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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.01.1857
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1857-01-05
- Erscheinungsdatum
- 05.01.1857
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- Deutsch
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hakte. Ein poetischer Commcntar, durch Schwung der Gedanken und leichten Fluß der Dickion sich auszcichncnd und von dem ersten Ge hilfen der Heymann'schen Verlagshandlung, Hrn. Rosenbcrg ver faßt, begleitete das treffliche Gemälde. Eine gleichfalls glänzende und bedeutungsvolle Festgabe war ein prachtvoll gedrucktes Album, welches der Jubilar selber zu seinem Ehrentage veranstaltet hatte. Nach den Wissenschaften und verschiedenen Literatur-Zweigen geordnet, enthalt cs sammtlichc Ar tikel des Heymann'schen VcrlaM, welche das prcuß. Vaterland be treffen; jeder besondere Abschnitt wird durch eine von Leopold Bur ger geistvoll componictc und auf Stein gezeichnete Allegorie cingc- leitet; die Randverzierungen der Titel sind von A. Müller, H. Schmidt und Albert Vogel in Holzschnitt ausgcführt, den Stein- und Typendruck lieferte die rühmlich bckannteOfficin von Büxenstein. Der Leipziger Eommissionar des Jubilars, Hr. Friedrich Volck- mar, der am persönlichen Erscheinen bei der Feier verhindert war, übersandte einen prächtigen Pokal. Außerdem wurde dem Gefeier ten ein Album überreicht, das, von Mitgliedern der Familie ange regt, auf einer Anzahl von Blättern auch Beiträge hervorragender Schriftsteller Berlins in Versen und Prosa enthält. Das Festmahl, von einem Comite der Buchhändler veranstaltet, und an welchem sich alle Stände zahlreich beteiligten, nahm im de- corirtcn Arnim'schcn Saale unter den Linden um 5 Uhr Nachmittags seinen Anfang. Hr. Earl Hcymann saß mit seiner Gattin zwischen Hrn. Commcrzicnrath Carl Duncker und Hrn. E. S. Mittler, den beiden College», welche ihm in der Halbjahrhundertfcier ihrer buch- händlerischen Thätigkeitvor einigen Jahren vorausgingen. Zu beiden Seiten folgten auf den nächsten Plätzen die Töchter, Söhne und Schwiegersöhne des Jubilars, denen sich die übrigen Teilnehmer des Festes anschlossen. Nachdem Hr. vr. Parthey die Reihe derToaste mit dem auf Se. Majestät den König eröffnet hatte, erhob sich Hr. Franz Duncker, um nach einer kurzen, aber bedeutsamen Würdigung der langjährigen Wirksamkeit des Jubilars das erste Lebehoch auf diesen auszubringcn. Herr vr. Veit schloß sich, in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Börsenvereins der deutschen Buchhändler, mit einer beziehungsreichcn Ansprache dem Vorredner an, indem er namentlich den Lebensabend des Gefeierten mit einem schönen Winterabende verglich, der, weit in den Nachmittag vorgerückt, zur Hälfte noch der rüstigen Thätigkcit des Tages, dem Geschäfte, angehört, zur an dern Hälfte der Erholung im Familienkreise. Der Wunsch, daß dieser Vergleich stich in der Wirklichkeit dauernd bewähren möge, bil dete den Inhalt des die Rede beschließenden Toastes. Indem Hr. Carl Heymann sich zur dankenden Beantwortung erhob, folgte er zugleich einer in den Worten des Hrn. Franz Duncker enthaltenen Aufforderung zur Mitteilung der wichtigsten Züge aus seinem Leben. Carl Heymann wurde 1793 zu Großglogau geboren, wo sein Vater ein Antiquarium nebst Leihbibliothek besaß. Er erlebte die kurze Belagerung seiner Vaterstadt durch die Franzo sen ,swelchc ihn nach der Uebcrgabe zum Lazarcthdienste hcranzogen, dann 1813 die zweite Belagerung durch Preußen und Russen, machte nach der Rückkehr Napoleon's aus Elba den Feldzug nach Frankreich als Oberjäger mit und gründete nach dem Friedcnsschluß in Glogau eine kleine Buchhandlung nebst Antiquarium und Leihbibliothek. Aus den mancherlei interessanten Streiflichtern, welche im Verlaufe der Erzählung auf die Zustände der Vergangenheit sielen, heben wir als kulturgeschichtlich charakteristisches Curiosum folgende Anekdote hervor. Als Heymann 1821 zum ersten Male die Leipziger Oster messe besuchte und mit einer Bestellung von 500 Exemplaren der Schiller'schcn Werke sich zu dem Geschäftsführer