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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.03.1916
- Strukturtyp
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- 1916-03-31
- Erscheinungsdatum
- 31.03.1916
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- Deutsch
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Rr. 7ö. ^r^/, 6.N^M.statt18M. 6tell^en^ejuche werden miNS Pt-pro ^ Raum"spl""/s.»!sö<M.^^S.2SM^ V,°S,'soM,°>arNich" N Mitglieder 40 Hf.. 32 M..^60M.. 100 2N. — Deilagen werden ^ Leipzig, Freitag den 31, März 1916, 83. Jahrgang. Redaktioneller Teil Vom Antiquariatshandel. ii, <1, liehe Bbl, Nr, 21, > Auktionswesen und Antiquariat in England während des Krieges. — Deutsche Bücherversteigerungen und Kataloge. Wenn wir die Lage des Antiquariats während des Krieges im allgemeinen richtig einschätzen wollen, so müssen wir uns auch bei unseren Feinden Umsehen, Für England bietet sich Ge legenheit, dies an der Hand eines Artikels von J, Herbert Slater in der Januarnummer des Athenaeum zu tun. Das Athenaeum hat sich auch aus einer wöchentlichen in eine monatlich erscheinende Zeitschrist umgewandelt, und das wird zum großen Teil wohl darauf zurückzusühren sein, daß ihm jetzt die früher so zahlreichen Abnehmer in Deutschland und Österreich fehlen, I, Herbert Slater, der Herausgeber des »Look Lrices ourieut« genannten Jahrbuches der Bücherpreise in England, kann als einer der hervorragendsten Sachverständigen für das Auktions- Wesen und den Antiquariatshandel jenseits des Kanals angesehen werben. Sein Aufsatz ist durchaus sachlich gehalten. Bevor wir aber auf den Artikel selbst eingehen, erscheint es angebracht, auf den grundlegenden Unterschied zwischen dem englischen und dem deutschen Antiquariat hinzuweisen. Es finden in England in gewöhnlichen Zeiten während der »8easc>u«, die im Oktober des einen Jahres beginnt und im Juli des nächsten Jahres schließt, fast täglich Vücherversteigerungcn von allerdings sehr wechselnder Bedeutung statt. Der freihändige Verkauf ganzer Bibliotheken ist nahezu unbekannt, und die Anti quare, die regelmäßig Kataloge veröffentlichen, ergänzen ihr Lager in der Hauptsache durch Käufe auf diesen Auktionen, Der Betrieb in den Versteigerungen läßt also ziemlich sichere Schlüsse aus die Lage des ganzen Antiquariats dort zu, während bei uns trotz einer gewissen in den: letzten Jahrzehnt zu beobachtenden Ausdehnung das Auktionswesen doch nur ein nebensächlicher Faktor im Bücherverkauf geblieben ist, jedenfalls keine beherrschende Stellung darin einnimmt, Slater bemerkt einleitend, daß der Büchermarkt in Zeiten gestörter Ordnung am ersten und am schwersten leidet, daß weniger antiquarische Bücher, sowohl aus derHand, wie ausAuktionen ver kauft, und daß die wertvolleren und kostbareren darunter in der Hauptsache znrückgehalten werden, bis in besseren Zeiten auch sie »nieder an die Reihe kommen. Er berichtet, daß vom Oktober bis Dezember 1914 nur 7 Versteigerungen stattgefunden haben, von denen fünf durch die Firma Hodgson veranstaltet worden sind, und daß im Jahre 1918 im ganzen 68 abgehalten wurden. Das bleibt hinter dem Durchschnitt anderer Jahre gewaltig zurück, Biblio theken wirklicher Sammler sind, wenn man von einem vierten Teil der Bibliothek von George Dünn abjieht, eigentlich nicht darunter gewesen, in der Hauptsache waren es Gelehrten-Biblio- theken, die unter den Hammer gekommen sind, wie die von Prof, Campbell Fraser, von vi, William Aldis Wright, von vr, Ingram Bywater u, a, m. Von den Preisen sagt Slater, daß sie sich im allgemeinen auf der früheren Höhe gehalten haben, und daß in einzelnen Fällen sogar ein Ansteigen zu beobachten war. Das wäre also