Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.12.1848
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- 1848-12-19
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- 19.12.1848
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1349 1848.) Behrends, in der nun selig entschlafenen Constituante in Berlin durchgegangen wäre, daß der BuchHandel von Jedermann eventua- liter auch von Gassenbuben gesetzlich betrieben werden dürfte, so hätten wir als März-Errungenschaft wahrscheinlich in Kurzem das Vergnügen gehabt, neben unseren Büchern auch noch mit Käse, Hä ringen und dergleichen handeln zu müssen, und umgekehrt würden einige Dutzend ultra-demokratischer, radikaler Bummler rc. als neue Collegen aufgetreten sein! — Der Himmel beschütze uns vor solchen Freunden, vor den Feinden kann man sich eher selbst wahren! Breslau, im December 1848. I. Urban Kern. Verbreitung der Literatur durch Cataloge. In einer Zeit, wo der deutsche Buchhandel sehr darniederliegt und Verleger wie Sortimenter darüber Nachdenken, wie sie ihrem Geschäfte eine lucrativere Seite abgewinnen könnten; wo dem literarischen Ver kehr durch russische, österreichische u. a. Zwangsmaßregeln noch drücken dere Fesseln angelegt werden, wo z. B. kein russisch-deutscher Buch händler sich noch neue Bücher auf gut Glück einsenden lassen kann, wegen der enormen Eingangs-Zollerhöhung auf Bücher; wo überhaupt der Absatz der Neuigkeiten sich so vermindert hat, und die Concurrenz zahlreicher neuer Etablissements vielen Sortimentshandlungen die Annahme aller Nova unmöglich macht, weil die Fcachtspesen nicht mehr mit dem Gewinn am Absatz im Einklang stehen, wächst die Nolhwendigkeit, die Gebildeten aller Elassen mit den neuen Erschei nungen der Literatur, auf eine weniger kostspieligeWeise, nach dem je desmaligen Bedürfnis schnell, genau und vollständig bekannt zu ma chen. Denn es gibt namentlich in entfernten Ländern noch Viele, die sich für die in Deutschland und den mit dem deutschen Buchhandel in Verbindung stehenden Ländern producirten literarischen Erzeugnisse, lebhaft interessiren. Der Hinrichs'schen Buchhandlung in Leipzig gebührt das Ver dienst, seit länger als 50 Jahren durch ihre immer mehr und mehr vervollkommneten Cataloge und Bibliographien alle neuen Erscheinun gen im Felde der Literatur dem Publikum anzuzeigen. Wenn in der wö chentlichen Allg. Bibliographie f. Deutschland alle im Laufe der Woche in Leipzig eingegangenen neuen Bücher, Brochü- ren, Flugblätter und Kunstsachen alphabetisch, vollständig angezeigt werden, so dürfte dies gerade für viele Sortiments-Buchhandlungen, die sich nicht alle Nova zusenden lassen, ein zweckmäßiges Hilfsmittel sein, um es ihren Kunden zur Auswahl in die Hände zu geben, damit diese dadurch immer von dem Stande der Literatur Kenntniß behalten. Im Viertels ahrskatalog werden die Erscheinungen der letzten 3 Monate, in 23 Rubriken wissenschaftlich geordnet, bekannt gemacht, und im halbjährigeu alphabetischen Bücherver - zeichniß nebst Wissenschaft!. Repertorium, durch genaue Titelangaben und Nachweisungen, den Literaturfreunden alle Neuig keiten und Fortsetzungen zur Kunde gebracht. So sollte man glau ben, jeder, auch der kleinste Sortimentsbuchhändler, fühlte das Bedürs- niß, größere oder kleinere, auf's Billigste gestellte Parthieen irgend eines dieser 3 bibliograph. Hilfsmittel zu beziehen und durch Mittheilung an seine Kunden, diese zu veranlassen, ihren Bedarf fest oder zur Ansicht zu verlangen. Wie viel unnütze Porto-, Fracht-, Mauth-, Speditions-, Assecu- ranz- u. a. Spesen könnte da der viel geprüfte Sortimenter sparen und den soliden Absatz befördern, wie viel Aergec und Schaden an den ä 0o»cl. versandten und spät oder verdorben remittirlen, abgestrittenen ic. Neuigkeiten vermeiden! Man darf sich daher gewiß wundern, wenn bei der großen Anzahl von Sortimentsbuchhandlungen