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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.05.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-05-06
- Erscheinungsdatum
- 06.05.1916
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19160506
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191605068
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- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19160506
- Nutzungshinweis
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- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1916
- Monat1916-05
- Tag1916-05-06
- Monat1916-05
- Jahr1916
- Titel
- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.05.1916
- Autor
- No.
- [4] - 538
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Redaktioneller Teil. .V 104. 6. Mai lglü. Nach einer Mitteilung des Herrn Geucralquartiermcisters wurden ihm wiederholt Klagen über die Bevorzugung einzelner buch- bändlerischer Betriebe und ihrer Erzeugnisse im Feldbuchhandel unterbreitet Ans Veranlassung des Herrn Gcneralquarticriueisters saud deshalb Ende vorigen Jahres eine Besprechung im Großen Hauptquartier statt, die die Renrcgcluug des Buch- und Zcit- schristenhaiidcls l»i Etappen- »nd OPeralivuSgcbict West und Ost zum Gegenstand hatte. Diesen Verhandlungen wohnten auch der Erste Vorsteher des Börsenvereins und der Erste Vorsteher des Deutsche» VerlcgervercinS bei. Der buchhäudlerische Betrieb in den betreffenden Gebieten erfolgt entweder durch Feldbuchhandlungen oder, wo militärische Rücksichten es verlangen, durch Militärbuchhand lungen. Wir verweisen wegen Einzelheiten aus die Veröffentlichung im Börsenblatt Nr. 9 vom 13. Januar 1816 und stellen fest, daß die Mlitärbehörde bei den Verhandlungen bestrebt gewesen ist, den Interessen des Buchhandels soweit als möglich gerecht zu werden. Die Vergebung der Fcldbuchhandlungen, die lediglich der Ent schließung der Militärbehörden überlassen ist, hat mehrfach Uuzusriedem heit im Buchhandel erregt; es ist indessen zu bedenken, baß von vorn herein nur ein beschränkter Kreis von Unternehmern in Frage kommen konnte, auch war zu befürchte», daß die Militärbehörde de» Buch handel selbst in die Hand nehme» würde, falls eine Verständigung sich nicht erzielen ließe. Überdies sollen die Feldbuchhandlungen nicht die Besorgung sämtlicher Literatur übernehmen, sondern nur ein Lager der gangbaren Literatur unterhalten. Besondere Wünsche sollen unsere Feldgrauen an ihre heimischen Sortimentsbuchhandlungen richten, damit diese die Fühlung mit ihren Kunden behalten. Wir dürsen über- dies annehmen, daß auch ohnehin der Verkehr zwischen dem Sorti ment und seinen Stammkunden durch den Krieg nicht abgebrochen wurde, sei cs, daß beide unniittelbar noch in Verbindung geblieben sind, oder daß der Verkehr zwischen ihnen durch Freunde und Verwandte in der Heimat weiter gepslcgt wird. Diesem Gedanken wird auch die Reichsbuch wo che Ende Mai d. I. dienen, die dem Buch handel eine willkommene Gelegenheit bietet, die alten Beziehungen zu den Kunden im Felde neu zu beleben und den Absatz zu heben. Die Lehr »nd Lernmitlclsragc in dem dem Oberbefehlshaber Ost unterstellten Befehlsbereich bildete den Gegenstand einer Be sprechung, die am 15. Februar 1916 irr Tilsit stattgefunden hat und zu der auch der Erste Vorsteher des Börsenvereins neben anderen Sachverständigen hinzngezogen wurde. Das Königlich Preußische Kriegsministerium hat im Dezember 1915 einen neuen Erlaß über die Herstellung, den 'Vertrieb, die Aus- »nd Durchfuhr von Karte», Reiseführern und Reise handbüchern die seit Ende April 1916 gültigen Vorschriften sind im Börsenblatt Nr. 94 vom 25. April 1916 veröffentlicht worden — bckanntgegeben, dem entsprechende Erlasse der anderen Kriegsministerien gefolgt sind. Der an der Herstellung und deni Ver trieb solcher Erzeugnisse beteiligte Buchhandel hat sich deshalb an den Vorstand gewandt, damit er dagegen Stellung nehme; dies ist in Eingaben an das Preußische Kriegsministerium und das Reichsamt des Innern i» Berlin geschehen. Dabei wurde insbesondere aus das Erfordernis hingewicsen, daß vor Erlaß von Verboten betretend die Herstellung, den Vertrieb, die Aus und Durchfuhr von Karten, Reise führern und Reisehandbüchern sich die zuständigen Behörden über deren Zweckmäßigkeit, Wirkung und Folgen für den deutschen Buch handel und das deutsche Buchgewerbe mit den berufenen Vertretern dieser Kreise verständigen möchten. Der Vorstand glaubt, daß auch der Erlaß vom 15. Dezember 1915 unter dieser Voraussetzung nicht ergangen wäre, weil sonst das Ministerium wohl ans den Darlegungen der befragten Sachverständigen die Überzeugung geschöpft haben dürfte, daß der Erlaß die beabsichtigte