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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.12.1849
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1849-12-18
- Erscheinungsdatum
- 18.12.1849
- Sprache
- Deutsch
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1403 1849.) Herr Verb ey st inBrüssel, wohl der berühmteste Antiquar Euro pas, wenn nicht aller Weltheile, starb Ende November in hohem Alter. Ec hatte nächst der Südbahn-Station ein sehr merkwürdiges Etablissement gegründet. Es ist dieses ein Haus von mehreren Etagen, so groß und hoch wie eine Kirche, so eingerichtet, um 300,000 Bände zu enthalten, die nach Wissenschaften geordnet, in einer Reihe von Sälen, die von der Mittagsseite ihr Licht erhielten, aufgestellt sind. Zu ebener Erde sind die Manuskripte, Folianten und großen At lasse und diente zugleich dazu, die nöthigen Versendungen zu machen, denn Herr Verbeyst hatte Verbindungen nicht nur in allen Hauptstädten Europa's, sondern allen bedeutenden Plätzen der Erde. Er war in lebhafter Eorrespondenz s. Z. mit Walter Scott und Chateaubriand, Charles Nodier, sowie bis zu seinem Tode mit den berühmtesten Bibliophilen Englands, Frankreichs, Deutschlands und Italiens. Seit 60 Jahren, dem Zeitpunkte der Aufhebung so vieler Klöster und dem Umstürze so mancher Paläste und Schlösser, kaufte Herr Verbeyst die meisten aus denselben geschleuderten Werke zu nie drigen Preisen, die dann durch ihn wieder zu ihrem wahren Werthe umgesetzt wurden. Er gewann hiermit 200 — 300 Procent, während die Buchhändler, unter dem Drucke des Rabatts u- derConcur- renz jederArt, kaumihre Existenz, viel weniger Reichthümer gewannen. Man kann demnach ungefähr berechnen, was der alte, feine Literatur- Kenner in solchem Zeiträume gewonnen haben mag. Es sind bald 50 Jahre, daß Verbeyst der Hauptlieferant vieler bedeurenden Bibliothe ken war, und werden viele Bücherfreunde für immer das Andenken seiner Eigenheiten und seines herrlichen geschäftlichen Umgangs, wie seiner seltenen bibliographischen Kenntnisse bewahren. Mit Bezugnahme auf die Miszelle in Nr. 87 des B.-Bl. kön nen wir miltheilen, daß auch der 2. (letzte) Band vom „Tagebuche des Generals Patrik Gordon herausgegeben vom Fürsten Obolenski und vr. Posselt" binnen Kurzem erscheinen wird, da letztgenannter Herr die Uebersetzung des Mspts. bereits beendigt hat. Nachträglich sind zu dem erschienenen 1. Bande die Portraits Gordons und seiner ersten Frau nachgeliefert worden. Den Debit des interessanten Buches wird dieM.Arlt'sche Univ.-Bchhdl. in Moskwa besorgen, welche nach Vollendung des Ganzen und nach Wiedereröffnung der Schifffahrt im nächsten Frühjahre, Exemplare nach Leipzig senden wird. Ein wohl zu beachten werthes Werk ist neben der sehnlichst er warteten und im ersten Theile erschienenen Kirchengeschichle von Ja cob!— die Kirchengeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts vön vr. K. R. Hagenbach, welche unlängst in zwei Bänden in zweiter Auflage erschienen und in elegant schöner Sprache mit dazu bestimmt ist, den Sinn für das kirchliche Leben, der durch die gewaliigen politischen Er eignisse nicht erdrückt, sondern vielmehr neu erweckt worden ist, weiter zu wecken, zu bilden und zu leiten. — Leider fehlt es immer noch an einer recht gediegenen, empfehlenswerten, populären Kirchenge schichte, da die im Calwer Verlagsvereine erschienene, zu kurz und die von der Buchhandlung des Waisenhauses in Halle debitirte,noch nicht vollständige, unterdessen die Stelle der besten vertreten muß. — Einem lange gehegten Wunsche, eine Einheitin die deutsche Or thographie gebracht zu sehen oder selbe doch wenigstens angebahnt zu wissen, ist endlich von K. Fließbach in Leipzig entsprochen worden. Derselbe gab so eben eine Brochure (bei Chr. E. Kollmann) heraus, die den Titel führt: „Erläuternde Bemerkungen über die Deutschen Wörter von zweifelhafter Schreibart, den Schriftstellern zur Prüfung, den Schriftsetzern zur Beachtung." In derselben ist in alphabetischer Ordnung jedes Wort, worüber Ver schiedenheit in der Schreibart besteht, auf seinen Ursprung zurückge führt und wünschen wir von Herzen, daß die so große Mühe und der so beharrliche Fleiß desHrn.H1. Fließbach mit Erfolg gekrönt werden u. man in Ermangelung jcd' anderen Haltepunktes, namentlich so lange wir einer dcutschcnAkademie entbehren, die sich hier als maßgebend an die Spitze stellt, sich an seine Aufstellung binden möge. Ein Auszug daraus für nur 2 Ngr. „für Schriftsetzer" ermöglicht die Verbreitung und Durchführung einer einheitlichen Schreibart, wie keine andere Weise. Von Macaulay's trefflichem Geschichtswerke „Geschichte Eng lands seit dem Regierungsantritte Jacobs II." erscheint eine deutsche Ue bersetzung von Prof. Bülau (bei T. O. Weigel) in 2 verschiedenen Ausgaben. Ueber den ersten Band derselben äußert sich Herr Macau- lay selbst, in für Herrn Prof. Bülau sehr schmeichelhafter Weise, und erklärt überdieß, daß die der Uebersetzung beigefügten Noten eine solche Kenntniß englischer Gesetze und Literatur vcrcielhen, wie wenige Eng länder sie inne hätten. In Cvpenhagen erscheint jetzt (bei Lose L Delbanco) ein Wahlzettel für den dänischen Buchhandel, eingerichtet nach dem Naumburgischen in Leipzig. Das Blqtt erscheint jeden Donnerstag und wird gratis an alle Buchhändler in Dänemark, Norwegen und Schweden versandt. In der gegenwärtigen Zeit, die den separatistischen Bestrebungen verschiedener kirchlicher Richtungen leider Stoff genug gibt, die Zer- trennung der evangelischen Kirche zu fördern, ist es eine erfreuliche Erscheinung, daß die nun ihren fünften Jahrgang beginnende „Zeit schrift für die unirte evang. Kirche, herausgegeben von Eltester, Jonas, Krause, Pischon, Sydow" eine Theil- nahme gefunden hat, die in ihrem Streben und Wirken für die rechte Union in der Kirche, ihre vollständige Rechtfertigung findet. Die Heraus geber sind durch Gewinnung neuer Kräfte in den Stand gesetzt, den bisherigen Plan der Zeitschrift zu dem einer vollständigen Kir- cheizzeitung für Deutschland zu erweitern: ein Unternehmen, dem die fernere Unterstützung des theologischen Publikums gewiß nicht entgehen wird. Zwei interessante Reisewerke befinden sich in London unter der Presse. Das eine führt den Titel „llamblss in klorvvay in 1848 anck 1849" und hät den bekannten Reisenden Thomas Forester zum Ver fasser. Das andere heißt „kllssbt Veai-8 in Lritisb Ouiana (1840 to 1848)" und ist von einem ehemaligen Pflanzer in Guiana, Barton Premium, geschrieben. Wir erinnern hierbei an das große, vor Kur zem, erst vollendete Werk R. Schomburgk's über Guiana, welches in Leipzig herauskam und bereits allgemeine Anerkennung, selbst in den höchsten ulld wissenschaftlich gebildetstenKreisen gefunden hat. Zur größeren Bekanntmachung und Verbreitung deutscher Lite ratur in Oesterreich, druckt die Buchhandlung von K au lffuß Wwe., Prandel L Co. in Wien monatlich zweimal ein Derzeichniß der in Wien angekommenen Neuigkeiten und Fortsetzungen. Der Zweck desselben Ivird um so mehr erreicht, als viele 'österreichische Sortiments- Handlungen Parthieen-davon, zum Verth'eilen an ihreKunde.n, beziehen. Von Lieutenant Wise in New-Pork ist unter dem Titel „los Orin- §os, or : an iiisiäo Vievr ok Kexioo snä Oalikornia, xvitli Wanclerings in k^ru, Obili anä kolynvsia" ein lesenswSrthes Reisewerk erschienen. Die vierte Auflage der von Carlyle besorgten Sammlung von Cromwell's Briefen ist so eben in vier Bänden herausgekommen. «. T r o st 1 Die österreichischen Banknoten sind heute auf 90Vs ü!
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