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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.07.1916
- Strukturtyp
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- 1916-07-25
- Erscheinungsdatum
- 25.07.1916
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 170, 25. Juli 1016. einig, in welcher Form das geschehen muß, und es wäre doch sehr be dauerlich, wenn eine Sache, der wir doch im Prinzip alle zustimmen, ausgingc wie das Hornberger Schießen, wenn wir wieder aus- cinandergchen müßte», ohne daß irgend etwas Greifbares gesunden wäre. Einen praktischen und meiner Ansicht »ach den einzig gangbare» Weg deuten schon die Leitsätze des Börscnvcreins an. Meine Herren, ich bin ja gleichzeitig Sortimenter und Verleger, Sortimenter über 23 und Verleger über 16 Jahre, und ich glaube, daß ich mir ungefähr ein Bild von der Sachlage machen kann. Wenn wir uns heute die Be- zöge im Sortiment ansehen, so sind das ganz buntscheckige Sachen. Die Vorschläge, die der Herr Vorredner soeben machte, lassen sich meiner Ansicht nach nicht durchführen. Wir sind in, Sortiment ost sroh, wenn wir das Buch in, Katalog gefunden haben, und da können wir nicht noch eine Kartothek durchschcn, die vielleicht morgen schon wieder veraltet ist. Wir können dem Publikum nur sagen, der Preis beträgt so und soviel, vorbehaltlich geringer Zuschläge (Sehr richtig!>, wie das ja heule in allen Geschäftszweigen der Fall ist, und schließlich brauchen wir die Erläuterungen dem Publikum nur im Notfälle zu geben. Alle Gründe, die für und wider die Erhöhung des Ladenpreises, also für die Festsetzung eines bestimmten höheren Ladenpreises oder für die Ansetzung eines Tcucrungszuschlagcs sprechen, sind hier schon erörtert worden; ich brauche daraus nicht weiter einzugehen. Es handelt sich darum, eine Form zu finden, die sowohl den Verleger gegenüber etwaigen Schwierigkeiten mit den Autoren schützt, die ihm eine Handhabe bietet, von Fall zu Fall für jedes einzelne Buch zu bestimmen, wie hoch der Preisausschlag ist, und die andererseits auch dem Sortimenter gerecht wird. Und da ist meiner Ansicht nach der einzig gangbare Weg, der uns übrig bleibt, aber uns auch in der Sache weiter bringt, der, daß seitens der Hauptversammlung morgen, seitens des Börsenvcrcins und seitens der übrigen Vereine den Verlegern nahegelegt wird und sie dringend gebeten werden, in der Preis berechnung künftighin eine Einheitlichkeit eintrcten zu lassen. Es nützt uns nichts, wenn es am Schluß der Fakturen heißt, »plus IO?o Kriegszuschlag«. Dann weiß der Sortimenter nicht, ob er das Buch uni 50 oder um 40 L, erhöhen soll, und dadurch gibt es die größte» Verschiedenheiten. Wir müssen daran sesthalten, daß der Ladenpreis, der nun einmal der Grundpseilcr für uns ist, bestehen bleibt und daß in, Buchhandel nach wie vor trotz der Zuschläge ein einheitlicher Laden preis besteht. Wenn in Zukunft ein Verleger ein Buch sakturiert, dann macht er nicht einen Zuschlag von 10 oder 15>)ß in Summa, sondern er sagt: der Zuschlag beträgt 50 oder 75 L, ord. und so und soviel netto für je des einzelne Buch. Dann bleibt auch der Katalog grundpreis bestehen und behält seine Berechtigung. Der Verleger, der heute aus das Buch vielleicht 50 L, des Einbandes wegen aus- schlagen muß, ist vielleicht genötigt, das nächste Mal 70 L, zu erheben: er kann von Fall zu Fall Vorgehen. Der Verleger behält den Laden preis in der Hand, und dieser, Ladenpreis ist durch unsere Berkehrs ordnung geschützt. Auch dem Autor gegenüber kann er sich leichter decken und sichern. Weiter würde das zur Folge haben, daß der Verleger, der aus diese Weise einen erhöhten Ladenpreis sestsctzt, selbst gezwungen ist, auch diesen Ladenpreis einzuhalten. Wir können unmöglich einen Be schluß zur Ausführung bringen, der solche allgemeine Bestimmungen enthält, wie die der beiden Antragsteller; die Gründe sind hier schon genügend erläutert worden. Selbst wenn ein Teil — ich will es einmal annehmen — des Sortiments sich geschlossen gegen den Willen der Verleger wenden und erklären würde: wir erhöhen den Ladenpreis einfach um so und soviel, dann würde wahrscheinlich doch die Folge sein, daß sich irgendwelche Vereinigungen bilden, an den Verleger Herangehen und fragen, »Ist das Buch bei dir auch so teuer?, Dann würde der Verleger sagen müssen, »Nein! Tie Erhöhung ist gegen meinen Willen ersolgt«. Im andern Falle aber ist er an diese von ihm selbst vorgenommene Erhöhung gebunden. Wenn nun vielleicht gefragt wird: was wird das Publikum sagen, so meine ich, dem Publikum sind wir gar keine Aufklärung über diese in ternen Fragen schuldig. Wir sagen einfach: »Das Buch ist so und soviel teurer geliefert worden, also kostet es jetzt so und soviel«. Wir müssen allerdings dem Publikum gegenüber bei der Annahme von Bestellungen eiwas vorsichtig sein. Ein angemessener Zuschlag aus den Ladenpreis muß Vorbehalten bleiben. Ich möchte empfehlen, da doch die Verleger 986 die Anträge wegen ihrer Form als undurchführbar abgclehnt haben, wenigstens diese von mir vorgcschlagcnc Anregung dem Verlage zu gebe». Ich glaube, das ist der einzige Weg, aus dem wir sofort Über sicht und Ordnung in die Sache hineinbekommen. Mar Merseburger (Leipzig): Meine Herren! Ich bin in der Ansicht besangen gewesen, daß der Teuerungszuschlag schon weitere Kreise gezogen hätte, als heute hier ausgeführt worden ist. Ich möchte ein Beispiel aus der Praxis anführen: für Büchmann, Ge- slllgclte Worte Hlbsrz., .kt 12.