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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1849
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1849-10-30
- Erscheinungsdatum
- 30.10.1849
- Sprache
- Deutsch
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liche Strafanwendung von der vorgängigcn gerichtlichen Vcrurtheilung der Betheiligten abhängig, resp. dadurch bedingt sein, so ist damit für die Begründung dieser Anwendung selbst in dem Falle, wo eine Vcrurtheilung des Druckers wegen Mißbrauches des freien Gebrauches der Presse in Folge der subsidiarischen Haftbarkeit statthatte, nicht das mindeste bewiesen. Daß aber in einem Falle, wo eine subsidiarische Haftbarkeit des Druckers gar nicht einmal in Frage kam, sondern die primitive Ver antwortlichkeit des Verfassers oder Verlegers in Anspruch genommen wurde unk hiernach dessen Vcrurtheilung erfolgte, um so weniger von einer Anwendbarkeit des Art. VI. Ziff. 4 die Rede sein könne, versteht sich vor dem gesunden Menschenverstände schon von selbst. Was den Z. L Abs. I des Ges. v. 4. Juni betrifft, auf den sich Hr. v. d. Pfordten beruft, so ist dort nur von „andern Beschränkungen" bei Ausübung der Freiheit der Presse die Rede und damit eigentlich nicht mehr und nicht weniger gesagt, als daß die Ausübung der Freiheit der Presse nicht durch Verwaltungs-Maßregeln vormärzlicher Natur, als da z. B. ist die Censur, beschränkt werden dürfe. Dagegen ist die Strafan wendung des Artikels VI. Ziff. 4 keine Beschränkung bei Ausübung der Preßfreiheit, sondern eine Verhinderung in Ausübung dieser Freiheit, beziehungsweise des freien Druckes selbst, also aus dem einfachen Grunde nicht zulässig, weil der I des Ges. v. 4. Juni den Buchdruckern den freien Druck gewährleistet und der z. ö Abs. 2 nur von Beschränkun gen bei Ausübung der Freiheit der Presse spricht. Auch hat es allerdings seine Richtigkeit, daß, wenn ein Drucker, der in Folge seiner subsidiarischen Haftbarkeit wegen Mißbrauches des freien Gebrauches der Presse mit Strafe belegt wurde, außerdem noch die Strafe des Art. VI. Ziff. 4 er leiden sollte, sogar ein vis i» ickem stattfände. Ebenso ist zu erinnern, daß es sich, wollte die Strafe des Art. VI. Ziff. 4 wirklich in Anwendung kommen, vor allem fragen würde, welche S tr afg ar tu n g, welches Strafmaaß oder welche Zahl von Strafen einer solchen An wendung als nothwcndiges Ecforderniß vorausgegangen sei» müßte, daß aber gerade hieraus sich ergibt, wie bedenklich diese Anwendung und wie insbesondere bei der rcgimcntalen oder bureaukratischen Unterscheidung zwischen guter und schlechter Presse damit der Willkür und dem Belieben, während der Staat dem Gewerdsbctrieb und dem Nahrungsstand der Bürger überhaupt Schutz, und solchen Gewerben, deren Ausübung ein be deutendes Kapital erfordert, noch besondere Rücksicht schuldig ist, Thor und Thür geöffnet wäre. Wir hoffen, daß der Abg. Arnheim zugesichertermaßen auf den Ministerial-Erlaß vom II- Juni zurückkommcn und daß dann die Kammer der Abgeordneten einen so wichtigen Gegenstand mit gebührender Wärme und mit jenem Ernst behandeln werde, der für ihr Bewußtsein zeugt, daß sie des Landes allgemeines Wohl und Bestes zu berathen hat. Miscellcu. (Deutsches Kunstblatt.) Nach Eingehen des im Verlage der Cotta'schcn Buchhandlung bisher bestandenen Kunstblattes ha ben sich die Herren Brüder Rudolph und Theodor Oswald Weigel in Leipzig veranlaßt gefunden, im Verein u. unter Mitwirkung der Herren Kugler, Waagen, Schnaase.'in Berlin/Passavant in Frankfurt, Wiegmann in Düffeldorf, Schulz in Dresden und Förster in Mün chen vom 1. Januar 1850 an ein d e u tsch cs Kunst b la t t erschei nen zu lassen, das unter der Acgide solcher Namen und unter Re daktion des vr. F. Eggers die schönsten Garantien für sein Gedeihen bietet- Jede Woche wird eine Nummer von 8 gespaltenen Seiten in 4to erscheinen, und soll dieses Kunstblatt zugleich eine Zeitung für bildende Kunst und Baukunst, und ein Organ der deutschen Kunst- vcrcine werden. Wir hatten Gelegenheit, einige Bogen der neuen (bei E. Hey mann in Berlin) im November erscheinenden Auflage von „ Rei ch e's Führer auf dem Lebenswege. In klassischen Lehren der Moral" zu sehen und können nicht umhin, den Sortimentsbuch handel hierauf aufmerksam zu machen. Es dürfte wenige Preßerzeug- niffe geben, die sowohl in typographischer Schönheit und Einrichtung, wie auch ihrem Inhalte nach, der für alle Klaffen der Gesellschaft ein willkommener sein muß, so die allgemeine Beachtung und Aufmerksam keit verdienten. Nicht ohne Interesse ist das neueste antiquar. Bücherverzcichniß des Herrn I. A- Stargardt in Berlin, und wenn auch in manchen Parthicn noch ziemlich unvollständig, doch der Versuch interessanter Zusammenstellungen gemacht, so z. B. von Schriften über Mario- latria —- über die jüngsten revolutionären Bewegungen (viele nicht in den Buchhandel gekommene Dokumente enthaltend, auch Tante Voß neben Zeitungshalle und Reform), Abhandlungen und Werke über Räuber und Mörder. — Besonders reich ist der Calalog an alten Chroniken; so bemerkten wir einen Abdruck des Briefes von C o- lumbus v. I. 1493, eine Samml. von 200Calendern a. d.J. 1583 —1819 u.a. Aus der Abthcilung „Buchdruckergcschichte" ver dient Erwähnung die Buchhändlerzcitung a. d. I. 1785. „Der Rhätischc Aristokrat" heißt ein bündnerisches Charakterbild aus der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts von P. C. Planta, welches in Chur die Presse verlassen hat. Von Herrmann Scharff von Scharffenstein ist in Zürich eine Skizze „Heinrich V. (Herzog von Bordeaux)" herausgckommen. In Lerisau ist herausgekommen: „Der deutsche Student im An fänge unsers Jahrzchents" von H. v. Gaggern. Die bekannte Schriftstellerin Louise Dittmar hat in Leipzig ein Buch „Ueber das Wesen der Ehe" veröffentlicht. Henry Arbuthnot hat in London ein .... . . , ,,1ke VVroiiAs ol koliinä" veröffentlicht. Gedicht in drei Gesängen Von David Hannay ist im November eine neue Novelle in zwei Bänden zu erwarten, welche den Titel „klecl Allen, or tke käst A§e" führen wird. In einigen Tagen erscheint in London der erste Band von „Hw life anel lellers ol ködert Soutkex. Southey, bekanntlich einer der ge schätztesten neueren Dichter Englands, schrieb außer einem dramati schen Gedichte „VLat Hier", mehreren lyrischen Poesien, von denen Freiligrath einige übersetzt hat, und einer großen Anzahl Epopöen, auch mehrere Geschichtswerke, und starb 1843. Von 1813 bis zu sei nem Tode hatte er die Stellung als Hofpoet inne. Herausgeber sei ner Lebensbeschreibung ist sein Sohn, der Geistliche Charles Cuthbert Southey. Der schwedische Dichter Knut Gcijer ist, mit der Herausgabe der Werke seines Vaters, des berühmten Geschichtschreibers, beschäftigt, vom Tode "überrascht worden. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. (Mitgcthcilt von Wfg. Gerhard.) Englische Literatur. Ai-nx.vivoun, I. kl., I'Acackie; or, 8even Vears'klxplorations in Lritisk America. 2 vols. ?ost. 8. ldonclon. 21 s. Aaovrnnoa', Tke IVronps vk polancl: s Poem, in Hirse 6antos; comprisinx tke 8iege of Vienna. Post 8. I.onckvn. 5 s. Aarisr's kambls in tke IVortk ol 8cotlan<I; consistinA of 2ü Plates, tlolombier kolio, d^ sslicksel Oouguet, Klscp, incluiling 3 iri^nre 8ukjects b)> AI. 6avarni, Lsg. Imnckon. klain, 3 < 3 s.; kißkl)- coloureck ancl mountecl, 8 2 8 s. Niii-ciiua, I., Ike 6lerg^ ol America. Anecelotes illustrative ol tke Okaracters ok Ministers ol Nelißion in tke Ilniteck 8tates. 12. pki- lackelpkia. 7 s. 6 ck. Nm-wnu, 8i» Kl. l-xiio«, Ike tüaxtons: a lamil^ picture. 3 vols. kost 8. 1-onckon. 31 s. 6 ck.
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