Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.05.1869
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- 1869-05-24
- Erscheinungsdatum
- 24.05.1869
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116, 24. Mai. 1607 Nichtamtlicher Tstcil. zugänglich gemacht wird. Der Unfug des Rabattgebens ist einmal da und wird in größeren Städten selbst bei 25 stattfinden, es ist also die Verkürzung der 33^ "/g keine Abhiffe. Eine andere Seite aber ist auch zu beachten, nämlich die, daß den Buchbindern und anderen Wiederverkäufern Rabatt gegeben werden muß, und daß diese sich nicht mit 5 o/g begnügen, sondern 1t)0/o ansprechen, wenn sie cs für lohnend finden sollen. Auf diesem Wege erfolgt ein sehr großer Theil des Absatzes, was die Verleger wohl beachten sollten. Bei 25 "/g ist es aber nicht möglich, 10 Rabatt an solche Zwischenhändler zu geben, und es kann nur ein Geschäft mit denselben gemacht werden, um eben eines zu machen. Man kann zwar wohl sagen, es gebe auch besser rcntirende Ar tikel, die den Verdienst an den andern aufbcsscrn; das ist aber wieder falsch. Bei Kaufleuten gilt bloß daun der geringere Nutzen als an nehmbar, wenn der Artikel ein ganz nothwendiger, täglich, ja stünd lich absetzbarer ist, wo der schnelle Umsatz den kleinen Nutzen ausgleichen muß. Wo ist dies aber bei Büchern der Fall? Selbst Schulbücher werden nur des Jahres zweimal stark verkauft. Auf ungewisse bessere Geschäfte sich verweisen zu lassen, um gewisse schlechtere annehmbarer zu finden, ist unpraktisch, denn Dreiviertel der Bücher und besonders die Journale, welche viel mehr Arbeit als Ver dienst bringen, find besternt, d. h. 25 ^»-Artikel. Dazu kommt noch das Baargcschast, welches man sich zwar schon gefallen lassen könnte, wenn man mindestens 5 Sconto erhalten würde. Viele Verleger zeigen aber so wenig kaufmännischen Taet, daß sic das Geld ohne Anerkennung der sofortigen sichern Bezahlung statt des unsicheren 3—15 Monate langen Kredits, mit Lachen in die Tasche stecken, und bedenken nicht einmal, daß sie ihren armen Sortimentcr-Cvllcgcn dadurch beschädigen! Wo soll da noch ein Verdienst hcrauskommcn, wenn man bloß 25 hh erhält, baar bezahlen muß und anderseits zu crcditiren, am Ende gar noch das Geld zu verzinsen und 10—15 tzh Geschäftsunkosten hat. Kein Wunder, wenn cs um die Existenz der Sortimentsgeschäfte an kleineren Orten so schlecht steht, daß der Stand eines Taglöhners oft beneidcnswerth erscheint! Kein Wunder, wenn gegenwärtig, und bei längerem Fortbestehen dieser Misöre später immer mehr, soviel Wechsel in den Sortimentsgcschäften stattfindet! Gerade die Sorti menter in kleinen Städten haben am meisten darunter zu leiden, da bei kleinerem Umsatz der Nutzen größer sein sollte. Oder haben diese nicht auch das Recht zu eristiren? Wenn der Sortimenter allgemein wie früher 33'/z U erhielte, Ausnahmen — mit weniger bei Schulbüchern, mit mehr bei Colpor- tagc-Artikeln — würden wohl zugegeben werden, so stände es gewiß besser um ihn und der Verleger wäre ja nicht benachtheiligt; lieber sollten dann höhere Rabattsätzc wegfallen, die doch nur wieder durch die Concurrenz dem Publicum zu gute kommen und dem Buch handel durch gleichfallsigcs höheres Rabattiren keine Ehre bringen. Bei 25 tzh kann einmal der Sortimenter, besonders der kleinere, nicht bestehen! Es ließe sich noch viel darüber sagen, doch sei es genug für heute; nur soviel noch, daß, wenn der Sortimenterverein sich einmal um solche Mißstände bekümmerte, er den Einsender und gewiß noch viele Andere als Mitglieder bekäme. L. Zur Geschäftsführung. Man ist zwar gewöhnt, bei der Massenarbeit im Buchhandel kleine Unregelmäßigkeiten im Geschäftsverkehr zu entschuldigen, wenn dieselben aber in der Weise zu registrircn sind, wie nachstehend geschieht, dann wird es allerdings zur traurigen Gewißheit, daß es im lieben Buchhandel in hohem Grade an der nöthigcn geschäftlichen Accuratcsse mangelt. — Folgende Thatsachcn werden dies beweisen. Das Geschäft, dem ich vorzustchcn