Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.12.1847
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1847-12-10
- Erscheinungsdatum
- 10.12.1847
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18471210
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-184712101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18471210
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1847
- Monat1847-12
- Tag1847-12-10
- Monat1847-12
- Jahr1847
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1528 Interesse der Allgemeinheit, ein gro ßes Opfer verlangen, so dürfte an Ihrer Geneigtheit, gleichfalls ein Opfer — und ein kleines — zu bringen, allerdings nicht wohl zu zweifeln sein. — Ihren Vorschlag im Ganzen und Großen betrachtet, so kann und wird ein wirklicher, allgemeiner Nutzen nicht dadurch herbeigesührt wer den, und bin'ich der festen Ueberzeugung, daß meine Ansicht von allen Herren, welche diese Angelegenheit in verflossener Ostermesse bespro chen , getheilt werden wird. Daß ein Wahlzettel dem Börsenblatt un mittelbar beiliegen müsse, kann als etwas Wesentliches füglich nicht betrachtet werden, wenn ec nur, wie dies mit dem Naumburg'schen seit langer Zeit der Fall ist, an einem Tage mit dem Börsenblatte ausgegeben wird und zu gleicher Zeit mit ihm in die Hände des Sor timents-Buchhändlers gelangt. Ob ferner die Generalversammlung über eine solche Einrichtung zu entscheiden habe, und ob sie dies Recht in Anspruch nehmen würde, unterliegt wohl keinem Zweifel: hat doch sie, und nicht der Böcsen- vorstand allein, auch die jetzige Einrichtung des Börsenblattes ins Leben gerufen und sanktionirt. Was endlich die „vielen, zum Theil höchst dringenden Stimmen" anbelangt, die seit Jahr und Tag laut geworden sein sollen, so ist gerade jetzt seit 10Monaten nur eine einzige derartige Aufforderung im Börsenblatte erschienen, und diese einzige Aufforderung kann un möglich ein Grund sein, um eine derartige, für das Börsenblatt und alle Betheiligte so höchst wichtige Aenderung so plötzlich und unvor bereitet eintreten zu lasse», zu welcher, nach mehreren mir zugekomme nen Aeußerungen zu schließen, der Börsenvorstand um so weniger die Hand bieten dürfte, als derselbe dadurch bestehenden Unternehmungen, die vielleicht die einzige Stütze ihrer Unternehmer sind, in den Weg treten und ihnen eine Eoncurrenz bereiten müßte, der mit gleichen Waffen nicht zu begegnen ist. Daß jetzt zwei Wahlzettel neben dem Börsenblatts existiren, ist allerdings eine Belästigung für den Sortimentsbuchhändler, und wurde, in Hinsicht auf diesen Umstand, bereits im Mai d. I. eine Vereini gung von Herrn Naumburg bei Herrn Mauke nachgesucht, sein Ge such aber ab sch täglich beschieden. Der Leipziger Wahlzettel aber hat seit dieser Zeit einen solchen Aufschwung genommen und soviel Beifall geerntet, daß er, soweit sich nach menschlicher Voraussicht berechnen läßt, sehr bald als alleiniges Organ dastehen und dann allen gerechten Ansprüchen genügen wird. Wer nach dem Börsenblatt verschreibt, wird sich mit gleicher Leichtigkeit seiner eigenen, als der von Ihnen in Aussicht gestell ten Zettel bedienen, wer aber das Börsenblatt zu diesem Zwecke nicht benutzt, d. h. alle Handlungen, die Novitäten annehmen, wird seine geschäftlichen Einrichtungen durch den von Ihnen proponirten Wahl zettel gewiß nicht modificiren. Ich empfehle mich Ihnen hochachtungsvoll und ergebenst Heinr. Brügmann. * * * Vorstehendes Schreiben enthält im Wesentlichen folgende Punkte: 1. Der von mir proponirte Wahlzettel werde Stückwerk bleiben. Ein vollko mmener Wahlzettel könne nur ein solcher sein, der sich auf die unter der Presse befindlichen Werke beschränke und 4—6 Wochen vor dem Erscheinen ausgegeben werde. 2. Mein Zettel theile nicht nur mit den beiden andern den Fehler der Un vo ll stän d ig kei t, sondern habe auch den der höchsten Unbequemlichkeit, die noch dadurch erhöht werde, daß nie mals zu allen Ankündigungen des Börsenblatts Zettel gedruckt sein würden. 