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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1850
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1850-07-19
- Erscheinungsdatum
- 19.07.1850
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- Deutsch
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851 1850.^ Um so heiliger ist dagegen das Recht und die Pflicht der Strafe, und wehe der Obrigkeit, welche dieses Recht nicht ausübt, denn sie ist verantwortlich für jede ungesühnte Missethat. Und je gewissenhafter sie in der Ausübung ihrer Pflichten ist, je bester sie es mit ihren Unterthanen smeint, desto sjchneller muß der Missethat die Strafe folgen. Dies ist aber ein zwiefach unabweisbares Erforderniß hin sichtlich der Presse, wo der Erfolg nicht selten durch den Verzug von wenigen Tagen vereitelt wird. Nun muß zugegeben werden, daß die Aburtelung vor Geschworenen mit unvermeidlichen Zögerungen ver bunden ist und da dem Staate nicht zugemuthet werden kann, ein Gift, welches ec als solches erkennt, bis zur Zerstörung forlwirken zu lasten, derselbe daher auf die Beschlagnahme nicht füglich verzichten kann, so bleibt nur übrig, die Pceßvergehen an stehende Gerichte zu verweisen, die sofort und vielleicht wie in Baden, binnen drei Tagen darüber zu entscheiden verbunden sind. Daß solche Gerichte nur aus Rechts gelehrten zusammengesetzt werden können, denen die Gesetze, auf die es ankommt, völlig geläufig sind, versteht sich von selbst, es braucht jedoch weder die Mündlichkeit noch die Oeffentlichkeit ausgeschlossen zu sevn und wie in allen anderen Fällen Gefängnißstrafe an die Stelle der Geldstrafe tritt, wo diese nicht aufgebracht werden kann, so würde dies auch hier der Fall sein müssen und dadurch jede Sicherstellung er spart werden, wie denn überhaupt die meisten Verbrechen, die durch die Presse begangen werden, in unseren Strafgesetzbüchern mit Frei heitsstrafen bedroht sind. Würde dann noch dem Publicum ein Recht auf Wahrheit einge räumt, und jede thatsächliche Unwahrheit, ohne Rücksicht ob sie aus Absichtlichkeit oder Fahrlässigkeit beruht, mit unnachsichtlicher Strafe bedroht, dann ließe sich erwarten, daß die Presse bald von selbst in die Schranken zurückkehren würde, in welchen sie allein wohlthälig wirken kann, während sie gegenwärtig in ihren meisten Organen, die amtliche nicht weniger als die demokratische, als die Tochter dessen sich zeigt, der ein Lügner von Anbeginn und der Vater aller Lügen ist. Pol. Pf.-Mg. lieber tloiiNitio»." Unter ausdrücklicher Bemerkung, daß ich weit entfernt bin, mich „für eine Autorität" ausgeben zu wollen, erlaube ich mir mit wenigen Worten meine Ansicht in Bezug auf die unter der Ueberschrift: „was heißt a Ooudilion senden?" im Börsenblatt Nr. 63 gestellte Frage auszusprechen. ^ conditione (auf Bedingung) gemachte Lieferung eines Gegen standes setzt einen Eontracl voraus, welcher unter zwei Parteien abge schlossen wird unk im vorliegenden Falle in Kraft tritt, wenn die eine Partei (der Verleger) Bücher- w. Sendungen s Land. der andern (dem Sortimenter) zuschickt und von dieser angenommen wird. — Unzwei felhaft behält die erste Partei die freie Verfügung über das der andern bedingungsweise (aOond.) Anvertraule, und ist mithin in ihrem Rechte, wenn sie, sofern nicht ausdrücklich Anderes bestimmt (oontrskirt) ist, die Rücksendung zu jeder Zeit verlangt, vorausgesetzt, daß die von der andern Partei gestellte Bedingung erfüllt wird. — Diese ist: daß der selben diejenige Zeit bleibt, welche nöthig ist, um durch die zu Ge bote stehenden Mittel (Ansichts-Versendung ic.) den Verkauf des Ein gesandten und mit diesem den Ersah der gehabten Kosten (Frachten w.) zu erlangen. — Daß die eine Partei (der Verleger) dabei die Entfer nung des Wohnorts der andern (des Sortimenters) vollständig berück sichtige, ist selbstredend Arolsen, 9. Juli 