Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.01.1857
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- 1857-01-21
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- 21.01.1857
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114 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. ^1? 9, 21. Januar. T. O. Wcigcl in Leipzig. 478. villilort) 'W, NLciiträAÜetii; IZemerlcunoen 2U ^iermLs. 2. ^isl. 8. *1L-^ 476. Förster, H., Uenbinsle <ie»rsckcr Usulcunst, Illlllnerei u. IVIslers, v. LinkubrA. <1. Okristentlnims bis sus Nie neuest« 2e>t. 68. u. 66. b>fg. Ar. 4. pracliksusp. in k>'ol. »*l,^ G. Wigand in Leipzig. 480. Zeitschrift f. deutsche Landwirthc. Hrsg, v E. Steck Hardt. 8. Jahrg. 1857. I. Hft. doch 4. pro cvlt. Q. Wigand in Leipzig. 481. Rechtslerikon f. Juristen aller teutschcn Staaten Red. v. I. Wciskc. 11. Bd. 3. Lsg. gr. 8. Geh. * U Vclinpap. * Hh vr i ch tamtli Englische Protestation gegen die Wiener Erfindung des Natur-Sclbstdruckes. *) Der sogenannte „Natur-Selbstdruck", auf dessen Erfindung der Director der kaiserlichen Hof- und StaatS-Buchdruckcrei in Wien, Herr Rcgierungsrath Aloys Auer, Ansprüche macht, hat in Eng land eine Streitschrift hcrvorgcrufen, die aus der Feder des Herrn Hcnrn Bradbury, Ehefs der Londoner Buchhandlung und Buch- druckcrci von Bradbury Evans, geflossen ist. **) Derselbe führt das erste Datum dieser Erfindung bis auf das Jahr 1572 zurück, in welchem ein gewisser Alexis Pedemontanus (von Piemont) auch ein ins Deutsche übersetztes „Buch über die Kunst" herausge- gebcn, worin sich die ersten bekannten Anweisungen über den Ab druck von Pflanzen befinden sollen. Im Jahre 1650 wird in einem französischen Rcisewcrkc eines Danen gedacht, Namens Wclkcn- stcin, der in derselben Kunst Unterricht ertheilte. Linne erzählt in seiner „Llnlosopbia kolsnics", daß Hessel in Amerika derglei chen Abdrücke von Pflanzen genommen habe. Später, und zwar in der Zeit von 1728 bis 1757, erschien das von Kniphofin Erfurt herausgcgcbcne, zwölf Bände umfassende ,,Herbarium vivum^, in welchem sich zahlreiche Abbildungen von Pflanzen befinden, die auf keinem anderen Wege, als durch Abdruck der mit Druckerschwärze bestrichenen Pflanzen selbst, gewonnen waren; die Abdrücke wurden dann in allen Farben illuminirt. Der Kupferstecher Selig mann in Nürnberg publicirtc im Jahre 1748 mehrere große Platten mit Abbildungen von Blättern, die auf ähnlichem Wege reproducirt waren. Noch mehrerer anderer Versuche wird demnächst in der eng lischen Schrift gedacht. Am meisten näherte sich jedoch dem gegen wärtigen Verfahren der dänische Goldschmied Peter Kohl, der im Jahre 1833 eine „Beschreibung der Methode, flache Gegenstände der Natur und Kunst abzudruckcn", herausgab und darin auch ausdrück lich anempfahl, die abzudruckcndenNaturgegenstände zwischen weiche Blciplatten zu legen und diese durch stählerne Walzen zu bearbeiten. In England streiten vr. Bransonin Sheffield und Herr R. I. Stur- ges um die Priorität der Erfindung des Naturdruckcs, zu welchem sie sich die Matrizen zuerst durch Anwendung von Guttapercha und dann auf clcklro-galvanischcm Wege verschafften. Letzterer hatte bereits im Januar 1852 ein Patent auf seine Erfindung gelöst, als in demselben Jahre in Wien die ersten Ver suche gemacht wurden, Spitzen auf diesem mechanischen Wege ab zudrucken. Dieses Experiment in der kaiserlichen Hof- und Staats- Buchdruckerei soll, nach der eigenen Angabe des Herrn Regierungs raths Auer, zunächst auf einem Verfahren beruht haben, das man durch englische Abdrücke kennen gelernt hatte. Gleichwohl wurde für dieses Verfahren in Oesterreich ans den Namen von Andreas Worring, Factor der genannten Officin, ein Erfindungs-Patent ertheilt, bei welcher Gelegenheit Letzterer schriftlich erklärte, daß ec das Problem, Matrizen auf clektro-galvanischem Wege zu erlangen, lediglich mit Hilfe der ihm von Herrn Auer ertheilten Instructionen gelöst habe. Herr Bradbury behauptet nun, die Experimente in Wien *) Aus d. Mag. f. d. Lit. d. Ausl. **) IKatuie prinlinAi its OriAin snä Objects. Uv Oenrv Lesckbiir). cher Theil. hätten in nichts Anderem bestanden, als zuerst in einer Nachahmung des Verfahrens von llr. Branson in Sheffield, welcher Versuche in Guttapercha gemacht, und sodann in Anwendung der vor zwanzig Jahrenvon dem Dänen Peter Kohl empfohlenen weichen Bleiplatten; doch sei es möglich, daß der Factor Worring diese Empfehlung nicht gekannt, und daß man in Wien auf das letztgedachte Mittel auch selbstständig gekommen. Professor Haidingcr in Wien habe so dann das mit Hilfe des bekannten elcktro-galvanischcn Processes vereinfachte Verfahren, das anfangs nur auf den Abdruck von Spitzen angewandt worden, auch für den von Pflanzen vorgcschla- gen, und diese in verschiedenen Landern, zu verschiedenen Zeiten und selbst in Wien von verschiedenen Personen zuerst in Anregung gebrachte Verfahrungsweise sei cs nun, welche Herr RegierungS- Rath Auer für seine ausschließliche Erfindung ausgcbe. Wir haben hierdurch nur rcferiren wollen, was man in Eng land gegen die Erfindung des sogenannten „Natur-Sclbstdruckes" vorbringt, und müssen es natürlich Sachkennern und Fachmännern überlassen, zwischen den österreichischen Ansprüchen und den eng lischen Protestationen zu entscheiden. Offene Frage. Vor Kurzem ist uns ein Circulär über ein neues artistisches Unternehmen „Die Romanow" mit der Unterschrift „Russi sches Atelier, Eommission G. Pönicke in Leipzig", einer bis dahin uns nicht bekannten Firma, zugekommcn; man fordert darin, gegen Vergütung von 50 Thlr. von jedem abgesehen Exemplare, zur Ge winnung von Subscribentcn auf, der Preis betrage für jeden der 5 Bände 80 Rubel Silber und werde bei Auslieferung des ersten Heftes pränumerando berechnet. Zuvörderst aber wolle das Russiscbc Atelier die offene Frage gestatten: wer ist denn der Besitzer desselben?*) — wodurch ist es zu einem derartigen Vcrtraucnsanspruch befugt? — welches sind in Zahlen „die möglichst kurzen Zeitabschnitte", in denen die Liefe rungen einander folgen werden? — und wie beabsichtigt man die bemerkten 50 Thlr. zu vergüten? Durch die Annahme einer gesetzwidrigen Währung, sowie die Ungenirthcit einer so namhaften Vorausforderung zeigt das Russische Atelier so besondere Begriffe von Sitte und Anstand, daß vor jeder Beachtung seines Eirculärs erst weiterer Aufschluß von ihm geboten ist, und zwar ö ffen t l ich, weil in Aller Interesse, deren GeschäftS- kreis eine Verwendung für das Unternehmen zuläßt. Berlin, 15. Jan. 1857. Onus pro mullis. MiScellen. Frankfurt a. M„ 11. Jan. Die vor etwa einem Jahre dem Bundestage übergebene Petition mehrerer Aeitungsredactioncn um Schutz gegen den mißbräuchlichen Nachdruck telegraphischer Depeschen hat sich, gutem Vernehmen nach, der Zustimmung *) Eingezogener Erkundigung gemäß ist die Firma „Russisches Ate lier" auf den Namen des Hrn. Gustav Ponicke als Inhaber derselben beim hiesigen Magistrat eingetragen. D. Red.
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