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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.01.1889
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1889-01-14
- Erscheinungsdatum
- 14.01.1889
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- Deutsch
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240 Nichtamtlicher Teil. 11, 14. Januar 1889. empfehlen, wenn man sie in kurzer Zeit aufbraucht; sonst ver härten sie und sind nicht mehr verwendbar. Am besten ge brauche man sie zum Druck starker Auflagen. Wir finden in amerikanischen Zeitschriften und auch in der Papierzeitung die Beschreibung eines von Cottrell L Söhnen in New-Aork erfundenen Selbstauslegers für Schnell pressen, welcher dem herunterklappenden Fingerrechen gegenüber manche Vorzüge zu bieten scheint. Der Auslegetisch befindet sich hier nicht wie üblich unter dem Anlegetisch, sondern am ent gegengesetzten Ende der Maschine. Er besteht aus zwei neben einanderlausenden endlosen Kelten mit entsprechenden Greifern, welche den gedruckten Bogen erfassen und so schnell sortbringen, daß er das Farbwerk nicht berührt. Die Anslegerin steht an dem Auslegetisch und kann die Bogen näher prüfen, ohne be fürchten zu müssen, daß sie von den Fingerrecheu verletzt wird. Auch falle der unangenehme Wind fort, welcher der Auslegerin ins Gesicht weht; endlich biete die Einrichtung den Vorteil, daß der Raum neben dem Anlegetische frei bleibt, die Form also auch von dieser Seite zugänglich ist. Ehe wir zu den Patenten aus der Klasse 15 übergehen, wollen wir nicht unerwähnt lassen, daß Herr Brackelsberg in Hagen (Westfalens, dem wir bereits eine Schreibmaschine ver danken. sich auf dem dornenvollen Felde der Matrizen-Stanz- mascbine versucht. Nach der vorliegenden Probe zu urteilen, stehen die Erz.ngnisse dieser Maschinen denjenigen der Hagemann- schcn nach, welche ihrerseits noch manches zu wünschen übrig ließen. Patentiert ist die Brackelsberg'sche Maschine bisher nicht Die Setzmaschine von Praunegger in Graz (Patent 45 517) wird dadurch charakterisiert, daß ein die Bewegungen des menschlichen Armes nachahmender Transporthebel die Typen ans ihren Fächern nach dem Zcilenfach schafft. Die Lelternfächer bestehen aus strahlenförmig ungeordneten Rinnen; soll die Maschine aber mit einem entsprechend eingerichteten Äblegeapparat verbunden werden so liegen die Rinnen parallel Das Ansschließen muß von Hand besorgt werden Die Bewegung des Hebels wird durch das Niederdrücken von Tasten hervorgerusen, die den einzelnen Buchstaben entsprechen. Welche Vorteile die Maschine dringen soll, will uns nicht einleuchten. Nicht gerade durch Klarheit glänzt die Beschreibung der unter Nr. 45469 patentierten Schön- und Wiederdrnck-Ma- schine von I CH. Fowler in Washington. »Die Presse« heißt es borst »ist mst einem Mechanismus versehen, mittels dessen die eine Seite eines endlosen Streifens bedruckt, der Streifen gewendet und die andere Seite bedruckt wird«, worauf »die auf einander folgenden Bogen getrennt und in Haufen von je acht auf einander gestapelt, geheftet und gefaltet werden. Die in dieser Presse be findlichen Preßplatten tragen Formen, die durch eine Kreisbahn laufen«. Getrieben werden diese Formen durch eine Welle, welche mit der Drnckwalze verbunden ist, und zwar so genau, daß ein vollkommnes Register erzielt wird. Tie Banddruckmaschine von G. Goebel in Darmstadt (Nr. 45214) ist für den Druck von Fahrscheinen bestimmt. Sie bedruckt Rollenpapier auf beiden Seiten zugleich, wobei die ge druckten, numerierten und gelochten Fahrscheine entweder in be liebiger Länge abgeschnitten oder selbstthütig wieder aufgerollt werden. L. Patthof in Berlin ließ sich unter Nr. 45 558 ein Ver fahren zur Herstellung transparenter Bilder patentieren. Die Bilder sind hellfarbig auf dunklem Grunde. Sie finden haupt sächlich »zur Ergänzung von beliebig vielen Druckplatten« An wendung, und zwar »sowohl zwei- als mehrfarbiger Bilder«. Man zeichnet das Bild mit lithographischer Tusche auf Papier, Glas oder Gelatine; man kann aber auch Umdrucke anwenden. Alsdann überzieht man das Blatt mit einer in Wasser, Glycerin oder Spiritus gelösten Farbe und löst