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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.03.1869
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1869-03-15
- Erscheinungsdatum
- 15.03.1869
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- Deutsch
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808 Nichtamtlicher Theil. 60, 15. März. Nichtamtlicher Theil Zwei fromme Wünsche. Am 10. April sollen die Zahlungslisten in Leipzig sein und jetzt, Ende Februar, bringt noch jeder Ballen Stöße von Rcmitten- denfacturen und ein großer Theil fehlt noch. Dieses spate Bcrsenden kann entweder nur auf dein größten Schlendrian oder auf der gänzlichen Unkenntniß des Sortiments- geschästes beruhen und führt nur ganz unnöthige Arbeit und Diffe renzen herbei. Schreiber dieses besitzt eine Filiale, deren Nemiltenden bereits seil vierzehn Tagen eingelroffcn sind, er selbst remittirt seit acht Ta gen. Sämmtlichc Rcmitlcudcnfacturen, die nicht in den ersten Ta- gen des Februar ciugetroffen, konnten in der Filiale nicht berücksich tigt werden; im Hauptgeschäft trafen ebenfalls eine große Anzahl zu spät ein, denn es ist unmöglich, Conti, die schon abgerechnet stirb, noch einmal vorzunehmen, dazu mangelt die Zeit; der Sortimen ter ist froh, wenn er bei einer so zeitigen Messe mit Anspannung aller Kräfte überhaupt fertig wird. Wo keine Nemutendenfactur vorliegt, nimmt natürlich der Sor timenter an, daß der Verleger nichts dagegen hat, wenn noch absetz bare Bücher disponirt werden, namentlich geschieht dies bei spät oder in geringer Anzahl gesandten Novitäten, die dann sogleich wie der verschickt werden. Denn in den ersten Monaten des Jahres, ge rade in der allerbesten Zeit des Absatzes, herrscht der größte Mangel an Novitäten und der Sortimenter kann nichts versenden und absctzcn, weil ihm der Stoff fehlt; namentlich die Expeditionen aufs Land, wo größere Sendungen nothwcndig sind, ruhen vollstän dig. Daß ganz besonders so zeitige Blessen ein großer Schaden für Verleger und Sortimenter sind, kamt nicht bestritten werden — aber die Herren wollen es so. Der Sortimenter ist daher froh, wenn er nach und nach, sowie dicRcmittur fortschrcitet, einigeNovitäten erhält, nachdem sie wochen lang ruhig in den Remittendcnhaufen gelegen. Endlich ist die gewiß nicht kleine Arbeit der Nemission über standen, der Sortimenter athmet frei auf — da geht die Arbeit von j neuem an. Jedes Zettelpacket bringt Stöße von Liebesbriefen: ! „Ihre sämmtlichen Disponenben sind gestrichen" — „Von Ihren Dieponenden habe gestrichen und wird nach der Messe nichts zurück- genommen", und wie die Ukase alle heiße». Jetzt, armer Sortimen ter, suche alle deine Conti und Strazzcn vielleicht wegen einer Bro schüre für 7'/z Ngr. durch, wohin sic wieder verschickt ist — denn nach der Messe wird nichts zurückgenommen. In größeren Geschäf ten ist dies keine kleine Arbeit, oft ganz nnmöglich; aber selbst in dem glücklichen Fall, daß heransgefunden wird, wer von den Kun den ein Buch hat, das zurückverlangt wird, hilft es dem Sortimen- tcrdoch oft nichts; denn der Kunde remittirt trotz allem Mahnen nicht, manche nur Einmal im Jahr und der Sortimenter kann seinem Kun den nicht sagen: wirb nicht mehr zurückgenommen, — der Sorti- i menter muß mit seinen guten Kunden sehr höflich umgehen und jede Rücksicht nehmen. Dies alles könnte vermieden werden, wenn die Remittenden- facturcn rechtzeitig , d. i. in den ersten Tagen des Januar, versandt würden und alle Verleger es anzeigtcn, was sie sich nicht disponiren lassen. Und cineRemittendenfactur zusammenzustellen und zu drucken, ist doch wirklich keine so große Arbeit. Dann wenigstens kann sich der Sortimenter nicht beklagen, wenn er gegen den Willen des Ver legers