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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.08.1850
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1850-08-02
- Erscheinungsdatum
- 02.08.1850
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- Deutsch
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918 bitte, im Fall ich Unrecht habe, zum Besten der Allgemeinheit, um l Berichtigung. Ein jeder Sortimenter ist (im Fall nichts anderes verabredet) verpflichtet: 1) Ein jedes Buch, das bis zum 15. Januar, wenn es in laufen der Rechnung ä Oondition gesandt, in seinen Händen ist, zu der Zeit zu remitliren, daß es rechtzeitig, d. h. einige Wochen vor der Ostermessc desselben Jahres, in Leipzig ist. 2) Dem Verleger, wenn er es verlangt, auch außer dieserZeit, in sofern und sobald es ihm möglich ist, dasselbe zurück zuschicken. Der Verleger hingegen darf: 1) Nur zur Ostermesse die Remittenden unbedingt zurück verlangen, und muß 2) dem Sortimenter die Erfüllung des zweiten Punktes als Ehren sache aufgeben. Daher sollte auch eigentlich der Verleger, wie es öfters geschieht, nie sagen: „Wenn ich das Buch nicht in acht oder vierzehn Tagen, in 4 oder x Wochen zurück habe, so nehme ich cs nicht mehr an " Es sind diese Aufstellungen nicht so schroff gegen den Verleger gerichtet, als es Manchem vielleicht scheinen mag, und ick glaube, beide Theile fahren besser bei gegenseitigem Vertrauen, als bei juridischen Wortklaubereien. Gehen wir nur auf die Praxis. Da mag der Verle ger bedenken, daß sein Buch manchmal auf dem Lande steckt, wo es nicht so schnell und ohne Kosten zu erreichen, auch daß mancher Sor timenter, besonders der entfernter wohnende, oft in vielen Wochen kein Paket, sondern nur Bestcllbriefe nach Leipzig schickt; doch stecken nicht alle Bücher so fest, und wenn der Verleger von den zurück verlangten nicht alle erhält, so kommt doch vielleicht die Hälfte. Der Sortimen ter dagegen, da ihm an der guten Meinung, die der Verleger von ihm hat, viel liegen muß, und wenn er bedenkt, daß, weil es seiner Colle ge» in Deutschland w. so viele giebt, der Verleger deswegen eine bedeu tende Auflage machen muß, und daß manches Buch oft in derselben Stadt in der einen Handlung fehlt, während es in der andern oft in mehreren Exemplaren unnütz lagert, — wird sich zu der Ehren sa che Nr. 2 verpflichten. Uebrigens glaube ich nicht, daß es vortheilhaft für die Verleger wäre, wenn sie plötzlich erklären wollten: Wir liefern unsere Novitä ten nur demjenigen L Oonditioo, der sich dazu verpflichtet, uns auf Ver langen dieselben in einer festzusetzenden Zeit zu remiltiren; wenn dies Buch in dieser Zeit nicht zurück ist, so sehen wir es als fest behalten an. Ich möchte solchen von vorn herein die Menge jener ehrenwerthen und bedeutenden Firmen entgegenhalten, die sich vor einigen Jahren nicht zur Haftpflicht bequemten, und die trotzdem bis heute von sämmtlichen Verlegern sehr gern mit Novitäten versorgt werden. Besser wäre es freilich, denn einzelne unangenehme Fälle kommen immer vor, wenn wir für Specialia nicht nur dieser Angelegenheit, ein Buchhändler-Schiedsgericht, zusammengesetzt aus jenen beiden gro ßen Parteien: Verleger und Sortimenter (die sich oft gar nicht ver tragen wollen, es aber doch immer müssen) hätten. Aber — aber was soll das Flicken an einem Gebäude, welches noch gar nicht steht? Dessen Aufbau aber die letzte General-Versammlung nicht zu Stande brin gen konnte, weil das nöthige Material, „Einigkeit", fehlte. — 27. — Miscellen. Deutsche Theologie im Auslande. August Neander's Tod wird auch in England und noch mehr in den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika als ein schmerzlicher Verlust empfunden werden. Unter den protestantischen Theologen Englands hat sich eine jüngere ^71 Schule gebildet, die namentlich aus den Werken Neander's ihre Auf fassung des Ehcistenthumes schöpft und die jetzt den Namen „Oering» sekool" erhalten hat. Seine Kirchengeschichte ist mehrfach ins Eng lische übersetzt und sowol in England, als in den Vereinigten Staaten gedruckt. Seine exegetischen Monographien (der Brief Jacobi, der Brief Pauli an die Philippe u. a.) werden dort eben so einzeln herausgegeben und viel gelesen. In New-Uork hat sich seit drei Jahren ein Deutscher Eommissionsbuchhändler, Herr Rudolph Garrigue aus Leipzig, etablirt, der sehr gute Geschäfte macht. Nicht aber die dortigen Deutschen, sondern die Anglo-Amerikaner kaufen seine in Deutschland gedruckten Bücher, und darunter wieder hauptsächlich die theologi schen Werke von Neander, Ewald, Winer (biblisches Realwörterbuch), Hagenbach w. Die Deutschen Verleger dieser Autoren haben gewiß in der letzten Zeit ihre besten Abnehmer jenseits des Atlantischen Meeres gefunden. Selbst die „evangelische Kirchenzeitung" von Hengstenberg wird in Amerika viel gelesen und hat jedenfalls in dem Lande der Demokratie eine größere Autorität, als in ihrer eigenen Vaterstadt. M. f. d. L. d. A. Legitimistische Literatur. Zu den von den Französischen Legitimisten jetzt viel gelesenen Schriften gehört: „I.e Oomte dv Oliam- dord; UN mois s Vonise". (Paris, M. Le'vy 1850.) Der Verfasser, Herr Blaze de Bury (ein Sohn des Herrn Eastil Blaze), ist mit dem Herzog von Bordeaux in Venedig zusammengetroffen und giebt nun von dieser Zusammenkunft, so wie von dem Prinzen selbst, einen sehr romantischen Bericht. Herr Blaze wünscht vor allen Dingen auch die orleanistische Partei für den Prinzen zu gewinnen. An einer Rückkehr des Herzogs von Bordeaux auf den Thron seiner Vorfahren zweifelt er durchaus nicht mehr. Das Eigenthum der „Deutschen Zeitung" ist abermals in andere Hände übergegangen, und eben so hat auch die Redaction gewechselt, indem Robert Heller von derselben zurückgetreten ist, um Mathy Platz zu machen. In Paris ist eine interessante Schrift „Vie de Toussaint Couver ture" von Saint-Remy in Eayes auf Haity erschienen, welche mancher lei bisher unbekannte Züge und Umstände aus dem Leben des edlen Negerhelden enthält. Die erste Nummer des „kroserit", eines neuen radicalen Journals, unter dessen Redacteuren wir die Eitoyens Ledru-Rollin, Etienne Arago und Joseph Mazzini, so wie einen General Haugh von Wien, hervorhcben, ist am 5. Juli in Paris von der Polizei mit Beschlag belegt worden. Am 8. Juli hat in Nürnberg die erste Nummer einer neuen französischen Wochenschrift „bo äovisl" die Presse verlassen. Das Blakt stellt sich zwei, unserer Ansicht nach nicht leicht zu verbindende, Zwecke, indem es „lournsl smussat et oomiguo" seyn und „Blätter für literarische und wissenschaftliche Unterhaltung" geben will. Die Nummer der „Times" vom 7. Mai enthielt mit ihrem Sup plement 72 Eolumnen oder 17500 Zeilen, wozu eizie Million Typen gehörte. Von dem Ganzen wurden etwa zwei Fünftel nach sieben Uhr Abends geschrieben, gesetzt und corrigirt. Die größte Anzahl Abzüge von einer Nummer wurden am 1. März 1848 gemacht, wo man die Nachrichten von der Februarrevolution in Paris gab und 54000 Exem plare druckte, zu welchen das Papier 7 Tonnen, d. h. 140 Centner, wog.
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