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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.10.1847
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1847-10-08
- Erscheinungsdatum
- 08.10.1847
- Sprache
- Deutsch
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1226 Bundesstaaten der Genehmigung oder Druckerlaubniß irgend eines in ländischen Censors bedarf, vielmehr aus der Zusammenstellung der Ar tikel l. III. VIII. XI. XII. und XVI. des Censuredicts das Gegentheil her vorgeht, dasi mithin auch von Täuschung dieses inländischen Censors und Erschleichung seiner Erlaubniß durch unerlaubte Mittel die Rede nicht sein kann, die Befolgung des, für den specicllen Fall, allein an wendbaren Gesetzes, jeden Vorwurf einer formellen Gesetzwidrigkeit ausschließt: Aus diesenGründen verwirft der k.Revistons-und Cassations hof den gegen das Urtheil des RheinischenAppellationshofes vom 4. No vember 1846 ergriffenen Cassations-Recurs und spricht den Cassations- Verklagten auch von den ferneren Kosten frei. (I.. 8.) gez. Sethe, ge;. V ü ck." Zur Chronik dcö Potsdamer Buchhandels. Um den Publikum gegenüber das Buchhändler-Geschäft in Achtung und Geltung zu bringen, um cs zu vermeiden, daß in den verschiedenen Buchhandlungen Potsdams verschiedene Preise stattsindcn und wegen Beseitigung anderer Uebelstände, trafen die vier Sorti mentsgeschäfte dieser Stadt ein Uebereinkommen, wonach sie sich schrift lich gegenseitig verpflichteten: s) gleichen Rabatt zu geben; l>) keinen Lehrling oder Boten aus einer anderen Handlung der Stadt ohne ausdrückliche Bewilligung des Prinzipals zu engagiren; c) sich gemeinschaftlich die Nova zu verbitten; <l) die Schulbücher mit Einbänden streng nach festgestellten Preisen zu verkaufen rc. Es hatte dieser Vertrag die gute Folge, daß eine jede Handlung nun mit Ruhe und mit Lust und Liebe arbeitete, und weil dieses gefühlt wurde, so gingen die Handlungen noch weiter und stellten auch die Lese-Preise ihrer Leihbibliotheken fest. Ehe die Stechert'sche Buch binderei sich den Buchhandel zulegte, waren die Preise unverdorben, so daß dabei verdient wurde. Als aber Herr Stecher! eine neue Leihbib liothek gründete, setzte er die Preise fast auf die Hälfte herunter. Weil diese nun zu niedrig waren (z. B- Ein Buch zu lesen und während des ganzen Monates täglich zu wechseln, kostete im längeren Abonnement monatlich nur 4 SA!!) hielten die übrigen länger bestehenden Buch handlungen die alten Preise fest; sahen sich indessen durch den großen Abbruch, der ihnen dadurch wurde, genöthigt, ebenfalls an billigere Preise zu denken. Und nun geschah die Vereinigung. Herr Stecher! verstand sich dazu aufzuschlagen, die Uebrigcn herunter zu lassen und nach diesem schriftlich gemachten Vertrage mit den bctr. Unterschriften trat nun ein gleicher Preiscourant ins Leben. Indessen wie schnöder Brodneid so oft das Band der Treue zerreißt, sollte cs auch mit dem Potsdamer Buchhändler-Verein ein Ende mit Schrecken nehmen. Man höreund staune!!! Trotz des Vertrages spricht es sich herum, daß in einer der Leih bibliotheken niedrigere Preise stattsinden, ja man munkelt davon, daß diese unter dem Deckmantel einer dem Vertrage angemessenen Quit tung (d. h. Du zahlst 5 SAundich quit tire üb er 6 SA!) zugcstanden würden. Da bringt das Potsdamer Wochenblatt vom 29. Sept. folgende Anzeige der Stuhc'schen Buchh.: Bei uns ist so eben der 6. Nachtrag zum Verzeichnisse unserer aus mehr als 12,000 Bänden bestehenden deutschen und französi schen Leihbibliothek erschienen und steht einem geehrten Publikum gratis zu Diensten. Eigene Durchsicht wird die Ueberzeugung gewähren, daß derselbe außerordentlich reichhaltig ist und die neuesten und besten Erscheinungen der Leihbibl.-Litcratur enthält. Die von den hiesigen 89 vier Buchhandlungen festgesetzten, ganz gleichmäßigen Preise für Leihbibliothek-Abonnements sind folgende: 1 Buch monatlich . . 