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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.07.1856
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1856-07-23
- Erscheinungsdatum
- 23.07.1856
- Sprache
- Deutsch
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1366 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 92, 23. Juli. Volgcr K.' Klein in Landsberg. 4734. Pfcnnigbibliothek, humoristische. Hrsg. v. F. Drucker. 7. u. 8. Hftchn.: Polterabendscherze. 32. Geh. 2N/ Wagner'sche Bucvy. in Innsbruck. 4735. keriiu, t!., eck ^, k'Iors cke»' ltslis settentrionsle e ckei lirolo »lerickionnle. Oigpenss 22—24. k'ol. Drento. n * 28 4736. Tinkhauscr, G., topographisch-histor.-statist. Beschreibung der Dibcese Briren. 2. Bd. 1. u. 2. Hst. gr. 8. In Comm. * 18 N-( Weidmann'scbe Buchh. in Berlin. 4737. Gellert's, C. F., sämmtliche Schriften. Neue rcchtmäß. LuSg. 4. Lhl. gr. 16. Geh. ' 8N^ O. Wigand in Leipzig. 4738. Carlyle's, Th., ausgcwähltc Schriften. Deutsch v. A. Krctzschmar. 6. Bd. gr. 8. Geh. * l'/o^ 4739. Matthiae, C, Controvcrscn-Lexikon d. römischen CivilrcchtS. 2. Abth. I. Lsg. hoch 4. Geh.» 2/z.^ Nichtamtlicher Theil. Die Svjährige Stiftungsfeier der Firma F. A. Brockhaus zu Leipzig. Die gegenwärtigen Besitzer der Firma F. A. Brockhaus er mittelten erst vor Kurzem den 15. October 1805 als das bestimmte Datum des Circulars, durch welches ihr Vater und Großvater, Fried rich Arnold Brockhaus, vor 50 Jahreil den deutschen Buchhändlern die Gründung seines Geschäfts mitgethcilt hatte. Die Feier des halbhundertjährigen Bestehens der Firma hätte demnach schon im Oktober 1855 stattsinden sollen, und man verschob dieselbe nun um so lieber bis in den Juli dieses Jahres, als sich die Sommerzeit am besten eignet für Festlichkeiten der Art, wie sie beabsichtigt wurden. Die Feier sollte nur den Charakter eines häuslichen und geschäftli chen Festes tragen, jedoch ohne Unterschied des Standes und der Stellung alle die zu Theilnchmern haben, welche zur Zeit in den ver schiedenen Zweigen des Geschäftes in fester Wirksamkeit stehen. Schon in dieser Beschränkung nahm das Fest eine ziemlich riesige Ausdehnung an. Seit Wochen trat aus den einzelnen Geschäfts bräuchen ein Comite zusammen, um die Einleitungen zu den Fest lichkeiten zu treffen. Wer in dieser Zeit der Vorbereitungen das Brockhausische Etablissement besuchte, konnte hie und da Gruppen bemerken, welche Verabscdung in Bezug auf das Fest hielten. Schon am Nachmittage des 12. Juli (Sonnabend) prangte der Festsaal in seinem Schmucke. Dieser Festsaal aber war kein anderer, als das weite, wohlgcpflegte Parallelogramm des Hofraumes, das von den Gebäuden des Etablissements eingeschlosscn wird. Hier bot sich Spielraum genug für die Festgcsellschaft, und unter dem Linden- Rundtheil, welches die Mitte des großen Platzes einnimmt, konnte man auch Schutz gegen die Julisonne oder vorübergehende Regen schauer finden. Am oberen Ende des Platzes, zwischen dem Thorwege des Hauptgebäudes und dem Linden-Rundtheil, erhoben sich zwei hohe Pilaster, die sich zu einer von bunten Flaggen überragten Ehren pforte wölbten. Um das Rundtheil herum zogen sich Laub- und Blumengehänge, getragen von gruppenweise geordneten Emblemen der Typographie und des Buchhandels. Im rechten Abschnitt des Rundtheils stand unter einer decorirten Laube die Büste des seligen Bcockhaus, des Stifters der Firma, und hier erhielten auch später die schönen Fahnen der Leipziger Buchdrucker und Buchhändler ihren Standort. Am unteren Ende des Hofraumes zeigte sich unter Blu men und grünen Tannen ein künstlicher Baum, welcher die Ver zweigung des Geschlechtes Brockhaus seit 1806 veranschaulichte. Unfern dieser Gruppe war eine zierliche, mit Vorhang und Coulissen versehene Bühne