Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.06.1849
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- 1849-06-29
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- 29.06.1849
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1849.) 687 Nichtamtlicher Theil. Neue IndustrieMoral. Der Herr Prof. vr. Wagner hier schreibt mir am 31. Mai: „Von einer namhaften auswärtigen Buchhandlung wird mir so eben der Antrag gemacht, von meinem im Jahre 1840 bei Ihnen herausgegebenen bibliographischen Handbuche der classischen Literatur eine 2. Auflage zu veranstalten oder, falls ich in contractlichen Verhältnissen mit Ihnen stünde, nach einem andern Plane ein neues Buch der Act zu schreiben u. s. w." Nachdem derselbe mir noch gesagt, „daß es ihm gar nicht einfiele, mir zu einer zweiten Ausgabezureden zu wol len," wohl nur in der Voraussicht, daß ein derartiges Zureden densel ben Erfolg haben dürfte, wie bei Anerbietungen fernerer Verlags- Werke, mit Ausnahme obigen classischen Handbuches und einer Ueber- setzung von Platons Timäus, welche beide Wecke ich zum Schaden meiner Kasse verlegt, schließt das Schreiben wie folgt: „Indem ich mir also die Ehre gebe, Ihnen den erwähnten Umstand mitzutheilen, erlaube ich mir die Bitte, für den Fall, daß Sie eben selbst keine zweite Aust, veranstalten wollen, mir schriftlich die Erklärung zugehen zu lassen, daß Sie den Ansprüchen an eine zweite Auflage entsagen, eine Erklärung, deren ich nur zu meiner moralischen Rechtfertigung bedarf: denn um, mein Buch in anderer Gestalt wieder erscheinen zu lassen, ist sie unnöchig." Das kindliche Gemüth des berühmten Verfassers hält also noch etwas für sein Eigenthum, was er mir contractlich in allen Auf lagen verkauft hat, und zwar durch einen Eontract, von ihm selbst geschrieben und in einer Masse von Paragraphen, denen es nicht an klassischer Gründlichkeit und Ausführlichkeit fehlt, selbst ausgearbeilet! Ferner wird derselbe mir nicht die Ueberzeugung aufdringen wol len, als ob überhaupt ein solcher Antrag, wie der Eingang seines Schreibens besagte, von einer namhaften Buchhandlung an ihn gestellt sein könnte, diese ehren unter sich das Gesetz! Das Schreiben des Herrn Professors lege ich unbeantwortet sä ä.ots, zur Zeit der Gefahr werde ich mit demselben und dem Eonrracte in der Hand erscheinen. Breslau, den 22. Juni 1849. G. P. Aderholz. Zur Berichtigung der Veröffentlichung des Herrn Fr. Hofmeister in Nr. 57 d. Bl.: „Nachdruck von MusikaUe» betreffend." Triumphirend über einen vermeintlichen Sieg beeilt sich Herr Hofmeister in Nr. 57 d. Bl., ein Erkenntniß der K. württ. Regierung deö Neckarkreises zu Ludwigsburg, wie er sagt, „im Allgemeinen Inter esse" zu veröffentlichen. Ich gestehe dieser Streitsache allerdings ein allgemeines Interesse zu, welches sie in der That sogar nach mehrern Richtungen hin bietet, und ich habe es mir daher auch Vorbehalten, dieselbe jedenfalls nach ihrem völligen Auötrage aktenmäßig durch die von mir redigirte Süddeutsche Buchhändler-Zeitung zur Oeffentlichkeit zu bringen. Dazu ist die Zeit indeß jetzt noch nicht gekommen, da die Sache erst im ersten Stadium ihrer Entwickelung sich befindet. Ich will es dahin gestellt sein lassen, ob eine Absichtlichkeit dabei unterläuft, oder nicht: jedenfalls ist Herr Hofmeister übel berichtet, wenn er das veröffentlichte Erkenntniß als in zwei ler Instanz gefällt bezeichnet, und seine Siegesfreude ist mindestens sehr verfrüht, da er nur ein Erkenntniß erster Instanz erlangt hat. Sofern diese unzeilige und beziehungsweise unrichtige Veröffentlichung des Herrn H. nur irre zu leiten geeignet ist, halte ich diese Berichtigung für nöthig; im klebrigen verweise ich Alle, welche sich für diese Rechtssache inleres- siren, auf die s.Z. in der Süddeutschen Buchhändler-Zeitung erfol gende akienmäßige Darstellung und Besprechung derselben. Stuttgart, den 23. Juni 1849. Karl Göpel. Misccllcn. Bei Gelegenheit der Abtragung mehrec alter Gebäude, welche von der Stadt Paris zum Zwecke der Verschönerung und Ebenlegung des Bodens im Marais angeordnet worden, hat man in dem Hotel Earnavalet, im Erdgeschosse eines alten Hauses, unter dem Gemäuer, welches die Küche von der Speisekammer trennt, eine wurmstichige Kiste mit Manuskripten gefunden, welche sich bereits in einem sehr zerstörten Zustande befanden. Einer sorgfältigen Untersuchung unter worfen, schienen die Handschriften, durch die vielen historischen Be rühmtheiten, deren Namen im Texte zerstreut waren, von Wichtigkeit zu sein, und ein geduldiger Abschreiber, dem es gelungen ist, den größ ten Theil der durch die Feuchtigkeit unleserlich gewordenen Seiten wie der herzustellen, hat unter dem Titel „Isis Oonlession" das geheime Leben der berühmten Marion Delorme, und zwar von ihr selbst geschrie ben, zu erkennen geglaubt. Was dieser Meinung Bedeutung gibt, ist der Umstand, daß das abgetragene Hotel lange Zeit von Guin- Patin bewohnt war, welcher der letzte Arzt und letzte Geliebte von Marion Delorme, nach Andern sogar der Testamentsexecutor derselben gewesen sein soll- Wenn sich diese Vermulhung bewahrheitet, so würde das eine kostbare Entdeckung sein, man würde endlich genaue und verbürgte Documente von dieser berühmten Eourtisane haben, von der man bisher nichts als apokrypbische Briefe veröffentlicht hat, und man würde die interessantesten Aufschlüsse über das Zeitalter Ludwig XUl. erwarten dürfen- Unter dem Titel „ljioxrspliie universelle äes Oontemporsins" erscheint in Paris ein Werk, welches sich die Aufgabe gestellt hat, kurze Lebensbeschreibungen von allen in irgend einem Fache des Wissens oder Wirkens berühmt gewordenen Männern der Gegenwart zu liefern. Dasselbe kommt in Monatsheften heraus und ist mit Portraits aus gestattet. Herausgeber ist B- Lunel. Von Ehateaubriand's „Illemoires ä'oulre-tombe" erscheint eine von den beauftragten Herausgebern des literarischen Nachlasses des Dichters durchgesehene und mit Stahlstichen ausgestattete neue Ausgabe. Prof. Schleiden's „Principien der wissenschaftlichen Botanik" sind, von vr. E. Lankester ins Englische übersetzt, zu London erschienen. Von Mrs. Fester hat ein „klsnäboolc ol ILuropesn lätersluro" die Presse verlassen. Als ein Seitenstück zuSchwetschke's kpistolse obscurorum viro- rum ist zu Eisleben eine kleine Sckrift „kpistolso virorum äexlrorum äo kseinorikus contumeliosis sseouli XIX." erschienen, welche ebenfalls nicht ohne Witz die Frankfurter Rechte in Prosa und Versen geißelt. Welche Liebhaber von literarischen Raritäten die Engländer noch immer sind, beweist eine neulich verauctionirte Aukographensammlung eines Herrn Hodg s in London und die dafür gezahlten Preise. So wurden Moliere's Namenszuq unter einer Urkunde mit 12 Pfund 10 Schilling, ein Brief des Malers Rubens an du Puy mit 5 Pfd. 15 Sch., einer von Calvin mit 7 Pfd. 7 Sch-, einer von Boileau mit 2 Pfd-, ein Billet Newtons mit 3 Pfd. 17 Sch. erstanden. Ferner 103*
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