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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.02.1869
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1869-02-08
- Erscheinungsdatum
- 08.02.1869
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18690208
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die kails divers. Nur besonders wichtige Angelegenheiten erhalten besondere Titel. Angesichts des durch das Gesetz bestimmten Ver botes der eowptes rendus des Oorps-lögislstil und des Könnt be schränken sich die Zeitungen auf einen Abdruck des im Boniteur Enthaltenen, wodurch eine ganz unzeitgemäße Verzögerung entsteht. Berichte über Rechtsfälle finden sich dann und wann sehr detaillirt in den französischen Blättern, ohne daß dabei die englische Regel mäßigkeit befolgt wird. Die Indöpendnnce und der prvcnrssur sind durchweg voll ständig aus der Höhe dessen, was in Belgien überhaupt und im Parlamente verkommt. Bei besonderen Ereignissen senden beide so fort Special-Correspondenten nach dem betreffenden Ort. Aus den Gerichtsverhandlungen theilen beide täglich in kurzen Auszügen das Interessanteste mit und außerdem empfängt die Indöpendnnce von Zeit zu Zeit aus Paris eine ebronifluo sudicinirs. In Deutschland erhalten die vorher genannten Blätter aus allen Hauptstädten Deutschlands täglich Briefe; die Kölnische Zei tung z. B. aus Berlin, Wien, München u. s. w., die Wiener Presse aus München, Krakau, Berlin u. s. w., die Berliner Presse ebenso. Die Verhandlungen der verschiedenen Kammern und Parlamente werden je nach der Art des verhandelten Gegenstandes ungleichmäßig berichtet, stets aber ungemein rasch; in letzter Hinsicht zeichnen sich namentlich die Berliner Blätter und die Kölnische Zeitung aus, welch' letztere die preußischen Kammervcrhandlungen beinahe gleich zeitig mit den Berliner Zeitungen veröffentlicht. Die Wiener Presse liefert auch sehr gute Berichte über die Verhandlungen der oesterrei- chischen Delegirten und des Reichsrathes. In Rechtssachen läßt die deutsche Tagespreise nur zuweilen ihre Stimme hören. Am besten unterrichtet in dieser Beziehung sind Wohl die Wiener und Berliner Blätter, die fast jeden Tag — sei es auch noch so kurz — über die Gerichtsverhandlungen berichten. Die inländischen Berichte in Holland sind meistens gut, erfol gen aber unverantwortlich langsam. Die Verhandlungen derGeneral- Staaten z. B. bringen nur das vngblnd und der Ilaarlemscbe Oournnt noch an demselben Abend, das Unndslsblnd dagegen erst am folgenden Abend. Die Berichte selbst stehen in der Vollständig keit den englischen und deutschen weit nach. Von Rcchtsangelegenheitcn liest man in Holland selten oder nie, von bezüglichen, regelmäßigen Berichten ist keine Rede, die unregelmäßigen, die dem Publicum geboten werden, sind gewöhn lich ungenügend. Wir haben in dem Vorhergehenden wohl hinlänglich Vergleiche angestellt, um zu dem Resultate zu kommen, daß die niederländische Tagespresse eine der hilfsbedürftigsten, wenn nicht die hilfsbedürf tigste von Europa ist. Wir wollen gar nicht von Kunst und Wissen schaft reden, die doch eigentlich in jeder Zeitung, welche auf Bedeu tung Anspruch macht, repräscntirt sein sollten; wir reden nicht von den in den deutschen, englischen und französischen Blättern enthalte nen ausführlichen Kritiken literarischer Neuigkeiten, die in Holland mit wenigen Zeilen abgefertigt werden, wir erwähnen nicht ihre Artikel überVerkehr, Handel, Industrie,Landbau u. s. w., womit die Leser in Holland gar nicht oder kärglich bedacht werden, von alledem wollen wir im Augenblicke gar nicht reden, sondern einmal anneh men , das seien Nebensachen. Wir verweisen nur auf die oben ange führten Thatsachen, die unseres Erachtens deutlich zeigen, daß Hol land auf dem Gebiete der Journalistik eine der letzten Nationen in Europa ist. Aus der folgenden Tabelle nun geht hervor, daß die hollän dischen Hauptorgane auch, was den Preis betrifft, nicht mit den übrigen Ländern concurriren können, daß sie nicht nur sehr unvoll kommen, sondern auch sehr kostspielig sind. NamederZeitung: Abonncmentspreis: limes 3 bst. 18 sk. od. 26 ^ — S-k. 3 penoe od 8tandard 1 vaily-kiervs > äl „ 6 . „ 8 „ 20 „ 1 penn;- „ llsily-lelegrapli s bcbo - , 13 „ .. 4 „ 10 .. .. „ Ismus 64 lrs. „ 17 „ 2 „ IS csnts. „ dournaldesllebats80 „ „ 21 . 10 „ 25 „ 8iöcle 64 .. 17 ., 2 .. 15 ,, k'igaro 64 ,. 17 2 15 ,. bpoque 52 . 13 ,. 26 .. io .. bourrier lrancais 52 „ „ 13 „ 26 io ,. Independance beige 44 . * 11 ,, 22 „ 20 „ precurseur 52 ,. 13 ,. 26 20 . Nationalzeitung s,. - Kölnische Zeitung 11 „ 10 „ Augsb. Allgem. Z<g. I6fl.s. W- .. S .. 2 Wiener Presse 24 fl. oe. W. „ 16 „ - Ilandelsblad 36 fl.holl. 20 „ 12 „ 12 eenls „ Kieuvve kotlerd. boursot 37 „ 21 „ - . 10 ., Ilsarlemsclie Cou rant 30 „ „ „ 17 „ — io ,. llagblad van 2uid Holland 37 21 „ - 12'/h„ „ Preis der einzelnen Nummer: IO Pf. 5 „ l'/s Sgr. 2 1'/4 1'4 10 Ps. 10 .. Sgr. M „ 1H Der Durchschnittspreis der Zeitungen in Holland ist also nach dieser Tabelle 19 Thlr. 25 Sgr. oder 8H Thlr. mehr als der Durch schnittspreis in England, oder 2 Thlr. 8 Sgr. mehr als in Frank reich, oder 6 Thlr. 7 Sgr. mehr als in Belgien, und 8 Thlr. 15 Sgr. mehr als in Deutschland. Was ist nun natürlicher, als, wenn man das Gute und Billige entbehrt, daß man sich an das Ausland hält. Doch leider ist Hol land auch diese Zuflucht durch ein Gesetz abgeschnitten, zwar nicht in der Theorie, aber doch in praxi. Das Gesetz belastet nämlich die ausländischen Zeitungen, welche besser und billiger als die inlän dischen sind, so enorm, daß es dem Holländer dadurch geradezu un möglich gemacht wird, darauf zu abonniren. Nehmen wir die Zahlen wieder vor: „^pportsr des cbiü'rss, tongonrs des cbillres, rien cp,s 6s cbillres!" und sehen wir uns einen Passus an in Belinfante's ausgezeichneter Abhandlung: ,,Lle- tbodieks vsrsamsIinA omtrsnt bist ssgelregt", worin uns der Einfluß der Zeitungsstcuer auf den Preis der hauptsächlichsten ausländischen Journale gezeigt wird. Name der Zeitung: Erscheinen: Preis jähr- Darin ein- lichinHol- begriffen an land: Zeitnngs- stcner: Preis jährlich ohne ZeilungS- stener: Erhöhung des Preises durch die Steuer: Iim68 6mal wöchentlich Olobe „ „ puncli Imalwöchentlich lndspendance beige täglich dournal des lle'bats 1-arelte des llribunsux 6malwöchentlich Lbarivsri täglich Augsb. Allgem. Zeitung Kölnische Zei tung Frankfurter Journal kevuedesdeux Kondes 2mal monatlich 168fl. 64fl. 60c. 103fl.40c. 62^ Procent. 130 „ 25 „ 84 „ 104 „ 16., 25 18 „ 3 „ 24 „ 14 „ 76.. 22 ,, 68 „ 30 „ 14 „ 37.. 86.. 79^ „ 84 „ 30 „ 14 „ 53 „ 86 „ 56 „ 75 „ 25 „ 84,. 49 „ 16 „ 52^ 69 „ 15 „ 8„ 53 „ 92., 28 68., 30 „ 14 „ 37.. 86 „ 79b „ 60 „ 32 „ 54 „ 27 „ 46., I18b „ 64 „ 22 „ 62 „ 41.. 38,, 54^ „ 34 „ 14 „ 2».. 40 Ebenso verderblich als die Wirkung des Gesetzes von 1843 auf den Preis der in- und ausländischen Zeitungen in Holland ist, eben so nachtheilig scheint sie auch für die inländischen Annoncen zu sein. Die holländischen Inserate sind ebenso theuer, als die dortigen Zei-
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