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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.03.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-03-22
- Erscheinungsdatum
- 22.03.1932
- Sprache
- Deutsch
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Scheitern der Manteltarisocrhandlungen im Buchdruckgewcrbe.— Bercitso?am Vormittag des zweiten Vcrhandlungstages (16. März) wurden die tariflichen Beratungen abgebrochen. Die Vertreter der Arbeitnehmer hatten nach einer Generaldiskussion an die Prinzipals- vertretcr die Forderung gestellt, die schwerwiegendsten Anträge (8 6, Ziffer 4 a bis cl) des von den Prinzipalen vorgelegten Entwurfs zuriickzuziehen, wobei die Vertreter der Arbeitnehmerorganisationen erklärten, daß sie bei Annahme ihrer Forderung bereit seien, auch ihrerseits einige besonders weitgehende Anträge zuriickzuziehen. Die Vertreter der Prinzipale lehnten den Antrag ab und beschlossen, das tariflich vorgesehene Z e n t r a l - S ch l i ch t u n g s a m t anzu- rufeu, damit vor diesem am 30. März d. I. die Mauteltarifvcrhand- lungcn fortgeführt werden können. K. Bücher aus ärztliches Rezept. — Wie das sowjetrussische »Zeu- tralblatt für den Buchhandel« am 0. Januar mitteilt, hat man in Woronefh zu der eigenartigen Maßnahme gegriffen, Broschüren über elementare Fragen der Gesundheitspflege systematisch durch die Apo theken vertreiben zu lassen. Neben den Apotheken beteiligen sich an dieser Aktion auch die Krankenhäuser, die sich durch Vertrag mit den Gcsuudheitsbehörden verpflichteten, einschlägige Literatur durch ihr Personal an die Kranken verkaufen zu lassen. Auf Grund eines Vertrages mit der Apothekenverwaltung wurden Standardrczepte mit zwei bis drei Titeln besonders empfehlenswerter Schriften vor gedruckt und den Ärzten für Benutzung in den Ambulatorien zur Verfügung gestellt. Die Zahl derartiger Rezepte, die im Bezirk Worouesh seit April 1031 zur Austeilung gelangten, beträgt 9 Mil lionen. In manchen Krankenhäusern sind auf diese Weise monatlich 200—250 Broschüren im Werte von 30—40 Rubel gegen geringes Entgelt an die Patienten verkauft worden. Man rechnet damit, durch weiteren Ausbau dieser Maßnahmen — Massenauflagen von Büchern über die wichtigsten Grundsätze der Gesundheitspflege und damit Verbilligung des Einzelpreises — in Zukunft das in diesen Dingen gerade jetzt sür Rußland so notwendige Wissen in immer breitere Volksschichten tragen zu können. Hans Nuoff. Goethe und die Bnchbindcrkunst. — Auch auf diesem wie auf ande ren geistigen Gebieten forderte Goethe Fortschritt und Gegenwarts- Bewußtsein. »Die Gelehrten«, äußerte er am 2. Juni 1823 in einer Unterhaltung mit Niemer, Müller und Meyer, »machen es oft wie un sere Buchbinder in Weimar. Das Probestück, das man von ihnen fordert, um die Meisterwürde zu erlangen, besteht nicht in der Her stellung eines schönen modernen Einbands; auf deu Gedanken kommt niemand. Nein, seit zwei- oder dreihundert Jahren ist es noch immer eine dicke Bibel in Folio, die geliefert werden muß, genau so wie dazumal, mit Brettdeckeln und Schließbändern aus grobem Leder. Die Kuust hat seitdem Fortschritte gemacht, und cs kostet viel mehr Zeit und Geld, sich immer noch mit altmodischem Kram herum- znärgern als sich mit der Kunst von heute zu befreunden.« Im Geiste solcher Ausführungen entwirft Goethe selbst mit Schiller zu sammen einen individuellen Bucheinband für den von den beiden Dichtern gemeinsam herausgegebenen Musen-Almanach von 1796: anstatt einer Figur oder eines Ornaments aus den Einfassungs- dcckeln schlägt er je einen Vers der beiden Herausgeber vor. Für eine Ausgabe des Propcrz wird die Zeichnung von Goethes Siegel ring von H. Meyer an Knebel mit Goethes Zustimmung vorge schlagen. In Bezug auf geschmackvolle Bucheinbände steht England bei ihm in hoher Schätzung. Von deutschen Buchbindern werden die Leipziger geschätzt: 1824 verlangt er von der Weygandtschen Buch handlung Exemplare des »Wcrther« »sauber und zierlich eingebun den, wie man es in Leipzig versteht«. v. Gr. Mäuse als Bibliophilen. — In der Tagesprcsse und, von dieser übernommen, zum Teil sogar iu der Fachpresse, erschien vor einiger Zeit ein Artikel: »Mäuse als Bibliophilen«, worin behauptet wurde, daß Mäuse in einer berühmten englischen Bibliothek diejenigen Ledcr- bände zerfressen hätten, die aus echtem Saffianleder hcrgcstellt waren. Die betreffenden Bücher hätten in Leinen umgebunden werden müssen, um sie vor weiterem Schaden durch Mäuse zu schützen. Zu diesem Artikel, durch den beim lesenden Publikum Vor urteile gegeu Ledcrbändc entstehen können, hat die Ofsenbacher Leder- sirma Arnsbergcr L