Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.08.1848
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- 1848-08-08
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- 08.08.1848
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816 sM 71 Auch die Unterzeichneten wollen, obgleich sie auch ohne solidarische Verbindlichkeit, seitdem die Presse von ihren drückenden Fesseln befreit ist, niemals hülfreiche Hand geboren haben zur Förderung und Verbreitung anstößiger und aufrührerischer Schriften, sich dennoch gegenseitig öffentlich das Wort geben, daß sie auch für die Folge fest entschlossen und gewillet sind, alle Zumuthungen, sie kommen von nah oder von fern, Schriften, Werke, Bilder und Cacricaluren revolutionären, frechen und verhöhnenden Inhalts zu drucken, drucken zu lassen oder zu verbreiten, unbedingt von der Hand zu weisen. Möge dann das Publicum, wenn ohne ihr Wissen und ohne «daß sic es verhindern konnten, dennoch anstößige Drucksachen ver breitet werden, die unabweisbar den Tadel der öffentlichen Meinung ver dienen, die Verbreiter außerhalb ihrer Vereinigung suchen, sie wollen ihre Geschäfte in Ehren und auf der Scuse erhallen, die denselben als Ver- mirrlcr der unaufhaltsam weiter dringenden Intelligenz und Bildung von Rechtswegen gebührt. Sie wollen und werden jeder politischen Meinung auf den breitesten Grundlagen der Freiheit dienen, aber sie wollen auch die Würde der Presse und des Buchhandels aufrecht erhalten, ohne welche die Freiheit beider nimmermehr eine Wahrheit werden kann und wird. Cassel, am 9. Juli 184kl. (Folgen die Unterschriften sämmtlichcr hiesiger Verlags-Sortiments und Kunsthändler, sowie der Besitzer von Buchdruckereien und lithographi schen Instituten, mit Ausnahme zweier, die ihre Unterschriften verwei gert haben.) II. Die Unterzeichneten sehen sich im Interesse ungeschminkter Wahrheit zu folgender Erklärung gendthigt: Die von sämmtlichen Verlags-, Sortiments- und Kunsthändlern, Buch druckern ,c., mit Ausnahme Zweier, der Unterzeichneten, erlassene Verpflich tung (Nr. 5. der Kurhessischcn Volkszcitung), wonach sie unter sich eine neue Zensur begründet haben, verdankt ihre Entstehung einer ihrer würdi gen Quelle, sie geht aus vom chemal. Zensor, Herrn Archiv-Direktor Rommel. — Es mußte diesem Herrn zu schmerzlich sein, die gewohnte Amrs-Censur-Schcere und den Rothstift aus der Hand zu legen, darum be eilte er sich, von denen selbst, welche das Gesetz eben von den Mißhand lungen der Zensur und der Bevormundung gerettet hat, eine Erklärung zu Stande bringen zu lassen, wodurch sie sich von Neuem einer selbstgeschaffe- ncn Zensur unterwerfen, wodurch sie das durch das Gesetz kaum für mün dig erklärte Volk ihrerseits nun für unmündig erklären. Der Zensor unter drückte nach Gutdünken die Freiheit des Worts, das war sein Amt; — das Amt der Buchdrucker, Verleger re. aber ist, der Freiheit des Worts zu dienen; sic wollen es nach Gutdünken unterdrücken, — ein Verrath an ihrer eignen Pflicht. Das müssen sie selbst wohl gefühlt haben, denn im Anfänge ihrer Erklärung finden sich die „taktvollen" Worte „die Buch händler rc. müßten mitdem Takte konstitutioneller Ge sinnung begabt, Maah und Ziel setzen revolutionären Flugschriften, Karrikaruren re."; am Scifluffe dagegen heißt es: „sie wollen und werden jeder politischen Meinung auf den breitesten Grundlagen der Freiheit dienen." Wo bleibt denn da der „Tact der konstitutionellen Gesinnung's" — Aber das kommt davon, wenn man von Außen her sich bestimmen läßt zu Schritten, von welchen man selbst die Unausführbarkeit und das Unzeirige lebhaft empfindet; dann kommen die Widersprüche und Ausflüchte. Otnr ist es etwa kein Widerspruch, daß noch nach wie vor gewisse Karrikaturen und revolutionäre Fflugschriftcn an verschiedenen Fenstern ausstehen? Die Her ren College« müssen nach wie vor nichts Verfängliches darin finden. Daß sie aber mit ihrer Erklärung blos hätten sagen wollen, daß sie keinem Verbrechen wissentlich die Hand bieten wollen, können wir nicht glauben; das versteht sich wohl von selbst. Die Unterzeichneten fühlen sich nicht vom gerühmten Takt konstitutio neller Gesinnung erfüllt, sic glauben aber den Takt der Wahrheitsliebe zu besitzen. — Diese allein hat sic nicht an einem Schlitte ihrer College» Theil nehmen lassen, der ein übles Moment in der Geschichte des deurschcn Buchhandels und der Luchdruckecei genannt werden muß *). Wir werden nur der eben