disponirt hat — was allerdings oft beim besten Willen nicht zu vermeiden ist — und ihm dann unnöthige Arbeit und selbst Ver luste daraus entstehen. Ein zweiter frommer Wunsch ist, daß die Hrn. Verleger alle ihre Novitäten, besonders auch Fortsetzungen von Lieferungswerken und Journalen an die Hinrichs'schc Buchhandlung zur Aufnahme in den halbjährlichen Katalog einsenden und baß die genannte Hand lung da, wo es nicht geschieht, die Hrn. Verleger dazu auffordern möchte; Journale und Fortsetzungen könnten wenigstens recht leicht in Evidenz gehalten werden. Diese Kataloge sind sehr lückenhaft und unvollständig, und da sie das einzige Hilfsmittel für den Sorti menter bilden, io sollten sie ganz vollständig sein, denn der Sorti menter kann oft keine Auskunft geben, weil die Kataloge ihn im Stich lassen. Auf dem Titel derselben steht zwar: „Verzeichniß der bis zum December erschienenen Bücher" — es fehlen aber auch im November erschienene darin; sehr wünschenswerth wäre es, wenn alle bis Ende December neu erschienene Bücher in jedem Jahrgange ausgenommen würden, sollte auch dadurch die Ausgabe etwas verzö gert werden. O. Miöcellen. Aus dem Kreise des Buchhandels wird uns eine Bekanntmachung von dem Königl. Kreis-Gericht in Tilsit vom 23. Jan. mitge- theilt, worin die Concursgläubiger des Buchhändlers Heinr. Nah nenführe r, in Firma Th. Lheile's Buchh. baieldst, aufgefordert werden, ihrcAnsprüche bis zum 20.Februar anzumelden, sowie even tuell zur Bestellung des Verwaltungs-Personals auf den 10. März zu erscheinen. Nachdem die genannten Termine bereits verstrichen sind, so wäre es unnütz, die Bekanntmachung noch an der gehörigen Stelle zu veröffentlichen, und cs bleibt daher nur dem Bedauern Ausdruck zu geben, dieselbe nicht zur rechten Zeit, und zwar der be stehenden Anordnung gemäß von der betreffenden Behörde selbst er hallen zu haben Zu Sachwaltern werden darin, was vielleicht noch für Manche von Interesse ist zu erfahren, die Justizräthe Kämpffert, Dippe, Krantz, Preuß, Stern und Chales vorgcschtagen. Alle für die bevorstehende Leipziger Ost er messe be stimmte Mcßgelber und Zahlungslisten müssen so zeitig wie möglich, spätestens aber am 10. April in den Händen der Com- missionäre sein, wenn sie in der nöthigen Ordnung erpedirl werden sollen. Der technische Gang des Meßgeschäfts erfordert dies anfs dringendste. Gelangen die Liste» erst in die Hände des Commis- sionärs, nachdem die Abrechnung auf der Börse bereits begonnen hat, so muß deren Erledigung während der Messe unterbleiben, da nach Beschluß der Generalversammlung vom 10. Mai 1868 die sogenannten nachträglichen Börsentazc in Wegfall kommen und der Mittwoch vor Himmclfabrt — diesmal der 5. 'Mai — als der letzte zulässige Termin festgestellt worden ist, an welchem Buchh.- Zahlungen in Meßvaluta geleistet und angenommen werden können. (Schulz' Adreßbuch 1869.) Buus en's Memoiren haben in England solche Theilnahme ge funden, daß die erste Auflage der bei Longman in London erschienenen englischen Ausgabe rasch vergriffen war und soeben bereits die zweite Auflage ausgegeben worben ist. Von der bei F. A. Brockhaus in Leipzig erscheinenden deutschen Ausgabe, die Professor Nippold in Heidelberg herausgibt, liegt bekanntlich bisjetzt bloß der erste Band vor, der zweite Band befindet sich aber bereits unter der Presse und wird bald nach Ostern erscheinen. Dieser zweite Band wird wieder zahlreiche und höchst interessante Zusätze aus dem reichhaltigen Nach lasse Bunscn's, namentlich aus seinen für die englische Ausgabe nur wenig benutzten Tagebüchern aus den Jahren 1847—49 enthalten und so voraussichtlich noch größeres Aussehen erregen als der erste Band. (Dtsch. Allg. Ztg.)
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