Erscheint jeden DinStag u. Freitag; während der Buchhändler. Messe zu Ostern, täglich. Börsenblatt für den Beiträge für da« Börsen blatt sind an die Redac. tion; — Inserate an die Expedition desselben zu senden. Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum des Börsenvercins der Deutschen Buchhändler. M 44. Leipzig, Donnerstag am 10. Mai. 184». Amtlicher T h c i l. C i n l a d u n g. Die Herren Aktionäre der deutschen Buchhändlerbörse werden hiermit noch Maaßgabe des Actienvertrags vom 22. Mai 1834 erge benst ersucht, zu der nächsten Donnerstag den 10. Mai, Abends 6 Uhr im kleinen Saale der Buchhändlerbörse stattsindenden Generalversammlung zu erscheinen. Auf die Tagesordnung werden folgende Gegenstände kommen: 1) die Entgegennahme und beziehentlich Genehmigung des Rechenschaftsberichtes des Verwaltungsausschusses auf das Jahr 1848/49. 2) der Vortrag und die Festsetzung des Haushaltungsplanes für 1849/50. 3) die Wahl zweier Mitglieder des Revisionsausschufses an die Stelle der austretenden Herren Ed uard Vieweg und Moritz Gerold, so wie endlich 4) die Ausloosung der in der Ostermesse 1850 zur Rückzahlung kommenden Börsenactien. Nach den Statuten sind nur die Actionäre, welche in Person erscheinen, zur Theilnahme an den Verhandlungen und zur Stimm abgabe befugt, und es haben diejenigen, welche dem Revisionsausschuß als Actionäre nicht persönlich bekannt sind, durch Vorzeigung ihrer Ackien als solche sich auszuweisen. Leipzig, am 7. Mai 1849. Der Nevisionsausschuß der Actionäre der deutschen Buchhändlerbörse E. S. Mittler, d. Z. Vorsitzender. Nichtamtlicher Theil. Gruiidziige zu einer Reform des deutschen Buchhandels. Die Nothwendigkeit einer Reorganisation des deutschen Buch handels braucht wohl nicht mehr bewiesen zu werden. Die tausend Klagen, die wir täglich über den traurigen Zustand desselben hören, die zahllosen Vorschläge, die sich seit Jahren kreuzen und folgen, um dem oder jenem Uebelstande an die Wurzel zu gehen, die einzelnen Regeneralionsversuche, welche in einigen Kreisen mit mehr oder we niger Erfolg gemacht wurden, beweisen hinlänglich, daß die Verrot tung und die Unhaltbarkeil der buchhändlerischen Zustände in Deutsch land jeden Augenblick klarer zu Tage tritt. Klagen helfen hier nichts; eben so unnütz möchte cs sein, die Darlegung aller Mißständc von neuem zu wiederholen. Jeder von uns kennt sie, Jeder fühlt sie. Deshalb unterlassen wir cs auch, durch ein Gemälde jenes beklagens- werlhen Zustandes uns und Andern eine quälerische Unterhaltung zu Sechszehnter Jahrgang. verschaffen, sondern beschränken uns darauf, die Haupt- und Grund gebrechen kurz aufzuführen und daran unsere Vorschläge zu einer Reform des gesummten deutschen Buchhandels zu knüpfen, durch de ren Annahme und Ausführung die Beibehaltung der als zweckmäßig bewährten und probehaltigen Einrichtungen durchaus nicht ausge schlossen ist. Wahrscheinlich veranlaßt die täglich dringender wer dende Noth des Buchhandels eine aufmerksamere Beachtung und Erwägung dieser Vorschläge, als wir sie zu anderen Zeiten zu hoffen das Recht gehabt hätten. Wie die Noth die Mutter der Erfindungen ist, so ist sie auch die Mutter der Umwälzungen in allen politischen und sozialen Verhältnissen. Hoffentlich vermag auch im Buchhandel die Noth, was bisher alle Börsenblattartikel, Eirkulace, Kongresse und Privatherzensergicßungen nicht vermocht haben und drängt zu einem verständigen, männlichen Reorganisationsentschlusse. Denn daK 78