die Zeichnung mit Benzin ans. Dann erscheint die Helle Zeichnung auf farbigem Grunde, da der Farbenüberzug durch das für die fette Druckfarbe die nende Auflösungsmittel nicht angegriffen wird. Zur Erzeugung von Druckplatten legt man unter das erzeugte Negativ licht empfindliches Uebertragungspapier, fettet nach der Belichtung ein, wäscht aus und verwendet den fetten Abzug für den lithogra phischen Umdruck oder den chemigraphischen Buchdruck. Das Verfahren zur Herstellung gekörnter Lichtdruck- Bilder von S. Phillips in Sydney (Patent Nr. 46 038) ist dadurch gekennzeichnet, daß das mit der lichtempfindlichen Gelatine versehene Uebertragungspapier mit Umdruckfarbe eiugewalzt wird, wodurch diese au fein verteilten Punkten haften bleibt und bei der Belichtung unter dem Negativ die unter den Punkten liegende Gelatiueschicht vor Einwirkung des Lichts schützt, sodaß hierdurch auf dem Bilde dunkle Punkte hervorgebracht werden, die dem selben ein gekörntes Ansehen verleihen. G. Körber in Krimmitschau endlich erhielt unter Nr. 45 798 ein Patent auf ein Verfahren zum Schutz gekörnten licht empfindlichen oder Umdruckpapiers vor Ausdehnung durch Feuchtigkeit. Es besteht darin, daß eine Metallplatte mit einer Lösung von Harz, Wachs und Talg niittels Schablone stellen weise überzogen, das gekörnte Umdruckpapier an den Rändern mit derselben Lösung bestrichen und durch Einpressen auf die Metallplatte geklebt wird. Dadurch wird, dem Erfinder zufolge, das Korupapier auch dem Farbendruck zugänglich gemacht. Von einer bei unseren westlichen Nachbarn leider seltenen Unbefangenheit zeugt der Bericht über die deutsche Abteilung der Kopenhagener Ausstellung, dem »l/Imprimsris« ihre Spalte» öffnet. Es heißt dort u. a.: »Beinahe allein vertreten ist die Königliche Druckerei' in Berlin (soll heißen: Reichsdruckerei). Zuerst Proben der Schriften für Prachtwerke. Man fand hier sehr schöne Versalien und Vignetten im elzevirschen Geschmacke, sowie äußerst bemerkens werte Ornamente, schöne Reihen gotischer Typen für Gebetbücher, große Versalien in vier Farben, die sich durch die Feinheit der Gravierung und das genaue Registerhalten auszeichnen. Die an der Wand ausgestellten Proben von Holzschnitten, Heliotypieen und Phototypieen sind mit einer kaum zu übertreffenden Sorgfalt gedruckt; als Kupferdruckarbeit geradezu mustergiltig ist auch das Album der Kgl. Museen. Unter anderen Meisterwerken sei be sonders die Faksimile-Sammlung berühmter Manuskripte und Bücher hervorgehoben. Dies ist das hervorragendste Werk der Abteilung. Ich habe mindestens eine Stunde darin geblättert und konnte mich daran nicht satt sehen. . . . Was man vielleicht den Büchern der deutschen Abteilung vorwerfeu kann, ist, daß die Titelblätter vielfach zu wünschen übrig lassen. Sie sind häufig plump und aumutslos, trotz der verwendeten prachtvollen Schrift. Wenn wir von den Deutschen in Bezug auf Druck und Vollkommenheit bis in die kleinsten Einzelheiten viel zu lernen haben, so würden dagegen die mit dem Setzen der Titel betrauten Setzer bei Motteroz, Lahure, Quantin und sonstigen Pariser Druckern mit vielem Nutzen in die Lehre gehen.« Wie uns von den Berliner Elektrizitätswerken mitgeteilt wird, hat sich endlich eine Berliner Druckerei, dem Beispiel der Amerikaner folgend, entschlossen, sich an das Netz anzuschließen und ihre Pressen elektrisch zu treiben. Wir kommen auf die Anlage zurück, sobald sie fertig dasteht. Die genannte Gesellschaft kommt der Kundschaft darin in hohem Maße entgegen, daß sie eine besondere Gattung Dynamomaschinen bauen ließ, welche sich, wie die rotierenden Dampfmaschinen, in einem Oelbade drehen. Die Kundschaft ist also sogar der Mühe des Schmierens über hoben und hat weiter keine Arbeit, als das Drehen eines gas hahnartigen Umschalters. Allzu anstrengend dürfte dies nicht sein. Die »Papierzeitnng« erhebt ihre Stimme gegen die Mode gewordenen Einbände in zarten Farben. Solche Einbände seien zum Gebrauche wenig geeignet und tverden gleich schmutzig, falls man ihnen nicht eine löse Papierhülle mirgiebt. Solche Hüllen seien aber beim Gebrauche höchst unbequem und reißen
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