ganz wie bei uns, Run aber das Gesamtresnltat: es beträgt für SS Versteigerungen rund 48 000 Pfund Sterling, für die einzelne also noch nicht 700 Pfund Sterling, „>i 900000,— im ganzen und -k 14000 im einzelnen sind an sich keine großen Summen; für den englischen Büchermarkt ist's kläglich. Das tritt erst so recht ins Licht, wenn man z, B, die, Ergebnisse der Huth- Auktion in ihren einzelnen Abschnitten sich wieder vergegen wärtigt» der erste Teil brachte 1911: «lt 1600000,—, der zweite 1912: .11 602000,—, der dritte 1913: «li 774000 und der vierte im Jahre 1914: -k 372000,—, Gewiß, das ist und bleibt ein Aus nahmefall, aber man bedenke, daß diese, Summen immer nur aus je einer Versteigerung stammen; übrigens sind die Fälle, daß eine einzige Bibliothek im Jahre mit 100000,— oder mehr an dem Ergebnis teilnahm, gar nicht selten gewesen, — Der fällige fünfte Teil der Bibliothek Huth ist im vergangenen Jahr nicht versteigert worden. Obwohl den Engländern der Verkehr mit Amerika, ihrem Hauptabsatzgebiet für alte und seltene Bücher, nach wie vor offen steht, haben sie es doch nicht gewagt, aus diese Lage zu ver trauen, und haben es vorgezogen, sich zu beschränken, um einer noch fühlbareren Schlappe zu entgehen, — An den Erträgnissen der Versteigerungen gemessen, die dem Antiquariat den Stoff eigentlich liefern, muß das ganze Geschäft dieses Zweiges im eng lischen Buchhandel also recht mäßig gewesen sein. Die englischen Antiquarkataloge sind auch in Friedenszeiten mit wenigen Ausnahmen nicht besonders erwähnenswert. Die gewöhnlichen englischen Antiquare lassen ihre Kataloge zumeist in sehr kurzen, vielfach monatlichen Abständen während der »Leason« hintereinander erscheinen und bringen darin ihre auf den Auk tionen gemachten Neuerwerbungen ohne sonderliche Ordnung der Titel und Materien in einer Art zu Markte, die nicht auf größere Kenntnisse schließen läßt. Daß diese Kataloge für die anderen und hauptsächlich auch für die deutschen Antiquare oft wahre Fund gruben darstellen, das muß gesagt werden, wenn es für ihren Wert an sich auch nicht gerade spricht, — 11m so glänzender sind aller dings die wenigen Ausnahmen: die naturwissenschaftlichen Ver zeichnisse von Dulau L Co,, die bibliophilen von C, M, Barnard, Francis Edwards, von Ellis, von I, L I, Leighton, von I, Pearson L Co,, von Quaritch, von Wilfrid M, Vohnich und gelegentlich auch von Sotheran L Co, — Sotheran hatten wir schon einmal <im Börsenblatt Nr, 191 vom 19, August 1918) erwähnen müssen, weil er, über dem Krieg völlig aus seinem seelischen Gleichgewicht ge kommen, den Titeln der angebotenen Bücher an allen möglichen und unmöglichen Stellen hämische und gehässige Anmerkungen, gegen Deutschland gerichtet, beigesügt hatte, die in ihrer Gesamt heit allerdings nur den Eindruck unfreiwilliger Komik machten, — Heute können wir, wenn auch zunächst mit dem Gefühle einer- gewissen neidischen Bewunderung ob des gezeigten Wagemutes, einen im Laufe des Jahres 1918 erschienenen Katalog von I, L I, Leighton in London ansühren, der »Larlz» xriuteck books arrangeck bz- pressss« enthält <1476 Nummern) und von einem sehr niedlichen Bändchen begleitet ist, das 280 Faksimile-Repro duktionen aus den angezeigten Werken darbietet. Es handelt sich dabei um den ersten Teil eines zu allmählichem Erscheinen be stimmten Verzeichnisses alter, »vertvoller Druckwerke, haupt sächlich Inkunabeln und solcher Bücher, die ihr Dasein den bis zum Jahre 1821 entstandenen Pressen verdanken. Der vorliegende Band umfaßt Deutschland, allerdings ohne die sonst in dieser Hin sicht damit vereinigten schweizerischen und österreichischen Druck- 373
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