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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.06.1849
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1849-06-12
- Erscheinungsdatum
- 12.06.1849
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- Deutsch
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616 und über den Entscheid seiner Berathungen die Mitglieder in Kennl- nifi zu setzen. Aber auch dieses ist bis jetzt unterblieben und ich zweifle wenigstens keineswegs, daß dieser, so wie die vielen frühcrn wohlge meinten Vorschläge zur Besserung unseres Geschäftes vom Vorstände unbeachtet gelassen sind. Eine Befürchtung, daß es so kommen würde, beschlich mich freilich schon bei Entwerfung, da mir nicht unbekannt geblieben, daß «in einflußreiches Mitglied des Vorstandes es bisker als Grundsatz aufzustellen pflegte, daß die Mitglieder erkannten, Uebeln des Buchhandels unter sich selbst abzuhelfen streben müßten, der Vorstand aber als solcher, so zu sagen, nicht berechtigt sei, außer der herkömmlichen Ge schäftsoberaufsicht das Wohl der Einzelnen, somit das Gesammtwohl zu fördern. Meine Hoffnung wuchs zwar wieder etwas, als eine theilweise Neuwahl des Vorstandes stattfand, allein sie scheint sich nicht bewährt zu haben. Wenn dieSorge um das eigne Geschäft, die jetzigen Zeit umstände und die bisherige Leitungsart des Vorstandes die Mitglieder desselben stark in Anspruch nehmen und bestimmen, so muß schon eine nicht gewöhnliche Spannkraft und Liebe zur Sache vorhanden sein, um dann noch die Hand an außerordentliche, vielleicht nicht immer mit Erfolg gekrönte Gegenstände zu legen, und so mag es denn gekommen sein, daß bis jetzt für eine durchaus nöthige Geschäftsordnung so gut wie gar nichts geschehen ist und wir ohne eine solche, besonders bei den jetzi gen so schwierigen Zeitumständen, nothwendig zu Grunde gehen müssen. Um nun wenigstens meinerseits meine Pflichten als Mitglied, so viel in meinen Kräften steht, zu erfüllen, schrieb ich am 26. dieses noch folgende Zeilen an unfern verehrten Vorstand: „An die Redaction des Börsenblattes sandte ich am 4. dieses mit Post meinen in Nr. 46. des genannten Blattes abgedruckten Auf satz über eine nothwendige und schleunige Ordnung unsers Geschäf tes, wozu ich unter Mitwirkung unsers Vorstandes und der zur Messe in Leipzig anwesenden Mitglieder einen Ausschuß, aus den sämmtlichen Vereinsmitgliedecn gewählt, vorschlug, der nach Ab rede im Juni oder Juli d. I. in irgend einer Stadt zusammenzu kommen und dort die nöthigen Beschlüsse zu einer neuen Ge schäftsordnung zu entwerfen hätte u. s. w. Mein Brief muß am 6. dieses in Leipzig eingetroffen sein und somit noch zeitig genug, um den Vorstand zu veranlassen, falls ec es für geeignet halte, deshalb Schritte zu thun. Da ich nun weder vom Vorstande noch der Redaction eine Nachricht erhielt, warum man nicht auf meinen, das Gemeinwohl unsers Vereins bezweckenden, Wunsch eingegangen sei, erlaube ich mir, den löbl. Vorstand wiederholt auf die Dringlichkeit einer ähn lichen Maßregel aufmerksam zu machen und hoffe, daß, da der Vorstand aus neuen, einer solchen rühmlichen Thäligkeit vielleicht geneigteren Mitgliedern besteht, derselbe sich,zum allgemeinen Nutzen veranlaßt findet, nachträglich noch solche Schritte zu thun, die zu einem ersprießlichen Ziele führen." Sollte nur irgend ein Funke eines brauchbaren Gedankens in meinem Aufsatze enthalten und die uns drohende Gefahr nicht eine eingebildete sein, so hat sich meines Bedünkens der Vorstand eine große Verantwortung aufgeladen, nicht irgend einen Schritt zu thun, der zu einer soliden, allseitig zu beobachtenden Geschäftsordnung führen muß; daß eine solche Geschäftsordnung nothwendig, schon von vielen angeregt und auch durchzuführen ist, kann höchstens nur von denen bezweifelt werden, die