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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1848
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1848-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1848
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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Erscheint jeden DinStag u. Freitag; während der Buchhändler.Messe zu Ostern, täglich. Börsenblatt für den rutschen Buchhand und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Aufsätze für du» Virs«»- blall sind un die Redaktion, — Inserate an Herrn S>. Srohdergcr einjusenden. el Eigenthum des Börscnvereins der Deutschen Buchhändler. ^ 44. Leipzig, Sonnabend am 20. Mai. 1848. Nichtamtlicher Thcil, An die deutschen Buchhändler.*) Seit einer Reihe von Jahren haben sich die Klagen über den Buchhandel so gehaust, die Anklagen und Vorwürfe der Sortimenter gegen die Verleger sind so hart und ungerecht geworden, daß der ge stimmte Buchhandel sammt seiner schönen Einrichtung dem Verfalle nahe, und die Existenz vieler Familien gefährdet ist. Es ist so weit gekommen, daß jedes denkbare Unglück, jedes Er eigniß — bis zur Erkrankung eines Eommis herab — der Verleger büßen muß! Man hat die Verleger mit einer Willkür behandelt, wie sie sicher in keinem andern Geschäft geübt wird. Das Eigenchum war nicht der Willkür allein, es war jeder Gefahr blosgestellt. Das anvertraule Gut war und ist recht - und schutzlos. Unsere Bücher kommen gcößtcntheils in einem Zustande zurück, daß sie oft gänzlich unbrauchbar sind. Der Verleger mag um Gotteswillen bitten, ihm nichts zur Dis position zu stellen, es hilft nichts; nur wenige berücksichtigen diese Bitte, welche oft, wenn sie unbeachtet bleibt, bedeutenden Schaden und andere Nachtheile dem Verleger bringt. — Die Rechnungs-Abschlüsse, welche jährlich zur Oster-Messe gemacht werden sollen und müssen, sind absolut nicht zu erzielen. Der Uebeclrag wird nach Belieben bestimmt, und keine Reklamation hilft. Die Erfolge eines ganzen Geschäftsjahres endlich sind meist so trostlos, daß wahrlich Arbeit und Spesen in keinem Verhältn iß mehr stehen. Unstreitig haben zwei Uebelstände dem Sortiments-Buchhandel tiefe Wunden geschlagen: E oncurrenz und Schleuderei. Allein so gegründet, so wahr das ist, so gewiß ist's: daß weder Gesetze vom Staate noch von der Gesammt-Corporation ausgehend, solche Uebel stände unmöglich machen könnten. — Es giebt nur eine Waffe, ein Gesetz dagegen: man weiche nie von den soliden Principien, die jedes kaufmännische Geschäft als Ba sis haben muß. Wer Ordnung in seinen Büchern hält, wer das ihm *) Die vorstehende Mittheilung kommt uns so eben zu Gesiebt und halten wir deren Inhalt für wichtig genug, um sie auch auf diesem Wege zur Ocssentlichkeit zu bringen. Möchten diese ernsten Betrachtungen zu schwarz fein, wir wollen cs von Herzen wünschen. Jedenfalls würde uns eine Be sprechung des angeregten traurigen Themas im günstigen, d. h. widerle genden Sinne, sehr willkommen sein. D. Redaction. Fünfzehnter Jahrgang. anverlraute Gut wie sein Eigenthum behandelt, pünktlich zur Oster messe seine Rechnungen abschließt, damit keine Störung in seinem Ge schäfte eintritt, der wird, der muß bestehen! Zu einer Buchhandlung, so regiert, wird das Publikum Vertrauen haben und stets behalten. Jedermann wird gern mit einer solchen Buchhandlung verkehren; sie wird, sie muß zur Ehre und zum Vortheil des Besitzers Bestand haben! — Beweis sind einige hundert wackere, ehrenvolle Buchhändler un- sers Vaterlandes, die trotz Schleudere! und Eoncurrenz, vor wie nach, in allen Lagen des Lebens bewiesen haben, daß sie eingegangene Ver pflichtungen zu erfüllen wissen. — Diese Männer verfügen wohl über den Nutzen, den das Geschäft abwirft, aber stellen nie das Eapital in Frage oder verwenden es gar für andere Dinge! Der deutsche Verlagsbuchhandel hat seil 10 Jahren enorme Ver luste erduldet; forschen Sie nach dem Leben und Treiben der untcrge- gangenen Buchhändler, und Sie werden andere Motive finden, als unsere Blätter uns oft weiß machen wollen. Indem ich diese Andeutungen, den deutschen Buchhandel im Allgemeinen betreffend, glaubte vorausschicken zu müssen, gehe ich nun speciell zu dem Punkte über, der dieses Circulair hervorcies. Diese Ostermesse hat mir und wohl vielen andern Verlegern den Abgrund gezeigt, den jedes Ereigniß für uns bereit hat. Ich glaubte mit Bestimmtheit voraussetzen zu können, daß die Henri gen Ereig nisse, der alten Rechnung, welche schon zwei Monate geschlossen war, bevor eine Veränderung in irgend einem Lande Europa's einlrat, kei nen wesentlichen Eintrag lhun könnten. Ich habe mich sehr getäuscht! — Ich habe nicht die Absicht hier aus Details, auf Wünsche und Vorschläge einzugehen; alles dieses behalte ich mir bei einer ander» Gelegenheit vor. Heute fühle ich mich nur gedrungen und verpflichtet, einige Worte an Diejenigen zu erlassen, welche mit mir in Zukunft verkehren wollen. Vorausschicken muß ich, daß ich mich bisher mit allen meinen Mitteln und meine ganze Zeit meinem Geschäfte gewidmet habe, und daß ich auf jährliche pünktliche Abrechnung rechnete und rechnen mußte. Ich halte auch noch heute jeden Buchhändler für verpflichtet, selbst mit den größten Opfern, dem eingegangencn Vertrage nachzukommen. 80
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