errichtet, auf welcher ein Festspiel zur Aufführung kommen sollte. Das hohe Portal des den Hofraum vom Garten trennenden Ofsizingebaudes trug einen grünen Blätterschmuck und an seiner Stirn die Inschrift - k. krocliksus 1806—1856. ^An dere auf die Feier bezügliche Inschriften waren längs der Front des Gebäudes angebracht. Noch aber fehlte diesem geschmückten Fest raume eine heitere, blaue Himmelsdecke, die wenigstens am Vor abende des Festes nicht mit voller Gewißheit in Aussicht stand. Am 13. Juli (Sonntag) nun wurde die Festfeicr eingeleitct durch eine Morgenmusik, wobei auch der Sängerchor der Typographen mitwirkte. Gegen 10 Uhr begab sich sodann eine Deputation, in der die verschiedenen Geschäftszweige vertreten, zu den beiden Chefs, um ihnen und ihrer Familie im Namen Aller herzliche Glückwünsche darzubringen. Zugleich überreichte diese Deputation den Chefs zur Erinnerung an diese Tage eine silberne Vokivtafel, auf welcher ne ben der Widmung der Salomonische Spruch: Weisheit hat das Haus erbaut, aber Verstand hat es erhalten, eingegraben ist. In zwischen versammelte sich im Festcaume das ganze Personal des Hau ses: die Mitglieder der Buchhandlung, der verschiedenen Redaktionen, der Druckofsizin, der Schriftgießerei, der Geographisch-artistischen Anstalt, der Werkstätten u. s. w., sodaß sich einmal Alle, welche diese Räume täglich in getrennter Geschäftsthätigkeit beleben, einander ge genüberstanden. Niemand war ausgeschloffen, Keiner fehlte, von den Spitzen des Geschäftes an bis herab zu den Maschinenburschen. Es ward jetzt als Sonntagsnummer der Deutschen Allgemeinen Zeitung ein Festblatl verthcilt, das neben dem Festprogramm witzige Artikel, Bemerkungen, Annoncen u. s- w. enthielt, die sich auf das collegia- lische Leben und Treiben bezogen und von allen Eingeweihten mit großer Heiterkeit gelesen wurden. Außerdem fesselte ein Zimmer im rechten Seitengebäude die Aufmerksamkeit, in welchem autographe Reliquien von dem Stifter der Firma, Erinnerungsblätter an freu dige wie traurige Ereignisse des Hauses, wichlige Documente in Be zug auf die Geschichte des Geschäfts, die frühesten Verlags- und Druckwerke desselben, Wcihgeschenke, Glückwünsche u. s. w. ausge legt waren. Gegen 11 Uhr erschienen die beiden Chefs des Hauses, Herr Heinrich Brockhaus und dessen Sohn vr. Eduard Brockhaus, nebst den Gliedern ihrer Familie unter den Versammelten. Heinrich Brvckhaus nahm das Wort und gab der Versammlung in einer län geren Rede einen authentischen Abriß der Geschichte des Geschäfts, der in mehr als einer Beziehung von großem Interesse war. Es sei uns erlaubt, hier nur einige Daten hervorzuheben und einige Be merkungen daran zu knüpfen. M t tiefer Bewegung schilderte der Redner die ersten Anfänge des Geschäfts, die Mühen, Kämpfe und weiten Gesichtspunkte sei nes geniilen Vaters, der 1805 mit kleinen Mitteln, unter ungün stigen Zkitverhältnissen begann, und bei seinem Tode, 1823, den Seinen bereits eines der großartigsten buchhändlcrischen Institute hinterlassen konnte. Aber auch die beiden älteren Söhne des Stifters, Friedrich und Heinrich, welche das Geschäft übernahmen, und von denen de- Erstere insbesondere die typographische, ver Andere die literarisch! Seite fort entwickelte, sahen ihre Unternehmungen man nigfach dirchkreuzt und gehemmt. Nur allmählig und unter harter Arbeit erhoben sie das Geschäft auf den Punkt, wo es sich nach einer 25jährigm gemeinschaftlichen Thätigkeit befand. Die politischen Wirren 1er Jahre 1848 und 1849 mußten natürlich den Unterneh- mungsgest des Hauses für diese Zeit behindern. Als im Herbste 1850 der ältere Bruder Friedrich ins Privatleben zurücktrat, über nahm Henrich für seine alleinige Person das Geschäft in allen sei-
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