6 S-,(, vierteljährlich . . 15 S§(; 2 Bücher - . . 9 S/, - . . 22 S^ 6 Pf.; 3 - - . . 12 S-s, - 1 4 - - . . lv S-s, - 1 7 SA ö Pf.; wer mehr als 4 Bücher lesen will, zahlt monatlich 3 SA und vierteljähr lich 71/2 SA für jedes Buch mehr. Bei den hohen Preisen der guten bc l le rr. B ü ch er sind diese Lesepreise so höchst billig gestellt, daß keine der oben erwähnten vier Buchhandlungen solche noch billi ger stellen kann, ohne gegen ihre College» und gegen sich selbst unredlich zu handeln. Ohne nun ein geehrtes Publikum durch verwandte Personen oder Boten zur Benutzung unserer Leihbibllo- thek aufzufordcrn und dadurch lästig und zudringlich zu werden, erlauben wir uns, bei dem hcrannahendcn Wintersemester hiermit einfach zur gütigen, recht zahlreichen Lheilnahme an derselben ergebenst cinzuladen und sich der promptesten und aufmerksamsten Bedie nung versichert zu halten. Zugleich empfehlen wir auch einer gütigen Benutzung unter den billigsten Preisen und Bedingungen unseren deutsch- französischen Bücher- und T a sch e n b ü ch e r - Z l rke l, unseren großen Journal-Lesezirkel (mit 68 Journalen) und unser bedeuten des M u si c a l ie n - L e i h in st i t u l. Potsdam, den 28. Sept. 1847. Stuhr'schc Buchhandlung (G. A. Gott sch ick.) Wer sich getroffen fühlt, kratzt sich, sagt ein altes Sprichwort: So auch hier. Herr Stechcrt nimmt die „verwandten Personen oder Boten" persönlich und nach einer gepflogenen Unterredung mit dem Vers, der Anzeige macht er in No. 79 des Wochenblattes Folgen des bekannt: Beim Beginn des Winterhalbjahres erlaube ich mir, auf mein sehr reichhaltiges Journal-Leihinstitul. den Bücherlesezickel, so wie die Leihbi bliothek aufmerksam zu machen. Der in kürzester Zeit erscheinende vierte Katalog zur Letzteren wird beweisen, daß keine Kosten gescheut sind, um den geehrten Lesern die neuesten und besten Werke zugänglich zu machen. Da die Taschenbücher für das Jahr 1848 sogleich nach Erscheinen der Leihbibliothek cinverleibt und zu den gewöhnlichen Lesepreisen ausgc- liehcn werden, so cxistirl ein besonderer Ta sch e nb ü ch er - Lese zirkel im Interesse der Abonnenten bei mir ni ch t- Die Preise bleiben bei allen 3 Instituten wie bisher und sind diesel ben so niedrig als möglich gestellt. Die näheren Bedingungen, besonders über das Journal-Leihinstitut sind in meiner Buchhandlung in Empfang zu nehmen. Etwanigcn Mißverständnissen vorzubcugen, die durch die Annonce der Löbl. Stuhr'sehen Handlung vom 29. September entstehen könnten oder schon entstanden sind, sehe ich mich schließlich zu der Anzeige genöthigt, daß Herr Gottschick, seiner Versicherung zufolge, den Schluß gedachter Annonce gegen die Hor- vath'schc Leihbibliothek*) (Besitzer: Herr Carl Hanke) gerichtet hat. Umjedoch für dieAukunft Fälle diescrArt zu vermeiden, erkläre ich hiermit: daß ich vom heutigen Tage an aus dem Verbände der hiesigen Buch Händler und L e i h b i b l i 0 th c ka r e scheide und meinGeschäft nur n a ch dem Princip der Reellität, nicht aber nach hemmender Uebcr- cinkunft fortführen werde. Potsdam, den 1. October 1847. Emil Stecher!, Firma: E. Stecher!'s Buchhandlung. Da der hierin gedachte Carl Hanke, ein durchaus reeller, anstän diger und bescheidener Mann, in Potsdam keine Verwandte hat, wie überhaupt nicht im Stande ist, seine renommirte Leihbibliothek durch Boten aufzudringen und dies auch nie gethan hat, so wird nun zum Gaudium des Publikums eine Erklärung von ihm in demselben Blatte diese unwürdige Beschuldigung zurück weisen. Wir rügen aberhiermit zurEhre unseresStandes, zur Ehre des Wortes, Herrn Stechert's Verfahren öffentlich vor dem Buchhändler-Forum und möchten wohl wissen, was er für An sichten über den Werth eines schriftlich gegebenen Versprechens hat. Die von Herrn *) Gehörte vor Jahren zur Horvath'schen Buchhandlung.
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