geretteten gesetzmäßigen Freiheit des Wortes in ') Außerdem haben mich einige Drohungen sofort belehrt, daß nur die nach alten. Style geübte Beamten-Beoormundung auch diesen neue» Schritt der Reaktion eiageleitct hat. — Unter Ander,» scheute sich Herr Archio.Direktor Rommel nicht, schon vor 3 Wochen die Worte fallen zu lassen, daß denjenigen Buchhändlern die Lieferungen für >ie Laudesbibliothek entzogen werden sollten, welche der ,damals noch in Rede stehenden Erklärung nicht genügend Nachkommen würden. Soll denn der Ssürger, aus den man zum Theil noch immer mit vornehmer Geringschätzung herabschaut, seine Selbstständigkeit nicht bewahren dürfen, soll er selbst den alten Zopf stch anbinden, oder anbintcn lassen? ihrem vollen Umfange und nur dieser mit allen unfern Kräften dienen, ohiff alle Rücksicht auf Drohungen und zeitlichen Vorthcil. Kassel, 22. Juli 1848. W- Appel, C. Hofmann. Buch- und Kunsthändler. (Estienne'sche Buchdruckerei.) Frage an die SortimentSbuchhäiidler. Wie soll man zweckmäßig und gerecht verfahren gegen Jemanden, der von seinen Veclagsartikeln durchgängig auf Conto nur 25 dH Rad. und nur sechs monatlichen Credit gibt, und der Ueber- träge niemals mehr acceptirt? — Das Verfahren des Betreffenden ist im Buchhandel zu neu, als daß man sich so rasch in dasselbe hinein finden und die richtige Verfahrungsweise für die Zukunft herausfinden könnte, daß man wohl recht viele Stimmen hierüber hören möchte. C. S. Kleine Bemerkung. Es ist merkwürdig, wie sonderbar, ja oft ganz verkehrt und gegen ihr eigenes Interesse manche Buchhändler handeln! Man wird oft ver sucht, fast zu glauben : cs fehle ihnen an aller Uebcrlegung, oder an jeglicher kaufmännischen Klugheit und Speculalion, wenn man so Manchen ganz absonderlich handeln sieht! Welche zarte Rücksichten, welche Aufmerksamkeit muß der Kaufmann, muß der So r t im e n r s bu ch- Händler gegen sein Publikum nehmen, wie muß er es so subtil behan deln, will er Geschäfte machen; und wie schroff tritt dagegen so manch mal der Verleger gegen sein Publikum: die Sortimenter aus! Ec dictirt Gesetze, er ist bisweilen unmanierlich, oft sogar grob, und be denkt dabei gar nicht, daß cr dadurch nur Schaden haben kann, denn wird sich der Sortimenter Grobheiten immer gefallen lassen? Wird man nicht den Verlag unmanierlicher Handlungen künftighin bei Seite schieben und nur freundlichen und gefälligen Handlungen seine Verwendung ange deihen lassen?! S. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. (Mitgetheilt von Wfg. Gerhard.) Französische Literatur. Lousuunr, 1. L., dtouveau traite fle Ia vaccine et lies eruptions va- riolvuses. I» 8. Daris, Lais/rere, 7 Ir. Du li.evio, ssl.exinu, Souvenirs et pa)-saße» fl'Orient. Smzrrne. Dipbese. iVIs^nesie. Oonstantinopie. Sei«. In-8. Daris, Ijertranfl. 6 Ir. Dusi es (bis), ^uux., Da Dame aux Lamelias. 2 vois. In-8. Daris, Lallot. 15 Ir. Dnvxu, Dxvu, De Lbateau fle Lroiat. 2 vois. In-8. Daris, Dornairi. 6liieaon«, Diinii-n ou, lournai fl'un sournaiiste au «ecret. In-18. Daris, IN. Dcvi/. 1 Ir. lecuuiri et Dunsunac:, Dictionnaire fl'anticjuites ekretiennes. In-8. Daris, //svert. 5 sr. Dnoavisn, Dünn, De sslissionnaire <ie l'Oratoire. Sermons pour ies avents, caremes et tel.es cie I'annee, tires 6s I'Dicriture sainte, lies conciies et »ies saints-peres. 9 vois. In-8. Daris, Saunier et Ural/. 27 kr. Daouono», D. 1 , De ia Lelebration flu flimancke, consifleree saus ies rapports fle Dil^jene publil/ue, fle Ia morale, lies reiations fle tamille et fls eite. 3me vflition. In 12. Daris, 6arriier/reres. tzviii'iii.ni , -1v., Du Systeme social et lies iois izui ie re/>issent. In-8. Daris. l-asilalllnin. 7 kr. 50 c. Sinns, D. , Da sisuestion flu Scbieswix - Holstein. In-8. Dari», /t/inc/csiec/c. Holländische Literatur. Liovonasui. tot bet Staatsblafl van bet Koningri)Ic fler dieflerianflen, uit fle vikicieie stuicicen floor fle flepartementen van ^Itzemee» Destuur en verliere boo/-e Staats-Lolle/ffen en Lsamblen, met ^utborisatie va» 2ijne sslajssteit flen Kanin», verstrebt, floor ö. van Dorp. 6r. 8. Oorinckem, iVoorrtui/n en 2oon. 7 t. 50 c. Daussui-nuls, 1. lln Lrnucnr, De Waalsebe Lemeenten in Zeeianfl, voor en na fle kerroepin» van bet Diflict van diantes. Diene üijflraße tot fle Aesckisflenis van fle Nervormfle Kerle in fle dleflerianflen. 6r. 8. Ilergen op Zoom, ck. L. Deräoutcren. I II. 30 c. W. Appel.
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