Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.07.1862
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- 1862-07-09
- Erscheinungsdatum
- 09.07.1862
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- Deutsch
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Nicht a m t l i E. M. Heilbutt in Altona. Nicht zum ersten Male ist es, daß die Spalten dieses Blat tes obiger Firma Erwähnung thun. In neuester Zeit galt die offene Erklärung des geehrten Hrn. E. Detloff in Basel in Nr. 26 d.J., sowie der dadurch hervorgerufene Beschluß des Hrn. C. W. B. Naumburg in Leipzig in Nr. 28 und hauptsächlich der vortreffliche Artikel von A. P. in Nr. 43 dieser schon seit lange anrüchigen Firma. Die heute empfangene Nr. 27. der Verfügungen über Druck schriften vom k. k. Polizei-Ministerium in Wien veranlaßt mich, den gesammten deutschen Buchhandel zu gemeinsamem Auftreten gegen die berüchtigte Firma aufzufordern. Dieses neueste Ver zeichniß von in Oesterreich verbotenen Büchern enthält die Titel von nicht weniger als sechs einzelnen (also für das große Publi cum berechneten) Broschüren obigen Verlags. Diese sechs Bro schüren überbietcn an gemeinem unsittlichen Inhalt alles bisher Dagewesene, wie schon ihre obscönen Titel zur Genüge beweisen, deren Abdruck im Börsenblatte hoffentlich nicht stattsinden wird. Diesem ehrlosen Mißbrauche der freien Presse offen und mit aller Kraft entgegen zu treten, halte ich für Pflicht eines jeden ehrlichen und gesitteten Mannes und veranlaßt mich zu der Er klärung: daß ich, obgleich ich seit Jahren mit Heilbutt nichts zu thun hatte, von heute an mit dieser Firma und ihren etwaigen Nach folgern jede wie immer geartete Geschäftsverbindung aufhebe, mir dieser Firma versehene Artikel weder annehmen, noch ver schreiben, noch debitiren werde. Alle in Schulz' Adreßbuch 1862 enthaltene Firmen, resp. deren ehrenwcrtheInhaber, fordere ich hiermit auf, ebenfalls jede Verbindung mit der Firma Heilbutt abzubrechen und dies mit Nennung der Namen öffentlich in diesen Blättern zu erklären, zu welchem Behufe die Schemas in Naumburg's Wahlzettel wie inder Beilagczur Oesterreich. Buchhändler-Eorrespondenz benutzt werden wollen. Ein gleiches Vorgehen treffe die, welche fortan dergleichen Schandliteratur drucken, verlegen oder verbreiten. Von den ehrenwerthen Herren Herausgebern des Heinsius'schen, Kayser'- schen und Kirchhoff'schen Bücherlexikons wie des Hinrichs'schen Kataloges hege ich die Hoffnung, daß sie die schmutzigen Titel, Zeichen der menschlichen Erniedrigung, nicht aufnehmcn. Eine, früher ehrenwcrthe Firma in Stuttgart wird sich, des bin ich überzeugt, veranlaßt sehen, dem für sie vielleicht lucrativen Be triebe der SchandliterMur, über welche sie vielseitige Kataloge ausgab, zu entsagen, und der verkappte, wenn auch in L. woh nende Hr. R. Chesterfield, angeblich in Boston, seine Vorräthc von dem mit sehr unschuldigem Titel versehenen Schandartikel bei Zeiten nach dem angeblichen Druckorte senden, wo ihrer, im Lande der Freiheit, aber der guten Sitten, ä >s Alrhing baldige , Vernichtung imJntereffc der gebildeten Menschheit warten dürfte. Ueber den verderblichen Einfluß, den solche elende Erzeug nisse der Preßfreiheit (resp. Preßfrechheil) besonders auf die Jugend, auf den jungen Nachwuchs des Buchhandels ausüben, ein Wort zu verlieren, halte ich für überflüssig; ich spreche gewiß im