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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.01.1857
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1857-01-28
- Erscheinungsdatum
- 28.01.1857
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- Deutsch
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das auf solche Weise von einem Amerikaner erlangte Verlagsrecht länger in Kraft bleibt, als sein Aufenthalt dauert. Es werden jetzt ungefähr zweiDrittel so viel amerikanische Bücher in England nachgedruckt, als englische in Amerika, da sich das Verhältnis in den letzten Jahren mit reißender Schnellig keit zu Gunsten der Amerikaner geändert hat. Daher ist es für die amerikanischen Schriftsteller von keiner geringen Wichtigkeit, sich von diesem fremden Markte ihren Nutzen zu sichern. Im Hinblick auf obige Angaben hat man nicht ohne guten Grund vorausgesetzt, daß, wenn Amerika nicht geneigt ist, auf ein internationales Vcr- lagsgesetz einzugehen, bald die Zeit kommen wird, wo England sich weigert, einen solchen Vertrag zu schließen. Nach dem obwaltenden Stande der Dinge ruht eine Act von Prämie auf den fremden Büchern. Mit anderen Worten, der Um stand, daß amerikanische Autoren ihre Vcrlagsrechte an sich behalten können, während dies den fremden unmöglich ist, wirkt wie ein Zoll tarif zum Schutze fremder Bücher. Bücher von nicht-amerikanischen Autoren müssen nach unseren jetzigen Gesetzen frei von jener Ver zinsung zu uns kommen, welche auf amerikanische Bücher gelegt werden kann und gewöhnlich darauf liegt. Hierin liegt nun eine neue Art von Zolltarif > ein Tarif, welcher nicht zur Ausbeute oder zum Schutz der heimathlichc» Industrie, sondern zu deren Ein schränkung dient. Dies ist wenigstens, soweit die Sache das Volk angcht, die praktische Wirkung davon. Natürlich hat der amerika nische Autor ein Interesse daran, daß diese Ungleichheit aufhört. Er fordert jedenfalls nicht zu viel, wenn er verlangt, daß seine Bü cher mit gleicher Berechtigung vor das Publicum treten, wie die der fremden Autoren. Ob die Verleger durch ein internationales Verlagsrecht einen Vorthcil erlangen, ist von vielen derselben bezweifelt worden und wird cs noch. Doch für den einen Grundsatz trete ich in die Schran ken, daß „Ehrlichkeit die beste Politik" ist, und verlheidige ein in ternationales Verlagsrecht, weil ich glaube, daß Gerechtigkeit und Anstand dasselbe verlangen. Indessen kann ich mir nicht denken, daß die Verleger durch ein solches Gesetz leiden könnten, selbst nicht im Gcldpunkte; während ich fest überzeugt bin, daß dadurch viel Plackerei und Aerger erspart werden würde. Ich habe bereits ge sagt, daß wir für den Schutz unseres Verlagsrechts ein ansehnliches Honorar zahlen können. Wer jetzt ein englisches Buch nachdruckt, I.hut dies in der bestimmten Voraussicht, daß, wenn sich das Buch k8ahn bricht, Eoncurrcnz-Ausgaben nicht auSbleibcn. Hieraus entsteht ^rine gewinnlosc Eoncurrcnz, welche keinem Theile Nutzen bringt und, wahrscheinlich, mit gegenseitiger Erbitterung und Geldverlusten en digt. Die Verleger würden die Kosten für eine mehrfache Her stellung der zu einem Buche erforderlichen Druckformen ersparen, wozu eine einmalige vollkommen genügt; sie würden sich die Kosten und Unannehmlichkeiten, welche der Vertrieb von Eoncurcenz-Aus- gaben mit sich bringt, ersparen, und würden in Folge dessen im Stande sein, Bücher herzustellen, die ihnen selbst mehr Ehre und dem Publicum größere Befriedigung verschaffen. Man hat entgegen- gchaltcn, daß in Folge eines internationalen