Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.05.1916
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- 1916-05-02
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Redaktioneller Teil. 100, 2. Mai 1916. Die kleine Feldbücherei. Praktischer Ratgeber füri Private, Behörden und Buchhändler (Schriften der Zen- > tralstelle für volkstümliches Büchereiwesen Heft 3). 8".! 27 S. Leipzig 1916, Theod. Thomas Verlag! ^ —.40 ord., -.28 bar. Je mehr sich von Tag zu Tag die fiir den Versand ins Feld in ^ erster Linie in Betracht kommende Erzeugung billiger Bücher steigert, ^ desto willkommener müssen besonders auch im Hinblick auf die Neichs- bnchmoche die Versuche sein, die darauf ansgchen, Sonderverzeichnisse ^ für diesen Zweck zu schaffen, Auswahllisten, die geeignet sind, ein ^ schnelleres und sichereres Sichfinden von Büchern und Menschen herbei- ^ znführen. Freilich dürfen solche Arbeiten niemals auf die leichte Achsel genommen werden. Der Geschmack ist bekanntlich verschieden,! und es ist stets ein gefährliches Wagnis, dem anderen den eigenen § Geschmack anfdrängen zu wollen. Was das vorliegende Verzeichnis > anbetrisft, so kann man wohl sagen, daß ein derartiger Versuch den, Herausgebern ferngelcgen hat. Dagegen scheint es, als beabsichtige; man, bestimmte Schemata für die Verteilung der Bücher anfzustcllen, ein Beginnen, das sich bei dem vorliegenden Zwecke wohl rechtfertigen läßt (denn es handelt sich ja um die Versorgung mit Büchern von Leuten, deren Bildungsgrad im allgemeinen ans der Vorbildung durch die Volksschule beruht und deren Interesse für das Buch überhaupt erst geweckt werden soll), dessen weitere Ausdehnung aber für das Buch und den Buchhandel als nicht unbedenklich bezeichnet werden könnte. Man wird sich daher gegenwärtig halten müssen, daß diese Auswahl listen immer nur für einen bestimmten Kreis berechnet sind und keines wegs mit dem Ansprüche ans allgemeine Gültigkeit auftreten können. Das Verzeichnis enthält im ganzen 100 verschiedene Titel nebst Angabe des Gewichtes, Formates und Preises (in Pfennigen). Die meisten Bücher sind den billigen Sammlungen entnommen. Es wer den zwei Listen (F. und L) ausgestellt, von denen die eine 10 gleich artige Büchereien zu je zehn verschiedenen, die andere die gleiche Anzahl von Büchereien, aber zu je 10 gleichartigen Heften enthält. In beiden Listen handelt es sich um die gleichen 100 Bücher. Das Schema einer ^.-Bücherei zeigt das folgende Bild: Heft 1: Erzählung. Einfach-Humoristisch. Zum Heft 2: Erzählung. Abenteuerlich.spannend. .Hxft z. Volkserzählung,' einfach-gemütvoll- gleichfnlls behaglich. heiter und 'Hest 4: Meistererzählung volkstümlicher Art humorvoll. Hest 5: Erzählung. Geschichtlich.packend, ernst-ergreisenb. Heft 6: Moderne Meistcrcrzählunge». Einfach volks tümlich. Vorwiegend Meister, profa der deutschen u. der Welt literatur. Hest 7: Deutsches Leben in Gedicht u. Drama. Hest 8: Aus der deutschen Geschichte. Heft 9: Deutsche Art und deutsche Politik. Heftlv: Naturwissenschaft ».Technik. (Gebiete vo» allgemeinem Interesse: Luftschiff fahrt, drahtlose Telegraphie; Ent wicklungsgeschichte usw. Tie zehn Gruppen der L-Listc sind nach dem Schema gebildet, nach dem in Liste L jede einzelne Bücherei zusammengesetzt ist. Diese Ein teilung soll denen dienen, die nicht eine kleine Bücherei mit 10 Werken verschiedener Art, sondern die zehn Werke gleicher Art schenke» wollen, also zehn cinsach-hnmoristische Hefte oder zehn geschichtliche Erzäh lungen oder zehn naturwissenschastlich-technischc Werke. Tic Be nutzung dieser Liste kann mit der Benutzung der L-Liste gut verbunden werden. Der Benutzer kann sich aus einer der zehn Büchereien der Liste L die ersten sechs verschiedenartig unterhaltenden Werke wählen und dazu 4 geschichtliche Hefte aus Bücherei Nr. 9 der Liste L. Er kan» sich aber auch aus Liste 14 8 Dichtungen der 7. Bücherei und 8 naturwissenschaftlich-technische Werke ans Bücherei 10 zusainmen- stellcn usf. Ter Preis der billigsten, ans dem Schema gewonnenen Bücherei beträgt .