Namen Vieler, wenn ich recht dringend bitte, dieser meiner Aufforderung beitreten zu wollen. Im October d. I. werde ich ein Verzeichniß der Handlungen, welche dieser Erklärung nicht beigetreten sind, mit nochmaliger Aufforderung zur Beitrittserklärung versenden, im November d. I. aber die fehlenden Firmen öffentlich nennen und dann die cher Th eil. Unterzeichner der Erklärung zu gleichem Schritte gegen dieNicht- beigetretenen auffordern; denn wer sich mit dem Pertriebe sol cher Schandartikel befaßt, ist ebenso ehrlos wie der, welcher der gleichen verlegt. Jeder Gebildete wird eine Ausstoßung solcher aus unserem sonst so ehrenwerthen Stande billigen. „Einigkeit macht auch hier stark", schließt der vor treffliche, mir heute noch unbekannte A. P. in Nr. 43 d. Bl. seinen, namentlich für die Herren Eommissionäre, sehr beach- tenswerthen Artikel. N^e dieser Spruch zurWahrheit werden, dem Guten den Sieg über das Schlechte verschaffen! Nicht selbst verschuldetemUnglücke wenden wir gerne unsere Theilnahme, unsere Unterstützung zu. Der unverbesserliche, nur nach schnödem Gewinne schnappende Auswurf der menschlichen Gesellschaft verdient keine Rücksicht. Allen ehrenwerthen Collegen hochachtungsvollen Gruß Prag, den 1. Juli 1862. F. A. Credner. Miscellen. Ist das in der Ordnung? — Vor Jahren etabl'irten in R. die Hrn. I. L S. ein Sortimentsgeschäft. In den er sten zwei Messen zahlen sie, dann bleiben die Saldi aus. Jetzt kommt ein Circular, in welchem S. dem Buchhandel anzeigt, daß er unter seinem Namen mit,,LCo." ein neuesSortiments- geschäft inR. begründet habe, und um Credit bittet, aber mit keinem Worte seiner Societät mit I. in der Firma I. st S. Er wähnung thut. Ein Verleger macht infolge dessen Hrn. S. dar auf aufmerksam, daß er als Socius von I. L S. doch erst seine alten Verpflichtungen zu erfüllen habe, ehe er Credit beanspruchen könne. Darauf erwidert S.: er müsse zwar bekennen, daß der Verleger im vollen Rechte sei, ihm Conto zu verweigern, habe aber geglaubt, da I. ihm versprochen, die Saldi der Firma I. L S. zu bezahlen, daß dies geschehen sei, er könne jedoch, obgleich Associe der bisherigen Firma I. LS., für die Saldi dieser Firma nicht verantwortlich gemacht werden, weil die einseitige und allem Nechlsgefühl zuwiderlausende Handlungs weise des I. gegen seinen Willen geschehen sei. — Ist solche Geschäftslogik — wir wählen ein sehr zartes Wort — in irgend welchem andern Berufe als imBuchhandel möglich! und bekommt Hr. S. als S. L Co. wirklich Credit, während er als Socius von I. L S. nicht bezahlt hat? —> . — . Paris, 30. Juni. Von Victor Hugo's „Kisörsbios" ist endlich der fünfte und letzte Band erschienen. Von den ersten Bänden wird bereits die siebente Auflage verkauft. Von den „üliosrsbivs" sind abgezogen drei französische Ausgaben: und zwar in 23,000 Exemplaren in Paris, in 13,000 in Brüssel upd in 3500 Exemplaren in Leipzig; von der Brüsseler Ausgabe sind 3000 nach Italien, 800 nach Spanien, 500 nach Portugal, 2200 nach Rußland, 500 nach der Schweiz, 100 nach Griechenland, 1700 nach England, 650 nach Holland, 551 nach Südamerika und 350 nach Nordamerika gegangen. (AUg. Itg.) Verbote. Das oesterreichische Polizeiministerium hat unterm d. Juni verboten: öskcniiiino, A. ^ me« »mi« russs« et polonsis. Irsäuit än ru88v. loiprix 1862, Oerbsrä, 1S7*
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