Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.04.1857
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- Ausgabe
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- 1857-04-06
- Erscheinungsdatum
- 06.04.1857
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- Deutsch
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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 625 A»? 41, 6. April. Miscellcn. Dic große Sanimlung von seltenen Büchern und kostbaren Handschriften, dic der verewigte Professor F. H. v. d. Hagen in mehr als 50 Jahren zusammengetrage» hat, wird in Berlin vom 18. Mai d. I. an öffentlich versteigert werden. Der soeben von R. Fricdländcr ck Sohn ausgegcbene Katalog verzeichnet ungefähr 8000 Bande der deutschen, skandinavischen, englischen, französischen und spanischen Literatur. Dic Freunde vaterländischer Nationallite ratur finden darin einen reichen Bücher- und Handschriftenschatz für dic Geschichte unserer Sprache, besonders für die Denkmale des Mit telalters, für die Nibelungen, das Heldcnbuch und die Minnesinger, sowie für das deutsche Volkslied. Es sei hier nur genannt ein Exem plar der ersten Ausgabe des Hcldcnbuchs (früher im Besitz Bren- tano's) ähnlich dem Parcifal und Titurel von 1477, mit 229 Holz schnitten, einer der seltensten aller deutschen Drucke; mehrere Aus gaben der Nibelungen, Zeile für Zeile mit handschriftlichen Bemerk ungen v. d. Hagen's versehen; Tieck's ungedruckte poetische Bearbeit ung der Nibelungen, in der Originalhandschrift, wobei v. d. Hagen berichtet, daß L. Tieck sic ibm einige Woche» vor seinem Tod (28. April 1858) übergeben habe; Büsching's ungcdruckte Vorlesungen über das Nibelungenlied; Wackenroder's handschriftliche Eollectaneen für alte deutsche, englische und nordische Literatur und Sprache; gleichzeitige handschriftliche Gedichte zum Glückhafft Schiff und an dere Schriften von Fischart in 27 Nummern ; «ine gleichzeitige alte Handschrift der „Nachtigall" vom Jahr 1567; «in schönes Exemplar des Hans Sachs in 5 Foliobänden u. a. m. Ebenso sind dic alten Volksbücher und Ritterromane, dic Volkslicdervmi 15. bis 19. Jahr hundert, die Dichter und Prosaisten des 17. u. 18. Jahrhunderts reich vertreten, Gocthe's Schriften z. B. fast durchweg durch die ersten Ausgaben. <N. Pr. Ztg.) Altona, 27. März. Irre ich nicht, so war cs 1852, als die! Eotla'sche Buchh., um dem Nachdruck von Goethe's Werken in Ame rika zu steuern, eine Ausgabe in 6 Bänden Lex.-8. nur für Ame rika bestimmt druckte, wobei der Preis so billig gestellt war, daß trotz der hohen Transportkosten die amerikanische» Nachdrucker nicht mit dieser Ausgabe concurriren konnten. Solange die Ausgabe wirk lich nur in Ländern zugänglich ist, dic zu jeder Zeit einen Nachdruck liefern könnten, wird Niemand das Verfahren dcr Lotta'schcn Buchh. tadeln können. Wird diese Ausgabe aber auch von einzelnen spe kulativen Firmen zum Vertriebe in Deutschland benutzt, was gewiß ohne Wissen und Willen der Verlagshandlung geschieht, so ist das ei» Ucbclstand, dem jedenfalls abgeholfen werden «näßte. Daß dieses geschieht, «reiß ich aus eigener Erfahrung ganz bestimmt. Ein Ham burger Buchhändler erzählte mir vor einigen Tage», daß ein hiesiges Geschäft diese nur fürs Ausland (oder richtiger nor für Amerika) bestimmte Ausgabe in Altona vielfach zu einein sehr niedrigen Preise ausbiete. Ich ließ dies unbeachtet, bis mir von mehreren meiner Kunden mitgctheilt wurde, daß ihnen ein completcs sauber gebundenes Expl. einer sehr schön und correct gedruckten Ausgahe von Goethe in 6 Bden. für 14 angebotcn worden und sic die Ausgabe selber in Hän den hatten. Ob nun der betr. Buchhändler die Explre. von Amerika bezogen, also die Frachtkosten von Stuttgart nach Amerika und von da zurück nach Altona noch getragen, oder ob sich derselbe anderer Wege bedient hat, etwa so, daß ein amerikanisches Haus die Explre. bestellt, mit der Bitte, durch den Spediteur N. N. in Hipmburg oder Altona die Versendung zu vermitteln, der dann statt weiter nach Amerika Auftrag hatte, an eine hiesige Firma die Sendung abzuliefern, das muß dahin gestellt bleiben. Jedenfalls