// 1.95, der teuersten ./( 8.95, sodaß jedermann seinen Mitteln entsprechend einkanscn kann. Die Beschränkung der ganzen Auswahl ans Ivo Bücher nötigt natürlich zum Verzicht ans manche wertvolle Erscheinung »nd hindert auch an einer ausreichenden Berücksichtigung der wisseuschastlichen Literatur. Betrachtet man die Art der hier ausgeivähltcn Werke, so muß man den Herausgebern des Verzeich nisses zugestehen, dass sic mit viel Verständnis und Sorg falt vorgegangen sind. Die aufgesührtcn Titel aus der Unterhaltungs literatur beziehen sich durchweg ans inhaltlich gute und literarisch wertvolle Erscheinungen. Auch die Auswahl der wissenschaftlichen 818 Bücher ist, obwohl verhältnismäßig wenig Spielraum fiir die Wahl blieb, recht gut durchdacht und sorgfältig getroffen worden. Infolge dessen erscheint es weniger angebracht, kritisch zu untersuchen, ob nicht statt des einen Buches lieber ei» anderes, besseres an seine Stelle ge setzt werde» könnte. Das ist sicherlich in manchen Fälle» möglich. Wenn z. B. billige Ausgaben von Einzclwerken Gottfried Kellers aus genommen werden, warum nicht auch das bei Hacssel erschienene hübsche AnSwahlbändchcn von Conrad Ferdinand Meyer mit dessen prächtiger Mcistcrnovellc »Der Schuss von der Kanzel«? Jedenfalls bedeutet sie uns mehr, als einige Novellen Balzacs, die wir in dem Verzeichnis sindc». Doch darüber wollen wir nicht rechte». Die Stabt Leipzig hat nach den Listen 19V Bücher ihren Weihnachts-Liebes- gabenkistc» an die Soldaten hundertmal bcigclcgt und dadurch im ganzen 19 OVO Bücher den Feldgrauen gestiftet. Wir sind überzeugt, daß damit unseren Soldaten eine Freude gemacht worden ist. Das ist die Hauptsache, und danach soll auch die sclblose Arbeit der Heraus geber bewertet werden, die ganz gewiß nicht eine Beschränkung der Bnchhändlcrarbeit, z. B. mährend der Rcichsbuchwochc, hcrbcisührcn, sonder» denen, die es wünsche» — also auch Buchhändlern —, durch ihre aus der Arbeit an Volksbibliotheken gewonnenen Erfahrungen mit gutem Rate zur Seite stehen wollen. Eine solche Absicht darf nicht mißgcbcutet werbe», zumal sie mancherlei Wege zur gemein samen Arbeit von Bolksbibliothekaren und Buchhändlern eröffnen kann. Wohltuend berührt ein besonderer Hinweis auf de» Buchhandel ,»ii Ratschlägen für die Bestellung, ein Beweis, daß man in den Kreisen der Volksbibliothekarc den Leser und Büchcrkäufer vor die richtige Schmiede, nämlich die gute solide Buchhandlung, zu schicken gewillt ist. ? iscator. Kleine Mitteilungen. Volkserzichung. — »Da drüben, da drüben liegt der Feind In feigen Schützengräben, Wir greifen ihn an, und ein Hund (!!!), wer meint, Hent würde Pardon gegeben. Schlagt alles tot, was nm Gnade fleht(ü!) Schießt alles nieder, wie Hundes!!!) Mehr Feinde, mehr Feinde! sei euer Gebet! In dieser Vergeltungsstunde.« Das ist die Strophe eines Gedichtes »Regiment greift an«, wie sie die Wiener »Fackel« in einem kürzlich erschienenen deutschen Lese buch für den Schnlgebrauch (!!!) findet. Ich frage: soll die Jugend so beschnlmeistert werden, daß sie ans uns, die wir heute in Heiligkeit für das Vaterland kämpfen, die wir alles hintcnansetzen, unseren Kindern Heimat und Deutschtum zu er halten, solche Barbaren macht, uns für »feig« hält, weil wir auch in Schützengräben liegen, uns »Hunde« nennt, wenn wir wehrlosen »Hunden« »Pardon geben«?? Ist das auch ein Dank der »Daheimgcbliebenen«, wenn man un seren Kindern Moröväter an»dichtet«? Otto Riebicke, Offz.-Aspirant. Lokalverein Bremer Buchhändler. — Am 26. April hielt der Lokal verein Bremer Buchhändler seine diesjährige erste Hauptversammlung ab. Ein einfaches Abendessen hatte fast sämtliche Herren vereinigt. Zuerst fanden die Neu-Wahlcn des Vorstandes statt. Es wurden Herr W. Hermann (Firma Joh. Storm) znm 1. Vorsitzenden und Herr A. Geist (Firma Gustav Winters Buchhandlung Franz Quelle) zum Schriftführer und Kassierer gewählt. In kurzen Worten gedachte der Vorsitzende zuerst der verstorbenen Mitglieder. Der Kassenbericht wurde verlesen und dem Kassierer Entlastung erteilt. Alsdann kamen verschiedene Punkte zur freien Aussprache, u. a. auch der allgemeine 7 Uhr-Ladenschluß, der leider an dem Widerstand einiger Firmen scheiterte. Eine Bitte der Buch händler-Gilde nm Überweisung eines Beitrags zur Gründung eines Stamm-Kapitals, ans der Vereins-Kasse, wurde abgclehnt, da die vorhandenen Vereinsgelöer dazu dienen müßten, ungünstigeren Zeiten zu begegnen. Dagegen wurden an freiwilligen Gaben sofort 115 .// gezeichnet. Wir sind uns alle darin einig, daß der Sortimenterverein, wenn er fiir das Sortiment tatkräftig arbeiten will, auch energisch unterstützt werden muß. Die Frage: »Wie könne« wir die ständig steigenden Spesen vermindern:?« rief lebhafte Debatten hervor. Vor läufig glaubte man, daß eine Erhöhung des Bestellgeldes für Zeit schriften in Frage käme, jedoch wurde hier der Vorstand ermächtigt, zuerst mit den Verlegern zu sprechen. Gegen 12 Uhr wurde die Sitzung geschlossen. W. H.
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