1850. Aug. Speyer. Mis cellen. Ein in letzter Zeit in Paris erschienener religiöser Roman unter dem Titel: äesnne cie Vsudreuil, hat die Aufmerksamkeit der Lesewelt in hohem Grade auf sich gezogen. Es giebt manchen religiösen Ro man; es giebt aber wol keinen, der den Leser so fesselt, wie losons <is Vsudreuil. Und wodurch? Nicht etwa durch Einflechtung der haarsträubendsten, gerade durch ihre Unmöglichkeit schrecklichen Kata strophen ! Ebenso wenig weil etwa mit glänzender Dialektik ein neues Religionssystem durchgeführt wäre! Nein, einfach darum, weil in dieser schlichten Erzählung der Geschichte zweier Seelen Jeder, der nicht sein Daseyn verträumt hat, die eigenen Gedanken, die eigenen Gefühle wieder erkennen wird, weil die hier zum Siege gebrachte Re ligion Jeden, der in der Anhänglichkeit an seine Eonfession etwas mehr sieht, als die Unterwerfung unter drückende Fesseln, ansprechen wird als die wahrhaft humane Auffassung des lauteren Christenthums. Eine Deutsche Uebersetzung dieses Romans soll, wie wir hören, so eben erschienen seyn. Der bekannte Friedrich Hurter in Schaffhauscn läßt seiner „Ge schichte deS Pabstes Jnnocenz UI." eine „Geschichte Kaiser Ferdi nands II." folgen. In Barcelona hat sich ein Verein wissenschaftlicher Männer zu dem Zwecke gebildet, Spanien mit den Wecken der Deutschen Literatur bekannt zu machen. An der Spitze stehen vr. Antonio Bergues de laS Casas und vr. Don Juan Pcat, welcher sich gegenwärtig auf einer Reise durch Deutschland befindet. Der Prospekt zu dem Werke er geht sich zunächst in einer historischen Betrachtung der Deutschen Lite ratur und verweilt sodann mit Vorliebe bei Schiller, Jean Paul und Goethe, von denen kurze Charakteristiken gegeben werden. Gelingt das Unternehmen, so werden nicht nur die bedeutendsten Dichtungen von Goethe, Schiller, Jean Paul, Wieland und die vorzüglichsten Schriften von Herder, Lessing, Humboldt und Schleiermacher über tragen werden, sondern man wird auch aus tiefer liegendem Gebiete eine Auswahl des Bessern treffen. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. (Mitgctheilt von Wfg. Gerhard.) Englische Literatur. ^xuneic I lVIensiixl, "Lke lVIorals of tke Lenelloent. 8)- Nusain Väir 8äsk1r. Lrinted tor tke use ol tke bisst Indiz Oollege. 8. Lon- don. 6 s. ^i-nxxxosa, I. >1., Uke Psalms translated and explsined. Vol. I. 12. >ie-v-Vork. 8 s. ^i.i.lKnuxal, N. lVL, Oloset Oompanivn svr tke vaugkters vk 2ion; keing Original Loems on tke Person, Worlc, 8ullerings, and 1'ri- umpks ol Our Lord and 8aviour Issus Okrist, snd some on tke Longings snd Lakours ol Living 8ouls. Part I. fcp. 8. Lon don. 1 s. övsns, Osvnun N., ^nne Lole^n, s 'praged^. b'cp. 8. kkiladel- pkia. 5 s. Ls.eri.8r, bi. VV., snd Lairioie, I., .4 Nistorx ol tke Oount^ of 8urrex; comprising its Nistor)', äntiguities, Ivpvgrapk^, Oeolog^, pictnresgue Leaoties, Le. Ike Oenlogicsl Lortivn 1>r. lVIantell. bimdellisked nick upvvards vf 400 cngraviogs on steel, vvovd, Le. 5 vols. ro^sl 8. London. 3 < 3 s.; large t)>pe, on extra paper, 4. 5 2 5 s. Lsirisn essovierio» for tke 4dvsncement of8cience: Leport of tke I^ineteentk »leeting keld at Lirwingdain in 8eptember 1849. 8. London. II plstes. 10 8. Lecic»ix«l,> Prof., and 6. N. k^Ltsauxaes, Illustration of tke kemains ot koman Lrt in Oirencester, tke 8ite of tke 4ncient Oorininw- 4. London. 10 plstes. 25 8.; small paper, 15 8. Ouxai-ns V., Oorrespondence of tbe biwperor Okarles V. and ki» ^mkassadors at tke Oourts of bingland and irrance. k'row tke original Leiters in tke Imperial psmil^ Lrekives at Vienna; ^ilk a eonnscting Narrative, and Liograpkical ^iotices of tke bimperor snd of some of tke most distinguisked Ofücers of dis 4rm^ and Nousekold; togetker-xitk tke bimperor's Itinersr^ from 1519—1551. Lidited bx VVilliam Lrsdkord, IN. X. 8. London. 18 s. 124*
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