Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.08.1862
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- 1862-08-27
- Erscheinungsdatum
- 27.08.1862
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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- Monat1862-08
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^ 107, 27. August. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 1779 Manchem ist sie die hohe, die himmlische Göttin, dem Rüsten Eine tüchtige Kuh, die uns mit Butter versorgt. Und wem es mißfällt, daß besagte Göttin das zur Butter erfor derliche Brot nicht liefert, der zeigt eben nur, daß er ein durch und durch prosaischer Mensch sei. Berlin. 6. 1. li. Zur Schleuderet. Es sind in diesen Blattern wiederholt Klagen über Schleu derei vor das Forum der Oeffentlichkeit gekommen, ohne daß von cvmpetenter Seite Vorschläge zur Abhilfe dagegen gebracht worden waren. Trotzdem ist es Pflicht jedes Sortimenters und Verlegers, verkommenden Falles Schleuderei und Rabattunfug an geeigneter Stelle ohne Rückhalt zu referiren, sobald man das Gesagte mit Beweisen belegen kann. Vor wenig Wochen trieb sich in hiesiger Stadt und Umge gend ein sogenannter ,,Buchhandlungsreisender" umher, der sich mit anerkennenswerther Zungenfertigkeit bemühte, vielen meiner Kunden zu beweisen, daß sie ihren Bücherbedarf nirgends billi ger beziehen könnten als bei ihm, resp. dem Ehef seines Hauses, und als man ihm cntgegenhielt, daß man in Reichenbach bereits eine ganz gute Buchhandlung habe, mit deren Bedienung man vollkommen zufrieden sei, die Aeußerung that: „die Richter'sche Buchhandlung hier könne die von ihm offerirten Werke nicht so billig liefern", eine Aeußerung, die er zweifelsohne durch unsin nige Rabattangebote aufrecht zu erhalten suchte. Ich hielt es unter meiner Würde, nach dem Namen dieses Herrn oder dem seines Ehefs mied zu erkundigen, oder der industriellen Thätigkeit desselben etwas in den Weg zu legen, und erwiderte einfach auf Befragen einzelner meiner Kunden, daß die Provinzialstädte mit unter das Glück hätten, mit derartigen Emissären geplagt zu sein, ohne daß die Buchhandlungen des Platzes diesen mit Eolportir- scheinen versehenen literarischen Sendboten etwas Erhebliches in den Weg legen könnten, sich vielmehr deren Entdeckungsreisen ruhig gefallen lasten müßten. Ein vor kurzem an mich gelangter Brief eines Kunden aus Lengenfeld ä. ck. 25. Juli, dessen Inhalt ich hier mitkheile, wäh rend ich das Original bei der Redaction des Börsenblattes depo« nirte, belehrte mich, daß die Bemühungen des obenerwähnten „Reisenden" nicht ohne Erfolg gewesen seien. Der Brief, so weit er sich auf die Sache selbst bezieht, lautet folgendermaßen: „Vor einigen Tagen wurde mir von Ihnen eine Rechnung zugestellt. . . . Sie haben mir bei dem Meyer'schen Werke (eS ist dasMcper'- schc Eonvcrsationslexikon gemeint) den Bruttopreis berechnet, während andere Buchhandlungen darauf den gewöhnlichen Rabatt von 20A gewähren, wie auch von Thenau in Leipzig ebendas selbe Werk so offerirt worden ist. Hierüber Ihrer Erklärung entgegensetzend, da man doch lieber mit einer Buchhandlung in der Nähe zu thun hat, zeichne rc." Ich enthalte mich jeden Cvm- mencars über eine dcrartigeHandlungsweise,und kann nur darauf hindeulen, daß, abgesehen von der prekären und mißlichen Lage, in die solche Rabattschleuderei den Sortimenter seinen Kunden gegenüber bringt, durch fortgesetztes Verfahren unser ehrenwer- ther Beruf zum reinen Krämergcschäft hcrabgcwürdigt wird. Das Mißtrauen des Publikums wird dadurch immer mehr geweckt, und der Sortimenter schließlich gezwungen, immer mehr von seinem sauer verdienten Rabatt, aus dem in der Regel eine Spesenlast von 18—20«ch ruht, sich kürzen zu lasten, wenn der Schleuderei, sie mag nun im Sortiment, Verlag oder Antiquariat betrieben werden, nicht baldige