Wirkung nicht haben könne. Der Handel muß solche Erlasse und Verbote um so schwerer und un mutiger empfinden, wenn er erkennt, daß die behördlichen Anord nungen die besonderen Interessen nicht berücksichtigen, sowie überhaupt die erforderliche Kenntnis der einschlägigen Verhältnisse vermissen lassen. Ferner beschränkt die Unterbindung der Ausfuhr nicht nur die Leistungssähigteit des Buchhandels, sondern sie verschlechtert auch seine finanzielle Lage und verhindert ihn an der Erfüllung seiner 538 Pflichten der Allgemeinheit gegenüber, stärkt aber andererseits das Ausland, das nur daraus wartet, sich a» die Stelle des deutschen Han dels zu setzen. Schließlich kann es sür die Hebung des Martkurses nur von Vorteil sein, wenn auch die deutsche Ausfuhr an Schriftwerken belebt und gefördert wird. Gegen das Verbot der Ausfuhr medizinischer Literatur haben der Börsenvcrein, der Deutsche Verlegervcrein und die Bereinigung medizinischer Verleger in besondere» Eingaben Stellung genommen Ans die Eingabe des Börsenvcreins hat das Preußische Kriegs- Ministerium geantwortet, daß die Ausführungen des Vorstandes und das von ihm vertretene Interesse der deutschen Verlagsbuchhandlungen voll gewürdigt würden, und daß erneute Verhandlungen darüber im Gange seien, wie weitere Erleichterungen eintreten könnten; gleich zeitig wurde dem Börsenvercin anheimgestellt, seine Wünsche und Ansichten persönlich zur Sprache zu bringen. Der Vorstand hat bei diesen Verhandlungen Veranlassung genommen, auch aus die Verein heitlichung der militärisch gebotenen Zensur hinzuwirken, uni den vielfachen Klagen Gehör zu verschossen, die sich gegen die verschieden artige Betätigung der Zensur seitens der einzelnen militärischen Be Hörden richten. Wie wir erfahre», ist von der zuständigen Behörde beabsichtigt, eine Zcntral-Zensnrstelle einznrichtcn, der Manuskripte zur Prüfung vorgelegt werden können. Die von dieser Stelle geprüften Schriften und Artikel würden mit einem Zeichen versehen werden und gelten dann von alle» Generalkommandos als gebilligt. Diese Zentral stelle wird voraussichtlich auch die Prüsungsstellen an den Grenzen des Reichs mit entsprechenden Anweisungen versehen, so daß auch die gegen diese Behörden erhobenen Beschwerden wegen verschieden artiger Handhabung der Zensur in Wegfall kommen dürsten. Der llnterstütiungsvcrcin Deutscher Buchhändler und Buch- haudlnugSgchülsen bat in, März 1916 im Börsenblatt sür den Deut scheu Buchhandel erneut zum Beitritt ausgefordert und die Opscr- Willigkeit des deutsche» Buchhandels angerufe». Nötiger denn je bedarf der Verein jetzt nmsangrcichcr Mittel, wenn er das Elend in, Buchhandel mildern und Mittel schassen soll, die sür die Versorgung der Kriegsbeschädigten verwendet werde» können. Der Vorstand hat deshalb der Bitte des Vereins um Unterstützung seines Ausruss gern entsprochen und diesen warm befürwortet. Wie im vergangenen Jahr, so hat der Vorstand des Deutschen Berlegervereins auch-für die diesjährige Ostcrmeßabrechnung eine Erklärung veröffentlicht. Der Vorstand des Bvrsenvereins hat die Er klärung im Börsenblatt vom 28. Februar 1916 abdrucken lassen und dabei erneut bekannt gegeben, daß er in die Rechtsverhältnisse zwischen Verlag und Sortiment nicht eingreifen könne, weil die Rechtsordnung auch während der Kriegszcit gelte. Er hat aber auch seine Freude und Genugtuung zum Ausdruck gebracht, daß der Vcrlegervercin wiederum für die bevorstehende Abrechnung seinen Mitgliedern ein psiehlt, im Falle wirklicher Not den bedrängten Bcrussgenossen soweit entgegenzukommen, als in ihrer Krast stehe. Die Deutsche Bücherei hat sich erfreulich weiter entwickelt. Ihre Ausstellung von Kricgslitcratur ist von allen Besucher» der letzten Ostcrmessc mit Interesse besichtigt worden; die Kriegsliteratursamin lung der Deutschen Bücherei weist bis jetzt etwa 22 500 Nummern aus; sie ist auch von den Behörden durch Zuwendung der amtlichen Druckschriften reichlich .bedacht worden. Die Übersiedelung der Deutschen Bücherei in ihr neues Heim au der Straße des 18. Oktober wird voraussichtlich im Lause dieses Sommers beendet sein, erst daun wird sic sich voll entfalten und ihre Aufgaben erfüllen können; bisher hatte sie noch sehr unter den be schränkten Raumverhältnissen zu leiden. Die scierliche Einweihung des Neubaues ist für den Sedantag 1916 geplant. Wir danken erneut den hohen und höchsten Behörden für das Wohlwollen, das sie dem jungen Unternehmen in so reichen, Maße be wiesen haben; wir danken auch allen Stiftern und Gönnern der Deutschen Bücherei sür ihr unvermindertes Interesse, das uns auch zahl- reiche» und edlen bildnerischen Schmuck als Zier sür den Neubau bs-
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