verhältnißmä- ßig noch immer so wenige, von diesen bequemen Hilfsmitteln Notiz nehmen, und wir glauben im Interesse des heutigen Buchhandels darauf aufmerksam machen zu müssen. In frühem Jahren druckte jede größere Buchhandlung halbjährig ihre Cataloge der eingegangenen Neuigkeiten und versorgte wohl auch die Provinzialbuchhandlungen mit Parthieen; jetzt hat dieses ganz auf gehört, weil die Masse der Neuigkeiten zu groß und die Herstellungs kosten zu bedeutend wurden, und es zogen viele dieser Handlungen vor, die bei weitem billigem und vollständigem Hinrichs'schen Cataloge für ihren eignen Bedarf zu beziehen. — 2. Ein Wort für unsere hülfsbedttrstigen Eollcgen. Es ist in letzter Zeit mehrfach öffentlich und privatim die Ansicht ausgesprochen worden, wie dringend nothwcndig es erscheint, daß gerade jetzt von Seilen der bestehenden Gehülfenvereine etwas geschehen müsse, um den in Folge der fortdauernden Gcschäfts- stockung brodlvs gewordenen Collegen, eine ausreichende Unter stützung gewähren zu können. Der Unterzeichnete Verein fühlt sich verpflichtet, seine Ansich ten über einen für die Gegenwart so hochwichtigen Punkt hiermit vor dem ganzen Buchhandel offen und ohne Rückhalt auszusprcchen, um dadurch die nachfolgenden Vorschläge dem gestimmten buch händlerischen Publikum zur Prüfung vorzulegen, zugleich aber auch, um jedem möglichen Vorwurf der Indifferenz in dieser dringenden Frage zu begegnen. Als nach vergangener Ostermcsse die Entlassungen im Kreise unserer Collegen immer zahlreicher wurden, faßten wir sofort den Beschluß, einen Thcil unseres freilich nur geringen Kapitals zur Unterstützung der sich zunächst meldenden, wirklich hülfsbedürftigen Collegen zu verwenden. Wir haben dies redlich gethan und kön nen uns das Zcugniß geben, Keinen, der sich an uns gewendet, unberücksichtigt gelassen zu haben. Es liegt aber in der Natur der Sache, daß ein derartiges Verfahren nicht fortdauernd von uns beobachtet werden kann, vielmehr würden die unscrm Kreise zu Gebote stehenden Mittel, mit den uns in Aussicht stehenden An sprachen bald außer allem Verhältnis liegen, wollten wir auch nur einigen brodlvs gewordenen Collegen eine ausreichende Un terstützung zu Thcil werden lassen. Hierzu bedarf cs einer reichern Quelle, die unsers Erachtens nur aus dem Zusammenwirken al ler Collegen in Deutschland entspringen kann. Dem uns bekannt gewordenen Vorschläge, eine derartige Ver einigung aller Buchhandlungs-Gehülsen zur Bildung eines über ganz Deutschland verzweigten Ccntralvcrcins für diesen Zweck hcr- zustcllen, können wir vorläufig unsere unbedingte Zustimmung nicht ertheilen. So schön der Plan ist, so müßte dessen Verwirklichung aus Hindernisse mancherlei Art stoßen. Es würde nach unserer Uebcrzcugung gerade jetzt durch eine allgemeine Sammlung von Geldbeiträgen, aus den Privatkasscn der Gchülfcn, ein wenig glück liches Resultat erzielt werden, da bei dem allcrwärts fühlbaren Mangel an baarcm Gclde auch übcrdieß die öffentliche Wohlthä- ligkeit in letzter Zeit mehr als je alle Privatkassen in Anspruch genommen hat. Die Bildung eines genügenden Stammkapitals aber wäre gerade für unfern Zweck die erste wirbligste Sorge. Wir glauben einen glücklichen Ausweg gesunden zu haben, wenn wir hiermit den hier in Berlin bestehenden Verein zur Unterstützung l-ülfsbedürfttger Buchhändler in Deutschland auffordern, mit uns zur Erreichung obigen Zweckes Hand in Hand zu gehen. Genannter Verein besteht bereits seit zehn Jahren, besitzt ein bedeutendes Kapital und hat eine ziemliche Anzahl von Mitgliedern. Wir sagen ausdrücklich eine ziemliche Anzahl von Mitgliedern, denn in der Thal ist diese Anzahl für die lange Zeit des Bestehens und bei dem schönen Zweck, den der Verein verfolgt, eine auffallend geringe. Es thut diesem Vereine eine Verjüngung noth.
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