3. Es sei mehr als unwahrscheinlich, daß die Herren M. und N. einen Theil ihres seitherigen Gewinnes retten würden, zumal die von mir beanspruchten Redactionsgebühren und die Expeditions- kosten den etwaigen Ueberschuß gänzlich absorbiren würden. 107 4. Was die vielen zum Theil höchst dringenden Stimmen anbelange, so sei seit zehn Monaten nur eine einzige Aufforderung im Bör senblatt erschienen. 5. Den bestehenden Wahlzetteln, die vielleicht die einzige Stütze ihrer Unternehmer seien, werde durch Realisirung meines Vor schlags eine Eoncurrenz bereitet, der mit gleichen Waffen nicht zu begegnen sei. 6. Wird sodann das baldige Verschwinden des M au ke schen Zettels in Aussicht gestellt. Hierauf habe ich nun Folgendes zu erwiedern: sä 1. Allerdings wird mein Wahlzettel Stückwerk bleiben. Die seitherigen haben es trotz der Eoncurrenz, die sie anfeuerte ihr Möglich stes gegen einander zu thun, zu nichts anderem gebracht und werden es nie zu etwas anderem bringen, cs sei denn, daß es einem von ihnen gelänge, den ganzen Inhalt des Börsenblatts in sich aufzunehmen und dies dadurch überflüssig zu machen. — Warum aber ein sogenannter vollkommener Wahlzettel sieb auf die unter der Presse befindlichen Werke beschränken soll, ist nicht abzusehen, und wäre dies, so könnte man mit Recht fragen, warum der Schützling des Hrn. Brügmann, der Naumburgsche Zettel, diese Vollkommenheit nicht schon zu erstreben versucht hat? Ueberlassen wir es doch jedem Verleger, zu welchen Anzeigen er einen besonder» Bestellzettel in Auftrag geben will unv vertheuern wir ihm die Sache nur nicht unnützer Weise, wie es gegenwärtig in der Thal geschieht. sä 2. Was die U nvo llständigkei t anlangt, soliegt esja eben in den Händen der Verleger, diesem Mangel, wenn überhaupt von einem solchen die Rede sein kann, abzuhelfen — die Un bequemIich - keit ist aber nur eine Fiction des Hrn. Brügmann. Ich habe unter I. 6. ausdrücklich vorgeschlagen, daß den Bestellzetteln fortlaufende Nummern gegeben und den Anzeigen im Börsenblatts, zu welchen Zet tel gehören, diese Nummern besonders beigedruckt werden; daß aber auch außerdem auf den Bestellzetteln auf die fortlaufende Nummer der Anzeige im Börsenblatts verwiesen werde. So hat man vor- und rückwärts sowohl den erforderlichen Zettel als auch die betreffende An zeige auf den ersten Blick. Es sind übrigens noch andere Bequemlichkeiten für denSortiments- handel bei dieser Einrichtung zu erzielen. Ich finde mich jedoch nicht veranlaßt, diese schon jetzt zur Sprache zu bringen. Kommt mein Vorschlag zur Ausführung, so wird's immer noch Zeitgenug dazu sein. sä 3. Der Gewinn beider Herren wird ein den Umständen höchst angemessener sein. Die Erpeditionskosten können kaum 100 be tragen, was aber die Redaction mit Einschluß der Eorrectuc betrifft, so beanspruche ich für jeden einzelnen Zettel in jeder beliebigen Größe nur 2 N-f-*) Das klebrige bleibt den Unternehmern für Satz, Druck, Pa pier und als Gewinn, wofür sie keine andere Arbeit als die Verrech nung und Einziehung der Gelder haben. Die Größe des Gewinnes geht Hand in Hand mit der Vermehrung der Zahl und der Größe der Zettel und diese Vermehrung wird, bei der eintretendcn Kostencrsparung für die betreffende Ankündigung und da die Zettel selbst, meinem Vorschläge gemäß, nicht theuer sind, wahrscheinlich nicht unbedeutend sein, so daß ich gewiß nicht Unrecht habe, wenn ich behaupte, es werde ein Theil dessen, was den seitherigen Unternehmern durch den Ver lust der Ankündigungen selbst entgeht, ihnen durch eine größere Zettel- Anzahl ersetzt werden. sä 4. Dieser Einwand ist nicht einmal wörtlich richtig, geschweige denn daß man gar nicht einsieht, warum grade die letzten zehn Mo nate maßgebend sein sollen. Ich habe gesagt, es seien seit Jahr und Tag viele Summen in dieser Angelegenheit laut geworden, was Hrn. *) Eine nähere, diese Forderung unter Umständen bedeutend modlsi- zirende Erklärung hierüber behalte ich mir für das nächste Blatt vor.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder