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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.10.1848
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- 1848-10-10
- Erscheinungsdatum
- 10.10.1848
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- Deutsch
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1848.) 1045 Nichtamtlicher Th eil. Nothruf eines Baicrischen Buchhändlers an seine Eollegen in Baicrn und die Unterstützung des k. Eeiitralschiilbüchcr- vcrlagS in München von Seite der I Lindaucr schen Buchhandlung. Es stand zu erwarten, daß bei der neuen Zeitrichtung gegen ein Institut wie der k. Centralschulbüchcrverlag in München an gekämpft werde, der in seiner ganzen Tendenz dem baicrischen Buchhandel die tiefsten Wunden noch immer schlagt, denn trotz allen öffentlichen und gerichtlichen Beschwerden und Klagen fahrt das Ministerium selbst in der neuesten Zeit fort, sämmt- liche Schulbücher, sowol für deutsche als lateinische Schulen zu debitiren, letztere sogar mit einem Rabatt von IO Proccnt gegen baar! Aber auch die Verleger von Zumpt's Grammatik, Süpf- le's Aufgaben 1—3undHefner's Elementarbücher bie ten hierzu bereitwilligst die Hand, ja der Verleger der letztem er ließ nachstehendes Schreiben an eine baier. Buchhandlung, die Exemplare zum Ladenpreise haben wollte. München, d. 2b. September 1848. Da das Hcfner'sche Elemcntarbuch jetzt in den Central-Schulbüchcr- Vcrlag übergegangen ist, so ist cs uns nicht mehr möglich, Ihnen die ver langte Anzahl zu senden, da natürlicher Weise sich diese Anstalt den Debit für Bayern Vorbehalten hat. Unter den bestehenden Verhältnissen konnten wir dem Alttrage des Central-Vcrlags nicht hindernd entgegen treten, da wir selbst ivegen unscrs sehr bedeutenden Schulbücher-Bcdarss denselben nicht entbehren können, und-wir uns sonst der Gefahr ausgesctzt hätten, unsere Bestellungen von demselben negirt zu sehen. Wirersuchen Sie daher, mit Ihrer Bestellung auf Hefner sich an den Central-Verlag wenden zu wollen. Mit achtungsvoller Ergebenheit Joseph Lindaucr'sche Buchhaudl. Wie ist es möglich, daß ein Buchhändler in Würzburg, Aschaffcn- burg u. s. w. bei der bedeutenden Fracht von München mit 10 Procent durchkommcn kann, in einer Zeit, wo ohnehin aller Ver kehr stockt! Sollten sich denn die baier. Buchhändler nicht er mannen können, und so lange in ein Ministerium hinein- redcn, bis cs von seinem büreaukratischen Schlafe erwacht? M. Bücher-Lotterie. In Nr. 84 des Börsenblattes fordert Herr CH. E. Kollmann die Verleger zum Beitritt zu einer Bücherlottcrie auf, nach seiner eigenen Angabe ist cs eine Nachahmung der von den Pariser Ver legern projectirtcn. , Dies Unternehmen hat von Seiten der hiesigen Sortiments- Händler eine so lebhafte Opposition gefunden, daß es wahrscheinlich nicht zu Stande kommen wird, da der Minister des Innern die mannigfachen gerechten Reclamationen derselben berücksichtigen muß und wird. Eine, wie man sagt, unrichtige Darstellung der Ver hältnisse und der Einfluß zweier Eollegcn, die in der National- Vcrsammlung sitzen, hatte einer kleinen Anzahl von Verlegern, die sich zu diesem Unternehmen vereinigt, die Genehmigung des Gouvernements verschafft. Kaum war der Prospeclus dieser Lot terie, die zum Vortheil einiger Verleger den ganzen Sortiments- Handel ruiniren muß, bekannt geworden, als sich die Sortimenter wie ein Mann erhoben und in einer Petition an die Regierung die Aufhebung der Eonccssion verlangten. Der Bescheid muß in Kurzem erfolgen. Der Verleger Ware'e hat eine geharnischte Schrift, die Beachtung verdient, gegen diese unwürdige und ungerechte Lot- terie-Speculation veröffentlicht. — Ich spreche hier nur von dem Unternehmen der hiesigen Ver leger, nicht von dem Vorschläge des Herrn Kollmann. Möge er seinen Plan veröffentlichen, damit er besprochen werden kann; wir wollen hoffen, daß er nicht auf denselben Basen wie der Pariser beruhe. — Paris, 30. Scpt. 1848. E. T. Die Bücher-Lotterie betreffend. Im Börsenblatte Nr. 88 ist eine Mitthcilung, „die Pariser Bücherlottcrie betreffend," abgcdruckt, welcher der Einsender eine höchst komische Bemerkung hinzugcfügt hat. Es mag allerdings für manchen Pariser Buchhändler eine Lebensfrage sein, seinen Verlag vcrwerthen zu können; das Interesse Einzelner aber ist nicht gleichbedeutend mit dem Interesse der Gesammthcit, und es dürfte wol Niemand zu behaupten geneigt sein, daß ein Unternehmen, wie diese Bücherlottcrie, geeignet sein könne, die Folgen einer über triebenen Production hinwcgzuräumen und die gesunkene Solidität des französischen Buchhandels zu heben. Im Interesse der Soli dität des Geschäftes ist cs demnach anzucrkcnnen, wenn Ehren männer sich zu Maßregeln vereinigen, um die Würde ihres Stan des zu wahren. Wol mit Bestimmtheit darf angenommen werden, daß die Pariser Buchhändler Charpanlier, Amyot rc. nicht aus gemei nen, sondern aus höheren und edleren Motiven Schritte gegen die Bücherlottcrie unternommen haben und wenn dem so ist, dann ist cs albern, von Uneinigkeit zu sprechen. Herr Kollmann in Leipzig hat die Idee einer Bücher-Lotterie auch für Deutschland aufgefaßt und zur Theilnahme aufgcfordcrt. Im Interesse unseres deutschen Geschäftes wäre zu wünschen, daß Herr Kollmann diese Idee fallen ließe, um so mehr, da gerade in unserer Zeit man darauf bedacht ist, alle Glücksspiele, weil sic de- moralisicend wirken, aufzuhebcn. Schließlich dürfte Herrn Koll mann zur Erwägung anhcimzugcbcn sein, daß der Verwirklichung seiner Idee fast in allen deutschen Bundesstaaten gesetzliche Bestim mungen cntgcgcnstehcn. —d. Gelegentliche Bemerkung. Unter unseren mancherlei so technischen Ausdrücken ist gewiß einer der komischsten der „zur Disposition stellen," was sinn gemäß heißt, daß der Sortimenter dem Verleger die freie Verfü gung darüber einräumt. In der Praxis aber ist gerade das Gegcn- thcil, denn dem Verleger, der das Buch ausdrücklich zurück verlangt hat, wird durch Nichtremission gerade die Verfügung entzogen. Da her mag es wohl auch kommen, daß jetzt in der Regel der Sorti menter sbusive sagt: „ich disponire" anstatt „ich stelle zur Dis position." —r— Miscclle. Herr W. Lcvysohn in Grünberg schreibt unterm 25. Sept., daß er so eben als Gewählter seines Kreises zur Frankfurter Ver sammlung cinbcrufen worden sei. Er sieht sich demnach außer Stande, seine O.-M.-Zahlungsliste anzufcrkigen. Gütiger Himmel, ewigen Dank, daß Du dem deutschen Buchhandel einen neuen Grund — nicht zu zahlen — gewährtest. Todesfall. Am 30. Scptbr. dieses I. Vormittags 9 Uhr verschied in ein besseres Jenseits Herr Buchhändler A. H. Strempel in Licg- nitz in dem Alter von 31 Jahren und 9 Monaten.
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