Gesetzes unser Land mit Büchern überfluthet werden würde, die aus englischen Ofsicincn hcrvorgcgangen sind; daß der Arbeitslohn dort um soviel geringer ist, daß wir nicht mehr im Stande sein würden, mit denselben zu con- curriren. Doch ich muß gestehen, ich sehe keinen Grund zu einer derartigen Befürchtung, da ich nichts sehe, was man gegen die vor- geschlagcnc Elausel im Vertrage aufbringcn kann, wonach alle Bücher, welche Schutz erlangen wollen, in Amerika hergestellt sein müssen. Unter den gegenwärtigen Gesetzen liegt der einzige Schutz gegen den Nachdruck in der Anständigkeit unseres Gewerbes. Was diese Anständigkeit erfordert, ist weder genau genug festgesetzt, noch allge mein anerkannt. Ueberdies wird es immer Leute geben, welche kein hinreichend feines Gefühl für Ehre haben, um sich dem unterzuord nen. Der praktische Erfolg des Verfahrens ist also für diejenigen, welche edlere Gesinnungen haben, offenbar nachtheilig. Dies der flüchtige Blick, den ich auf eine Betrachtung gewor fen habe, aus welcher ich den Schluß ziehe, daß ein internationales Gesetz für die Interessen des Volkes, der Autoren und der Verleger gleich heilbringend ist. Noch eine offene Frage. Durch welches rechtliche Mittel wird cs möglich, daß der In haber eines Geschäfts — Eommittent, Auftraggeber — sich selbst zu seinem Eommissionäc — Beauftragten — ernennt? Kuiti pro uno. Miscellcn. Die bis jetzt in Paris bestandene Locielv pour Is defense de Is propriete littersire etartislique hat in ihrer Sitzung vom 20. Dec. den Beschluß gefaßt, die Interessen, deren Vcrtheidigung ihre Auf gabe war, vom neuen Jahre ab dem Vorstande des dortigen Buch händler-Vereins zu überantworten. Das Bulletin der Gesellschaft sollte demgemäß mir dem I.Jan. 1857 aufhören, und die bezüglichen Documcnte haben künftighin durch das lournsl de Is lidrairie ihre Veröffentlichung zu finden. Bücherverbote. Die Oberste Polizei-Behörde in Wien hat unterm 3. Jan. die folgenden Druckschriften nach tz. 16 der Instruction zur Durchfüh rung der Preßordnung allgemein verboten. Oeuvres postluimes de p. lamennais publiees seloa le vosu de l'auleur per L. v. korzues. Paris 1856, paulin et Is 6lie- valier. Ulstoire de !s flelormation par k. dlsef. Paris 1856, Lkerbulier. 8toris delle relsrioni diploinaliclie tra Is Licilia e la 'loseana us§li snni 1848—49 da Oarlo t-emelii. lorino. Der Sieg der Gläubigen. Ein geistliches Nachspiel von Aug. v. Platen. Herausgegeben von Carl Vogt. Genf, Lauster L Co. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. Französische Literatur. )eu»e, 6»., 6'Ouvrier mecanicien. 6uide de mecanigus pratique, etc. 5. edition. 1n-12. avec 4 pl. Paris, Victor Oal- mont. 4 kr. öaro«, Oictionnairs gsneral des tissus anciens et modernes. Ouvra^e oü sont indigubes et class^es tonte» les especes de tissus connues )U»(;ll'a ce jour, soit en prance, soit a l'dtranger, notam- ment dans l inde, la 6l>ine etc., etc., avec I'explication abregse des mo^ens de kabricatio» et l'entente des matieres, nsture et appret, applicables a ckaque tissu en particnlier. 1b 1. In-8. Paris, Palla)' et 6oncbon. 6n.cai.Ls, 6e "presor de la curiosite, tirs des catslogues de vente de tableaux, dessins, estampes, livres, marbres, bronre, ivoires, terres cnites, vitraux, insdailles, armes, porcelaines, meubles, emaux, lagues et autres olssets d'art, avec diverse» Notes et notices lii- storigues et bioZrapkigues. 1. 1. In-8. ^vec vignettes inter- caldes dans le texte. Paris, Ve. Penouard.
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