keine Ordnung kennen oder wünschen. Oder jollte man wirklich glauben, mit der bisherigen Geschäfs- weise durch die gegenwärtigen Klippen zu schiffen, ohne gänzlich zu zerschällen? Wunder geschehen ja noch täglich und auch dieses Wunder wäre möglich, aber auf wie lange glaubt man mit ihr leidlich fortzu- kommen? und sind nicht jetzt schon Hunderte dem Ertrinken nahe und werden nicht noch viele, viele Hunderte unserer bravsten Mitglieder bis zum allseitig befriedigenden Zustande der Dinge zu Grunde gehen? Man überlege das doch wobl und überlasse sich keinen bequemen Täu schungen, oder denke: „du wirst schon durchkommen, laß jeden für sich sorgen!" DaS würde einigermaßenzu entschuldigen sein, wenn man durch sich allein bestehen könnte, allein man vergesse nicht, daß wir einer von dem andern abhängen, und wie es richtig schon von unfern Vorfahren erkannt und ausgesprochen ist: Wi r Bu chh ä n d le r bilden eine große Familie! Ich glaube auch, daß die Zeit der Worte vorüber und jetzt die Thaten reden müssen. Sind daher Männer, die es mit sich und unserm Geschäfte redlich meinen, mit mir gleicher oder ähnlicher Mei nung, so möchte ich sie auffordern, baldigst solche Vorschläge zu machen, die ein gemeinsames Handeln zu Wege bringen sollen, und ich hege das Vertrauen zu unserem Vereine, daß es ihm nicht an Män nern fehlt, die durch die That beweisen, (wie damals 1813 und 15) daß sie würdig sind, Männer genannt zu werden. Hamburg, am 3. Juni 1849. GeorgHeubel. Ehrenbezeigung. „Die Universität Jena Hardern theologischen Verlags-Buchhänd ler Justus Albert Wohlgemuth zu Berlin, in Anerkennung keiner Leistungen für die Literatur, das Docror-Diplom in der philosophi schen Facultät verliehen." Nekrolog» Der so eben erschienene 25. Jahrg. des Voigt'schen Nekrologs der Deutschen enthält die folgenden ausführl. Biographien der im Jahre 1847 abgeschiedenen Collegen. Christoph Arnold in Dresden, Fr. Const. Gerlach in Freiberg, R. K. Louis Haenel in Stuttgart, Georg Fr. Heyer in Gießen, Joh. Fr. Kühn, früher in Posen, Joh. Wolfg. Phil- Palm in München, Heinr. Rem. Sauecländer in Aarau, Gust. Ad. Spehr in Braunschweig, K. Wesselhöfft, Buchdrucker in Jena. — Von folgenden nur kürzere Nachrichten, da ausführliche nicht zu erlangen waren: Carl Erhard in Stuttgart, Fr. Fick in Temesvar, E. A. Fleischmann in München, T. H. M. Fritsch in Stolpe, W. G. Gassert (aus Ansbach) in Erlangen, E.Hennings in Gotha, C.K.E. Heyder in Erlangen, Wilh. Honegger in Liestal, I. C. Jasper (ehem Besitzer der Weygand'schen Buchh.) in Leipzig, K. F. von Jenisch in Augsburg, P. H. Laiblin (Mitbesitzer der Firma: Enßlin L Laiblin) in Reutlingen, G. H. E. Lemcke, (Besitzer der Heyn'schen Buchh.) in Görlitz, I. E. Meusel in Coburg, G. C. E. Meyer in Braunschweig, F. W. Möbius (Prokurist der Buchhandlung W- G. Korn) in Bres lau, F. F. Müller, Kunsthändler in Berlin, F. Neumann in Saar brücken, K.A. Oenicke, (Besitzer der Stahl'schen Buchhandlung) in Düsseldorf, H. G. Schlöpke in Schwerin, I. W. Schöne in Eisen berg, Fr. Spieß in Warschau, Frz. Suppan in Agram, A. W. Unzer in Königsberg, I. I. Wagner, (Geschäftsführer der I. G. Cotta'- schen Buchhandlung) in Stuttgart, B. G. Wahlstab in Lüneburg, H- E. A. Weiße in Wriezen, Chr. Wittenbecher, (Mitbesitzer der Firma Wittenbecher, Siegel sc Kollmann) in Wien. Todesfälle. Am 29. Mai d. I-starb Herr F. W. Damian in Gratz in Steiermark, nach achtmonatlicher schwerer Krankheit im 48. Jahre seines Alters. Am 3. Juni starb Herr GE. Knapp in Halle, im 36. Lebens jahre, nach wenigen Leidensstunden an der Cholera. Oesterrcichische Banknoten. Als ein günstigeres Zeichen können wir heute miltheilen, daß sich die österr. Banknoten bereits wieder auf 83, von ihrem letzten so niedrigen Stande 79, gcboben haben.
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