Nhcinboldt im Journal für Buchbinderei vom 10. Februar Stellung genommen. Sie schreibt u. a.: »Wir haben in unseren Bctriebsräumen trotz aller Gegenmaßnahmen auch mit der Mäuseplagc zu tuu, aber obwohl unsere Läger mit allen Ledcr- sortcn angefüllt sind, so auch mit halbgaren, d. h. vorgegerbten, un gefärbten Ziegenledern sowie mit fertiggestcllten, also gefärbten Zie genledern aller möglichen Provenienzen, haben wir noch nie ein von den Mäusen angefrcssenes Fell gefunden. Auch die anderen Lcdersorten wie Schafleder, Schweinsleder, Kalblcder usw. sowie die nur gekalkten, also gar nicht gegerbten Hautpergamcnte werden von den Mäusen vollkommen verschont. — Sollten sich die Mäuse wirklich an den Ziegenlederbänden des genannten englischen Verlags .gesättigt' haben, dann kann sie nach unserer Meinung nur der ver wendete Kleister, aus Mehl hergestellt, angelockt haben.« VerkebrSnackrickten. Wohlfahrtsmarken. — Die Wohlfahrtsmarken der Deutschen Neichspost werden nur noch bis Ende März verkauft. Jeder, der die Not im Volke lindern möchte, findet hierzu eine gute Gelegenheit, ivenn er Wohlfahrtsmarken verwendet. Die Wohlfahrtsmarken sind noch bis C n de August gültt g. 'kersonalnackrickten. Jubiläum. — Am 4. März konnte Fräulein Emma Sigle das Jubiläum 25jähriger Mitarbeiterschaft zum Hause Adolf Bonz K Comp, in Stuttgart feiern. Sie hat ihre Ausbildung in der Firma genossen und ihr seitdem wertvolle Dienste geleistet, in deren Anerkennung Fräulein Sigle vor einigen Tagen das Ehrenzeichen des Buchhandels verliehen wurde. Gestorben: am 16. März Herr Hugo B e r in ü h l e r, Inhaber der Firma Hugo Bermühler Verlag in Berlin -Lichterfelde. Im Juni 1876 geboren, erhielt Herr Bermühler zunächst die Erziehung für die militärische Laufbahn und diente auch iu einem süddeutschen Gardercgiment. Seine innere Neigung zog ihn jedoch zum Buchhandel und nach einer Ausbildung in zwei süddeutschen Firmen — einer Wiener und einer Straßburger — gründete er 1897 einen eigenen Verlag, den er immer mehr in naturwissen schaftlicher Richtung ausbaute. Der Verlag arbeitete mit der Staat lichen Stelle für Naturdenkmalpflcgc für Preußen zusammen Und brachte drei laufende Zeitschriften — »Der Naturforscher«, »Der Erdball« und die »Zeitschrift für Mikroskopie« — heraus. Uber die Grenzen Deutschlands hinaus ist der Verlag besonders durch>die beiden Werke »Heinroth, die Vögel Mitteleuropas« und »Hueck, Tie Pflanzenwelt der deutschen Heimat«, die mit Recht als Standärd- Werke auf ihrem Gebiet bezeichnet werden können, bekannt geworden. Gerade jetzt stand Herr Bermühler wieder vor dem Abschluß neuer aussichtsreicher Verbindungen, von denen man annimmt, daß sie trotz seines Ablebens und trotz der wirtschaftlichen Verhältnisse zu dem erwarteten Erfolg führen werden. Ferner: am 18. März nach kurzem schweren Leiden Herr Leopold Högl in ger, Geschäftsleiter der Firma Josef Stampfl L Comp, in Braunau am Inn (Oberösterr.). Ferner: ^ am 14. März der Buchhandlungsgehilfe Herr Albert Ae st im Hause F. A. Brockhaus inLeipzig. In dem Verstorbenen verliert das Haus Brockhaus einen außer ordentlich tüchtigen Mitarbeiter, der ihm mit vorbildlichen Fleiß seine Kräfte 43 Jahre lang gewidmet hat. 1928 wurde Herr Fest mit dem Silbernen Ehrenzeichen des Buchhandels ausgezeichnet.^ Inhaltsverzeichnis. Mitteilung d c r G e s ch ä f t s st c l l e des B.-V. betr. Ausgleich steuer. S. 229. Artikel: Internationale Statistik der Geistesarbeit im Jahre 1930. S. 229. Wenn ein Großer stirbt. Von llr. F. Körner. S. 231. Die Leipziger Goetheausstellungen. S. 231. Die Werbczeitschriftcn des Buchhandels. Von K. Fleischhack. S. 232. Für die b u ch h ä n d l c r i s ch c F a ch b i b l i o t h e k. S. 233. Kleine Mitteilungen S. 234—236: 100 Jahre I. Kauffmann, Frankfurt a. M. / Ausgleichsverfahren / Deutsche Buchhändler- Lehranstalt / Literarische Abende der Buchhandlung K. Saucke L Co. / Aus Österreich / Ncueintragungen ins Handelsregister / Scheitern der Manteltarifvcrhaudlungen im Buchdruckgewerbe / Bücher auf ärztliches Rezept / Goethe und die Buchbinderkunst / Mäuse als Bibliophilen. Verkehrs Nachrichten S. 236: Wohlfahrtsmarken. Pe r s o n a l na ch r t ch te n S. 236: Jubiläum E. Sigle, Stuttgart / Gestorben: H. Bermühler, Berlin: L. Höglinger, Braunau: A. Fest, Leipzig. verantwort!. Schriftleiter: Kranz Wagner. — Verlag: DerBdrsenveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsche« Buchhänblerhau«. Druck: E. H e b r t ch Nachs. Sämtl. tu Leipzig. — Anschrift b Lchriftleitung u. Expedition: Leipzig. Gerichtswegs tvuchhändlerhauS». Poftschliebsach 274/78.
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