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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.12.1849
- Strukturtyp
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- 1849-12-18
- Erscheinungsdatum
- 18.12.1849
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- Deutsch
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1402 110 genwattig der deutsche Buchhandel Rußlands befindet, nicht als ge nügend erkannt werden. Meiner Ansicht nach gibt es nur ein Mittel, diesen Uebelstand zu beseitigen und den Verlegern oft gcößern Absatz als bisher zu ver schaffen; dies besteht darin, daß von allen Büchern oder neuen vermehrten Aufla gen ein broschirtcs Exemplar für die hiesige Eensur gra tis eingesendet werde, ein Opfer, gering für den Verleger, wenn das Buch verboten, gewiß aber von dem erfreulichsten Erfolge, wenn es erlaubt wird. Gern bin ich bereit, die Vermittlung dafür zu übernehmen, doch kann ich die Fracht und den hohen Zoll für dergleichen Sendungen nicht tragen; ich würde den resp. Verlegern für 1 K 10 Ngr. in der Art notiren, daß jede Sendung unter Vz K für ^ L, jede, die mehr als ^ A, aber weniger oder gerade l K wiegt, für 1 Ä gerechnet würde und so fort. Diese Zeilen sollen nur einen Vorschlag enthalten, den meine Herren Eollegcn srcimülhig besprechen mögen; vielleicht hört man auch eine Stimme aus Rußland, die zweckmäßigere Propositionen zu ma chen im Stande ist. Ich trete dann gern zurück und werde mich nur freuen, eine Sache angeregt zu haben, die den allgemeinen Nutzen bezweckt. Mitau, im November 1849. Friedrich Lucas. Herrn E. Kiesling in Zürich. Da ich von Ihnen kein Etablissementscirculaic, sondern nur die beiden von Seitz überschriebenen Wahlzettel gesehen habe, worin die fragl. Verlagsartikel angezeigt waren, so konnte ich wohl glauben, daß Ihre Firma nur eine singirle sei, unter welcher sich Seitz verbarg, um seinen ehemal. Verlag nachzudrucken. Durch die von Seitz abge gebene gerichtl. Erklärung sind allerdings diese Zweifel gehoben, so wie in Bezug ans die Geheimnisse der Liebe und Ehe dacgethan, daß es Ihnen unbekannt war, daß diese mein Eigenlhum seien, doch kann ich Ihre Angabe, daß Sie von den übrigen angezogenen Artikeln nichts wüßten, nicht für hinreichend halten, da es wenigstens auf der Hand lag, daß Sie Seitz auch hierüber befragen mußten,;und er nicht anste- hcn konnte und durfte, deshalb genügende Auskunft zu geben. Ich betrachte übrigens diese Angelegenheit in diesem Blakte für geschloffen und behalte mir weitere Auseinandersetzungen auf anderm Wege vor. Julius Klinkhacdt in Leipzig. Misccllcn. Eine nicht unwichtige Erscheinung der neuen englischen Literatur ist „kanlbes, Ibo epiritok naturs" von dem bekannten Physiker Robert Hunt, welche wir nicht unerwähnt lassen dürfen, da sie mit der deut lichen Absicht hervortritt, den Triumph englischer Experimentalphilo sophie über die „Mysticismen der deutschen Schule" zu feiern, oder, um uns der Worte des Verfassers zu bedienen, „den Kampf zu beschreiben zwischen dem Falschen —so verführerisch für den jungen Geist durch das mit ihm verwobene poetische Element — und dem Wahren, mit dem Maaßstabe des blos Nützlichen gemessen." Die von dem Verfasser für die Durchführung seiner Idee gewählte Form ist die der Novelle, und die Erzählung in Kürze die folgende: Lord Julian Altamont, ein feuriger, wissensducstiger junger Mann, erhält seine Erziehung von einem Geistlichen, der sich viel mit Experimentalphilo sophie beschäftigt und die Vorliebe für dieses Studium auf seinen Zögling überträgt. In der Nachbarschaft von Altamont Hall lebt ein excentrischcr Philosoph, Laon, zu dem sich Julians poetische Natur hingezogen fühlt, und der einen großen Einfluß auf ihn gewinnt. Aelt- giva, die reizende Tochter Laons, theilt ihres Vaters Ansichten, und beide glauben in ihren Visionen Verkehr mit Panthea, dem Geiste der Natur, zu haben. Julian nimmt nach einer mesmerischen Verzückung ihre Ansichten an, die positiven Wissenschaften verlieren allen Reiz für ihn, und er verfällt in düstre, unthätige Träumereien. Die Schwester, seine einzige Vertraute, gewinnt er für seine Ideen. Das Gegengewicht hält seine Verlobte, Eudora, die, obgleich entzückt von seinen Geistesgaben, mit ihrem kindlichen Glauben an die Wahr heiten der geoffenbarten Religion seinen mystischen Flügen nicht folgen kann- Ein längerer Aufenthalt in London, Verkehr mit den bedeu tendsten Gelehrten daselbst, läßt ihn unbefriedigt, er kehrt zu Laon und seiner Tochter zurück. Noch hängt er ihnen blind an, dennoch hat er aber als Beute seines Aufenthalts Selbstvertrauen davongctragen und beginnt allmählig an den Ansichten zu zweifeln, zu deren Annahme ex durch seine Einbildungskraft, nicht seinen Verstand, veranlaßt worden war. Durch Zufall belauscht er eine Unterhaltung zwischen Aeltgiva und Eudora, welche ihn zum ersten Male seinen eignen Geist genau prüfen läßt. Der kindliche Gottesglaube Eudora's, gegenüber dem argen Pantheismus Aeltgiva's, macht einen tiefen Eindruck auf ihn. Der Tod seiner Schwester, die Sorge für die Untergebenen auf seinen Gü tern während der Eholerazeit, geben seinen Gedanken eine praktische Lebensrichtung, und seine geistige Wiedergeburt wird vollendet durch den Tod von Aeltgiva, welche der Epidemie zum Opfer fällt. — Wir beschränken uns auf diesen kurzen Umriß und verweisen unsre Leser auf das Werk selbst, welches vielfache wissenschaftliche Belehrung in anziehender Form enthält. Ob es dem Verfasser gelungen, das vor gesteckte Ziel zu erreichen, müssen wir andern zur Entscheidung überlassen. *c. Libliollioea l.onä!nen8i8: a classilisä Inllex Io tbs lätoralurö vk 6reul Lrilain, <lur!n§ tlnttx xesrs, von Ibomg.8 UoÜKsoii. Die englische Bibliographie ist unter den modernen Literaturen am schwächsten und mangelhaftesten vertreten. Etwas Eompactcs, das das Nachschlagen erleichtert, das Finden sicher macht, wie etwa die kiblioxrspbio 6o la Lranee, oder unser Kayser, giebt es für englische Literatur nicht. Der l.onclon Oatsloxue, bovvnso8 lliblioArapbei-'s Kanual, älteres von Dibdin, bilden das Hauptsächlichste, und wenn man sich nicht mit anderen buchhändlerischen Katalogen, wie z. B- den Bohnschen, versieht, so hat man wenig bibliographische Mittel, um sich in der ausgedehnten Literatur Englands zurecht zu finden. Was immer deshalb das Nachschlagen erleichtert, oder uns schneller orienti- ren hilft in der englischen Literatur, müssen wir Buchhändler mit Freuden begrüßen. Die Libliollioea 1on(Iinen8i8 ist nun ein solches bibliographisches Buch, das uns sehr zu statten kommen wird. Es ist dies nämlich ein classifizirter Index zum lonäon OataloKuo und enthält die Erscheinungen Englands von den Jahren 1814 — 1846. Auf einen Blick kann man ersehen, was dies oder jenes Feld hervor gebracht, was für Bücher über diesen oder jenen Gegenstand existiren, und ein solcher Führer zur Quelle, ist für den deutschen Buchhändler, der nicht im Stande ist, ein großes englisches Sortiment zu halten, ge wiß ein großer Gewinn, er kann auf der Stelle Auskunft über irgend einen Gegenstand ectheilen, er kann dem Kunden die Fachliteratur ohne Mühe zur Auswahl vorlegen. Die Libliollieos 1on<iinen8i8 ist, wie bemerkt, ein Index zum bonson Oataloxuo; referirt man in diesem, so findet sich unter dem Namen des Autors, Format, Bandzahl und Preis. Es ist einleuchtend, wie nützlich und nuhenbringend dieser Eatalog für den Buchhändler ist, und wie vielen Dank wir Herrn Hodgson für diese Mühe und sorgsame Arbeit schuldig sind, was wir auch Gelegenheit nehmen, ihm hierdurch auszusprechen, indem wir zugleich hoffen wol len, daß ein reichlicher Absatz seines Index ihm bald zu seinen Kosten verhelfen möge, die, nach dem schönen Druck, Papier und Aeußeren zu urlheilen, ziemlich bedeutend gewesen sein müssen. Der Preis dieser llibliotboca 1,onäinen8i8 ist 14 Schilling. G.
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