8. Paris, Dolin- Lcprr'eur et Mori-ot. 8 Ir. 6is<tvni, I-'Lg^pts. Nes Turcs et I«8 Grades. 1. 1. -4vec 1 pl. 1n-8. Paris, ^mc/ot. N'ouvrn^s en 2 vols. 10 kr. Ixdinv, krof. Paul., Lssai «ur In Nlnlectigue cle ?Iston. In-8. kn- ris, ^oaiert. 3 kr. 50 c. Dlianoi«, Nr. I., Nu llowpox, ou vnccins primitive. In-8. Paris, Laie. 2 kr. Vlonnxv on 1o.rr»diÜ8 rivs, Na prusse, son progrös politiqus et so cial ; suivi cl'nn expose economlcpus et stntistiijue lies rökormes operees clepuis 1806 jnsgu'n l'epocpis nctnelle, trncluit cis I'allv- mnnci cle Nieterici. In-8. Paris, t7ulllaurntn. 7 kr. 50 c. 32
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