der Cotta'schen Buchhandlung begab, hoffte er durch eine so glänzcndcBethätigung seines Eifers für den Verlag dieser Handlung einige besondere Vor teile zu erlangen. Allein er täuschte sich. Jede, auch die kleinste Erhöhung des gewöhnlichen Buchhändler-Rabatts wurde ihm rund abgeschlagen, weil das Buch obnedics wohlfeil genug sei; und nicht einmal ein einziges Freiexemplar für seine Leihbibliothek konnte er trotz aller dringenden Vorstellungen auf 500 baar bezahlte Exemplare erwerben. Im Jahre 1835 verkaufte Hcymann sein Glogauer Ge schäft und übersiedellc nach Berlin , wo er eine Verlagsbuchhandlung begründete, die er in wenigen Jahren zu einem der bedeutendsten und wichtigsten Geschäfte unserer Hauptstadt entwickelte. Die H.H. vr. Rud. Löwenstein, der die Tischkarte erläuterte, Buchhändler Hofmann, vr. A. Löwcnstcin erheiterten die Gesell schaft durch humoristische Vorträge und Toaste, Hr. Commcrzien- rath Duncker wünschte den jüngeren Collcgcn fröhliche Nachfolge nach dem Beispiele der anwesenden drei Jubilare, die seinem Aus drucke nach in ihrer Gesammthcit einen Complcx von hundert und fünfzig Geschäftsjahren repräsentirten. Hr. Mittler leitete schließlich mit einigen Worten eine Sammlung zu Gunsten der Unterstützungs kasse für arme Buchhändler ein, welche die Summe von etwas über sechzig Thalern ergab. /llr ^ ll<«^ra;iä«»»am»iAr. Ijesrbeilel von vr. lob. Küntlier und Otto ,4ux. Soliulr. ülit Uolr^olmilte» und einer eolorirten Tabelle. voiprib 1856, 8okulö. H Wir nahmen bereits früher Veranlassung, auf das Erschei nen dieses Werkes in d.Bl. (1856, Nr. 67) aufmerksam zu machen. Es liegt jetzt vollendet vor uns, und wir glauben um so mehr einige Worte darüber sagen zu müssen, als es cineslhcils unfern geachteten College», Hrn. O. A. Schulz zum Mitverfasser hat, anderntheils aber es eine nach Verhältnis; nicht geringe Anzahl von Standesge- nosscn gibt, welche sich entweder mit dem Sammeln oder mit dem An- und Verkauf von Autographcn befaßt. Die Aufgabe, welche sich die Herausgeber in dem vorliegenden Werke stellten, war keine leichte; denn ihr Buch entbehrte fast jeder Vorarbeit, und es bildet deshalb den ersten umfassenderen Leitfaden, welcher uns auf das Gebiet der Autographen führt. Es zerfällt in zwei Haupttheile, in den theoretischen und den praktischen. In dem erstercn wird uns zunächst die Geschichte der Autographen mit deut scher Gründlichkeit vorgeführt, dabei nämlich selbstverständlich mit Adam und Eva begonnen, und dann belehrend bis auf die Neuzeit fortgeschritten. Ein weiterer Artikel handelt von der Natur der Au tographen und von den Autographcnfälschungcn, und erzählt hierbei unter anderm den großen Gerstenbergk'schcn Proceß wegen Fälschung Schillcr'scher Handschriften sehr ausführlich. Sodann ist die Rede von den Faksimiles, und kann die hierbei gegebene Literatur derselben auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit machen, so bildet sie doch eine tüchtige Grundlage, auf welcher sich leicht weiter bauen läßt. Der praktische Theil des Werkes ist mit großem Fleiß, mit Umsicht und Sachkenntnis; zusammcngcstellt. Wir lernen daraus, wie die Autographcn am zweckmäßigsten aufzubcwahrcn und zu katalogisircn sind. Die Systeme bekannter Sammler, eine Angabe der Literatur zur Bestimmung der Autographen, sowie der Literatur der Bildnisse und Bildnißsammlungen bilden hierzu eine sehr schätzcns- wcrthc Zugabe. Der eifrige Sammler, welcher seine Sammlung oft vergebens zu vermehren sucht, findet manchen Fingerzeig über die Erwerbungsart der Autographcn, und der Liebhaber wird sich freuen, ein Verzcichniß von circa 250 Autographensammlern vor sich zu sehen, welches seinen Zweck, einen Tausch oder überhaupt eine nähere Verbindung zwischen Sammlern herbcizuführcn, gewiß nicht verfeh len wird. Von besonderer Wichtigkeit und praktischem Werthe ist jeden falls dicZusammcnstellung der Preise, welche die Autographcn bedeu tender Persönlichkeiten bei den öffentlichen Auktionen in Cöln, Frank furt a.M., Leipzig, London und Paris erreicht haben. Viele Samm-
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