die Ehre habe, versandte in der ersten Hälfte des Januar sein Etablissements-Circular und zwar nach Maßgabe der Büchting'schen allgemeinen Liste. Es war in demselben ausdrücklich bemerkt, daß alle Sendungen des Jahres 1868 einer gleichzeitig erlöschenden Firma, sowie etwaige, die letztere be treffende Disponenden- und Saldovorträge auf das Conto der neuen Firma übergehen und selbstverständlich in bevorstehender Ostermesse mit dieser zu verrechnen seien. Mag es nun auch nicht als usuelles Verfahren gelten, das Ab- rcchnungsgeschäft einer am Schlüsse des Jahres erlöschenden Firma auf eine neue zu übertragen, so geschah es in diesem Falle einfach aus dem Grunde, weil die erlöschende Firma mit ein paar anderen am Platze befindlichen, namensverwandten Firmen fortwäh rend vielfach verwechselt wurde, und es sollte auf diese Weise die peinliche Arbeitsvervielfältigung vermieden werden, welche die be kannte Folge solcher Verwechselungen ist. Diese Erwartung ist in- deß bitter getäuscht worden. Nachdem nun auf den gleichfalls im Januar versandten Trans portzetteln nochmals der im Circular bereits erwähnten Aenderungen in einer deutlichen Bemerkung gedacht war, liegen im Ganzen 359 Remittenden- (einschließlich der Disponenden-) Facturen vor, von denen nur 87 richtig, d. h. an die neue Firma, adressirt sind. Fernere 189 sind noch an die erloschene Firma gerichtet und der Rest von 83 lautet einfach so, daß man erst durch den Inhalt den Em pfängerunter den gleichlautenden Firmen zu ermitteln im Stande war. Von den Transportzetteln endlich — auf denen, wie erwähnt, die Bemerkung bezüglich der Aenderungen wiederholt war — kam eine nicht unbeträchtliche Anzahl mit dem Ausdrucke des größten Er staunens zurück, da man die neue Firma überhaupt nicht im Buche habe und sonach unmöglich etwas geliefert sein könne; man hatte also nicht einmal die im Augenblicke des Erstaunens in Händen gehabte, den Zweifel sofort aufklärende Be merkung all ooulos genommen! Besonders auffallend ist es noch, daß unter den Ignoranten eine Menge Handlungen sich befin den, deren allgemeines Renommee die Annahme einer mangelhaften Geschäftsführung nicht zuläßt. Das Abschlußbuch liefert nun in seiner ironischen Nacktheit das Finale zu den angeführten Thatsache», denn die Rcmittenden-Wan- derung und der Austausch derselben unter den namensverwandtcn Firmen ist noch lange nicht zu Ende; die Zahlungen sind an falsche Adressen geleistet und cs erscheint Angesichts dieses geschäftlichen Wirrwarrs beinahe nöthig, daß die klangverwandten Firmen des Buchhandels den kleinen Börscnsaal während der Hundstagc auf acht Tage miethen, um ihre Bücher zu reguliren, damit die Strazzen we nigstens kurze Zeit der Wohlthat der Sommcrferien theilhaftig werden. Rud. B. Der vierte Deutsche Schriftstellertag. Die Verhandlungen des Deutschen Schriftstellertages, der be kanntlich während der Pfingsttage seine Jahresversammlung in Wei mar abhielt, haben diesmal kein besonderes Interesse. Wir entneh men darüber einem Berichte der Weimarischen Zeitung folgende Mitthcilungen: Die Zahl der Mitglieder war nicht sehr groß; wir nennen darunter die Herren: llr. Frentzel, Rodenberg, Klelke, Frl. E.^Schmidt, llr. Hopfen, Mützelburg, Neumann-Strehla, Ruß, Niendorf, Streckfuß aus Berlin, Fr. v. Blum, Silbcrstein aus Wien, Morin aus München, GerstLcker, Duboc (Waldmüller), Döhn, Delbrück aus Dresden, Frau Otto-Peterö aus Leipzig, Träger aus Cölleda; Staatsanwalt Genast, Oberschulrath Lauck- hard, 1>r. v. Schorn aus Weimar. Zum Vorsitzenden wurde llr. Silbcrstein, zum Stellvertreter llr. Frentzel, zu Schriftführern die Herren Buchwaid-Posen und Träger gewählt, llr. Frentzel erstattete Bericht über die Thätigkeit des Vereins, namentlich in der Nachdrucksfrage. Die Herren Silberstein, Duboc und Döhn berichten über die VereinSthätigkeit in ihren betreffenden Kreisen. Die zweite Frage der Tagesordnung: „Ist der Staat verpflichtet, zu 228"
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