steht cs fest, daß eine Partie Exemplare (also wohlverstanden nicht etwa einzelne antiquar. Explre., die vielleicht zurückgckommcne Amerikaner nach Deutschland mitgebracht) hier vertrieben wird. Vom rechtlichen Standpunkte läßt sich hiegegen gar nichts machen, da auf der Ausgabe als Verle ger dic Eotta'sche Buchh. in Stuttgart angegeben ist; wem aber die Absicht der Cotta'schen Buchh. nicht fremd geblieben ist, wird gewiß sich nicht mit dem Vertriebe dieser Ausgabe befassen, wenigstens würde ich es nicht thun, selbst wenn ick sie für 1 Thalcr acquirircn könnte. Aber sollte dem nicht vorgcbeugt werden können? Ich glaube ganz einfach, wenn dic Eotta'sche Buchh. sich entschlösse, auf die Ausgabe für Amerika eine amerika nischc Firma zu setzen, so dürfte cs Niemand wagen, dieselbe in Deutschland zu verkaufen. Ich möchte noch weiter gehen und auf alle ins Ausland gehende gang barere Werke diese Manipulation angewandt wissen. Auf diese Weise könnte der Schleudere! in vieler Hinsicht Einhalt geschehen. Es ist ja allgemein bekannt, daß die Eotla'sche Buchh. bei Abnahme von Partien von Goethe und Schiller dem Auslande viel günstigere Bedingungen stellt als den deutschen Eollcgcn; weniger möchte cs bekannt sein, daß eine große Anzahl der von England bestellten Explre. niemals nach England hinein kömmt und dafür von Ham burger Buchhandlungen ganz billig bezogen wird. Haben wir doch voriges Jahr zu Weihnachten erlebt, daß Schiller's Werke völlig neu öffentlich in Hamburg „auf der Karre" ganz billig seilgeboten wurden! A. Mentzel. Uebcr den P r ä m i c n sch w i n d e l. — Bis auf dic jüngste Zeit hatte sich der Prämienschwindcl, diese Plage des Sortimenters, doch wenigstens mit Gegenständen befaßt, welche dem Buch- oder Kunsthandel angehören , jetzt tritt eine Leipziger Buchhandlung aber sogar dem Sortimentsbuchhändler mit der Zumuthung entgegen, Wcrbbureaus für eine Ve rsichcrungs bank, im Interesse eines journalistischen Unternehmens, zu eröffnen. Das geht zu weit. — lieber ei» solches Gebühren muß sich der Sortimentsbuchhandel mit Entrüstung aussprcchcn, will er nicht allen Halt verlieren und sich die Achtung des gebildeten Publikums nachgerade verwirken. Ein Sortimenter. Paris, 26. März. Der Minister des Acußern hat den Gra fen Persigny und die Eonsuln in England angewiesen, die tauglich sten Maßregeln zum Schutz des literarischen Eigcnthumsrechts der französischen Theaterdichter zu treffen. Die letzter» behaupten, daß nicht blos die Uebersetzung, sondern auch die Bearbeitung eines Stücks ohne Bewilligung des Autors durch den zwischen Frankreich und England bestehenden Vertrag verboten ist. Die Frage liegt ge genwärtig einem englischen Gerichtshof zur Entscheidung vor. Bis jetzt hat die fast unbeschränkte Freiheit der englischen Theater jede Controle ziemlich unmöglich gemacht. Man sucht nach einer Maß regel oder Einrichtung, durch welche den französischen Autoren die ihnen aus dem internationalen Vertrag zukommenden Vortheilc ge sichert werden können. Die Regierung interessirt sich dafür in sehr löblicher Weise. lAllg. Ztg.) Zuschrift an dic Redaktion. Entgegen der an Sie gerichteten Zuschrift in Nr. 33 d. Bl. spreche ich dic Ansicht aus, daß dic Nachwcisung eines Plagiats allerdings in das Bbrsenbl. gehört, weil nur auf diese Art der Zweck erreicht wird, sie zur Kenntlich des ganzen Buchhandels zu bringen. Daß gerade diesmal in Folge eines gründlichen Eingehens des Hr». 1>r Eiscnlohr die Sache fiel, etwas i» dic Länge zieht, ist nicht wohl zu vermeiden, doch steht cs ja Jedem frei, die Aufsätze ganz oder theilwcise ungelesen zu laste». Was die in diesem Streite gebrauchten Ausdrücke anbelangt, so können dic- silbcn nicht immer ganz höflich, sie müssen zuweilen salzig sein, was indessen gar nichts zur Sache thut, am allerwenigsten aber diejenigen Buchhändler, welche sich an guten Ton und höfliche Schreibweise gewöhnt haben, veranlassen wird davon abzugchcn. Der Ansicht bin ich aber auch, daß ein solcher Streit, wenn er sich weiter und weiter spinnt, in das. Anzcigeblatt des Börsenbl. gehört. lt
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