Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.05.1848
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1848-05-09
- Erscheinungsdatum
- 09.05.1848
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18480509
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-184805092
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18480509
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1848
- Monat1848-05
- Tag1848-05-09
- Monat1848-05
- Jahr1848
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
490 stellung aller Gebrechen; es darf nicht geschehen, daß es endet, ohne daß die hier vorläufigen zwei wichtigen Punkte ganz geordnet find! Minder wichtige, hiermit in naher Verbindung stehende Andeu tungen, sollen folgen. Ich beantrage aber eine Zusammenkunft der Verlags- und Sor timentshandlungen, um diese Angelegenheit zu ordnen, damit mit dem Schluß der Messe eine allgemeine Annahme erfolgt ist. Daß das Sortimenrsgeschäft seinem gänzlichen Ruin nahe, wird ieder einsehen, der als solider Mann forlbestehen will. Eine fester Wille — und die hier berührte Angelegenheit ist für immer geordnet! Dann ist auch endlich ein Damm gegen Schleu derei und gegen unberufenes Eindrängen in den Buchhandel vorhanden. Wer es mit sich selbst und mit seinem Geschäfte gutmeint,, wird die Wahrheit meiner Worte nicht verkennen. Durch die Zeirumstände ist jetzt jeder Stand aufAenderungen gefaßt, daher das hier Ange regte grade jetzt weniger auffallen wird, als wenn eS erst später zur Sprache kommt. Leipzig, im April 1848. Johann Paul Thun. Aufforderung au samintlichc Verleger. Es sind in der letzten Zeit öfters Stimmen laut geworden, welche von den Verlegern einen noch längern Eredit als den seitherigen bean spruchen und diesen wo möglich bis zur Michaelis-Messe ausge dehnt zu sehen wünschen. Obwohl nun von dem größten Theil der Sortimentshandlungen zu erwarten steht, daß sie sich einem so unbilligen Verlangen nicht an- schliefien werde», in Berücksichtigung, daß die Verleger hinsichtlich ihrer Verbindlichkeiten gegen Autoren, Banquiers, Buchdrucker, Papierfa brikanten u. s. w. ja ebenfalls an die Oster-Mcsse gebunden sind, so dürften doch manche säumige Zahler sich dies zu Nutze machen, um sich ihren Verbindlichkeiten zu entziehen. Es dürfte daher im Interesse aller Verleger, so wie nicht minder der soliden S o rti m en tsh a n dlu n g e n sein, wenn Er ster« in der bevorstehenden Ostermesse sich zu einem Verein bildeten, zu dem Zwecke, derWillkühr, welch e h i n si ch t l i ch d er Z ah - lungsverbindlichkeiten von Seiten eines Theils der S o rtim enlshan d lung en bisher stattfand, energisch ent gegen zu treten. Wir schlagen, um diesauszuführcn, vor: SämmtlicheinderMesse anwesende Verleger, nachdem sie sich zu einem Verein gebildet, ziehen nach Beendigung der Abrechnung ein Verzeichnis aller ihnen nicht ge recht gewordenen Handlungen heraus. Diese Restantenlisten werden alsdann einem sofort zu ernennenden Ausschuß übergeben und von diesem geprüft. Der Ausschuß fertigt hierauf ein Verzeichnis aller derje- n ig en H an d lun gen an, welche entweder in sämmtlichen Li- sten als säumig aufg cführl sin d oder doch in dem größten Theil derselben; ebenso von denjenigen, welche mehr als den dritten Theil übertrugen. Dieses Verzeichnis wird sodann sämmtlichen Vercinsmitgliedccn mitgetheilt, und dieselben machen sich verbindlich mit allen diesen säumigen Zahlern so lange die Rechnung aufzuhebcn, bis sic sämmtlichen Mitgliedern gerecht geworden, zu welchem Entzweck allmonatlich von jedem Mitgliede ein Verzeichniß von den während dieser Zeit erfolgten Zahlungen an den Ausschuß einzureichen ist. Um aber gegen Diejenigen, welche durch Einwirkung unglücklicher Ereignisse unverschuldet verhindert wurden ihren Verbindlichkeiten nach zukommen , nicht mit ungerechter Strenge zu verfahren, würde gleich zeitig vom Außschuß eine Aufforderung an die säumigen Zahler ergehen, sich über die Ursachen, welche sie am Zahlen