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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.10.1849
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1849-10-02
- Erscheinungsdatum
- 02.10.1849
- Sprache
- Deutsch
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1051 1849.^j (7428.) Aus Benedig! Nach einer mehr als dreiwöchentlichen Be schießung vom Festlande aus, während welcher fast zwei Drilttheile der ganzen Stadl dem Feuer der Bomben und Granaten, sowie einem fortwährenden Kugelregen ausgesetzt gewesen, ist endlich am 23. vor- Mnts. die Uebergabe Vene digs an den Commandanten des Cernirungscorps erfolgt, und haben die k. k. Truppen nach ge rade anderthalbjähriger Belagerung nunmehr wieder ihren Einzug gehalten. Nicht ist hier der Ort, ein Bild von dem Jammer und Elend einer durch so lange Zeit von allem Verkehr nach außen abgesperrten Stadt zu entwerfen, deren Bevölkerung durch die strengste Blokade zuletzt dem Hungertode nahe gebracht und in vier angstvollen Wochen, bei dem Wülhcn der Cholera, beinahe decimirt worden — wo die wenigen, außer dem Schußbereiche liegenden Stadttheile von den flüchtigen, versprengten Einwohnern der bedrohten Gegenden überfüllt, und der Mangel an den nothwendigstcn Lebens mitteln die armen Leute zuletzt zu der ungesun desten Nahrung ihre Zuflucht nehmm ließ, wo durch allein Tausende der Krankheit zum Opfer geworden sind. — Wenn ich indeß solchen Zustandes unserer Stadt, während der letzten Monate ihrer Unab hängigkeit und der bis zur Verzweiflung gestei gerten Rath- und Muthlosigkeit in derselben auch in flüchtiger Andeutung nur erwähne, so geschieht es lediglich, um einem ziemlich allgemein verbrei teten Mißverständniß zw begegnen, als sei Vene dig längst schon wieder in die früheren Verhält nisse zurückgekehrt, und erlaube ich mir außerdem auf meine, im Börsenblatt Nr. 4. k849abgedrucktc Erklärung vom 25. December 1848 noch einmal mich zu beziehen. Wie schon damals, so viel mehr noch jetzt, muß ich diesen Weg einer allgemeinen Erklärung, als eine summarische Erwiederung mir zu gestat ten bitten, auf so manche in obigem Sinne an mich gerichtete Briefe und Zuschriften, welche nach und nach, und zwar in diesen Tagen erst, von den verschiedenen Postämtern expedirt und hier cingeliefcrt worden, deren mehrere selbst vom April, Mai, Juni des vorigen Jahres 1848 noch datirt gewesen. Als ich zu jener Zeit das Ausbleiben der Antworten von meiner Seite, so wie die gänz liche Unterbrechung alles geschäftlichen Verkehres durch die Lage der Dinge zu entschuldigen und zu rechtfertigen mich genöihigt fand, war es in der Hoffnung, binnen wenigen Tagen und höch stens einigen Woche» an eine Wiederaufnahme der Geschäfte denken zu können, und war es zu sehr gegen alle Vermuthung, daß der Widerstand einer schon so gut wie vereinzelt dastehenden Stadt in jener höchst bedrängten Lage und bei dem Schwinden aller Aussicht auf Entsatz noch durch ganze acht Monate möglich sein und durchgeführt werden könne um nicht eine baldige Erlösung aus unscrm trostlosen Zustande zu erwarten. Jene Hoffnung ging nicht in Erfüllung, und somit mußt? der seiner Zeit ausgesprochene Vorbe halt, in Bezug auf die Erledigung meiner geschäft lichen Obliegenheiten, gegen Wunsch und Willen eine Verlängerung erleiden, was zu ändern für mich ganz und gar außer dem Bereich aller Mög lichkeit gelegen. — Es haben sich im Gegentheil die Schwierig keiten und Hemmungen allen Handelsverkehrs seit jener Zeit in einer Art und Weise gesteigert, daß gewiß wenige Geschäfte ein ähnliches Schicksal wie das meinige erfahren haben; durch andert halb Jahre fast von allen früheren Stunden ver lassen, in vollkommenem Stillstand verharren zu müssen, Local und Lager der Gefahr der Beschießung und Plünderung preiogegeben zu sehen, keine andere Valuta als Venezianisches Papier einzucassiren, und am Ende durch die Reduktion desselben auf 5V H>, kraft der abgeschlossenen Kapitulation, noch die Hälfte seiner Einnahme geradezu verloren zu haben. Ich glaube, wenn ich unter solchen Umstän den meine damals ausgesprochene Versicherung, allen bisher eingegangenen Verbindlichkeiten auf das Pünktlichste, sofort nach Beilegung der Feindseligkeiten, nachkommenzu wer den, nicht gleich in ihrem ganzen Wortsinn er neuere, so wird es mir von den billig denkenden unter den Herren Verlegern wohl nicht verargt werden können, die Zuverlässigkeit meines Ver sprechens nicht auf das Spiel setzen zu wollen, indem ich zu einem früher möglich erachteten Termine zu Deckung der schuldigen Saldo's schon jetzt mich anheischig mache. Es sind der Opfer zu viele gewesen, und die Auflösung aller Bande der früher bestandenen Ordnung dauerte zu lange, um jetzt mit einem Male wie im alten Geleise forkarbeiten zu kön nen; noch befinden wir uns