und kräftige Abhilfe geschieht. Reichenbach, Ende Juli 1862. E. V. Hungar. Zu der Rechtsfrage in Nr. IOL d. Bl. Der Hr. Einsender, welcher an die Mittheilung des gegen den Nachdruck einer Novelle des Grafen Grabowski ergangenen Unheils die Frage knüpft: ob hierdurch nicht über den Schutz von Werken eines Ausländers, welche in den deutschen Bundesstaaten erschienen, entschieden sei, wird gut thun, zunächst das ergangene Unheil mit den Gründen vollständig zu veröffentlichen, da aus der Veröffentlichung in Nr. 101 nicht mit Bestimmtheit zu ersehen, ob der Gerichtshof das Hauptmoment, daß es sich — M. wenn dies eben der Fall ist — um das Werk eines Ausländers handelt, im Urtheile berührt hat. Und ist Graf Grabowski nicht in den englischen Untenhanenver- band getreten und dadurch aller Rechte eines Engländers theilhaftig geworden? Ein Buch eines englischen Autors in deut scher Sprache wird in Preußen auch geschützt! Es wäre überhaupt gut, wenn den häufigen Rechts- und anderen Fragen im Börsenblatte seitens der Hrn. Einsen der eine größere Präcision zu Theil würde und die Einsender selber vorher sich bemühten, die Fragen zu beantworten; sicher würde dann deren große Anzahl sich mindern, und am Ende kann ein H. mehr fragen, als u. s. w. HI. Illustration zur „Expedition der Eilfuhre". Im Anschluß an die Mittheilung der Thomann'schen Buch handlung in Landshut hinsichtlich der von der Expedition verübten Prellerei (Nr. 103) bringen wir hiermit zur weiteren Aufklärung in dieser Angelegenheit einiges Material, indem wir bemerken, daß wir längst diese Angelegenheit ebenfalls zur Sprache gebracht haben würden, wennuns nicht die Annahme, es könnte möglicher Weise ein Versehen obwalten, davon abgehalten hätte, indem wir ein solches schamloses Verfahren nicht ahnen konnten und anneh men mochten. Auch wir bestellten auf die Ankündigung seitens der Expe dition der Eilfuhre am 19. April 1 Exemplar der kibliotkoos tkeo- IttKioA und erhielten darauf folgendes Schreiben 0. «I. 23. Mai: „Gleichzeitig hiermit geht per directe Post ein Packet an Sie ab, enthaltend Bd. 1. 2. der Uiblioxkeca xkevloßies zum Subscript.-Preise für die Buchhandlungen, nämlich 2 fl. 12 kr. Da wir die Hälfte des Portos tragen, so beträgt die Nachnahme nur 2 fl. und bitten daher bei Vorkommen um prompte Einlösung. Bd. 3. 4. (Schluß) folgen s. Z. über Leipzig nach. Die Probehefte bitten wir zweckmäßig zu vertheilen, denn nur durch einen Absatz beim Publicum zum Ladenpreise ist es möglich auf die Kosten zu kommen, llebrigens ist es ein Leichtes, zahlreiche Abon nenten zu gewinnen, da Geistlichkeit, Professoren, Bibliotheken, Pri vate das Werk sich anschaffen werden. Bestellungen belieben Sie über Leipzig zu machen." Das Packet mit unserem Original-Bestellzettel und der ausdrück lichen Bemerkung: kidliotkoos tliooloKios 1. 2., traf unterm 24. Mai hier ein, und nahmen wir nach vorstehendem Briefe keinen Anstand, dasselbe einzulösen. BeimOeffnen desselben war un ser Staunen nicht gering, als wir statt der avisirten Libliotkeos liiooloAioa in demselben 3 „Rauschnick, Geschichte der deutschen Geistlichkeit im Mittelalter" vorfanden. Wir brachten diesen von uns als Versehen aufgenommenen Vorfall der Expedition der Eilfuhre mit directer Post zur Kennt- niß. Lange Zeit ohne Antwort geblieben, ließen wir einen zwei ten Brief abgehen, welcher jedoch mit der Bemerkung: „Nicht angenommen, da per Leipzig geordnet", uncröffnct zurückkam. Unterm 17. Juni erhielten wir nun über Leipzig folgendenZettelr „Gestern von einer Reise zurückgekommen, empfing ich Ihr direc- tes Schreiben. Wegen überhäufter Arbeit für jetzt nur dies, daß ich Ihnen zur Vermeidung weiterer Unkosten im nächsten Ballote (das d. 24. d. M. von hier abgeht sunleserl. Notiz)) die Berlagsarlikel absen- > den werde." 250'
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