Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.09.1849

Erscheint jeden DinStag u. Freitag; «ährend der Buchhändler . Messe zu Ostern, täglich. § Börsenblatt für den Beiträge für da- Börsen, blatt sind an die Redae. tioni — Inserate an die Erpedition deffelden zu senden. Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. ^ 87. Leipzig, Freitag am 28. September. 1849. Amtlicher T h e i l. Bekanntmachung an sämmtliche Leipziger Buchhandlungen. Für den Monat October 1849 fungiren: Herr Reisland als Börsenvorsteher. - Volckmarals Vorsteher der Bestellanstalt. Leipzig, den 28. September 1849. Die Dcputirten des Duchhandeis zu Leipzig. Bericht über die General-Versammlung des Thüringer Kreis-Vereins, gehalten zu Gotha, den 22. August 1849. Anwesend waren: die Herren Bartholomausaus Erfurt, HofrathBecker aus Gotha, Engelhard aus Gotha, Eupcl aus Sondershausen, Förste - mann aus Nordhausen, Fromm ann aus Jena, Garcke aus Merseburg, Hen nings (Firma H e nnin g s'sche Buchhandlung) aus Gotha, Kanitz aus Gera, Koehne aus Nordhausen, Kör ner aus Erfurt, Kuh nt aus Eisleben, Andreas Perthes aus Gotha, Justus Pe rthes aus Gotha, Perthes Sohn aus Gotha, Thienemann aus Gotha. Nachdem der Vorsitzende, Eupel, verschiedene Zuschriften an den Thüringer Kreis-Verein mitgetheilt hatte, schritt die Versamm lung vorerst zu der Wahl eines neuen Vorstandes, und es wurden von den Anwesenden gewählt: zum Vorsitzenden: Eupel aus Sondershausen, zum Schriftführer: Kanitz aus Gera,' zum Eassirer: Koehne aus Nordhausen, und zwar, nachdem die Beitrittserklärung und Aufnahme der Herren Engelhard aus Gotha, Hennings aus Gotha undKuhnt aus Eisleben erfolgt war- Herr Fromm ann ging hierauf zu einem Vortrag über den Entwurf der Statuten des Thüringer Kreis-Vereins über, und nach dem derselbe bewiesen, wie unser Verein bei weitem mehr Schwierig keiten zu überwinden habe, um ein compactes Ganze zu. bilden, als andere schon durch ihre Grenzverhältnisse in sich abgeschlossene Vereine, z. B- der Rheinisch-Westphalische, wo schon ein gewisser Provinzial verlag eine sichere Basis und eine größere Entfernung von Leipzig ein Bollwerk gegen den Unfug der Schleuderei und des Rabattunfuges und deshalb die Möglichkeit eines Bundeskörpers nach Außen biete, Sechszehnter Jahrgang. und nachdem Herr Hofrath Becker die Aussicht auf gewisse, noch näher zu bestimmende Vortheile als einziges Mittel hingestellt hatte, um neue Mitglieder zu dem Beitritt zu bewegen, und nachdem der selbe seine Bedenken gegen die Beibehaltung des bisherigen Namens unseres Vereins ausgesprochen hatte, wenn die Grenzen unseres Ver eins so weit ausgedehnt werden sollten, als von einzelnen Seiten be antragt wurde, so ward von weiteren Zusätzen und Satzungen zu dem Entwurf der Statuten des Thüringer Kreis-Vereins abgesehen, und dieser Entwurf mit wenigen Abänderungen angenommen. Zwar war dem Schriftführer von dem Vorsitzenden der Auftrag geworden, sich ausführlich über den eingerissenen Mißbrauch des Ra- batticens und über die Mittel, diesen Mißbrauch abzuschaffen, aus zusprechen, doch lehnte Kanitz diesen Auftrag ab, da seiner Ansicht nach für jetzt die Ausführung aller Maßregeln gegen das Rabattiren unmöglich und bereits so viel darüber gesprochen und geschrieben wor den sei, daß er im besten Falle nur eine Wiederholung bereits bekann ter Dinge geben könne. (Siehe Börsenblatt 1847 Nr. 93 rc.) Herr Andreas Perthes schritt nun zu einem Referat über den, von Herrn Simion eingesandten Entwurf zu einem neuen Statut für den Böcsenverein der deutschen Buchhändler. Aus einer Mittheilung des Herrn Fromm ann ging nun zwar hervor, daß dieser Entwurf nicht als eine Gesammtarbeit der dazu besonders niedergesetzten Commission, sondern als eine specielle Be arbeitung des Herrn Simion anzusehen sei- Trotz dem ward be schlossen, diesen Entwurf einer nähern Kritik zu unterziehen, nament lich um Herrn Frommann Gelegenheit zu geben, bei der für den 21. September d. I. anberaumten Zusammenkunft jener Commission die Ansichten des Thüringer Kreis-Vereins über das ganze Pcincip sowohl, auf welches der Entwurf gebaut ist, als auch über einzelne Punkte auszusprechen. In Folge der Berathung entschied sich nun die Versammlung fast einstimmig für Beibehaltung des Princips, das den Böcsenverein bis jetzt geleitet hat, und demnach gegen die'Grundidee, welche dem Simion'schcn Entwürfe unterliegt, da sie dem Börsenvorstand eine executive Gewalt und ein Eingreifen in den Geschäftsgebrauch über tragen will, woran der Böcsenverein selbst gänzlich scheitern könnte. Man beschloß daher, diejenigen Abänderungen und Zusätze, welche auf dem Exemplar des Entwurfs jener Statuten bemerkt sind, der zur 153