verhinderten, zu erklären. Diese Maßregel wird jedenfalls die gute Folge haben, eine große Anzahl Handlungen, welche bereits seit Jahren das Vertrauen der 37 Verleger auf die schamloseste Weise mißbrauchten, aus unserm Ver bände verschwinden zu sehen, daß die Verleger in Zukunft mit mehr Ruhe und Sicherheit Credit geben können und daß die soliden Sor- timcntshandlungen von Schleuderecn, die nur die Geschäfte ver derben, befreit werden. Möchte dieser Vorschlag daher Eingang und Beistimmung finden! Gern geben wir übrigens zu, daß die jetzigen Zeitereignisse von großem Nachtheil für den Sortimentshandel sind, daß cs namentlich schwer halten mag, von den Privatkunden dieZahlung der Rechnungen zu erhalten. Aber es ist doch auch zu berücksichtigen, daß diese allge meine Calamität erst mit Ende Februar begann, daß bis dahin und namentlich im ganzen Jahre 1847 die Geschäfte ihren frühem Gang gingen, und daß endlich in den vier Monaten dieses Jahres auch so manches auf neue Rechnung Gesandte baar verkauft wurde. — Der Soctimenlshändler, der ein guter Wirth war, und dessen Ge schäft nicht ohne alle Mittel begründet wurde, kann also nicht so ent blößt sein, daß er nicht im Stande wäre, wenigstens den größten Theil seiner Verbindlichkeiten zu erfüllen. E. A—r. Die Berliner Maßregel. Die Berliner Verleger haben sich bereits vereinigt, um solchen Handlungen, die in dieser Messe nicht zahlen, vorläufig den Credit zu entziehen und späterhin Zwangsmaßregeln gegen dieselben zu ergreifen. Wenn diese Herren früher, wo die Verleger oft, zum größten Nach theil der soliden Sortimenter eines Platzes, einer unsoliden Firma noch lange Vertrauen schenkten und dieselbe dadurch zu fortgesetzter Schleu derei und Unordnung ermuthigtcn, dem Gesammt-Buchhandel durch solches energisches Verfahren genützt hätten, so werden sie unter den heutigen Umständen demselben nur schaden. Voraussichtlich werden in dieser Messe viele Posten nur langsam und succcssive cingehen, sehr viele Handlungen aber, die ihre Fonds nicht in Papieren anlegten und solche, die in kleinern Oertern weniger von der Erisis der größern Han delsplätze betroffen sind, werden wie gewöhnlich zahlen, und erscheint es zur Sicherung der Guthaben der Verleger am zweckmäßigsten, die Nicht-Zahler so lange, als irgend thunlich, durch fortgesetzten Credit zu unterstützen, als einzigesMittel, die Geschäfte im Gang zu erhalten und eben dadurch dieVerlegerzu befriedi gen. Die Handlungen, wo nach bisherigen Erfahrungen bei länge rem Credit nur größerer Verlust drohen würde, blieben davon ausge schlossen. Karte» von SchlcSrvig-Holstci». Wenn sonst ein nur irgend interessanter Gegenstand im weiten Umkreise unserer Erde angeregt wird und das lesende Publikum sich an den Buchhändler wendet, um zur Vcrständniß desselben ein literarisches Hülfsmiltel zu acquiriren, so pflegt dieser meistens doppelt und dreifach dienen zu können. Denn von allen Seiten strömen ihm die Novitäten, Karten, Brochüren, Pläne rc. über den augenblicklich interessanten Stoff zu, und Jeder hütet sich, durch eigene Verschreibung älterer Sachen die UeberfüUe und die Spesenlast zu vermehren. Merkwürdigerweise macht der Krieg, der heute auf deutschen Gauen geführt wird, eine Ausnahme. Jedermann verlangt gute Kar ten von Schleswig, und gewiß die wenigsten Buchhändler können damit dienen. Weder in Hamburg, noch in Altona, noch in Kiel sind Specialkarten aufzutceiben und nicht ein Einziger unserer betriebsamen Verleger hilft dem diesmal wahrhaft dringenden Bedürfnis durch eine schleunigst gefertigte und allgemein versandte gute Karte ab. Da bleibt dem Sortimenter nur eine Hoffnung: das Landes-Jn- dustrie-Eomptoirin Weimar. Eiligst wird die Weiland'sche Karte verschrieben —> Antwort: nur gegen baar. In athemloser Hast verschreibt man gegen baar, aber in Leipzig wird nicht ausgeliefect. Es bleibt dem Sortimenter Nichts übrig, als einen Gehülfen nur zu
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder