Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.07.1885

164, 18. Juli. Sprechsaal. 3371 ^ Sprechsaal. Feste Preise? Wenngleich es mir widerstrebt, zu der lei digen Rabattsrage beizutragen, so kann ich beim Lesen des mit »Feste Preise« überschriebenen und mit 8. Unterzeichneten Artikels in Nr. 152 des Börsenblattes nicht umhin, die Gedanken zu äußern, die sich mir dabei ausdrängten. Mit dem Einsender des fraglichen Artikels stehe ich in der Front der Rabattgegner, gleich ihm ersehne ich baldigste und durchdringendste Abhilfe im Rabattunwesen; sein Selbsthilseshstem kann ich jedoch nicht billigen, denn es würde das Publikum noch zahlreicher aus den Ge schäften der soliden in die der unsoliden Hand lungen treiben, als es bislang geschieht. Nur von den vereinigten Verlegern und de» Ver einen kann uns Schutz werden; so lange aber ein Teil der elfteren noch ihre Rabaltaner- bietungen, bei direktem Bezug, ins Publikum schleudert — wie es doch thatsächlich geschieht (?) — und die letzteren ihren Mitgliedern eine, wenn auch beschränkte Rabattgewährung ge statten, wird es nicht besser werden. Darum sort mit den Übergangsbestimmungen aus den Vereinsstatuten; ein Rabatt in Gestalt von Geldabzug ist gegen Recht und Billigkeit rmd führt zu Unsoliditat und Schleuderei; allen falls kommt den regelmäßigen und guten Kunden, den Behörden re. ein Naturalrabatt zu. Dieser entspricht dem Gebrauch anderer Geschäftsbräuchen und mag in Büchern oder als Guthabensvor trag in einer bestimmten Höhe bewilligt werden. Diese Art des Schutzes läßt sich durch Selbst hilfe indes nicht schaffen, sondern bedars der Sanktion der Vereine. Vorzugsweise Sache des Verlagsbuch handels ist es aber, die Schleuderei zu be kämpfen; das kann sein Interesse nur f ö r d ern. L. v. U. in II. Anfrage. An einen Herrn, der im übrigen nicht bei mir kaust, sandte ich die erste Lieferung eines Werkes, von welchem ich annahm, daß es Interesse für ihn habe, zur Ansicht. Als ich nach einigen Wochen wegen dieser Lieferung bei dem betreffenden Herrn anfragen ließ, bekam mein Bote die Antwort, daß das Heft von ihm — verbrannt worden sei, weil er principiell alle ihm unverlangt zugehenden ersten Lieserungen als schätzbares Material für seinen Ofen zu verwenden pflege. Ist dieser Herr nun zum Ersatz der ersten Lieferung verpflichtet, welche er zugestandenermaßen vernichtet hat? Um einen gef. Bescheid an dieser Stelle wird ergebenst gebeten. 8. IV. Bettelei. Den bekannten nützlichen Vers »Bescheiden heit ist eine Zier rc.« dürste sich der Schreiber des nachfolgend abgedruckten Brieses, um welchen es schade wäre, ihn der Kenntnis weiterer Kreise vorzuenthaltcn, zum Wahlspruch erkoren haben: An die löbliche Verlags-Buchhandlung .... .... in am 15. Februar 1883. Euer Wohlgeboren! Entschuldigen Sie mir gütigst, wenn ich mit Gegenwärtigem mit einem Anliegen Sie belästige: Seit nahezu zwölf Jahren sunktionire ich hier als geprüfter Lehrer der französischen und englischen Sprache. Die Lehrbücher von , die Sie nach hier absetzen, geschehen durch diese Reihe von Jahren durch meine Anschaffung. Ich glaube den Weg und die Gränze der Bescheidenheit nicht überschritten zu haben, wenn ich Sie bitte mir eine Remuneration von hundert Mark gütigst zuzugestehen. Genehmigen Sie die Hochachtung, der ich Sie versichere Ihr sehr ergebener Diener geprüfter Lehrer der sranz. u. engl. Sprache. 135704) Lin junger inilitürt'reisr Nanu, vslcber 7 cknbre dem älusikbanckel angsbört und seit 4 dnkrsn dis selbständige Leitung <lsr älusikalisnabtböilung einer 8ucbbandlung Inns bat, suobt Ltellung in einer Lortivasnts- ndsr Verlagsbandlung. Luobsnder, sin tüebtigsr Lortirnsntsr, ist inusikalisvb geknickst, trat Kenntnisse in äsr franrösisebsn Lpraebe unck ist ssbr gervnnckt im Vsrkebr mit sinsm feineren Lublikurn. Ost. Olksrtsn sut> 8. kl. 22928. an äis Lxpsd. ä. 81. ru liebten. 135705) Für einen Gehilfen, 37 Jahre alt, evang., verheiratet, welcher 18 Jahre im Buch handel, seit 11 Jahren de» ersten Posten in einer der bedeutendsten Provinzbuchhandlungen Österreichs bekleidet, in allen im Verlag und Sortiment vorkommenden Arbeiten wohl er fahren ist u. als vorzüglicher Arbeiter empfohlen wird, suche ich zum 1. Oktober Stellung im Verlag oder Sortiment, am liebsten in Nord deutschland. Leipzig. K. F. Kochler. 135706) Lin junger Nann, 21 cks.br alt, cksr am 1. Oktober ssins 3jäbrige 8sbrseit in sinsr cksr ersten Lsriinsr Lortimentsbueb- bandlungsn beendet, suebt su seiner weiteren Ausbildung als Volontär 8teI1ung im Auslands, am liebsten iu cksr lranrösisebsn Lobveir. Ost. Otksrtsn unter 8. N. 23809. an die Lxpsd. ck. 81. erbeten. 135707) Ein jungerMann, welcher seine bisherige Stellung insolgc einer militärischen Übung hat aufgeben müssen, sucht für die nächste Zeit eine Stellung als Volontär in einem Geschäfte kleineren oder mittleren Umsanges, am liebsten in einer Universitäts-, Residenz- oder Pro- Vinzial-Hauptstadt. Gef. Adressen erbeten sub 0. 94. post lagernd Weimar. 135708) Für den Sohn eines Kollegen, welcher mit guter Vorbildung ausgerüstet ist und seine Lehrzeit in einem Stuttgarter Sortimentsge- schäste beendet hat, suche ich für 1. oder 15. Okt. eine Gehilsenstelle in einem lebhaften Sorti ment einer Großstadt. Gef. Offerten unter L. 8. 74. erbittet Leipzig. K. F. Kochler. Besetzte Stellen. 135709) Den Herren Bewerbern um die Stelle in meinem Sortiment und Antiquarium teile ich hierdurch mit, daß dieselbe besetzt ist, und danke für die gemachte» Offerten. Die ge sandten Photographieen gingen an die Eigen tümer zurück. Leipzig, den 16. Juli 1885. F. A. BrockhauS. Vermischte Anzeigen. Hendschel's Telegraph betr. 135710) Zu geeigneter Verwendung empfohlen: Plakate zu Hendschel's Telegraph. Farbig auf Karton 25/33 Cm., farbig Transparent 20/28 Cm. Wir bitten zu verlangen. Frankfurt a/M., Juli 1885. Expedition von Hcndschcl's Telegraph, M. Hendschel. 135711) 11. k. ilünster's 8uebb. in Verona liefert in vöcbontlicbsnLilsenduogsn sebnell u. billig rtallenrecke« Sortiment u. Antiquariat. Prospekte zu: Prinz Friedrich Karls Reise im Morgenlande. 135712) Wir versandten heute wirkungsvolle Pro spekte mit dem Porträt des Prinzen zu dem bei uns erschienenen Prachtwerkc: Prinz Friedrich Karl im Morgenlande von seinen Reisebegleitern Prof. vr. H. Brugsch-Pascha u. Major von Garnier. an alle Handlungen, welche in diesjähriger Rechnung verlangten, und möchten denselben eine sorgfältige Verteilung der Pro spekte bestens anempfehle». Sollten sich auch andere Handlungen durch Abgabe des Prospekts Absatz aus das Werk versprechen, so bitten wir in mäßiger Anzahl verlangen zu wollen. Mit Hochachtung Frankfurt a/O., 13. Juli 1885. Trowiysch L Sohlt. Die Lichtdruckerei 135713) mit Schnellpressenbetrieb der Kunst-Verlagsanstalt in Glauchau, E. Diener, prämiiert und patentiert, hält sich zur sorgfältigen und schnellsten An fertigung von Lichtdrucken bestens empfohlen. Lonlante Preise und spesenfreie Anfertigung von Probedrucken.