— .11 8.40, nimmt die Haudc L- Spener- sche Buchhandlung Teucrungszuschlag .11 2.— .11 1.60, rechnet also von letzterem 20"/, Rabatt sür das Sortiment (40 L,) und 80tzß sür sich <1.60 .H). Der Ladenpreis ist 12 .11, mit Teucrungszuschlag kostet das Buch netto bar 10 .H, was einem Rabatt von 16^ ent spricht, Na, ich habe die Differenz ans Bein gebunden und mich dabei beschicken. Aber nach dem, ivas ich heute höre, scheint diese Art noch gar nicht so allgemein im Buchhandel Eingang gesunden zu haben. Ich hätte gern einmal von den Kollegen im Sortiment gehört, was sür Erfahrungen sic in dieser Beziehung bereits gemacht haben, ob dieser Zuschlag also schon praktisch sür weitere Kreise getätigt worden oder erst vereinzelt in die Erscheinung getreten ist. Bernhard Hartman» (Elbcrseld): Meine Herren! Gerade der Punkt, den Herr Merseburger soeben erwähnte, veranlaßt mich, heute hier zu sprechen; ich hatte es eigentlich nicht vor. Ich habe mich über den Teuerungszuschlag schon vor einem Jahre mit dem Verbandsvor- stande unterhalten, und wir sind im Verlauf unseres Briefwechsels auch zu dem gleichen Resultat gekommen, das Herr Siegismund uns ausgeführt hat: in der Form, wie er von den Antragstellern beab sichtigt ist, ist er unmöglich. Nun ist im Lause der letzten drei Monate von verschiedenen Verlegern ein Teuerungszuschlag erhoben worden; hierzu kann ich als Leiter eines nicht ganz unbedeutenden Sortiments nur sagen: es ist die größte Unsicherheit im Sortiment dem Publi kum gegenüber entstanden. (Sehr richtig!) Ich meine, in der Form, wie es einige Verleger machen, ist es sür uns unmöglich, unser Geschäft überhaupt weiterzuführen: wir wissen tatsächlich gar nicht mehr, wo wir mit unseren Teuerungszuschlägen ansangen sollen und wo wir aushören dürfen. Das Publikum, wenigstens in meiner Gegend, ist ganz anders, wie Herr Braun cs geschildert hat; cs mag ja sein, daß die Herren der Wissenschaft in dieser Hinsicht leichter zugänglich sind wie die Kausleute, mit denen ich meistens zu tun habe. Ich muß meinen Kunden gegenüber den Ausschlag vertreten; ich muß sagen können: ich bin dazu nicht nur berechtigt, sondern auch verpslichtet, der Verleger verpslichtet mich dazu. (Sehr wahr!) Ja, meine Herren, bei dieser Buntschcckigkeit der Veröffentlichungen der Verleger, die sich überstürzen, und namentlich in einer Zeit, wo wir mit der Re mission zu tun hatten, wo wir das Schulbüchergeschäft vor der Tür hatten, wie war es da möglich, alle die verschiedenen Mitteilungen sofort auf die Vorräte, die wir haben, zu übertragen? (Sehr richtig!) Ich will Ihnen ein Beispiel anführen: im Monat April habe ich drei große gebundene Bücher eines großen Berlages verkauft. Ich be stelle sie wieder, weil sie aktuell sind, und mutz sic nun um 4.75.11 teurer bezahlen als Kriegszuschlag sür die Einbände. Die Antwort von dem Verleger steht noch aus; ich habe sie verkauft zu dem alten Preise, zu dem ich sie disponiert hatte. Ein anderer Fall: vor 8 Tagen er halte ich vom Verleger ein Buch, das soeben ganz neu erschienen ist; auf der vom Verleger sür das Schaufenster beigegebenen Schleife steht der Preis gedruckt: 3.40 .11, und die Firma darunter. Es ist ein aktuelles Buch, das ich in 50, 60 und 100 Exemplaren verkaufen werde, ich muß nun — der Verleger hat aus die Barsaktura geschrieben: »Kriegszuschlag sür Einbände 50 L,« — dieses Buch statt für 3.40 »H sür 3.90 .H verkaufen. Da habe ich schon von einigen Kunden die liebenswürdige Antwort bekommen: »Herr Hartmann, sind Sie verrückt geworden (Heiterkeit), daß Sie statt 3.40 .11 3.90 .11 von mir verlangen sür ein Buch, das — ich habe selbst gesehen, wie Sie das Buch soeben ins Schaufenster gelegt haben — den vom Verleger festgesetzten Preis von .H 3.40 ausgedruckt trägt?» — Das Buch ist ganz neu, da hätte der Verleger doch von vornherein gedruckt hinzusetzen müssen: Preis .11 3.40, Kriegszuschlag 50 L,. Meine Herren, das sind einige wenige Vorkommnisse aus der Praxis; ich würde Ihre Geduld zu sehr in Anspruch nehmen, wollte ich Ihnen noch weitere Beispiele ansühren. Ich begrüße die An regung, die Herr Kocbner gegeben hat, damit wir doch morgen zu irgendeinem Resultat kommen; denn so geht es nicht weiter. Ohne
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