neuerdings in einem vollkommenen Provisorium, welches durch die vielleicht bevorstehende Aufhebung des Freihafens, sowie den steten Wechsel von Beamten und Gar nison, keine für die Zukunft entscheidende Maßre gel zu ergreifen erlaubt. Bei alledem stehe ich nicht an, neuerdings meine beste Zuversicht in die Ergebnisse der Fol gezeit auszusprechen, da ich die Ueberzcugung hege, daß nach dem jetzigen Umschwünge der Dinge, dem deutschen Buchhandel in Italien sich um so erfolgreicher eine neue Bahn öffnen wird, und wiederhole cs somit ausdrücklich, daß dem Fortbestehen auch des hiesigen Geschäftes keine Beeinträchtigung geschehen wird, um so weniger, als der überaus günstige Fortgang der Leihbiblio thek demselben auch für die Zukunft die sicherste Basis gewährt. Die bis zur Stunde fortdauernde Verwir rung in unseren Mauth- und Gelkverhältnissen machten cs aber bis diesen Augenblick noch un möglich, so wenig an eine Absendung von Rcmit- tenden, als an eine wenn auch vor der Hand nur thcilweisc Saldirung der Conren denken zu können. Ich nehme daher das ganze Vertrauen zu meiner Rechtlichkeit und meinem guten Willen in Anspruch, wenn ich jetzt die Bitte ausspreche, mir für die Erfüllung solcher Verbindlichkeiten die nach den Umständen ndthige Zeit lassen zu wollen, und beschränke mich für den Augenblick auf die Versi cherung , daß dieses Vertrauen durch die größte Gewissenhaftigkeit meinerseits gerechtfertigt wer den soll. Wie ich aus den jetzt erhaltenen Briefen er sehe, habe» verschiedene der Herren Verleger durch Abgcbcn von Wechseln ihr Guthaben cinzuzichen versucht; die meisten dieser Trakten haben nie ihren Weg bis nach Venedig herein zur Präsen tation gefunden, die wenigen, welche mir vorge kommen, habe ich eingeldst, glaube aber, daß der durch unser» hiesigen Zwangscours ihnen entstan dene Verlust von dem Vortheil einer frühere» Deckung nicht ausgewogen werden dürfte. Ebenso mußte ich auf die Vergünstigung, in österreichischen Banknoten zahlen zu können, wäh rend der ganzen Bclagerungszeit verzichten, in dem dieselben durch die fanatische Zerstörung al ler österreichischen Reminiscenzen ganz und gar von unserem Platze verschwunden waren- Mögen diese Zeilen sonach genügen, um die anscheinende Verschollenheit meines geschäftlichen Daseins zu erklären — und die offne Darstellung unserer Lage, wie sic bis dahin gewesen, wird, so hoffe ich, sowohl das bisherige Schweigen ent schuldigen, als ich den hie und da vielleicht wan kend gewordenen guten Glauben zu meinem Na men wieder herzustellen im Stande sein. — Stakt weiterer Versprechen werde ich meine Berechtigung dazu durch die Lhat zu beweisen suchen. Venedig, den 23. September 1849. Ergebenst Herm. Fr. Münster. (7429.) X»r tziaebriebl. /kir seäen uns veranlasst, unsere üe- lcanntmacällNA' vom 15. ^luZ'llst cl. 9., di- ^eräinctunH' mit k'ranlc/urt l> e t re//en cl, elaäin -u äerleäti^en, «lass von ^eute an die Herren Lebburd L. lLdrber unsere 6elcl->4nA'elcH'en/reiten au/ dortigem klatre vermitteln iverclen. lieiseklllsso erbitten xvir uns nur über beiprig. Köln, II. September 1849. Al. IlnAl«n1-8ed»ti1>erA scko ljuckkandlunx. (7430.) Hierdurch nekme icb mir ciie l^re!- beit, i» Lrinuerunj; ru bringe», dass g.U8lLlläi8edk8 8oriiwelli, namentlich sranrösiscäe und eng-lisc/re l-ite- ratur, in lcür-ester krist und ru den billigsten kreisen durch mich ru beziehen ist. Oiejeni ge» Handlungen, svelcbe mich mit ikren ^ukträ- gen beehren, dürfen stets auf reellste und exakteste Ledienung rechnen. 1>eiprig, 8ept. 1849. AlvIltzsiiK tlorliurel. (7431.) Zur Nachricht! Um etwanigcn Erinnerungen im Voraus zu begegnen, benachrichtigen wir hierdurch die Con- tinuenten des „L c u ch t th u rm s", daß diese Woche (v. 24—29.,) des in der nächsten Woche erscheinenden M o na t s h c ft e s (October) we gen, keine Nummer der Zeitschrift ausgcgeben werden wird. Leipzig, 24. Sept. 1849. Ernst Keil K Comp. (7432.) Z^. gefälligen Kenntnißnahme. Die so häufig vorkommenden, mannichfachcn Zeit - und Kostenaufwand in ihrem Gefolge ha benden Verwechselungen der Firma meines Bru ders mit der meinige» veranlassen mich zu der ergebensten Mitthcilung, daß mein Bruder zeichnet: Ferdinand Rubachs Ver lag (Wilhelm Baensch) in Leipzig, während meine Firma ist: Emil Baensch in Magdeburg. Beide Handlungen stehen in gar keiner an deren und speciellen Beziehung zu einander, als daß mein Bruder (Rubachs Verlag, Wilhelm Baensch in Leipzig) meine Commissivnen in Leipzig besorgt. Diejenigen Herren College», mit denen ich in Geschäftsverbindung zu stehen die Ehre habe, bitte ich dringend, von diesem Sachverhältniß zu künftiger Vermeidung aller Ver wechselungen gef. genaue Notiz nehmen zu wollen. Magdeburg, Septbr. 1849. Emil Baensch.
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